Mir scheint der Glaubenssprung eher darin zu liegen, dass der Körper durch die Eigenschaften der Einzelelemente (Zellen) und deren Interaktionen vollständig analysierbar sein soll.SilverBullet hat geschrieben: ↑Mo 23. Aug 2021, 11:51Es ist nicht angebracht, die Fähigkeiten der Stammzellen derart zu karikieren und künstlich eine abstrakte Gesamtheit zu behaupten, nur damit alte religiöse Ideen bedient werden.
Der Körper ist ein Zellorganismus, der mit einer Vereinigung aus Samen- und Eizelle startet.
Hier eine "Gesamt-Prinzip-Existenz" auszurufen und auf "immateriell" umzuschwenken, ist ein Glaubenssprung.
Das scheint die Stelle zu sein, an der du dich vom Körper trennst und das machst du einfach so.
Das ist ja eigenartig. Erstmal ist der Unterschied zwischen “X wird passieren” und “X wird mit 100% Wahrscheinlichkeit passieren” einigermaßen subtil.Diese Aussage ist nicht korrekt und ein Physiker wird sie schwerlich machen.
Korrekt würde es heissen: mit 100% Wahrscheinlichkeit wird der Vorgang nicht umgekehrt ablaufen.
Ein Physiker ist an den Ausgang von Experimenten und an den Einsatz der daraus abgeleiteten Formeln gebunden.
Enthält die Formel keine "Richtung", dann kann er eine "Richtungsaussage" nur in Form einer Wahrscheinlichkeit, sprich einer Statistik über Experimente, machen.
Mit diesen "kleinen Ungenauigkeiten" demonstrierst du deinen Glaubenssprung.
Dann basieren physikalische Formeln genauso nur auf endlich vielen Experimenten. Nicht anders als Statistiken.
Dazuhin handelt es sich ja beim 2. Hauptsatz um ein Naturgesetz (das man auch in Formeln ausdrücken kann).
Mir scheinen diese “kleinen Ungenauigkeiten”, die du mir vorwirfst, rein fingiert. Irrelevante Details am Rande, nur um halt irgendwas dagegen sagen zu können.
Eigentlich ging es um die Form, die Formursache. Davon habe ich gesprochen: Seele ist die Form des Körpers.Das hat also schon ein gewisses Alter, wobei es nun wirklich nicht weit weg ist, von der Luft-Aussage "Anaximenes".
Mit "Zweckursache" bringt "Aristoteles" eine religiöse Komponente ins Spiel, weil er einen Wahrnehmungszusammenhang ("Plan" -> "Zweck") unterstellt, bevor es zu einem wahrnehmenden Akteur kommt.
=> Glaubenssprung
Aber ok. Zweckursache ist eine etwas irreführende Übersetzung, besser ist Finalursache. Aristoteles’ Finalursache deutet auf ein Ziel hin: die Erklärung für ein Phänomen oder Verhalten liegt im Ende. Das ist alles. Er hat diese Finalursache nicht anthropomorph verstanden, sondern sagt explizit, dass einer Planung dafür nicht bedarf (Physik II, Kapital 8).
Viele Gesetzmäßigkeiten in der modernen Wissenschaft rekurrieren in ihrer Formulierung auf eine Finalursache. Z. B. das (starke) Fermat’sche Prinzip: “Licht nimmt den Weg der minimalen Zeit”. Der Weg der minimalen Zeit steht “am Ende” als Finalursache; dem Licht wird damit aber nicht zugesprochen, dass es planend handelt.
Auch wenn die Vorstellung sehr en vogue ist, dass man all diese Finalursachen eliminieren kann, hat diese Arbeit bis jetzt noch niemand tatsächlich durchgeführt. Und damit bleibt dies eine Behauptung.
Das folgt für mich überhaupt nicht.Die "Form", das "Körper-Prinzip" ist letztlich das, was den Körper "zusammenhalten" ("vollenden") soll -> Luft.
Eine reine Behauptung.Luft ist hierbei (in der Antike) als nicht-körperlich anzusehen und damit die "Quelle" deiner "immateriell"-Ansicht.
Es gab bei den Vorsokratikern ein Gerangel darum, ob Wasser, Luft oder Feuer die Arche (Urstoff) ist (die Erde wurde anscheinend ausgelassen). Empedokles postulierte dann die 4-Elemente-Lehre, die sich durchsetzte.Es gab unter den antiken Philosophen ein Gerangel rund um "das Feuchte" und "das Luftige", wobei sich wohl "das Luftige" in den Glaubenssprüngen durchgesetzt hat.
Für diese Leute war Luft "nicht-körperlich" -> "immateriell".
D. h. in der klassischen griechischen Philosophie (und bis in die Renaissance) nahm man (fälschlicherweise) an, Luft, Wasser, Erde und Feuer wären die Elemente der Materie. D. h. die nicht weiter trennbaren Stoffe. Luft wurde also sehr wohl als körperlich, materiell aufgefasst.
Das weiß jeder. Von daher wirst du auch niemanden von deiner selbst erfundenen Philosophiegeschichte überzeugen können.
Wieso nicht?Nirgendwo haben sie behauptet ein metaphorisches Bild einzusetzen.
Wie sollte Luft für diese Menschen zur materiellen Welt gehören?
