Das Feuer des Gerichts - Purgatorium?

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Anthros
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Das Ewige in Tiefe der Seele

Beitrag von Anthros »

Magdalena61 hat geschrieben: Di 6. Jul 2021, 02:34
Spice hat geschrieben: Mo 5. Jul 2021, 08:26 Wenn man nicht auf das Fleisch baut, gibt es nur eine Alternative: auf das Ewige bauen. Wenn ich also weiß, dass ich ewig bin, dies meine wahre Natur ist, überwinde ich das Fleisch und schaffe unerschütterliche Ruhe, Frieden, Freude, Glückseligkeit. Baue ich aber auf das Fleisch habe ich nur Verlust und Leid. Wenn nicht in diesem Leben, dann in den zukünftigen.
Theoretisch wird jeder Gläubige dir zustimmen.
Und wie baut man auf das Ewige?
Letzterer Frage steht vielleicht noch die davor, wie man das Ewige denn überhaupt erfassen könne. Aber dem Ewigen entgegen ist ja das Fleisch und der physisch bedingte Tod, der mit ihm verbunden ist. Ich denke, es ist eine Erforschung der Tiefe der eigenen Seele, den Punkt jenseits des Fleisches dort anzutreffen, der eine reale Empfindung des Ewigen in ihr gibt, ohne sich Illusionen hinzugeben.
Ich denke, wer sich diesem Punkt schon genähert hat, ist in jenem Maße Anthroposoph geworden, ohne dafür je ein anthroposophisches Buch gelesen zu haben. (Man achte dazu nur auf die Bedeutung des Begriffs "Anthroposophie".)
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lovetrail
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Re: Das Feuer des Gerichts - Purgatorium?

Beitrag von lovetrail »

Anthosposophie:

Anthropos = der Mensch

Sophia = Weisheit

Also: Die Weisheit des Menschen :-D
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
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Magdalena61
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Re: Das Ewige in Tiefe der Seele

Beitrag von Magdalena61 »

Anthros hat geschrieben: Mi 7. Jul 2021, 13:18
Magdalena61 hat geschrieben: Di 6. Jul 2021, 02:34Und wie baut man auf das Ewige?
Letzterer Frage steht vielleicht noch die davor, wie man das Ewige denn überhaupt erfassen könne.
So ist es. Und genau das ist unser Problem.

Ein Versuch der Illustration:
Ein Umzug auf einen weit entfernten Kontinent steht bevor. Wie kann man das Leben nach dem Umzug vom alten Standort aus planen?

Gehen wir davon aus, es gibt kein Internet, keine Erfahrungsberichte, nur einige wenige schriftliche Aufzeichnungen nach Berichten eines Menschen, der schon einmal in diesem Land gelebt hat. Und diese sind auch noch 2000 Jahre alt und enthalten eher spärliche Informationen über Land und Leute. Man versuche einmal, 1. Kor. 3 in der Ausgabe von 1545 zu lesen. Dann wird vielleicht deutlich, was ich meine. Und in Griechisch wäre es noch schlimmer, das könnte ich überhaupt nicht lesen.

Ich stehe also mehr oder weniger unwissend im Wind. Was die alten Aufzeichnungen angeht, so haben diese im Lauf der Jahrtausende unzählige Erklärungen und Auslegungen erfahren. Jede Epoche interpretierte aus ihrem persönlichen Erfahrungshorizont heraus.

Wer in der irdischen Welt seinen Standort verändert, der weiß wenigstens einige der grundlegenden Dinge mit Sicherheit: Überall auf der Welt wird mit Wasser gekocht, die Schwerkraft wirkt auch überall, und Menschen leben in Häusern und in Hierarchien.

Das alles wird im Jenseits anders sein. Selbst die auf Erden selbstverständliche Identifikation mit dem angeborenen Geschlecht könnte nicht mehr funktionieren: Mt. 22,20

Wenn ich nicht weiß, wie die praktischen Rahmenbedingungen sein werden; ich kenne weder Engel noch die Milliarden von Heiligen persönlich und weiß noch nicht, ob ich gerne in ihrer Gesellschaft sein werde... und ich kann diese Feuergeschichte nicht wirklich fassen, weil mir auch dazu die erforderliche Erkenntnis fehlt-- wie soll ich mich dann darauf vorbereiten?
Aber dem Ewigen entgegen ist ja das Fleisch und der physisch bedingte Tod, der mit ihm verbunden ist. Ich denke, es ist eine Erforschung der Tiefe der eigenen Seele, den Punkt jenseits des Fleisches dort anzutreffen, der eine reale Empfindung des Ewigen in ihr gibt, ohne sich Illusionen hinzugeben.
Das ist ein Versuch der Abhilfe, weil du nämlich vor ganz genau demselben Problem stehst. Jeder, der an ein Weiterleben nach dem Tod glaubt, hat dieses Problem: Was wird sein? Und wie komme ich damit klar?

