Man kann sich fragen, wie es zu solchem Kult geworden ist. Dies gäbe dann auch ein besseres Verständnis über Sinn und Zweck.
In einem Buch über altsemitsiche Kultur und Religion steht, dass zu beginnt es eigentlich einfach Gemeinschaftsmahl mit dem verstorbenen „Stammesfürsten“. Daraus entwickelte sich durch die stetig wandelnde Kultur dann der Stammesgott (unterschiedliche in Nord- und Südsemiten), mit seinem Sohn (Baal, Mar) und der Mutter (später durch eine „Kraft“ ersetzt, da die Mutter etwas „liederlich“ war), welchen man huldigte. In Nöten, ob Hunger oder Krieg, wurden die dann angerufen, Verfehlungen (Sünden) durch Opfergaben sozusagen ausgeglichen usw.
Die chr. Theologie weicht da wenig davon ab. Sie hat eine Trinität in der Gottheit, welche Opfer braucht, damit Vergebung möglich ist.
Die Tenach „wehrt“ sich dagegen eher gegen solche Praktiken, auch wenn in Mose es solche Vorschriften gab, wurde doch schon bald erkannt, dass es nicht das Opfer war, welche Gott versöhnlich stimmt, sondern die „Aufrichtigkeit des Menschen“, in Ehrfurcht vor Gott und den Menschen zu leben.