Descartes, OT von Kommt die (digitale) Technik vom Teufel?
Re: Descartes, OT von Kommt die (digitale) Technik vom Teufel?
weiß nicht, mich erinnert das alls eher an descartes
der storch der sitzt am karpfenteich und hämmert alle karpfen weich
it's not easy be(e)in' green
es gibt nichts gutes, außer man tut es
https://www.youtube.com/watch?v=ItZyaOlrb7E
das huhn ist im auftrag des herren unterwegs
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Re: Descartes, OT von Kommt die (digitale) Technik vom Teufel?
Im Grunde eigentlich nicht. Ich halte das Beharren auf den kategorialen Unterschied zwischen Wirklichkeit/Sein/Ontischem und Wahrnehmung nicht für Skeptizismus.
Richtig. Das Sein ist unabhängig von Zeit.
Unterm Strich geht es ihm eher darum, dass das geistliche Sein über dem materiellen Sein steht.
Warum? - Das ist zu Lebzeiten auf pragmatischer Ebene sicherlich die Regel - aber trotzdem ist die Außenwelt nicht die Grundlage des Ich.
Das liegt an der Definitionsweite des Wortes "Geist", die von Heiliger Geist bis Wodka reicht. - Christlich gesehen ist Individualität gerade NICHT Illusion - im Gegenteil: Das Cogito unterstreicht doch geistliche Individualität.
Im Sinne von Descartes und dem Christentum natürlich nicht. -- Aber es gibt sicherlich Modelle, nach denen es so ist.
Skeptizistisch hast Du recht - denn es gäbe da noch den Solipsismus.
Berechtigte Frage - denn natürlich kann man "Sein" solipsistisch definieren.
Sie sind dann falsch oder richtig, wenn man "Sein" so definiert, dass es falsch oder richtig ist. - Aus diesem Kreisel kommen wir nicht raus. - Genau der richtige Moment, um darauf hinzuweisen, dass Intellektualität/Wissenschaft/philosophische Lehren Begründungen von bewussten (Voraus-) Setzungen sind, in denen Begriffe setzungs-gemäß definiert sind - das ist übrigens das, was ich mit "System" meine.
Da sind wir uns einig. - Allerdings darf man nicht vergessen, dass der Souverän das Volk ist, welches seine Souveränität nach eigenen Grundlagen bedient. - Mit anderen Worten: Geistliche Grundlagen sind auch in der Demokratie wichtig.
Das sind zwei ganz unterschiedliche Ebenen - also nicht in einem Entweder-Oder-Satz verwendbar. - Rein pragmatisch und sub-ontologisch halte ich den Kategorischen Imperativ nach wie vor für die beste Ausformung der Phronesis.
Das ist aber der Normalfall - gerade bei denen, die sich "aufgeklärt" nennen. - Auch da ist Descartes weiter, indem er seine Setzungen nicht als Wahrheit setzt, sondern als Glaubenssatz. - "Glaube" ist nicht nur ein persönliches Gefühl, sondern auch Ausdruck philosophischer Einsicht, dass man die letztlichen Grundlagen nicht wissen, sondern nur ahnen/hoffen/glauben kann.Claymore hat geschrieben: ↑Sa 27. Nov 2021, 19:43 Ein erwachsener Mensch, der sein Denken dogmatisch auf irgendwelchen unbegründeten Vorurteilen (“Voraus-Setzungen”) aufbaut, die er jenseits aller Kritik positioniert, ja, die er niemals vernünftig revidieren kann, was auch immer geschieht … traurig, traurig.