Z. B. waren einfache Zusammenhänge wie sich Luft verhält sehr früh bekannt, vgl. die Abluft von Öfen; Konstruktion primitiver Blasebälge; Blasinstrumente; Segel als Hilfsantrieb von Schiffen. Das ist alles 1. Jahrtausend v. Chr. oder früher.
Später dann Werke wie “Pneumatika” von Heron von Alexandria. Das ist keine “Seelenkunde”, es geht da um pneumatische Maschinen.
Also wurde Luft als eine verständliche, gewöhnlich-materielle Substanz angesehen. Ein Zitat von Anaximenes ändert da nichts. Der glaubte, dass eh alles aus Luft besteht (ergo auch die Seele) – eine nicht-repräsentative Einzelmeinung.
Ich liefere immer Argumente. Denen stimmen natürlich viele nicht zu. Aber daraus wird kein Glaubenssprung.Hier zeigst du lediglich Behauptungen entlang deines Glaubenssprunges - für mich nicht verwertbar.
Wenn ich schimpfe… was sind dann deine Posts?Du schimpfst, aber du lieferst keinen Ersatz.
Doch, die Formursache.Du redest nicht über Nervenimpulse, nicht über das Heben eines Armes - warum nicht?
Nein, aber einen Konsens braucht es: Man kann nicht alles über “Herumschubsen” erklären. Das Beispiel des Hebelgesetzes habe ich ja schon genannt.Ist es dir entgangen: deine Aufgabe wäre es gewesen, über das "Herumschubsen von Elektronen" zu sprechen.
Ich würde sogar zu dem Wenigen, das du sagst, anmerken:
Eine elektronische Ausbreitung kommt "eher nur" bei passiver Erregungsweiterleitung zustande.
Bei der aktiven Erregungsweiterleitung geht es um Ionen.
Der Witz daran ist, dass ein Konzentrationsausgleich erfolgen muss, weshalb es neben den Neuronen im Gehirn ein "zweites System" gibt.
Mit "formale Ursache" (ein Begriff von Aristoteles) beschreibst du lediglich deinen Glaubenssprung.
“Das Ganze ist mehr als die Einzelteile” ist ja keine Beobachtung. Sondern, wenn es wahr ist, eine Tatsache.Ich wiederhole:
das ist ein Fehler, denn du lässt die Beobachtung "das Ganze ist mehr als die Einzelteile" vor dem Beobachter (dem Beobachtungsvorgang) entstehen.
Das ist jetzt völlig konfus…Du musst schon ohne Wahrnehmung zur Wahrnehmung kommen, das ist die eigentliche Leistung und genau hierfür sind meine beiden Punkte ein Rahmen, aus dem man sich nicht heraus schwindeln kann.
Die Seele ist die Form des Körpers und immateriell. Der Mensch selbst ist es aber nicht – im Gegensatz zu einem Dämon.Das war auch kein Zitat.
Du hast aber sehr wohl mit "immateriell nach dem Sterben" und mit "100% immateriell bei Dämonen" gespielt.
Da stand:Jedes Objekt soll ein wahrnehmender Akteur sein? -> das halte ich jetzt aber für ein ganz deutliches Gerücht.
Selbst ein Stein stellt zu anderen Objekten eine Interaktion her, z. B. reflektiert er Lichtstrahlen, die wiederum andere Objekte treffen.
Das ist ja mal wirklich interessant. Auf einmal ist von deiner Mensch=Körper-Behauptung nicht mehr viel übrig. Was nun? Entweder du bekennst dich zu Mensch=Gehirn, oder du besserst deine Theorie von Mensch=Körper aus und kehrst wieder zu dieser zurück.Nö.
Du müsstest hierfür eine räumlich/zeitliche Entwicklungsgleichheit herstellen -> das ist letztlich Identität, bringt also nichts.
Bei siamesischen Zwillingen liegt keinerlei räumlich/zeitliche Entwicklungsgleichheit vor -> ihre Gehirne haben unterschiedliche Ausprägungen.
Natürlich sieht jeder Abigail und Brittany Hensel als zwei Menschen an, aber es handelt sich hier dennoch um einen zusammenhängenden Organismus.
Sieht man die Seele als Form des Körpers an, löst sich das Paradox auf. Die beiden sind zwei Körper, fusioniert. Die Fusion, der zusammenhängende Gesamtorganismus, besitzt somit zwei Formen, d. h. zwei Seelen. Also zwei Menschen.
Das Durchlaufen könnte sich ja nur auf abzählbar unendliche Mengen beziehen. Nur bei solchen lässt sich ein Algorithmus angeben, der die Menge durchläuft, und jedes beliebige Element in endlicher Zeit erreicht.Nein, wir können lediglich mit den Regeln zum prinzipiellen Durchlaufen jonglieren, das sagt bereits der Begriff "un-endlich".
Wir können mit Planungen hantieren, mehr nicht.
Z. B. kann man die ganzen Zahlen durchlaufen über 0, 1, -1, 2, -2, 3, -3, …
Auch die rationalen Zahlen lassen sich durchlaufen.
Aber für die reellen Zahlen gibt es so einen Algorithmus nicht, da überabzählbar. Dennoch können wir diese Menge erfassen.