
hiob behauptet ja gar nicht, dass menschen unfehlbar sind, ich glaube, du hast da was falsch verstanden
Ja, aber ich setze nicht irgendwelche Glaubensüberzeugungen oder Axiome als gegeben hin. Ich gehöre nicht zu eurem Club.
Habe ich ihm auch mit keinem Wort so unterstellt. Sondern: Menschen sind nach Hiob unfehlbar, oder praktisch unfehlbar, bei der Anwendung von Schlussregeln.hiob behauptet ja gar nicht, dass menschen unfehlbar sind, ich glaube, du hast da was falsch verstanden
Ich meine, wir haben es hier immerhin mit Extrem-Skeptizismus zu tun wo “Da ist ein Hund” eine zweifelhafte Angelegenheit ist. Aber eine extrem komplexe wissenschaftliche Schlussfolgerung soll dagegen unproblematisch sein. Da wundert sich der Hiob, wenn da was schiefgegangen wäre.
Ja, sicher. Solange du allerdings ein halbwegs “normales” Verständnis von “Hund” hast, darfst du ruhig bei diesem bleiben. Für dich wird wahrscheinlich “Da ist ein Hund” etwas dramatisch anderes bedeuten als “Da ist ein Außerirdischer”. Das reicht schon.
Würde ich so nicht mal sagen!
Gut möglich. - Klar - wenn man das Sein über die Wahrnehmung stellt, ist dies ein Skeptizismus gegen überder Wahrnehmung. Aber einen Stock höher, beim Ontischen, ist es eben das Gegenteil von Skeptizismus.
Das, was ontisch über der Zeit ist.
Kommt auf die Ebene an. Psychologisch ändert sich ständig was - physisch auch. - Die Frage ist, ob sich ontisch was ändert. Mit anderen Worten: Ist und bleibt das Ich in seiner Substanz "der Claymore" - egal wie er sich ändert.
Aber das gilt doch nur für dieses System und beantwortet nicht die Frage nach der individuellen Substanz des Ich ("Ich kenne Dich mit Deinem Namen").
Das, was da denkt, nennt man per Definition "Ich". Wobei hier geistliches Denken meint (nicht, dass man auf die Idee kommt, dass algorithmisches Abspulen dasselbe wäre wie geistliches Denken)
Jetzt sind wir wieder im Sprach-Kreiseln. Man kann BEgriffe so definieren, dass Dein Ansatz richtig ist. Aber stell Dir mal vor, was Gott sich dabei denkt, wenn er Dich dabei beobachtet. --- Meinerseits versuche ich gar nicht, die Trennung von "was ist" und "was nehme ich wahr" (sinnlich oder wissenschaftlich) systematisch zu erklären - einfach weil ich weiß, dass dies substantiell nichts bringt. Das bleibt alles auf der Ebene des System-Denkens stecken - also sub-substantiell.
Ich komme jetzt mal von einer ganz anderen Seite: Wenn man (wie ich) Sprache und Begriffe nur als Hilfsmittel versteht, um Sinn zu chiffrieren ("chiffrieren" deshalb, weil Sprache nicht das selbe ist wie Sinn selbst - denke nur an das Bild von Magritte "Ceci n'est pas une pipe"), sind Definitionen und Sprachsysteme lediglich Hilfsmittel und nicht Inhalt. - Andersrum: Ich habe Descartes in seiner Tiefe sofort verstanden, auch wenn man ihm Widersprüche nachweisen kann. - Das gilt übrigens auch für Literatur: Man muss bspw. Shakespeare ein Stück weit geistlich erfassen, um ihn verstehen zu können. Auch bei Shakespeare gibt es Widersprüche - aber das ist egal, weil einem die Substanz vor Augen steht wie eine Wand, wenn man dafür Augen hat.Claymore hat geschrieben: ↑Sa 4. Dez 2021, 20:26 D. h. eine “Erste Philosophie” kann nicht (wie die Cartesische) die Frage des Fremdpsychischen ignorieren. Tatsächlich ist dies doch die zentrale Frage. Und nicht ob man sich ob man sich die “materiellen Dinge” “einbildet”.
Denn keiner weiß, was in diesem metaphysischen Sinne “materiell” oder “einbilden” überhaupt bedeuten soll.
Im Gegenteil: Dogmatismus sensu Gesellschaft (katholische Dogmatik ist was ganz anderes) ist heute gerade in der "aufgeklärten" Szene zutiefst verankert - nimm einfach mal Begriffe wie Political Correctness, Gendering, Cancel Culture. - Genau dagegen gehe ich doch an.
Meinst Du, dass der "wohlwollende Gott", der die Basis für seine intellektuellen Ausführungen ist, KEIN Glaubenssatz ist?
Wenn es systemische Grundlagen sind, stimmt das natürlich nicht - schließlich macht man diese selber. - Meine Aussage galt nur den letztlichen Grundlagen.
Weil es zwei ganz unterschiedliche Ebenen sind. - Die erste Ebene ist ontischer Natur, die zweite Ebene ist systemischer Natur - etwas konkreter: Wissenschaft macht SELBER Modelle und vergleicht dieses Modell mit Beobachtungen zur Wirklichkeit. Das kann in der Tat sehr komplex sein, aber es ist keine ontische Angelegenheit. - Ist Dir aufgefallen, dass Popper sich (meines Wissens) ontisch (sensu tradtionell, also metaphysisch) nie geäußert hat? Täusche ich mich da?
Gar nicht. Du bringst es auf den Punkt. - Und weil das auch Descartes das weiß, sagt er (in meinen flapsigen Worten): "Wo ich was nicht wissen kann, muss ich es glauben. Und das tue ich, weil ich an einen Gott glaube, der uns nicht verarschen will". - Mit anderen Worten: Für Descartes ist der wahrgenommene Hund WIRKLICH ein Hund, weil er glaubt, dass Gott einem die Schöpfungsgaben gegeben hat, damit der Mensch das Wirkliche sehe. - Und wenn es dann doch einen gibt, der Halluzinationen hat und weiße Mäuse sieht, ändert das vom Grundsatz her nichts daran.
irgendwie scheint logos in der welt da zu sein, ansonsten hätten wir chaos