Da Gott uns in eine physische Welt gesetzt hat, im Fleisch, widerstrebt es mir, die Welt und die eigene, an die Welt gebundene Körperlichkeit grundsätzlich als negativ zu betrachten, also alles zu verachten, das mit "Welt" verbunden ist, und nur in den Himmel zu starren oder auf das, was ich mir darunter vorstelle.
Das ist Gegenwartsflucht. Und dafür gilt, wie auch für die Nichtchristen: Wer stets seinen Blick auf die Vergangenheit oder in die Zukunft richtet, der verpasst die Gegenwart.

Damit wird er aber auch den Aufgaben, die Gott ihm zugedacht hat, nicht gerecht. Eph. 2,10-"... zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen."
eine Erforschung der Tiefe der eigenen Seele, den Punkt jenseits des Fleisches dort anzutreffen, der eine reale Empfindung des Ewigen in ihr gibt,
Das kann gründlich daneben gehen. Weil wir, so lange wir im Fleisch sind, mit einer Einmischung des Widersachers rechnen müssen.
LG
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Magdalena61
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Re: Das Feuer des Gerichts - Purgatorium?

Beitrag von Magdalena61 »

Reinhold hat geschrieben: Di 6. Jul 2021, 01:27
Hiob hat geschrieben:Purgatorium. - WAS wird verbrannt: Die bösen Menschen oder das Böse am Menschen?
Weder noch werter Hiob. Du wirst es hoffentlich erleben-die RKK wird kurz über lang auch dein Purgatorium dicht machen-genauso wie sie den Limbus dicht gemacht hat.
Die Lehre/ Interpretation der RKK über das Purgatorium stützt sich u.a. auf 1. Kor. 3, 12-15 . Diese Verse stehen ja nun unzweifelhaft in der Bibel.
Spätesten dann, wenn den dafür Verantwortlichen
jemand Pauli Worte aus Römer 6:7 vor ihre bisher hier noch offensichtlich verklebten Augen hält:
7 Denn wer gestorben ist, ist freigesprochen von der Sünde.
Gemäß Pauli Worte in Vers 23 haben sie mit ihrem Tod für ihre vergangenen Sünden bezahlt-sprich sie haben ihren Lohn schon ausbezahlt bekommen:
Denn der Lohn, den die Sünde ihren Sklaven zahlt, ist der Tod
:wave:
Nee. Komplett daneben. Nicht der sterbende Mensch "bezahlt" für seine Sündhaftigkeit durch seinen Tod, sondern Jesus Christus nahm die Schuld auf sich. Durch den leiblichen Tod wird man nicht "frei gesprochen von der Sünde". Sonst wären ja alle Ungläubigen mit dem Sterben ihres physischen Leibs auch errettet.

Bitte den ganzen Abschnitt lesen. Wenn während der Annahme der Herrschaft Jesu Christi über das eigene Leben und die eigene Person der "alte Mensch (irgendwann) gestorben ist", ist der Gläubige dem Zwang zu sündigen nicht mehr unterworfen, schreibt Paulus. Dieses Sterben bedingt aber die vollkommene Auslieferung an Jesus Christus. Wer von uns ist so weit?
Und es ist immer noch möglich, zu sündigen. Deshalb sollen die Gläubigen darauf achten, nicht wieder von der Sünde beherrscht zu werden.
LG
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Re: Das Feuer des Gerichts - Purgatorium?

Beitrag von PeB »

Reinhold hat geschrieben: Mi 7. Jul 2021, 00:57
12 seine Worfschaufel ist in seiner Hand, und er wird seine Tenne durch und durch reinigen und seinen Weizen in die Scheune sammeln, die Spreu aber wird er mit unauslöschlichem Feuer verbrennen.
Magst du uns bitte aufzeigen wie du diese Aussage Jesu deutest werter PeB? :)
Ja.
Der Weizen wird in der Schene gesammelt und die Spreu wird verbrannt.
Ist noch was unklar?
We were talking about the love that's gone so cold
And the people who gain the world and lose their soul
(The Beatles, 1967)
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Re: Das Feuer des Gerichts - Purgatorium?