Re: Descartes, OT von Kommt die (digitale) Technik vom Teufel?
so schwer ist das eigentlich gar nicht... darüber, wie das sein organisiert ist, gibt es hauptsächlich zwei auffassungen, monismus und dualismus...daneben gibt es noch ein paar exoten wie popper
ist man monist, muss man aber trotzdem wählen...zwischen idealismus (der geist hat das primat, die materie ist sozusagen nur ein epiphänomen) oder materialismus/naturalismus, wo der geist die rolle des epiphänomens übernimmt
beide auffassungen sind halt eben auffassungen, die auf irgendwelchen unbewiesenen voraussetzungen gründen (dogmen, axiome, was auch immer)
dann gibt es da noch den dualismus, seit den alten griechen übrigens schon...im sein ist sowohl geist (ideen) als auch materie (atome und so`n kram) enthalten, bekannt auch als das immer noch nicht gelöste mind body problem...wer hat`s erfunden?
ist man monist, muss man aber trotzdem wählen...zwischen idealismus (der geist hat das primat, die materie ist sozusagen nur ein epiphänomen) oder materialismus/naturalismus, wo der geist die rolle des epiphänomens übernimmt
beide auffassungen sind halt eben auffassungen, die auf irgendwelchen unbewiesenen voraussetzungen gründen (dogmen, axiome, was auch immer)
dann gibt es da noch den dualismus, seit den alten griechen übrigens schon...im sein ist sowohl geist (ideen) als auch materie (atome und so`n kram) enthalten, bekannt auch als das immer noch nicht gelöste mind body problem...wer hat`s erfunden?
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Re: Descartes, OT von Kommt die (digitale) Technik vom Teufel?
hiob, wenn ich mich nicht täusche, hast du erfahrung mit sowas....was soll ich machen?
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Re: Descartes, OT von Kommt die (digitale) Technik vom Teufel?
Aus deiner Konzeption davon resultiert jedoch der Skeptizismus.
Nur habe ich das nicht mit einem Wort geschrieben.
Was ist denn zeitlos, unveränderlich? Platonische “Ideen”?
Alles konkrete scheint dem ewigen Wandel unterworfen zu sein. Auch wenn wir wohl beide an die Unsterblichkeit der menschlichen Seele glauben, so glauben wir doch nicht an die absolute Unveränderlichkeit des menschliche Ichs, oder?
Doch, da unsere Erinnerungen eben nicht mit Zeitstempeln versehen sind. Wir ordnen sie zeitlich über die Zusammenhänge der Außenwelt ein. Erst dadurch kommen wir zu einem Ich, von dem wir schließen können, dass es in der Zeit existiert. Kontinuität Individualität.
Das ist hier noch nicht das Problem. Sondern, dass aus dem Cogito nicht mal folgt, dass es ein substantielles Ich gibt. Stattdessen bloß “da ist Denken”.
Deshalb passen Descartes’ Philosophie und Christentum – wie bereits mehrfach betont – nicht zusammen.- Christlich gesehen ist Individualität gerade NICHT Illusion
Nein:- im Gegenteil: Das Cogito unterstreicht doch geistliche Individualität.
Und das hat eben mit der westlichen oder christlichen Vorstellung von Ich nichts zu tun.
Es ist ein “Nicht-Ich”-Ich. Ein Konzept, das sich so ähnlich als Anatta im Buddhismus wiederfindet.
Siehe oben: Das “Ich”, das das Cogito beweist, ist ein Nicht-Ich, oder zumindest kein substantielles Ich. Das ist nicht christlich. Und genauso wenig ergibt es einen Sinn, dass Gott an den Menschen interessiert ist, wenn sie kein wirkliches Ich, keine Individualität besitzen.
Das meine ich nicht. Es ging um dein Postulat eines “absoluten Seins” als Entität, die aus eigenem Recht existiert.
Man muss nicht Solipsist sein um das abzulehnen.
Wenn es nur überhaupt irgendwelche verständlichen und konsistenten Definition von “Sein” geben würde!
Genau das ist nicht der Fall. Alle Definitionsversuche à la “Sein = Nicht-Nicht-Sein” mündeten in Inkonsistenz.
Vorher hieß es noch:- Aus diesem Kreisel kommen wir nicht raus. - Genau der richtige Moment, um darauf hinzuweisen, dass Intellektualität/Wissenschaft/philosophische Lehren Begründungen von bewussten (Voraus-) Setzungen sind, in denen Begriffe setzungs-gemäß definiert sind - das ist übrigens das, was ich mit "System" meine.
