Michael hat geschrieben: ↑Fr 12. Mär 2021, 15:16
Zippo hat geschrieben: ↑Fr 12. Mär 2021, 11:42
Wo steht das mit dem Brief ?
Na eh in Apg. 15. Lies nach dort. Darin steht, dass Jokobus einen Brief abfassen ließ.
Versangabe wär auch nicht falsch. Aber so habe ich das Kapitel noch mal ganz gelesen und mir den Zusammenhang vor Augen gebracht. In Judäa war ein Streit um die Beschneidung ausgebrochen, dem alten Bundeszeichen Israels.
In Antiochia in Syrien hat man darüber beraten und eine Komission nach Jerusalem geschickt, wo die Apostel zusammen waren. Apg 15,4 Dann hat Jakobus das Wort ergriffen und seine Rede wurde schriflich festgehalten und den Brüdern in Antiochia geschickt.Apg 15,30.
Interessant ist, was Jakobus sagt. Simon Petrus hatte ihm berichtet, wie Gott die Heiden zum Glauben geführt hatte. Dazu wurde er ja zu dem Hauptmann Kornelius geschickt. Es war wichtig, daß der Apostel Petrus dieses Ereignis als Augenzeuge erlebt hat, um es den anderen Aposteln zu berichten.
Dann wurden Worte der Propheten in Erinnerung gerufen. Apg 15,16-17. Da ist von der zerfallenen Hütte Davids die Rede, die der HERR wieder aufrichten will und von den Heiden,die nach dem Herrn fragen. Er meinte wohl das Wort in Amos 9,11-12. Der Wortlaut in der Apostelgeschichte ist zwar so gewählt, als hätte Jakobus ein Wort des Herrn Jesus zitiert. Denn es wird von der Wiederkehr Jesu gesprochen, ich nehme an es geht hier um die Wiederkehr Jesu nach der Himmelfahrt ?
Und die zerfallene Hütte Davids wäre die Gemeinde bzw. der Tempel, den der Herr Jesus in drei Tagen wieder aufrichten wollte.Joh 2,19 Und auch über die Heiden würde der Name Gottes genannt werden. Zugegeben, es gibt sicher bessere Bibelstellen, um biblisch zu begründen, daß die Heiden im neuen Bund gleichermaßen wie das Volk Israel berücksichtigt werden sollen. Z. Bsp. Jes 42,6
Aber dieses direkte Zeugnis des Herrn war dem Jakobus wichtiger und letztlich hat man den heidnischen Gläubigen die Beschneidung erlassen und nur aus Rücksichtnahme beschlossen, daß die Heiden sich der Verunreinigung durch Götzen, Hurerei, Ersticktem und Blut enthalten sollte, weil Mose kn den Synagogen viel gelesen würde. Apg 15,20-21.
Michael
Zippo hat geschrieben: ↑Fr 12. Mär 2021, 11:42
Jakobus war auch ein Apostel. Gab es nicht zwei Jakobusse ?
Es gab sicher noch weitere. Von Lukas erfahren wir das Schicksal des Apostels Jakobus, einer der 12, der enthauptet wurde. Ich identifiziere den Jakobus, der in der ersten Apsotelversammlung das letzt Wort gesprochen hat, daher als den leiblichen Bruder des Herrn Jesus, von dem wir später auch den Jak.-Brief erhalten haben.
Jakobus der Bruder des Johannes wurde erschlagen. Jakobus Alphäus Mt 10,3 käme noch in Frage, der war ja ein Jünger. Jakob , der Bruder des Herrn Mt 13,55 wurde eigentlich nicht als Jünger genannt, steht irgendwo geschrieben, daß er sich zu dem Evangelium bekannt hat ? Ich habe nur gelesen, daß seine Verfasserschaft am Jakobusbrief umstritten ist.
Der Sprecher bei dem Apostelkonzil hat offensichtlich eine hohe Autorität und hat Worte des Herrn in Erinnerung.
