Michael hat geschrieben: ↑Mo 17. Mai 2021, 13:49
PeB hat geschrieben: ↑Mo 17. Mai 2021, 13:00
Wenn ein weltliches Gericht dich verurteilt, darfst du weiterhin uneinsichtig und ohne Reue bleiben. Wenn die Strafe abgesessen ist, gilt sie als abgegolten. Das ist vor Gott doch wohl anders.
Was konkret ist anders?
Gott fordert dein Schuldeingeständnis und deine Reue.
Einem weltlichen Gericht ist das egal.
Michael hat geschrieben: ↑Mo 17. Mai 2021, 13:49
Dass man jedes weltliche Urteil für Null und nichtig erklärt?
Aber nein! Wer tut das denn?
Weltliche Gerichte sind für weltliche Gerichtbarkeit unabdingbar.
Aber folgendes: ein Mörder, der von Gericht verurteilt wird, aber ohne Reue ist, bleibt im Herzen ein Mörder. Wird er denn von Gott verschont, weil er ja bereits von einem weltlichen Gericht verurteilt wurde?
Michael hat geschrieben: ↑Mo 17. Mai 2021, 13:49
Das Gerichtswesen ist von Gott eingesetzt.
Nein, ist es nicht. Roland Freisler hat Widerstandskämpfer im Dritten Reich
NICHT im Sinne Gottes verurteilt. Das wäre das Extrembeispiel. Aber auch ein amerikanisches Geschworenengericht, das einen Schwarzen aufgrund seiner Hautfarbe aus dummem Rassismus zum Tode verurteilt, ist nicht von Gott eingesetzt.
Das muss doch an solchen Beispielen deutlich werden.
Gott ist immer gerecht - weltliche Gerichte nicht immer.
Michael hat geschrieben: ↑Mo 17. Mai 2021, 13:49
Jedes Urteil behält seine Rechtswirksamkeit solange es in Kraft ist oder durch die höhere Instanz aufgehoben wird. Dieses Prinizp hat Gott eingesetzt und so wird es weltweit gehandhabt.
Wenn dem so ist, dann ist es weise von Gott: denn die höhere Instanz kann genau aus dem Grund angerufen werden, weil eine erste Instanz irren kann.
Und genau insofern kann eine beliebige weltliche Instanz niemals Gottes Urteil vorwegnehmen.
Michael hat geschrieben: ↑Mo 17. Mai 2021, 13:49
Zu den Urteilssprüchen: Sie sind entweder vor Gott rechtens oder nicht rechtens.
Genau.
Michael hat geschrieben: ↑Mo 17. Mai 2021, 13:49
Aber es gibt kein Null und nichtig,
Sondern?
Was ist denn ein weltliches Urteil vor Gott, welches NICHT rechtens ist?
Wird Gott sich dem unterordnen und sagen: okay, der Angeklagte ist zwar nicht schuldig, aber ich respektiere das weltliche Gericht und spreche ihn ebenfalls schuldig.
Michael hat geschrieben: ↑Mo 17. Mai 2021, 13:49
Falsch ist also die Vorstellung es wäre irrelevant, nur weil das Gericht auf Erden auch ungerechte Urteile fällt. Darum gibt es auch Instanzen.
Wie oben geschrieben.
Als Ergänzung: auch die höchste weltliche Instanz kann Fehlurteile hervorbringen.
Michael hat geschrieben: ↑Mo 17. Mai 2021, 13:49
Die Höchstinstanz ist das Gericht zur Auferstehung.
Genau.
Dann nämlich werden all die Menschen frei gesprochen werden von ihren Vergehen, deretwegen sie von weltlichen Gerichten ungerechterweise verurteilt worden waren. Und umgekehrt.
Michael hat geschrieben: ↑Mo 17. Mai 2021, 13:49
Jesus wird die bis dahin gefällten Urteile alle miteinbeziehen und nicht für Null und nicht erklären, nur weil sie auf Erden erfolgt sind.
Was willst du konsequenterweise denn damit sagen? Dass Jesus ein fälschlich gefälltes Todesurteil gegen einen Unschuldigen aufrecht erhält, weil er weltliche Gerichte akzeptiert?
Michael hat geschrieben: ↑Mo 17. Mai 2021, 13:49
Er wird also das tun: Gerecht gefällte Urteil erhalten weiterhin ihr Rechtskraft und sind damit erledigt, denn dem Recht wurde Genüge getan.
Meinst du?
Wie kann dem Recht Gottes Genüge getan sein durch weltliche Urteile, die in unterschiedlichen Staaten höchst unterschiedlich ausfallen können: in den USA für Mord die Giftspritze + 260 Jahre Freiheitsstrafe, in Deutschland 10 Jahre Komfort-Gefängnis.
Na, dann ziehe ich doch als Mörder gerne nach Deutschland, lasse mich fangen und für 10 Jahre einsperren und entkomme so dem Jüngsten Gericht.
Ist es das, was du meinst?
Michael hat geschrieben: ↑Mo 17. Mai 2021, 13:49
1) Mörder, die ihrer gerechten Sühne entkommen, wird Jesus entsprechend erst dann bestrafen können. Er wird aber auch die zur Verantwortung ziehen, die Mörder entweder haben laufen lassen oder sie bloß eingepserrt hatten, denn das sühnte die begangenen Taten nicht.
Ein Kindesvergewaltiger und -mörder hat in Deutschland u.U. nach 10 Jahren abgebüßt - und er muss noch nicht einmal bereut haben. Entkommt dieser seiner Strafe beim Jüngsten Gericht, damit die weltliche Gerichtsbarkeit zu ihrem Anspruch kommen kann?
Michael hat geschrieben: ↑Mo 17. Mai 2021, 13:49
2) Unschuldig zu Tode Verurteilte wegen Totschlags, weil z.B. die Hinterbliebenen wegen ihres Hasses das Gericht manipuliert oder mit falschen Zeugenaussagen den Schuldspruch zu Tode herbeigeführt haben, wird Jesus entschädigen durch entsprechenden Lohn im Himmel. Dafür wird er das unschuldig vergossene Blut von seinen Hassern einfordern.
Das sehe ich genauso.
Nur die Frage die sich hinsichtlich deiner Behauptung aufdrängt: inwiefern war denn dann seine weltliche Verurteilung gottgewollt?
Michael hat geschrieben: ↑Mo 17. Mai 2021, 13:49
Wenn bei Jesus kein einziges unnützes Wort unter den Tisch fallt, ohne Rechenschaft dafür ablegen zu müssen, dann m.E. erst Recht nicht jeder einzeln vergossene Blutstropfen.
Und sehr, sehr viele von beiden (Worte und Blut) fallen bei weltlicher Gerichtsbarkeit unter den Tisch. Es sind eben keine Gottesgerichte.
Diese nahm man im Mittelalter an, wenn man Hexen mit Steinen beschwert ins Wasser warf oder zwei Rechtskontrahenten auf Leben und Tod miteinander kämpfen ließ. Das tat man aufgrund des arroganten Anspruchs: Gerichte seien von Gott eingesetzt.
Das hat viel Leid verursacht. Ich hoffe, wir kommen durch blinden Fundamentalismus nicht mehr dahin zurück (Betonung auf: blind).