Beitrag von Magdalena61 »

Hiob hat geschrieben: Di 6. Jul 2021, 10:40
Magdalena61 hat geschrieben: Di 6. Jul 2021, 02:43 An Reinkarnation glaube ich ja nun immer noch nicht.
Ich auch nicht. Das wird christlich auch scharf abgelehnt. - Welchen Sinn macht Gnadenlehre und Rechtfertigung vor Gott, wenn man sich am Ende selber rechtfertigt.
:thumbup:
Vor allem braucht es gar keine zweite, dritte und 25. ERdenrunde, wenn 1. Kor. 3 erfolgreich ausgeführt ist.
Magdalena61 hat geschrieben: Di 6. Jul 2021, 03:02 Wie würdest du den Begriff "Werke" definieren?
Wohl das, was der Mensch während des Lebens geistlich auf die Reihe gekriegt hat.
Ich stimme dir zu und kann das immer noch nicht in vernünftige Worte fassen. Wir sind so verwoben mit dem Irdischen.
Wobei es da ja noch die Beichte gibt, die ja von allen bösen Werken befreit, soweit man diese WIRKLICH bereut (also no tricks). - Dann wäre jeder unabhängig von seinen Werken clean.
Da muss man zwei Dinge trennen.

Wer Buße tut und bereut- dem wird die Strafe erlassen.
Aber sein Wesen bleibt "sündig".
Den Begriff Sünde definiert der Grundlagentext als Entfremdung des Menschen von Gott, die Schuld nach sich zieht.
ekd.de
Die Sünde ist ein Verstoß gegen die wahre Liebe zu Gott und zum Nächsten.

Die Sünde weist die Gnade Gottes zurück. Sie ist eine Verfehlung gegen die Vernunft, die Wahrheit und das rechte Gewissen.
kathpedia.de
Die Grundstruktur des Menschseins bleibt auch, nachdem ihm vergeben wurde, "sündig". Er kann zwar Verbesserungen erarbeiten, doch als Mensch wird er zeitlebens auf Vergebung und Gnade angewiesen sein.
LG
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Re: Das Feuer des Gerichts - Purgatorium?

Beitrag von Magdalena61 »

Hiob hat geschrieben: Di 6. Jul 2021, 10:40
Magdalena61 hat geschrieben: Di 6. Jul 2021, 03:19 Das gilt für die Gemeinde in Korinth, für Christen.
Das ist genau der Punkt:
a) Es gilt nur für Christen - für andere gilt alles, was Paulus hier sagt, NICHT.
b) Die christliche Gemeinde ist nur die Blaupause für etwas, was für alle gilt.
:)
Die Adressaten sind bekannt.
Auf dieser Grundlage können wir den Bibeltext betrachten. So lange wir die von der Schrift vorgegebene Grenze der Information nicht übertreten, sind wir mit unseren Diskussionen auf der sicheren Seite.
Magdalena61 hat geschrieben: Di 6. Jul 2021, 03:19 Wir können nicht über das hinausgehen, was geschrieben steht.
Es sei denn, dass das, was geschrieben steht, sich selber als "darüber Hinausgehendes" versteht. - Aus meiner Sicht ist das aber so, was bedeutet, dass grundlegende Worte der Bibel universalen Charakter haben. - Wenn es heißt "Du sollst nicht stehlen", wird dies zwar an Christen gesagt (ursprünglich an Israeliten), ist aber "für alle der Völker" gemeint. - Zumal hier immer Röm. 2,14 dahinter steht:
Denn so die Heiden, die das Gesetz nicht haben, doch von Natur tun des Gesetzes Werk, sind dieselben, dieweil sie das Gesetz nicht haben, sich selbst ein Gesetz, 15als die da beweisen, des Gesetzes Werk sei geschrieben in ihren Herzen
Wie Travis richtig dazu sagt, heißt dies nicht, dass damit "Erlösung" erfolgt (das ist etwas GANZ anderes - insofern Zustimmung), aber das darf uns nicht entheben, Röm. 2,14 universal zu verstehen - in etwa: Das, was bei Juden/Christen "Gesetz" ist, ist keine jüdische/christliche Erfindung, sondern Formulierung eines universalen Gesetzes, das für alle gilt.
Die ethisch- moralischen Richtlinien der Bibel sind Vorgabe und Maßstab für alle Menschen dieser Erde zu allen Zeiten.