Auf seine Sinneswahrnehmungen verließ sich auch ein Jäger aus dem Paläolithikum. Sinneswahrnehmungen haben nichts mit Wissenschaft, philosophischen Lehren oder “setzungs-gemäß definierten Begriffen” zu tun.
Ach, das ist ein ganz vertracktes Thema. Hierzulande ist der Abgeordnete “seinem Gewissen” unterworfen (und de facto dem Willen der Parteiführung), nicht dem Volk / Wählern. Da ist schon der Widerspruch drin. Aber lassen wir das – nicht noch eine politische Diskussion.
Ich kann mir darunter nicht so viel vorstellen. Wohl mag es einen gemeinsamen Nenner zwischen den Glaubensrichtungen geben (wobei es “sehr schwer” wird, da die Differenzen zu überwinden). Aber es gibt nun auch noch “viele” Areligiöse, Agnostiker und Atheisten. Irgendwie muss man mit denen ja auch einen modus vivendi finden.- Mit anderen Worten: Geistliche Grundlagen sind auch in der Demokratie wichtig.
Die Trennung funktioniert nicht und gerade weil Descartes das nicht beherzigte, ist seine Philosophie auch voller innerer Konflikte und Widersprüche.
Tatsächlich muss man mit dem pragmatischen anfangen. Wobei “pragmatisch” eine ungute Konnotation hat, da es sich nach einer Überhöhung von “vita activa” anhört. “vita contemplativa” ist genauso viel wert.
Anders formuliert: man muss mit dem anfangen, aus dem sich ein tatsächlicher Unterschied ergibt. Ein Unterschied an dem wir ureigenes Interesse haben.
D. h. eine “Erste Philosophie” kann nicht (wie die Cartesische) die Frage des Fremdpsychischen ignorieren. Tatsächlich ist dies doch die zentrale Frage. Und nicht ob man sich ob man sich die “materiellen Dinge” “einbildet”.
Denn keiner weiß, was in diesem metaphysischen Sinne “materiell” oder “einbilden” überhaupt bedeuten soll.
Wenn du die Ignoranz der Masse beklagen willst, bitte.
Der Fehler ist, dass du es als denknotwendig darstellst, dass wir Menschen unverbesserliche Dogmatiker sein müssen.
Das stimmt aber nur für deine erdachte Figur “Descartes”. Der echte, historische Descartes hat nichts als Glaubenssatz gesetzt.- Auch da ist Descartes weiter, indem er seine Setzungen nicht als Wahrheit setzt, sondern als Glaubenssatz.
Ich halte alles Wissen für provisorisch (wobei ich auch dieses Statement für provisorisch halte). Das bedeutet aber nicht: Es ist eine Glaubenssetzung. Erst recht nicht: eine unverbesserliche Glaubenssetzung.- "Glaube" ist nicht nur ein persönliches Gefühl, sondern auch Ausdruck philosophischer Einsicht, dass man die letztlichen Grundlagen nicht wissen, sondern nur ahnen/hoffen/glauben kann.
Und warum man Grundlagen nur “ahnen/hoffen/glauben” können, aber darauf aufbauende Inferenz (d. h. Schlussfolgerungen) unproblematisch sein soll, steht in den Sternen!
Re: Descartes, OT von Kommt die (digitale) Technik vom Teufel?
Bevor man da einsteigt, sollte man erst mal klären, was “Sein” überhaupt bedeuteten soll.
Etwas so einfaches, konkretes wie “das beobachtbare Universum” ist damit schließlich nicht gemeint. Z. B. sollten zumindest potentielle Paralleluniversum auch zum “Sein” gehören, nicht?
Also, was ist es nun, dieses ominöse Sein? Die Menge {x : x = x}? Oder “Das ultimative All-Objekt, das all das, was ist, als Teile enthält?” …
Das ist kaum besser. Denn “das, was ist” bedeutet……? Was kommt bei der abstrakten Mengen-Definition {x : x = x} für x überhaupt in Frage?
