Kommt die (digitale) Technik vom Teufel?
Moderator: Moderation Helmuth
Re: Kommt die (digitale) Technik vom Teufel?
ich bin der unbewegte beweger...naja, wenn ich lust dazu habe
der storch der sitzt am karpfenteich und hämmert alle karpfen weich
it's not easy be(e)in' green
es gibt nichts gutes, außer man tut es
https://www.youtube.com/watch?v=ItZyaOlrb7E
das huhn ist im auftrag des herren unterwegs
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Re: Kommt die (digitale) Technik vom Teufel?
falls ihr auf den gedanken kommen solltet, das was ich schreibe hätte irgendwie was mit aristoteles zu tun...so verkehrt liegt ihr gar nicht
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Re: Kommt die (digitale) Technik vom Teufel?
ihr seht...ich kann so ziemlich alles
wer ohren hat, wird es hören
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Re: Kommt die (digitale) Technik vom Teufel?
So habe ich früher auch gedacht. Und weil das scheinbar so einfach und einleuchtend wirkt, hat sich niemand die Mühe gemacht die tatsächlich fehlende Schlussfolgerung zwischen
“Seele ist immaterielles Leben”
und
“Seele kann nicht künstlich erzeugt werden”
nachzuliefern.
A priori ist nicht klar, warum etwas immaterielles nicht auch künstlich erschaffen werden kann. Natürlich haben wir keine Ahnung, wie da vorzugehen ist. Aber nur weil wir das nicht wissen, heißt das noch lange nicht, dass es prinzipiell unmöglich ist.
Re: Kommt die (digitale) Technik vom Teufel?
laughing out loud
kann mich auch in ein eichhörnchen verwandeln
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Re: Kommt die (digitale) Technik vom Teufel?
Derzeitige Naturwissenschaft ist rein materialistisch. Ich würde daher keine naturwissenschaftlich überprüfbare Definition von Seele propagieren.Hiob hat geschrieben: ↑So 30. Mai 2021, 16:47De facto dann doch ziemlich schnell. - Meistens läuft es so, dass man Begriffe wie "Geist" und "Seele" so definiert, dass sie wissenschaftlich überprüfbar sind - erhält man Bestätigungen für sein definitorisches Modell, nennt man das "Wissen". - Als nächstes stellt man dann fest, dass "Wissen" mehr als "Glaube" ist, macht also seine Modell-Ergebnisse zu Fakten (oder definiert "Faktum" dementsprechend). --- Die Glaubens-Dimension besteht hier darin, dass man systemisches Wissen mit Faktum gleich setzt (das alte Thema).
Ursprünglich war die Frage warum nach christlicher Definition der Seele eine künstliche Seele nicht möglich ist.Schon klar - hier geht es darum, dass der Mensch eine materialisierte Seele wird (was auch immer Seele ist). Überm Daumen würde ich "Seele" verstehen als Lebenskraft der Materie. - Man sieht das ja beim Tod, wenn Mensch oder Tier gerade noch mit den Augen blinzeln, aber dann plötzlich nur noch ein Stück Fleisch sind.
Die cartesische Philosophie setzt darauf, dass einem Begriffe wie “Was wirklich der Fall ist” oder “Vorstellung/Einbildung” einfach erscheinen. Sie geriert sich, als wäre “Existenz vs. Nicht-Existenz” eine klare, fundamentale Dichotomie. Wohingegen sie tatsächlich ganz schwammig und dunkel ist.Da hat er meines Erachtens einen Fehler gemacht. Er hat möglicherweise nicht erkannt, dass auch ein Nicht-Ich-Sein Seele haben kann.
Dies zeigt sich in den qualitativen Eigenschaften – von “Süße”, “Zweck” bis “Schönheit”. Sind sie “Vorstellung” oder “Existenz” oder etwas dazwischen? Descartes befördert sie heraus aus der Welt, hinein ins res cogitans, wie ein Traum, und der “aufgeklärte” Mensch nimmt diese Behauptung hin.
Allein die quantitativen Eigenschaften, all das, was sich messen lässt, bleiben (unproblematisch sind die allerdings nicht. Zeno's Paradoxa sind nicht gelöst).
Kurz, das Mechanistische. Die Welt ist mechanistisch.
Und da passt irgendeine Beseeltheit (außer den res cogitantes selbst) ganz sicher nicht rein. Descartes mangelte es hier nicht an Erkenntnis. Er hat nur seine Linie durchgezogen. Es ist grundsätzlich uncartesisch unmessbare Eigenschaften in der Natur zu verorten. Das wäre ja wie: die ursprüngliche Skepsis wieder komplett abschalten!