In Mk 15,40 ist noch von einem Jakobus dem Kleinen die Rede und in Mk 16,1 erfahren wir, daß Maria Magdalena die Mutter Jakobus ist.
In Apg 12,17 spricht Simon Petrus, der gerade auf wundersame Weise aus dem Gefängnis entlassen worden war, daß man Jakobus und die Brüder darüber informieren sollte, weil er selbst eine Weile an einen anderen Ort gehen wollte. Das heißt, daß ein Jakobus in dieser Zeit die führende Rolle in der Jerusalemer Gemeinde hatte. Er wird auch in Apg 21,18 genannt.
Nach seiner Auferstehung hätte Jakobus ihn zuerstgesehen,sagt Paulus 1 Kor 15,7
In Gal 1,19 ist tatsächlich von dem Jakobus die Rede , der des Herrn Bruder war und wird Apostel bezeichnet.
Gal 2,11-12 berichtet Paulus von einem Streit den er in Antiochien mit Petrus hatte, weil er mit den Heiden an einem Tisch sitzen wollte, aber als einige Gesandte von Jakobus kamen, wollte er nicht mehr.
Ein Jakobus war unbestreitbar die führende Figur in der Urgemeinde zu Jerusalem.
Es könnte auch der Bruder des Herrn Jesus gewesen sein, vielleicht aber auch Jakobus Alphäus, oder auch der Sohn der Magdalena ?
Michael
Was mir auffällt ist, dass Petrus später nicht mehr das Oberhaupt der Gemeinde war. Ich denke das wollte er auch nie. Er war ein Apostel des Herrn und dafür lebte er. Er war aber bemüht, dass das Wort Gottes erarbeitet wurde. Auch das erfahren wir von Lukas. Diesen Dienst kann man als einen theologischen Dienst sehen, damit das Evangelium auf der Gundlage dieses Wortes auch steht.
Ein Jakobus war Gemeindeleiter, Petrus mußte ja auch viel unterwegs sein, um die Bekehrung der Samariter und der Heiden als Augenzeuge zu begleiten.
Nach seinem Gefängnisaufenthalt wollte er er auch erst mal Abstand nehmen und sich zurückziehen. Er war als Führer der Sekte der Christen nicht gerade beliebt und mußte aus dem Rampenlicht.
Michael
Ich habe dazu eine These. Die Christen hatten keinen Zugang mehr zu den jüdischen Synagogen. Schon zu irdischen Zeiten Jesu schloss man diejenigen aus, welche sich zu ihm öffentlich bekannten. So musste man das AT anderweitig studieren. Dazu musste man sich die Rollen von den Hellenisten besorgen. Das erklärt warum die LXX einen erheblichen Einfluss auf die Texte des NT hatte.
Wo gab es denn die Helenisten ? Die LXX war zu der Zeit schon großenteils übersetzt, soviel ich weiß. Da konnte man das AT studieren.
Michael
Theologen meinen, dass damit das WG neu interpretiert werde im Sinne der NT-Theologie. Das sind m.E. typische theologische Denkmodelle späterer Generationen. Ich sehe es weit pragmatischer. Man hatte die in hebräisch abgefassten Absschriften nicht zu Verfügung.
Da kann man nur noch mal Zitate des AT aus einer Übersetzung schöpfen, die aus direkter Quelle kommen.
Michael
Erst mit dem Untergang des Judentums (ca. 135 n. Chr. mit der Niederschlagung des letzten Aufstandes) durch die Römer, erst dann bekamen die Christen wieder die authentischen Rollen zu Gesicht. Vorher versteckte man sie wahrscheinlich z.B. in den Qumram Höhlen, welche letztes Jh. zum Sensationsfund wurde. So kann man sich erklären, warum das AT in seiner Endfassung erst im 2. Jh. fertig wurde.
Hat sich da gravierend etwas verändert ? Man hat doch auch große Übereinstimung z. Bsp. bei der Jesajarolle gefunden. Kleine Unterschiede zwischen den Propheten und ihren Zitaten im AT lassen sich allerdings immer mal wieder feststellen. Auch in dem Amoszitat.
Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.