Da wir hier im Bibelforum sind, erlaube ich mir, einige Brüder, die in der Vergangenheit in derselben Frage um die Wahrheit rangen, zu zitieren.
... gelangten diese Fragen erneut auf die Tagesordnung, als König Charles I (1625–1642) sich immer absolutistischer gebärdete. Das englische Parlament widerstand ihm und den Monarchisten; der Konflikt führte schließlich zum Bürgerkrieg.
Auf diesem Hintergrund schrieb der schottische
Calvinist Samuel Rutherford (1600–1661), einer der Delegierten bei der Westminster Assembly 1643–1647, eine der wichtigsten Schriften der politischen Ethik überhaupt: Lex, Rex: The Law and the Prince (s.o. das Titelblatt der Erstausgabe). Der lateinische Titel ist Programm –
das Gesetz ist König und nicht umgekehrt der König das lebende Gesetz (wie Charles dies sah);
das Gesetz steht über dem König und nicht anders herum.
Lex, Rex ist in 44 „Questions“ (Fragen) mit zahlreichen Untergliederungen aufgeteilt, in denen Rutherford die Argumente der Royalisten im Detail analysiert. Dabei greift er auf klassische Autoren, das Naturrecht und die Bibel zurück.
Rutherford betonte, dass sich die Macht der Könige vom Volk herleitet: „Diejenigen, die den König einsetzen und so auch die Macht haben, ihm im Fall der Tyrannei abzusetzen, stehen im Hinblick auf die Regierungsgewalt über dem König” (Q 21, Arg 9).
Die Macht der Herrschenden ist eine geliehene: „
Die Gewalt des Königs ist eine treuhänderische, auf Vertrauen hin in seine Hand gelegt; daher ist sie eine dienende und geliehen…“ (Arg 11).
Absolute Gewalt eines Menschen, um die Bürger zu tyrannisieren und zu unterdrücken, ist nicht von Gott (Q 22, Arg 3); sie ist als solche Tyrannei (Q 22) und ein „Werk des Satans“ (Q 9).
Zwar sind Christen zur Geduld unter bösen Herrschern aufgerufen, aber anders als Luther sieht Rutherford nicht, dass uns die Bibel immer zur Hinnahme einer Tyrannei – bis hin zum physischen Tod – auffordert (Q 28, Arg 2), im Gegenteil:
„Wenn ein Gesetz oder König für das Volk zerstörerisch sind, sind sie abzuschaffen“ (Q 25).
Quelle
Ausgezeichnet!
Ich bin begeistert. Man muss einmal schauen, wann Rutherford lebte: 1600 -1661
Dieser Kampf um die "biblische Legitimation" behördlicher Willkür und einer egoistischen, unterdrückenden Kontrolle des Volkes, zu dessen Schaden, scheint ein Dauerbrenner zu sein. Und die Diskussionen um Röm13 ebenfalls.
Rutherfords Werk war im angelsächsischen Raum sehr einflussreich. Sein Echo ist noch in der
Präambel der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung von 1776 zu hören.
Der Schöpfer, Gott, hat alle Menschen mit „unveräußerlichen Rechten“ ausgestattet: „Leben, Freiheit und das Streben nach Glück“, so die berühmte Formulierung.
Regierungen sollen diese Rechte schützen.
Wie schon Rutherford schreibt Autor
Thomas Jefferson, dass die Regierungen „ihre gerechte Gewalt von der Einwilligung der Regierten“ herleiten.
Wenn eine Regierung sich im Hinblick auf diese Zwecke als zerstörerisch erweist, ist es das Recht der Bürger, „sie zu verändern oder abzuschaffen und eine neue Regierung einzusetzen“.
Natürlich, so die Präambel, sollen Regierungen nicht voreilig wegen leichter Vergehen abgesetzt werden. Erst wenn eine „lange Reihe von Misshandlungen und gewaltsamen Eingriffen“ vorliegt und „unumschränkte Herrschaft“ droht, dann ist es der Bürger „Recht, ja ihre Pflicht, solche Regierung abzuwerfen“.
Quelle
Was müssen das für herrliche Zeiten gewesen sein, in denen große Staatsmänner sich in Demut dem allmächtigen Gott verpflichtet wußten und es nicht peinlich war, den Glauben öffentlich zu leben.
In der Traditionslinie von Rutherford steht auch
Francis Schaeffer (1912–1984), der in A Christian Manifesto, einem seiner letzten Bücher, auf die Frage des zivilen Ungehorsams eingeht und auch auf den Schotten und Lex, Rex zurückgreift.
Schaeffer ist wie schon die Reformatoren und Rutherford überzeugt,
dass sich der Staat und dessen Gesetze dem moralischen Gesetz Gottes unterordnen müssen. Wenn der Staat jedoch entschlossen dieses ethische Fundament angreift und zerstört, dann ist Protest und Widerstand geboten.
Wie in der Unabhängigkeitserklärung, die Schaeffer auch zitiert, hält Schaeffer ein Eingreifen erst dann für geboten, wenn die „grundlegende“ oder „ganze Struktur“ der Gesellschaft bzw. des Staates gefährdet ist. So auch schon Rutherford:
Tyrann ist der derjenige, der sich geradezu „gewohnheitsmäßig am allgemeinen Wohl seiner Untertanen versündigt und das Recht auf den Kopf stellt“ (Q 23).
Quelle
Womit die Eingangsfrage beantwortet wäre.
Die Entscheidungsfreiheit des Einzelnen und sein Recht auf informierte Selbstbestimmung in der Frage mRNA/ Vektor-Impfungen dürfen nicht angetastet werden, auch nicht von der "Obrigkeit", wer auch immer sich als diese versteht.
Wer sich diesen Shot reinziehen will, der kann das tun, diese Entscheidung ist ebenfalls zu respektieren.
Wer es ablehnt, an dieser landesweiten Studie teilzunehmen, darf nicht unter Druck gesetzt werden oder durch seine Ablehnung Nachteile erleiden, dafür gibt es keinerlei Rechtfertigung durch die Schrift. Auch nicht mit dem Hinweis auf Röm 13.
Dazu schreibe ich noch etwas
in dem anderen Thread.
LG