Was soll das auch sein? Ein beseeltes Tier ist weder ein denkendes res cogitans, noch ein mechanistisches res extensa. Die ganze Metaphysik kollabiert.
Man vermutet, dass Tiere subjektives Empfinden haben. Subjektives Empfinden ist aber doch noch kein reflexionsfähiges Ich. Das Huhn muss nicht denken können “Ich bin ein Huhn. Ich denke also bin ich.” um subjektiv etwas empfinden.- Einfaches Beispiel. "Wer" schreit, wenn ein Huhn Schmerzen hat? - Es HAT Schmerzen, ist aber kein reflexionsfähiges Ich. - Bei "wem" kommt dann der schreiende Schmerz an? - Hast Du da eine Lösung?
In eintönigen Phasen, wie einer langen Autofahrt, ist die Selbstreflexion beim Menschen auch meist nicht aktiv. Dennoch empfindet er subjektiv etwas in diesen Momenten.
Ich meine aber Intellekt. Unter Geistlichkeit kann ich mir nicht viel vorstellen.
Re: Kommt die (digitale) Technik vom Teufel?
intellekt ist das werkzeug...ich weiß das
tja, was geistlichkeit ist, darüber streiten sich noch die geister
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Re: Kommt die (digitale) Technik vom Teufel?
Das ist schon mal gut. Denn damit räumst Du ein, dass es Metaphysisches geben kann - allerdings ergibt sich daraus die Frage, wie eine letztlich materialistisch definierte Größe wie KI die Schwelle zum Metaphysischen überschreiten soll.
Weil "künstlich" letztlich immer materialistisch definiert ist. Da gibt es schon einen Zusammenhang.
Das stimmt doch eigentlich auch - das ist wie "0" und "1" im binären System. - "Sein" und "Nicht-Sein" kann keine gemeinsamen Schnittmengen haben.
In unserer WAHRNEHMUNG ist das so. Das ist doch UNSER Problem und nicht das Problem der Sache selbst.
"Dazwischen" nicht - aber es kann beides gleichzeitig sein. Denn eine Vorstellung, deren Inhalt existent ist (was wir in Reinform nie wissen), ist beides.
Ich würde es anders machen: "Vorstellung" ist der Versuch, Existenz authentisch wiederzugeben - trotzdem ist beides von unterschiedlicher Kategorie. - Vor allem müssten wir VORHER noch klären, was eigentlich "Existenz" ist: Meinen wir damit materielle Existenz oder geistige Existenz oder beides? - Des weiteren: Wie unterscheidet man geistig objektive Existenz von "Einbildung"? - Da ist ziemlich viel Basisarbeit vonnöten.
Glaube ich auch (ich würde es "physikalisch nennen) - auch Descartes hat es geglaubt. - Im Grunde läuft dies auf seinen Gedanken des "wohlwollenden Gottes" hinaus, was bedeutet, dass Gott uns keine Materielles betreffende Wahrnehmung gegeben hätte, wenn es das Materielle nicht gäbe. - Mit anderen Worten: Wir dürfen darauf vertrauen, dass Gott uns nicht von Grund auf veräppeln will.
Es sei denn, man trennt genau zwischen Res cogitans und Res extensa. - Denn das Physikalische/Mechanistische ist als Res extensa ein in sich Totes - so wie ein Auto ohne Sprit "tot" ist. - Dieser Sprit ist geistlich gesehen die Seele.
Ein beseeltes Tier ist in seiner materiellen Substanz Res extensa, wird aber durch Gottes Res cogitans beseelt. - Selbst ist es kein Res-Cogitans-Wesen. - Für mich kollabiert da gar nichts.
Da wäre halt die Frage, wie man subjektiv empfinden kann, wenn man kein Ich ist.
Wie grenzt man Intellekt nach unten ab. - Ist es eine intellektuelle Leistung der Maus, wenn sie per Konditionierung lernt, wo sie Futter kriegt?
Bei MENSCHLICHEM Intellekt würde ich sagen, dass er ein Ableger der Geistlichkeit ist, also ein Produkt der Res cogitans. --- Letztlich stoßen wir ständig auf Fragen und Abgrenzungen, die etwas mit dem zu tun haben, was biblisch "ebenbildlich" oder "nicht-ebenbildlich" genannt wird.
Re: Kommt die (digitale) Technik vom Teufel?
“Künstlich” ist durch Erfindung und Planung geschaffen, die Natur imitierend, unspontan. Dass “künstlich” = “materialistisch” ist wohl eine Assoziation über “künstlich” <=> “Technik”, und Technik – das stimmt – kennen wir augenblicklich nur materialistisch.Hiob hat geschrieben: ↑So 30. Mai 2021, 22:54Das ist schon mal gut. Denn damit räumst Du ein, dass es Metaphysisches geben kann - allerdings ergibt sich daraus die Frage, wie eine letztlich materialistisch definierte Größe wie KI die Schwelle zum Metaphysischen überschreiten soll.
