Ich verstand es jahrelang nicht, stellte dazu wie viele andere viele Überlegungen an, aber es ging mir so Recht der Knopf nicht auf. Was ich aber vom HG gelernt habe ist, das Kinde nicht mit dem Bade auszuschütten. Es gibt von beiden Seiten grobe Verirrungen. Von der einen Seite, dass der HG dann durch sie auch rede und von der anderen, sie wären von Dämonen heimgesucht.
Und wiewohl das für den Einzelfall in der Tat zutreffen könnte, so darf daraus keine Verallgemeinerung erfolgen. Daher --> Nicht das Kinde mit dem Bade auschütten! Aber was mich betrifft stand ich wie ein Esel vor einem mir neuen und fremden Stall. IA, wos is do los?
Es gab einen Gottesdienst, in dem wir in das Zungereden eingeführt werden sollten. Man sollte den Mund öffnen, den HG einladen und warten, was er nun tue. Daraufhin begannen einige zu reden und brachten genau das hervor, was man so kennt. Ich wollte das auch, aber da tat sich Nüsse (nichts).
In einer weitere Lehre wurden wir angeleitet, dass wir beginnen sollten eine Sprache selbst zu entwicklen. Der HG begleite dies und trainiere einem dann weiter. Man müsse nur anfgangen. Gut, das tat ich und ab da "gackerte" ich dann etliche Monate auch in der Form wie alle anderen Hühner.

Aber ich verstand nicht den Sinn. Ich merkte auch keine sog. Selbsterbauung. So ließ ich es wieder bleiben, weil ich nicht verstand, was daran wirklich der HG tut oder wirkt. Ich begann es nun theologisch zu analysieren und geriet dabei in so manchen Wirrwar, genau was ich hier nun lese, und war der Sache recht krtisch gegenüber, eben weil ich immer noch keine Ahnung vom Tuten und Blasen hatte, aber die anderen meinte schon belehren zu können. Viele lächelten nur und meinten. "Der Herr gibt es dir zu seiner Zeit". Sie hatten Recht.
Ich überarbeitete meine angefangene theologische Studie soweit ich konnte nach biblischen Grundsätzen ausgelegten Interpretationsversuchen. Ich denke vieles kann ich weiter stehen lassen, einiges würde oder müsste ich heute revidieren.
Erst sehr viel später, ungefähr vor ca. 3 Jahren wurde ich erneut mit einem US-Pastor damit konfrontiert, der mir seine Gründe für die Praxis so zu beten nahelegte. Er stand mittlerweile 60 Jahre im Dienst und konnte seine Erfolge vorzeigen. Ich machte damit eine Neuauflage und wandte mich an Gott.
Das Ergebnis war erstaunlich. Ich übte auf der Straße und es kam dazu, dass meine Art nicht das übliche "Silben-Brabbeln" ist, sondern das Singen, tief aus dem Herzen. Dabei müssen nicht Silben, sondern melodiöse Klänge geformt werden, die man summt oder auch mit anbetenden Worten (durch den Verstand) befüllen kann. Mal so, mal so. Und da ich auch musikalisch veranlagt bin, so entsprcht das sehr meiner Gabe.
Die Wirkung, die das bei mir erzielt, ist enorm: Es weicht für eine Zeit der gesamte Sorgengeist oder das bohrende Nachsinnnen über viele Alltagsdinge, die man eh nicht selbst lösen kann, aber doch ständig versucht, und sie sind wie weggefegt. Mein Geist kommt zu einer Ruhe und wird neu aufnahmefähig für den HG, dessen Zugang ich zuvor mit der Unruhe meines Geistes blockiert hatte. Man könnte es mit dem Harfenspiel Davids vergleichen, wie er damit Saul beruhigt hatte.
Nun weiß ich endlich wie ich das für mich handhaben kann. Es dauerte mehr als 20 Jahre, ehe ich das also erlernt habe, und der HG zeigt mir nun deutlich den Nutzen für mich. Es ist kein Muss, wie bei so vielen Dingen, aber eine wertvolle Bereicherung, für die ich Jesus nun danken kann.