Naqual hat geschrieben: ↑Do 16. Dez 2021, 17:16
Spice hat geschrieben: ↑Do 16. Dez 2021, 08:28
Nachdem das Leben sich in der Trennung von Gott bewusst geworden ist, gibt es kein Erlöschen mehr des individuellen Bewusstseins. Es ist also dann auch in Gott.
An der Stelle kann man recht unterschiedlicher Meinung sein, ohne die eine oder andere Position ausreichend rational belegen zu können. Das Erlöschen des indiviuellen Bewusstseins sehe ich nicht gegeben in einem ja oder nein, sondern einem klaren Dazwischen
So wie ich es sehe, gibt es ab einem bestimmen Punkt der Gottesnähe kein individuelles Bewusstsein. Also da ist kein "ich" mehr. Keine Person oder Subjekt wie Spice oder Naqual. Aber deswegen nicht gelöscht. Wie eine Erinnerung. Bei einer Erinnerung ist ja etwas da, obwohl kein Ablauf von einem Subjekt gesteuert wird. Die Erinnerung ist, aber da wird nichts "gemacht", da "geschieht nichts". Und jedes Wissen um ein "individuelles Bewusstsein" (Erinnerung) ist nicht mehr als ein Grashalm auf einer unendlich großen Wiese. Unser "ich" an dem wir festhalten, will dies nur nicht wahrhaben. Jeher näher wir Gott kommen, desto kleiner werden wir. Bei Unendlch groß sind wir:..... Es ist logisch und nachvollziehbar.
Es kommt darauf an, was man unter "Individualbewusstsein" versteht. Ich bin überzeugt, dass wir bei einem Gottesbewusstsein nicht wieder in eine Unbewusstheit übergehen, sondern eben dieses Bewusstsein wach erleben. Dein und mein Bewusstsein bleiben also in dem Sinne bestehen, dass wir - also du und ich - uns als Gott
erleben.
Und selbstverständlich können wir uns da auch unserer ganzen Geschichte, von den Anfängen der Schöpfung bis zu diesem Punkt erinnern.
... dann habe ich ja die Illusion völlig aufgegeben, aber ich sehe Spice noch bis zu dem Punkt, wo er die letzte Trennung hinter sich ließ
Dann bin ich nur noch Gott.
Welches Ich?
Das was Du als "ich" kennst, ist "im Ganzen Gottes" völlig unbedeutend. So wie ein Zahnrädchen in einem großen Uhrwerk sagt, "ich bin das Uhrwerk".
Vielleicht ist es inzwischen deutlich geworden, was ich meinte? Natürlich ist dann mein gegenwärtig begrenztes Ich, was ja nichts anderes ist als meine gegenwärtigen Seeleninhalte, dann unbedeutend. Aber da bin ich ja auch kein Zahnrädchen mehr, sondern die Uhr!
Es ist grundsätzlich nicht ganz verkehrt, aber eben auch nicht völlig richtig. Gott ist unendlich und unbegrenzt in Raum und Zeit und darüber hinaus.
So bin ich jetzt schon auch, aber eben nur ontologisch.
Das "Ich" ist die Einheit, die in einem begrenzten Raum, mit gleicher Begrenztheit seine Berechtigung hat und auch so sinnvoll ist. Das "Ich" außerhalb dieser Sphäre des Begrenzten ist überflüssig und ergibt keinen Sinn. Und "in Gott" gibt es nichts Überflüssiges.
Das "Ich" ist immer schon transzendend, denn es fasst die begrenzten Inhalte der Seele in sich.Wenn sich das Unendliche und Unbegrenzte seiner selbst bewusst wird ist es eine bewusste Entität, also ein Ich.
Aber man sollte ein Ich" erlangen, das des Gottes voll ist!
Stimmt! Denn das Zahnrädchen ergibt in der Gesamtmachinerie wieder Sinn. Und das "ich" (uns bleibt in der Welt, dem Begrenzten, auch gar nichts anderes übrig) ist zu "füllen". An der Stelle muss ich immer wieder daran denken, dass ein Mensch für sich allein nicht wirklich leben kann - er braucht ein Gegenüber. Und je weniger er Verbindung zum Ganzen (Gott) hat, je weniger er "liebt" (das ist eine Tätigkeit zugunsten anderer, keine bloße Meditation), desto mehr ist er "leer" und braucht "Gott zum Füllen".
Dass der Mensch ein Gegenüber braucht, kommt aus dem begrenztes Bewusstsein, das bedürftig ist. Gott braucht nicht den Menschen, auch kein Gegenüber. Er ist sich selbst genug. So ist im Gottesbewusstsein jeder sich selbst genug und doch in Harmonie mit allem, was ist.
Es ist sehr schwierig auszudrücken, aber ich denke, wir sind nicht soweit von einander entfernt, dass wir uns nicht verstehen könnten.
Denke ich auch.
Und jetzt ein anderer Gedanke mit einer Brücke zur Reinkarnation:
wie baust Du gedanklich die Reinkarnation ein in ein Wissen um die "Gotteinheit" (Unio Mystica)?
Zudem: wenn Du ein Reinkarnationserlebnis hast und Du bist im "Sein" (nicht der Existenz) Gott, kann es die Erinnerung eines ganz anderen Grashalms der großen Wiese sein.
Ich habe mich über die verschiedenen Erdenleben aus völliger Unbewusstheit zu meiner gegenwärtigen Verfasstheit entwickelt und indem ich jetzt aufgenommen habe, was ich wirklich bin - nämlich ein unsterbliches, göttliches Wesen - wirkt dieser Gedanke, indem ich ihn pflege, befreiend auf die Bindungen, die mich gegenwärtig noch unfrei machen. So hat sich dieses Erdenleben für mich konkret als ein Weg zu immer größerer Freiheit, damit Glück, Zufriedenheit etc. dargestellt. Und das wird, wenn ich diesem Bewusstsein treu bleibe bis zur Vollendung fortsetzen.