Bevor wir uns da in höhere Sphären “Dualismus vs. Materialismus vs. Idealismus” begeben, sollten wir vielleicht erst mal klären, ob die Löcher im Schweizer Käse nach unserem Verständnis von “sein” nun sind oder nicht sind.
Nur dass auch irgendwelche “Axiome” vorausgesetzt, rein gar nichts bewiesen werden kann – in dem strengen Sinne, wie du und Hiob das Wort “beweisen” verwendest.beide auffassungen sind halt eben auffassungen, die auf irgendwelchen unbewiesenen voraussetzungen gründen (dogmen, axiome, was auch immer)
Dieser Skeptizismus ist so radikal, dass konsequent durchgezogen es auch niemals einen unproblematischen “rein inner-systemischen Vorgang” geben kann.
Es ist skurril, dass nach Akzeptanz eines so extrem tiefgreifenden Skeptizismus gegenüber euren sog. “Axiome” oder “Voraussetzungen” auf einmal den Menschen eine Unfehlbarkeit beim Befolgen der Schlussregeln zugesprochen wird.
Ich halte keinen Menschen für unfehlbar. Auch nicht menschliche Organisationen.Charles Sanders Peirce hat geschrieben:Können Sie sicher sein, dass zweimal zwei gleich vier sind? Keineswegs. Ein gewisser Prozentsatz der Menschheit ist geisteskrank und Illusionen unterworfen. Es kann sein, dass Sie einer von ihnen sind und dass Ihre Vorstellung, dass zweimal zwei gleich vier ist, eine Wahnvorstellung ist, und Ihre scheinbare Erinnerung, dass andere Leute so denken, das unbegründete Gespinst einer Vision.
Re: Descartes, OT von Kommt die (digitale) Technik vom Teufel?
natürliche sind menschen nicht unfehlbar, noch nicht mal ich
darum geht es ja auch, wir alle setzen zuallererst irgendwelche glaubensüberzeugungen als gegeben hin...inwieweit sie zutreffen,...wir könnten ja ein bisschen drüber philosophieren
darum geht es ja auch, wir alle setzen zuallererst irgendwelche glaubensüberzeugungen als gegeben hin...inwieweit sie zutreffen,...wir könnten ja ein bisschen drüber philosophieren
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Re: Descartes, OT von Kommt die (digitale) Technik vom Teufel?
Exakt den wesentlichen Punkt ignoriert:
Es ist absolut schleierhaft woher diese Fixierung auf “zuallererst”, “wir setzen”, “Glaubensüberzeugungen” usw. kommt.
Warum, warum nur sollen diese sogenannten “Axiome” denn nun problematisch sein und von menschlicher Fehlbarkeit und Unwissenheit durchdrungen und damit zweifelhaft – die Schlussfolgerungen aus diesen (die sog. “Axiome” vorausgesetzt) aber nicht?
Re: Descartes, OT von Kommt die (digitale) Technik vom Teufel?
axiomo sind halt eben axiome...oder meinetwegen auch setzungen...warum iwir manche für gerechtferiger als andere halten ist halt eben die frage
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Re: Descartes, OT von Kommt die (digitale) Technik vom Teufel?
Wer ist mit “wir” gemeint? Ich gehöre nicht zu eurem Axiome-Club.
Es ist mir auch egal welchen Axiomen ihr den Vorzug gebt.
Die 1 Millionen Euro Frage ist, warum “Axiome” fragwürdig sind, und als “Glaubensüberzeugungen gesetzt” werden müssen – aber wir nicht bloß glauben dürfen, dass danach die Schlussregeln immer befolgt wurden, sondern wir diesbezüglich absolute Sicherheit haben.
Woher kommt denn eure (deine + Hiob’s) Überzeugung, dass Menschen da (er nennt es auch “inner-systemisch”) unfehlbar sind?