Travis hat geschrieben: ↑So 7. Nov 2021, 12:07
Der Punkt interessiert mich. Kann man das irgendwo nachvollziehen?
Es fällt mir schwer die zahllosen Quellen anzuführen, die ich in dem letzten 40 Jahren gelesen, gesehen, teils selbst recherchiert habe.
Zentral ist das Buch von
Ernst Giese "und flicken die Netze". Der Bruder hat noch mit Zeitzeugen aus Kassel (1906) u.v.m. gesprochen und in seinem Buch die Anfänge genauestens beschrieben. Das würde ich dringend empfehlen.
Die Anfänge der charismatischen Bewegung haben wir vor allem in der DDR sehr präziese mitbekommen, die Ursachen aber erst später verstanden.
Was in LA (Kalifornien) 1905 ablief, war DIE "Pfingsbewegung", die dort begann. Aber auch vorher schon in DE gab es, ausgehend von Blankenburg, 1860, die "Heiligungsbewegung", bei der wirklich interessantae Dinge geschehen sind, ich meine daß dies Gottes Wirken war. Daraus war die "Geminschaftsbewegung" hervorgegangen, eine freikirchliche Gemeindearbeit.
Später hat man von Kassel aus Gesandte in LA nachsehen lassen, was dort vom Herrn her geschehen sei, und die haben die "Los-Angeles-Bewegung" nach Deutschland importiert. Das war bis dahin noch alles im grünen Bereich, bis es in Kassel 1906 dann aber eben zu eklatanten Geschehnissen und Spaltungen kam (aufgrund Nichtbeachtung der Anweisungen von Paulus !!!).
Wir haben eine echte Pfingstbewegung (Kunstwort!) und eine unechte, die beide in Kassel deutlich wurden. Es hat sich dann der Mühlheimer Verband (echte Pfingstler) von der Gemeinschaftsbewegung abgegrenzt, die quasi wie "Toronto" waren. Später (1909) wurde das dann von einer privaten Interessengruppe aus 30 Mitgliedern stigmatisiert ("Berliner Erklärung 1909"), in der konstatiert wurde, daß der Geist der Pfingstbewegung ein Geist "von unten" sei.
Das glauben undifferenziert auch heute noch viele, was vor wenigen Jahren zu einer Gegenerklärung geführt hat.
Na das wird jetzt zu lang. Aber man sollte das schon wissen, wenn man mit Leuten und Phänomennen konfrontiert wird, die einen etwas verwirren.