Definition: Bibelkritik (?)

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Paul
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Re: Definition: Bibelkritik (?)

Beitrag von Paul »

seh ich auch so :frech2:
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Helmuth
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Re: Definition: Bibelkritik (?)

Beitrag von Helmuth »

Oleander hat geschrieben: Sa 23. Okt 2021, 14:13 Das mit dem "objektiv" wird wohl a bisserl problematisch, denn gerade in diesem Fall sind Christen durch ihren "Glauben" voreingenommen und ihnen ist die Bibel/Jesus/ Gott "heilig" und was einem selber "heilig" ist (oft auch nur die eigene Ansicht) wird von vielen (nicht allen) dann verteidigt, dann ist es subjektiv.
Ich unterscheide zwischen voreingenommen und überzeugt. Ich mag es wenn man überzeugt ist und dennoch objektiv bleiben kann Der eine ist demütig und kann mit der Zeit auch erkennen, falls er sich geirrt hat und der andere will das gar nicht erkennen und bunkert in seiner Haltung selbst dann noch, wenn er schon des Irrtums überführt wurde.

Man trifft das unter Christen wie Nichtchristen, wenn auch mit unterschiedlicher Häufung. Gerade hier scheidet sich die Spreu vom Weizen recht rasch, indem der HG die falschen wieder aussiebt und die anderen zur Buße leitet. Jesu sagt nicht umsonst, er ist nicht für Gerechte gekommen, sondern für Sünder zur Umkehr. Ich denke er meint mit den "Gerechten" solche, die sich immer selbst Recht geben.

Heilig bedeutet für mich auch keinesfalls unantastbar, sondern eben heilig. Etwas ist abgesondert aber man soll es erfahren. Man darf so auch alles antasten im Sinne von hinterfragen, und zwar, um es letzten Endes noch mehr zu festigen. Paulus benutzt oft diese Rhethorik. Der noch Unbekehrte soll der Heiligung teilhaftig werden, denn das ist auch Gottes Liebe zu uns.
Oleander hat geschrieben: Sa 23. Okt 2021, 14:13 Ähnlich wird auch der Atheist vorgehn, er kann oft gar nicht mehr "objektiv" sein, weil er schon im Vorfeld an die Nichtexistenz eines Gottes glaubt.
Ich mache die Beobachtung, dass Atheisten auf ihrer Haltung mehr bunkern als Christen. Und zwar weil es an Demut mangelt. Und dort wo es Christen sind, dort ist es entweder das felsenfeste Wort Gottes und man beruft sich dann auf Gott und eben nicht auf sich selbst oder man ist bloß derselbe Sturkopf wie der Atheist.

D.h. ein guter Christ "verliert"auch eine Diskussion, nicht aber weil er damit verloren hat, sondern weil er weiß, was Gottes Wille ist und was nicht. Er muss nicht anderen gegenüber Recht behalten, da Gott für ihn streitet.
Oleander hat geschrieben: Sa 23. Okt 2021, 14:13 Und darauf baut man die eigene (Ansicht) Entscheidung auf...
Genau das kann und soll man lernen, auf die Meinung des Mainstreams nicht allzuviel zu geben, egal ob er christlich oder nicht christlich ist. Objektivität besteht genau darin, seine eigene Auffassung mal hinanzuhalten und sich der Frage wertfrei zu nähern.

Man kann sich dann sehr wol auf eine Position einlassen oder auf seiner zu bleiben, weil diese der eigenen Überzeugung entspricht, aber ich habe sie nicht durch den Mainstream gewonnen, sondern durch den HG und das ist mir persönlich ungemein wichtig geworden.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Oleander
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Re: Definition: Bibelkritik (?)

Beitrag von Oleander »

Michael hat geschrieben: Sa 23. Okt 2021, 14:59 D.h. ein guter Christ "verliert"auch eine Diskussion
Es gibt keine guten Christen, Gott alleine ist gut..nicht meine Worte, das sagte Jesus laut Bibel 8-)

Ich geh jetzt einkaufen, hab kein Bier mehr :D
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Paul
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Re: Definition: Bibelkritik (?)

Beitrag von Paul »

du weißt ja, dass wir schon immer so ziemlich auf der gleichen wellenlänge lagen :D
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Anthros
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Subjektivität und Sturheit

Beitrag von Anthros »

Oleander hat geschrieben: Sa 23. Okt 2021, 14:13
Michael hat geschrieben: Sa 23. Okt 2021, 12:00 Man nennt das sachlich bzw. objektiv sich mit einer Sache beschäftigen
Das mit dem "objektiv" wird wohl a bisserl problematisch, denn gerade in diesem Fall sind Christen durch ihren "Glauben" voreingenommen und ihnen ist die Bibel/Jesus/ Gott "heilig" und was einem selber "heilig" ist (oft auch nur die eigene Ansicht) wird von vielen (nicht allen) dann verteidigt, dann ist es subjektiv.
Manchmal überraschst du schon - aber eben nicht immer. Das Problematische ist die unerkannte Subjektivität des "Christen", die er zur Objektivität erhöht und damit sich selbst. Das ist keine Kritik an die Bibel, sondern an ihre Interpretation, die sie zur eigenen Selbsterhöhung legitimieren.


