PeB hat geschrieben: ↑Do 23. Sep 2021, 13:49
Das ist mir zu lapidar. Es gab noch niemals zuvor Tankstellenmorde, die als Widerstand gegen Coronamaßnahmen begründet wurden. Das muss dir doch klar sein!
Ich wiederhole mich wieder einmal:
Die Begründung, das (vordergründige) Motiv ist völlig egal.
Man stellt ganz vernünftig die Frage: Warum geschah dieser Mord?
Das ist die Frage, die man stellt. Warum? Warum ist das passiert?
Und die Frage lässt sich nicht so leicht beantworten. Es ist eine schwierige Frage, weil wir die Hintergründe nicht kennen. Aber ja, viele Menschen finden, der Grund wäre offensichtlich. Der Mann war wütend, weil man ihn dazu aufgefordert hat, eine Maske korrekt zu tragen. Aber das ist nur die Oberfläche. Es gibt verschiedene mögliche Antworten auf diese Frage. Verschiedene Perspektiven, Betrachtungsebenen. Die Oberfläche ist eben die Oberfläche. Niemandem ist damit geholfen, das, was augenscheinlich passiert ist, zu erklären. Es wird der Sache nicht gerecht, überhaupt nicht.
Ich sehe da dieses Denken, das am Ende auf einen totalitären Überwachungsstaat hinausläuft. Es ist eine reine Symptombehandlung. Wenn die Menschen nicht friedlich sind, zwingen wir sie eben dazu - direkt oder indirekt. Wir schränken die Freiheit ein und im Ergebnis haben wir eine friedliche Gesellschaft. Wenn der Hund bissig ist, legst Du ihm einen Maulkorb an und eine Leine dazu. Wird er noch aggressiver, sperrst Du ihn eben ein. Problem gelöst. Aber das ist es eben, worauf solche Diskussionen hinauslaufen.
Ich stelle erstmal eine ganz andere Frage, nämlich wie es überhaupt dazu kommen kann, dass ein Mensch einen anderen Menschen tötet. Milliarden von Menschen sind täglich genervt, wütend, werden unterdrückt, müssen sich unterordnen etc... aber sie töten dennoch nicht. Warum nicht? Wegen den Gesetzen? Würdest Du jemanden, der etwas von Dir verlangt, was Dir unangenehm ist, töten?
Ein Psychologe oder Psychiater schaut sich den Menschen an. Er interessiert sich dafür, was für ein Mensch das ist. Das "Thema" ist völlig nebensächlich. Heute ist es eben Corona. Gestern waren es vielleicht die Steuern. Oder um es noch deutlicher zu machen: Menschen töten Menschen, weil sie sie hässlich und abstoßend finden. "Ich habe diesen Mann getötet, weil ich sein hässliches Gesicht nicht mehr ertragen konnte." Oder: "Ich habe diese Frau getötet, weil sie eine Schlampe ist und ich es nicht mehr ertragen konnte, wie sie rumläuft." Oder: "Ich habe diesen Obdachlosen getötet, weil mich seine Armut ankotzt." Verstehst Du das? Was willst Du nun machen? Schicken wir jetzt Kontrolleure durch das Internet, die alle Äußerungen zur Bewertung des Aussehens von Menschen zensieren? Weil es ja nicht sein kann, dass man sich darüber beschwert, dass Menschen hässlich sind? Oder fett? Dass sie stinken? Rauchen? Drogen konsumieren? Dass sie heucheln, lügen, betrügen und so weiter?
Ein Mord ist ein Mord. Und es gibt tausend Gründe für einen Mord. Aber nein, die "Corona-Kritik" ist schuld. Schön, dann installieren wir Zensurprogramme, die alles, was coronakritisch ist, löschen. Problem gelöst?
Nein, nichts ist gelöst.
Die Menschen sind gottlos geworden. Die Herzen sind erkaltet. Und der Täter ist schwach. Ein schwacher Mensch, der nicht wußte, was er tat. Die Menschen zu unterdrücken und ihrer Freiheit zu berauben, indem man kritisches Denken kriminalisiert, unterdrückt, bestraft, erzeugt nur das genaue Gegenteil von dem, was man will. Das Problem wird dadurch nur noch schlimmer. Oder besser: Es wird dadurch noch angeheizt. Es erhöht die Spannung noch und diese Spannung ist ein Gewaltpotential, das darauf drängt, sich zu entladen.
Das ist jedenfalls meine Meinung.
Ich würde gerne darüber reden. Also belege diese Behauptung bitte, so dass das Reden darüber einen Sinn macht.
https://www.t-online.de/nachrichten/pan ... ossen.html
https://www.wochenblatt.de/archiv/duo-s ... rug-344166
https://www.heidelberg24.de/baden-wuert ... 23429.html
https://www.berliner-kurier.de/politik- ... -li.121882
https://www.blick.ch/ausland/skandal-vi ... 34726.html
https://www.20min.ch/story/mann-ohrfeig ... 0268601938
https://www.tag24.de/justiz/gerichtspro ... gt-1918656
https://www.bild.de/regional/ruhrgebiet ... .bild.html
https://www.labournet.de/internationale ... protesten/
Reicht das? Ich meine: Das ist doch nicht verwunderlich. Wenn mir jemand sowas gesagt hätte, hätte ich niemals "Belege" gefordert. Wir leben in einer gottlosen Zeit, einer gottlosen Welt. Hassrede sehen wir überall, nicht erst seit Corona. Das Gewaltpotential ist da, es war auch vor Corona da. Und das hasserfüllte, herzlose, menschenverachtende Auftreten diverser Leute bez. der Corona-Pandemie, das sehen wir ja nun sehr deutlich. Überall treten die Aggressionen hervor, nicht erst seit gestern. Selbstverständlich gab und gibt es Gewalt gegen Menschen, die sich nicht an die Regeln halten. Es wäre verrückt, wenn es anders wäre. Völlig unrealistisch. Das ist sicher nur die Spitze des Eisbergs.
Nein, es ist Abwehr einer echten Gefahr - im Gegensatz zur Pseudogefahr einer erfundenen Weltverschwörung.
Ist Dir bewußt, wie Du plötzlich das Wort "Weltverschwörung" - völlig unbegründet und zusammenhanglos - einbringst? Warum machst Du das? Was hat dieser "Kampfbegriff" hier in diesem Dialog zu suchen? Richtig: Nichts.
Du bist doch ein vernünftiger Mensch - so hatte ich es jedenfalls aufgefasst.
Ist Dir bewußt, dass Du damit wieder provozierst? Du stellst allen ernstes die Mutmaßung, den Gedanken in den Raum, ich wäre "kein vernünftiger Mensch". Wie kommst Du dazu nach dem Austausch, den wir bereits hatten?