lovetrail hat geschrieben: ↑Sa 18. Sep 2021, 20:36
Ist das wirklich nur geistlich gemeint, in dem Sinne, dass hier zukünftige Gläubige verstreut sind?
Meine Erklärung ist weit simpler. Jakobus und Petrus waren die führenden Apostel der Beschneidung. Diesbezüglich gab es eine Abmachung, die gemeinsam mit Paulus getroffen wurde (Galater 2:9). Daher wenden sie sich in ihren Briefen auch an diese.
Sie kannten auch die Paulusbriefe, die betont an die Heiden gerichtet waren. Jakobus und Petrus schrieben ebenso an diese Gemeinden, wandten sich in ihrer Anrede aber an die Israeliten, d.h. an die Judenchristen aufgrund der Abmachung mit Paulus.
lovetrail hat geschrieben: ↑Sa 18. Sep 2021, 20:36
Aber wo waren sie vorher, bevor sie zerstreut wurden? Sie müssen doch einst versammelt gewesen sein.
Na wo wohl? In Israel. Die Zerstreung erfolgte erstmals unter den Assyrern, wie du selbst ausführst. Sie führten die Nordstämme weg. Ihren Vormarsch auf Jerusalem vereitelte aber Gott. Dem ging eine Spaltung des Reichs voraus, die unter Rehabeam erfolgte, weil bereits Salomo den Bund gebrochen hatte.
Unter Nebukadnezar kam es auch zur Zersterung der Juden. Das heutige 10-Stämme Gerede ist aber ein Produkt nachfolgender Theologie, welche die Apostei nicht im Sinn hatten. Es gibt dazu jüdische und pseudo-christliche Varianten, vor alle unter messianischen Jude.
Daher plädiere ich wieder dafür: Weg von solcher Theologie und der blühenden Phanasie-Auslegung mit der Offenbarung. Man studiere stattdessen besser die innerbiblischen Zusammenhänge. Das AT gibt in der Frage wesentlich mehr her. Im NT kennt man nur mehr noch "Juden" in der Diaspora.
Aus den Briefeinleitungen bastle man daher keine Theologie, denn damit passiert immer Folgendes: Es wird vom Wesentlichen, nämlich der Verkündigung des Evangeliums abgelenkt. Liest du dir die Briefe von Jakobus und Petrus durch geht es nicht um ethnische Belange sondern nur um das Evangelium und wie man daran festhält.