Natürlich muss nicht nur der "Christ" kritisch betrachtet werden, sondern auch die Bibel. Doch nur mit der durchgehenden Subjektivität und Selbstsucht macht der "Christ" sich die Illusion von Objektivität.


Oleander hat geschrieben: Sa 23. Okt 2021, 14:13 Ähnlich wird auch der Atheist vorgehn, er kann oft gar nicht mehr "objektiv" sein, weil er schon im Vorfeld an die Nichtexistenz eines Gottes glaubt.
Wer sich den Atheismus auf die Fahnen schreibt, muss dazu ein Überzeugter werden. Man wird so zum Atheisten, hat man vom "Christentum" die Nase voll. Leider übertragen sie ihre ablehnende Kritik über das "Christentum" auch auf die Bibel, statt zu unterscheiden. Sie sind dann ähnlich stur und diskussionsunfähig wie der "Christ".
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Abischai
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Re: Definition: Bibelkritik (?)

Beitrag von Abischai »

Michael hat geschrieben: Sa 23. Okt 2021, 12:00
Abischai hat geschrieben: ↑
Fr 22. Okt 2021, 13:39
"Kritik ist kostenlose Beratung", habe ich mal gehört. Das ist ein sehr nachdenkenswerter Aspekt,
Damit füllst du den Begriff bereits mit positiver Konnotation. Ich sehe ihn zunächst wertfrei. Kritik ist was es ist.
Na ja, nee, ich fülle gar nicht, ich habe diesen Spruch mal so gehört und in Bezug auf Menschen, die sich gegenseitig "die Meinung sagen" ist das absolut richtig in dem Sinne von: "man lernt von den Menschen, die man liebt".
Jemanden (in Liebe) zu kritisieren bedeutet ihm klar zu sagen, was voll daneben ist oder was etwas korrekturbedüftig ist und was er im Kontrast zu dem negativen auch gut macht, ihn also dafür lobt.
Das ist Kritik, die an sich - wie Du sagst - wertungsfrei ist, aber vom Kritiker her eine klar Position vertritt.
Ohne klare Position kann ich mit einer "Mahnung" oder auch einem Lob gar nichts anfangen.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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Magdalena61
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Re: volle Wahrheit versus demokratische Diskussion

Beitrag von Magdalena61 »

Anthros hat geschrieben: Sa 23. Okt 2021, 12:41
Magdalena61 hat geschrieben: Sa 23. Okt 2021, 00:18 Das sehe ich anders.
Wähnt der sich Bekennende "Christ", erwähnt dazu aber, nicht im Besitz der vollen Wahrheit zu sein, dann stimmt da was nicht.

Der "Christ" mag als Bürger Demokrat sein, aber tritt er als "Christ" auf, ist er in Diskussionen in dem Maße demokratiefeindlich, wie er tut, mit der Bibel im Besitz der vollen Wahrheit zu sein.
Ich verstehe dein Problem nicht.

Man stimmt doch nicht darüber ab: Was glauben wir jetzt (was glaubt die Mehrheit)? und das attraktivste Angebot gewinnt.

Den Lehren, die in Gemeinden und Kirchen die Grundlage der Verkündigung bilden, ging ein Ringen um die Wahrheit; um das bestmögliche Verständnis der Schriften voraus. Und nun erzähle mir nicht, die Väter der Glaubenslehren hätten gepokert.

Schaust du auf das Haus Israel: Die Vertreter der verschiedenen Strömungen streiten sich seit Tausenden von Jahren um die "richtigen Auslegungen".

Da ist nichts mit "Demokratie". Glaube ist
1. primär eine private Angelegenheit zwischen dem Menschen und Gott und beruht
2. auf Überzeugung und
3. sind Glaubensinhalte, mit denen man sich identifiziert, in der Regel nicht verhandelbar.

Dieses Recht auf die Freiheit des Bekenntnisses ist sogar im GG garantiert.

Warum redest du ständig so abwertend über Christen?
LG
God bless you all for what you all have done for me.
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Re: Definition: Bibelkritik (?)

