Abischai hat geschrieben: ↑Fr 8. Okt 2021, 21:05
Ja, im Grunde meinen wir das gleiche,
Nein, tun wir nicht. Wir sind dennoch eines Sinnes, haben halt andere Erkenntnisse und ziehen daraus unterschiedliche Schlüsse. Aber wir sind dennoch eines Geistes. Wir beide können das differenzieren. Mir geht es weiter um die Themensache.
Abischai hat geschrieben: ↑Fr 8. Okt 2021, 21:05
Du hast das Meine nicht richtig verstanden, darum reden wir anscheinend aneinander vorbei, obwohl wir das gar nicht tun.
Dann versuche ich es nochmals darzustellen:
Du sagtest aufgrund der Toledot-Formel weist sich der letzgenannte Name als Autor aus. Und das fand man nicht nur in hebr. Schriften sondern auch in solchen, die bis in Zeit der Alt-Sumerer zurückreichen.
Aufgrunddessen ziehst du den Schluss, dass das, was ein assyrisches oder alt-sumerisches Dokument auszeichnet auch ein hebräisches Dokument auszeichnen muss und dessen Herkunft anzeigt. So ist die hypothetische Annahme. Und jetzt kommt dein Problem, das ich als falsche Faktenzusammenführung analysiert habe.
Es haben zwei Dukumente einen ähnlichen Strukturaufbau, also 1 und 2 zwei zeigen dasselbe Muster und daher muss es einen zwingenden Zusammhang geben. Lieber, Tobias, das ist das übliche Kurzschlussdenken. Es muss nicht! Also es kann, aber es muss nicht. Es ist nur eine wissenschaftliche Beobachtung sehr ähnlich aussehender Fakten
Eine Überpüfung weiterer Toldet-Formeln au dem AT zeigt, dass es dafür keinen plausiblen Grund gibt diese Annahme auch zu festigen. Hier die Toldeot-Stellen aus dem AT:
https://www.csv-bibel.de/strongs/h8435
Es passen nur vereinzelte Muster. Bei vielen anderen Stellen ergibt diese Annahme aber gar keine Sinn bzw. stehen an manchen Sellen überhaupt keine Namen. Soweit ein Faktencheck.
Wenn sich nun das Muster in assyrischen Schirften meintewegen 5.000 Mal zeigt und dort auch einen allgemein anerkannten Fakt bildet, aber in der Bibel nur vereinzelt, was bedeutet das nun? Ah, wir haben hier denselben Zusammenhang? Das denke ich nicht.
Dieses Jafet-Argument ist zu schwach. Üblicherweise ist die Reihefolge der Namen in biblischen Chroniken die Reihenfolge der Zeugung und hat nichts mit irgendeinem Autor zu tun. Derart ist das aus der Luft gegriffen.
Es juckt Wissenschaftler aber solche Bezüge herzustellen, besonders diejenigen, welche der Bibel nicht den gebührenden Stellenwert geben wollen. Man hat also nun objektiv erkannt, dass die zwei Jafet-Muster ähnlich sind. Man hat damit nicht erkannt, dass das hebräische Dokument über Jafet tradiert wurde. Eine Festigung zur Erkenntnis wie bei assyrschen Schriften wird m.E. so nicht möglich.
Wenn man das aber derart festigt, dann wird es zu einem dogmatischen Denkurzschluss und denkt dann nicht nicht weiter. Hinzu kommt der menschliche Aspekt, dass man von festgefahrenen Positionen freiwillig nicht abrücken will. So bleibe ich daher bei meiner Annahme wie folgt:
Eine Familienchronik und die Geschichte der Familie wird allgemein über die eigene Familie tradiert, erst Recht die der Familie Gottes. Natürlich können Dokumente auch an anderen Orten aufgefunden werden, nur weist der Fundort solcher Berichte deswegen nicht auf ihren anfänglichen Ursprung hin. Das ist wie meine Geburtsurkunde. Davon gibt es eine amtliche Urkunde am Standesamt. Ich bin dort aber nicht geboren.
Ich sage auch, es liegt durchaus im Bereich des Möglichen, dass die Israeliten Methoden und Techniken der Textgestaltung anderer Kulturen erlernen und übernehmen. Why not? Sie wurden auch überall hin verschleppt. Wenn andere etwas Nützliches können, dann ist dies eine Gabe Gottes. Und die Bildung des AT-Kanons in heutger Form begann auch erst, wie man heute allgemein weiß, in der Zeit der Diaspoara.
Aber man verwechsle Schriftfunde an den Diaspora-Standorten nicht damit, dass die inhaltichen Themen, sprich die Geschichte von Adam und Eva, Noah, Abraham bis zu Josef deswegen auch von den Assyern oder den Babylonieren stammen bzw. von ihnen tradiert wurde. Das ist ein Irrtum.
Das Gilgamesch Epos z.B., das ja auch einen Flutbericht enthält, wurde wiederum nicht über die israelitische Linie tradiert, denn die sich zu Mose bekennenden Juden hätten in ihren Syngogen wohl nichts aufbewahrt, was derart voller Götzen und Dämonen ist. Aber man fand es z.B. neben den Dokumenten wo auch Noahs Bericht gelagert wurde, weil die Assyrer alles sammelten. Doch Gott nutze das auch.
Inhaltich anaysiert erkennt man unschwer wie unterschiedlich ein Ereignis tradiert wird. Über die Tradition in der Heilslinie hatte aber Gott gewacht (Jeremia 1:12) und alles andere verwilderte zu Legenden. Wir sehen einen ähnlichen Mechanismus auch bei der Bildung des NT.