Das "wie" der Selektion in der Zucht wird durch den Menschen bestimmt, insofernNobody2 hat geschrieben: ↑Di 13. Apr 2021, 19:24...
Das Programm lautet: Mische die Gene von Mann und Frau. Zucht bedeutet, selektive Vermehrung. Man kreuzt so lange, bis das gewünschte Ergebnis dabei heraus kommt. Das ist ein natürlicher Weg, zu bekommen, was man will. Im Einklang damit, wie das System entworfen ist. Das System bleibt unangetastet.
Gentechnik hingegen greift in das System ein, um ganz gezielt Eigenschaften zu erhalten.
Wie kann man das vergleichen? Das eine respektiert das bestehende System, da andere modifiziert es.
ist das auch kein natürlicher Weg. Vom Menschen gewünschte Eigenschaften sind das Ziel, ob nun durch Zucht oder gentechnische Veränderungen. Außerdem, Unangetastet?Respektiert? Du betreibst Schwarz/Weiß-Malerei. Sieh dir herausgezüchtete Mißbildungen bei Hunden, Katzen...an, die auf gigantische Mengen Fleisch-, Milch- Eierproduktion getrimmten Rinder, Schweine, Geflügel - deren Exemplare kaum noch ihrer Urform ähnlich sehen, mit entsprechender Lebens"qualität".
Falsch dargestellt! (Noch) nicht wissen, welche Funktion ein Teil des Genoms (Erbgut) hat, heißt nicht, dass man einschätzt, damit könne man nichts anfangen, dieser Teil hätte keine Funktion. Das erodiert die Basis deines Eindrucks, hier vollziehe jemand Eingriffe in etwas, was er nicht versteht.Nobody2 hat geschrieben: ↑Di 13. Apr 2021, 19:24 Und was dagegen einzuwenden sein könnte? Ich denke: Vielleicht nichts, wenn der Gentechniker weiß, was er tut und man dann auch entsprechend damit umgeht? Vielleicht. Ich kann aber nicht sehen, dass das der Fall ist. Man ist unendlich weit davon entfernt, den menschlichen Körper und das Erbgut zu beherrschen. Einige Zeit dachte man, der meiste Teil des Erbguts hätte keine Funktion, keinen Sinn. Nur weil man nichts damit anfangen konnte. Da geht es um die innere Haltung. Wenn Menschen, die so denken, dass sie etwas, das sie nicht verstehen, einfach als nutzlos, sinnlos abtun, Eingriffe in den Bauplan von Lebewesen eingreifen, halte ich das für sehr bedenklich.
Ich bin nicht gläubig und ich halte es nicht für plausibel, dass ein Gott (oder welches "überirdische Wesen auch immer) alle Lebewesen (incl.Menschen) erschaffen hat. Ich würde Lebewesen auch nicht mit Maschinen (und seien sie noch so komplex) vergleichen. Damit dürften auch die Fragen am Ende deines Beitrages beantwortet sein.Nobody2 hat geschrieben: ↑Di 13. Apr 2021, 19:24 Und wenn man das im religiösen Licht sieht, Gott hat den Menschen erschaffen, er kennt und beherrscht das System Mensch. Wenn Du eine komplexe Maschine entwickelst, die einem bestimmten Zweck dienen soll, und dann siehst, wie Leute, die überhaupt keine Ahnung haben und nicht wissen, was sie da tun, an Deiner Maschine herum machen, weil sie ihnen nicht passt, wie würdest Du das denn finden?
Und noch einen Schritt weiter: Wenn Gott alle Lebewesen erschaffen hat, wird er sich dabei sicher auch etwas gedacht haben. Er wird das alles nicht "rein zufällig" erschaffen haben und dabei auch die Wechselwirkungen zwischen den Lebewesen im Sinn gehabt haben. Alles hängt zusammen und beeinflusst sich gegenseitig, hängt voneinander ab. So wie eine gewaltige Maschinerie mit zahllosen Rädchen und Bauteilen aller Art. Nimmt man etwas heraus oder modifiziert es, hat das Auswirkungen auf das ganze System, das nicht so gedacht war, dass andere etwas daran ändern. Die Maschine soll benutzt werden im Sinne der Entwicklers und so wie von ihm erschaffen. Aber nicht das Gehäuse demontieren und dann rumschrauben etc. etc... So war es nicht gedacht. Eine Kleinigkeit kann zu schwerwiegenden Fehlfunktionen führen. Die vielleicht erstmal nicht sichtbar sind für die winzigen Menschlein, deren Lebensspanne, Verständnis, Wissen, Erkenntnisfähigkeit, Wahrnehmungsfähigkeit lächerlich gering ist gegen die Lebensspanne des Erbauers.
Vollkommen recht gebe ich dir in deiner Einschätzung, dass es sehr komplexe "Wechselwirkungen zwischen den Lebewesen" gibt und durch den Menschen verursachte Veränderungen "Auswirkungen auf das ganze System" haben bzw. "Eine Kleinigkeit zu schwerwiegenden Fehlfunktionen führen kann."
Mißbrauch der Gentechnik ist diesbezüglich eine Gefahr von mehreren. Aber jeder, der in diesem Zusammenhang beim Wort "Gentechnik" Schnappatmung kriegt, sollte vielleicht auch bedenken, dass dem "System" schon jede Menge durch den Menschen ausgerottete Tier- und Pflanzenarten fehlen, andere wiederum an Orten eingeschleppt wurden, wo sie ohne den Menschen nie hin gegommen wären und dort nun teilweise die lokalen Ökosysteme ruinieren usw., der Raubbau an Rohstoffen...da wird man gar nich mehr ferdsch mit aufzählen an m a s s i v e n Einflüssen, die jede für sich keine "Kleinigkeit" sind!
Da du hier Gentechnik vs. "natürliche Zucht" ins Spiel bringst, besteht ein direkter Zusammenhang, das kann man auch deshalb nicht trennen, weil ethische Bedenken hier wie da eine Rolle spielen.
Nun, das klingt für mich sehr nach diffusen Ängsten zu einem Thema, das zugegebenermaßen schwer zu überblicken ist. Mir ist auch klar, dass der Grat zwischen dem technisch Machbaren auf der einen, sowie Moral und Ethik auf der anderen Seite äußerst schmal ist. Was mir aber nicht gefällt, ist, dass du Wissenschaftlern quasi per se finstere Machenschaften unterstellst oder zumindest davon ausgehst, dass sie unkontrolliert, vlt. zum Selbstzweck, sich was gar fürchterliches zusammenbasteln. Es gibt aber zumindest hierzulande (und in vielen anderen Ländern auch) klare gesetzliche Regelungen, bei uns nennt sich das"Gentechnikgesetz", das kann man problemlos im Netz finden und dort die einzelnen Paragraphen nachlesen.Nobody2 hat geschrieben: ↑Di 13. Apr 2021, 19:24 Scheinbar bist Du der Ansicht, dass die Wissenschaftler da wissen, was sie tun, ist das richtig? Angesichts der enormen Komplexität des menschlichen Körpers (allen biologischen Lebens) und der Hilflosigkeit des Menschen, ihn zu beherrschen, wundert es mich, wenn man sowas glaubt.