Beitrag von Magdalena61 »

Michael hat geschrieben: Sa 23. Okt 2021, 12:00 Wer beim Begriff Bibelkritik schon so eingespannt ist, dass jede Art von Kritik an der Bibel automatisch gegen Gott gerichtet sein muss, der hat eine voreingenommene Haltung und dient der Sache zumeist nicht auferbauend.

Kritik an einer Sache grundsätzlich nicht üben zu dürfen zeigt eine starre Hartung, in etwa wie Despoten über eine Sache herrschen wollen. Das sehe ich an sich als eine böse Haltung, egal was man meint an sog. Werten verteidigen zu müssen. Diese Werte müssen deswegen nicht Gottes Werte sein bzw. werden sie nicht in seinem Willen verteidigt.
Das unterschreibe ich.

Definiton Bibelkritik: Sonderlehren diverser Gemeinden sehe ich nicht als "Bibelkritik", sondern verorte sie unter der Überschrift "Interpretation" (Auslegung) und gemeindeeigener Tradition der jeweiligen Community.
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Helmuth
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Re: Definition: Bibelkritik (?)

Beitrag von Helmuth »

Abischai hat geschrieben: Sa 23. Okt 2021, 21:52 Jemanden (in Liebe) zu kritisieren bedeutet ihm klar zu sagen, was voll daneben ist oder was etwas korrekturbedüftig ist und was er im Kontrast zu dem negativen auch gut macht, ihn also dafür lobt.
Das ist eine legitime Anwendung von Kritik. Der Begriff Kritik umfasst aber mehr die neutrale Konponente, die dem vorangeht.
Abischai hat geschrieben: Sa 23. Okt 2021, 21:52 Ohne klare Position kann ich mit einer "Mahnung" oder auch einem Lob gar nichts anfangen.
Das stimmt. Doch dann kritisierst du nicht mehr, dann wertest du und so es zur Auferbauung dient ist das Gottes Wille. Die Begriffe werden m.E. etwas zu synonym verwendet. Unter Kritik versteht man die Beurteilung eines Gegenstandes oder einer Handlung anhand von Maßstäben ohne sofort zu werten. Die Bewertung ist dann der nächste Schritt.

Kritik an der Bibel ist nichts anderes als das was Paulus in 1: Thess 5:19-22 anweist. Es is also in dem Sinne sogar eine apostolische Anweisung. Wer das nicht zulässt, widerspricht damit der Bibel selbst. Also wer meint man müsse der Bibel aus der Hand "fressen", sprich was da steht muss kritiklos hingenommen werden, der ist vermutlich schon irrelgeitet. Auch Jesus mahnt uns wie folgt:
Joh 7,24 hat geschrieben:Richtet nicht nach dem Schein, sondern richtet ein gerechtes Gericht!
Das hat nichts mit Mt. 7:1-5 zu tun, was gerne gegeneinander ausgespielt wird, weil das eine vom andern nicht unterschieden wird, sondern das ist uns geboten. Die Wahrheit selbst kann durch Kritik nicht beeinflusst werden, aber mithilfe einer kritischen Haltung vermeide ich eine manipulative Beeinflussung durch andere, wenn ich aufrichtig interessiert bin der Wahrheit näherzukommen.

Die Grundsätze der Beurteilung sind unparteiisch und ohne Ansehen der Person. Das lehrt Gottes Wort selbst. Und das geht m.E. nur, wenn man dabei jeder involvierten Partei kritisch gegenübersteht, wobei Gott keine Partei bildet. Die wenigsten können das leider, das ist die Krux unter Menschen. Man glaubt z.B. dem Freund mehr, weil er dein Freund ist und lässt sich manipulieren.

Es kommt also auch auf die bereits vorgenommene Konnotation an, was du unter Kritik verstehst. Ich habe dich soeben kritisiert. Wenn jemand meint er wird damit bloß negativ beurteilt, dann ist er nicht mehr willens einen legitim vorgebrachten Kritikpunkt anzuerkennen. Es fehlt dann der objektive Blick.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Sunbeam
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Re: volle Wahrheit versus demokratische Diskussion

Beitrag von Sunbeam »

Magdalena61 hat geschrieben: Sa 23. Okt 2021, 23:37

Da ist nichts mit "Demokratie". Glaube ist
1. primär eine private Angelegenheit zwischen dem Menschen und Gott und beruht
2. auf Überzeugung und
3. sind Glaubensinhalte, mit denen man sich identifiziert, in der Regel nicht verhandelbar.

Dieses Recht auf die Freiheit des Bekenntnisses ist sogar im GG garantiert.
Das Grundgesetz und der Glauben (der verschiedensten Religionen), damit wären wir dann doch eigentlich, hier jetzt speziell die Christen angesprochen, im Garten der Blumen des Bösen.

Oder mitten im Labyrinth des Irrationalen, aus dem es kein Entrinnen gibt.
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