Weil "künstlich" letztlich immer materialistisch definiert ist. Da gibt es schon einen Zusammenhang.
Die Idee, dass immaterielles im obigen Sinne künstlich geschaffen werden kann, ist nicht einmal so unpopulär, und kommt in Mythen durchaus vor. Meistens handelt es sich da um eine fragwürdige Form der Magie. Man denke an die Erschaffung von Golems.
Ein Argument, warum das kategorisch nicht möglich sein soll, kenne ich nicht (wahrscheinlich ist die Vorstellung nahtlos von “zu ketzerisch um darüber nachzudenken” in “zu abwegig um darüber nachzudenken” übergegangen).
Naja, Rot und Nicht-Rot haben logisch gesehen auch keine gemeinsame Schnittstelle. Nur weiß niemand wo Rot aufhört und Lila anfängt. Und bei “Sein” ist das viel schlimmer.
Die Wahrnehmung ist weniger das Problem, sondern der Begriff. Es sieht so aus, als könnte es keinen größeren Unterschied zwischen “Sein” und “Nicht-Sein” geben. Aber am Ende ist es völlig dunkel, was das bedeutet.
Das ist aber sehr eigenartig, dass sich eine Vorstellung bei ihrem Inhalt “Existenz” ausleihen kann.
Es wäre schon ein großer Fortschritt, wenn man klären könnte, was auf der materiellen Ebene “Existenz” bedeutet. Wir sagen z. B: “Es existiert die Möglichkeit, dass...” – obschon im bloß Möglichen das irreale mitschwingt.Ich würde es anders machen: "Vorstellung" ist der Versuch, Existenz authentisch wiederzugeben - trotzdem ist beides von unterschiedlicher Kategorie. - Vor allem müssten wir VORHER noch klären, was eigentlich "Existenz" ist: Meinen wir damit materielle Existenz oder geistige Existenz oder beides? - Des weiteren: Wie unterscheidet man geistig objektive Existenz von "Einbildung"? - Da ist ziemlich viel Basisarbeit vonnöten.
Ich kann mit diesem Gedankengang nichts anfangen. Diese Ideen mit “Materielles eingebildet, Materielles gibt’s aber nicht” sind genauso aus ganz normalen Erfahrungen gewonnen. Aus diesen ist “gibt’s wirklich” und “eingebildet” zu 100% entlehnt. Was jenseits dieser Erfahrungen, also wie bei Descartes, ein grundlegenderes “Materielles gibt’s / gibt’s nicht wirklich” bedeuten soll, ist unklar. Aber das ist hier eh off-topic.Hiob hat geschrieben: ↑So 30. Mai 2021, 22:54Glaube ich auch (ich würde es "physikalisch nennen) - auch Descartes hat es geglaubt. - Im Grunde läuft dies auf seinen Gedanken des "wohlwollenden Gottes" hinaus, was bedeutet, dass Gott uns keine Materielles betreffende Wahrnehmung gegeben hätte, wenn es das Materielle nicht gäbe. - Mit anderen Worten: Wir dürfen darauf vertrauen, dass Gott uns nicht von Grund auf veräppeln will.
Dann müssten auch Pflanzen beseelt sein.
Ok, die Wendung habe ich nicht erwartet. Eine interessante Vorstellung. Wenn man ein Tier erlegt, dann empfindet das letztlich Gott.
Geht wohl nicht. Aber es hieß ursprünglich “reflexionsfähiges Ich”.
Wie gesagt, Intellekt benötigt Denken in Konzepten – also allgemeingültiges Denken. Das kann die Maus nicht; bei ihr bleibt es bei der Verknüpfung von Eindrücken. Was früher aufeinander folgte, wird auch weiterhin aufeinander folgen.Hiob hat geschrieben: ↑So 30. Mai 2021, 22:54 Wie grenzt man Intellekt nach unten ab. - Ist es eine intellektuelle Leistung der Maus, wenn sie per Konditionierung lernt, wo sie Futter kriegt?
Bei MENSCHLICHEM Intellekt würde ich sagen, dass er ein Ableger der Geistlichkeit ist, also ein Produkt der Res cogitans. --- Letztlich stoßen wir ständig auf Fragen und Abgrenzungen, die etwas mit dem zu tun haben, was biblisch "ebenbildlich" oder "nicht-ebenbildlich" genannt wird.