Aber nicht alle wissen davon. Und Gott macht einen Unterschied in der Bewertung. Diese richtet sich nach dem Grad der Erkenntnis des Menschen.
"... wo aber kein Gesetz ist, da wird die Sünde nicht in Rechnung gestellt." Röm. 5,13- deswegen wurde Kain nicht hingerichtet, sondern nur verbannt.

Gott sieht über Unwissenheit hinweg: Apg. 17,30

Das betrifft uns aber nicht. Wir sind ja informiert. Und viele Menschen auf der Welt hatten mittlerweile Gelegenheit das Evangelium zu hören und sich darum zu kümmern, wie sie damit umgehen.

Jesus sagt: "... niemand kommt zum Vater als nur durch mich!" Joh. 14,6. Und das gilt auch für alle Menschen.
LG
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Re: Das Feuer des Gerichts - Purgatorium?

Beitrag von Reinhold »

Magdalena61 hat geschrieben: Mi 7. Jul 2021, 14:56
Reinhold hat geschrieben: Di 6. Jul 2021, 01:27
Hiob hat geschrieben:Purgatorium. - WAS wird verbrannt: Die bösen Menschen oder das Böse am Menschen?
Weder noch werter Hiob. Du wirst es hoffentlich erleben-die RKK wird kurz über lang auch dein Purgatorium dicht machen-genauso wie sie den Limbus dicht gemacht hat.
Die Lehre/ Interpretation der RKK über das Purgatorium stützt sich u.a. auf [=https://www.bibleserver.com/SLT/1.Korinther3%2C12-15]1. Kor. 3, 12-15 [/color]
Und mit dieser Lehre-sprich dem erfundenen Purgatorium hat deine Kirche sich ein goldenes Näschen verdient-zensiert Madame? ;) Die Angst der Menschen, dass ihnen im Purgatorium Feuer unter dem Popo gemacht wird-nutzte deine Kirche schamlos aus:
https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Tetzel
Tetzelkasten
Der Tetzelkasten war der Kasten zum Sammeln der Erlöse aus dem Ablassverkauf. Um die Menschen zum Kauf zu bewegen, ließ Tetzel einen Teufel auf den Kasten malen, der die armen Seelen im Fegefeuer quält. Darüber stand geschrieben: „Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Feuer springt.“ Die eine Hälfte der Einnahmen diente dem Bau des Petersdoms in Rom, während die andere sich der Erzbischof Albrecht von Brandenburg und der jeweilige Ablassprediger teilten.
"Alles hat er so eingerichtet, dass es schön ist zu seiner Zeit. Auch die Ewigkeit hat er den Menschen ins Herz gelegt. Aber das Werk Gottes vom Anfang bis zum Ende kann kein Mensch begreifen."
Pred. 3,11
Spice
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Re: Das Feuer des Gerichts - Purgatorium?

Beitrag von Spice »

Magdalena61 hat geschrieben: Mi 7. Jul 2021, 15:22 Gott sieht über Unwissenheit hinweg: Apg. 17,30
Das steht nicht im Text und kann man auch nicht pauschalisieren.
Spice
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Re: Das Feuer des Gerichts - Purgatorium?

Beitrag von Spice »

Magdalena61 hat geschrieben: Mi 7. Jul 2021, 15:11
Hiob hat geschrieben: Di 6. Jul 2021, 10:40
Magdalena61 hat geschrieben: Di 6. Jul 2021, 02:43 An Reinkarnation glaube ich ja nun immer noch nicht.
Ich auch nicht. Das wird christlich auch scharf abgelehnt. - Welchen Sinn macht Gnadenlehre und Rechtfertigung vor Gott, wenn man sich am Ende selber rechtfertigt.
:thumbup:
Vor allem braucht es gar keine zweite, dritte und 25. ERdenrunde, wenn 1. Kor. 3 erfolgreich ausgeführt ist.
Was wissen wir, wie viele Erdenrunden wir noch drehen müssen? - Was soll es bedeuten "1. Kor. 3 erfolgreich ausgeführt" ? Da ist doch von den fleischlich gesinnten Korinthern die Rede, die immer noch Milch benötigen. Wie hier die meisten auch...
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