ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Mi 2. Feb 2022, 07:01
Eigentlich frag ich mich ja, wieso sie dir wichtig ist, da sie doch nur bei Matthäus vorkommt und du doch sonst Matthäus ganz gerne ausgrenzt.
Falsche Interpretation; we ich das handhabe, habe ich in entsprecheden Threads dargestellt, daher klären wir das bitte nicht hier. Du kannst dort Bezug nehmen, falls du willst.
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Mi 2. Feb 2022, 07:01
Für die Exegese ist erst mal die Feststellung wichtig, dass wir es in dieser Passage mit drei Gruppen zu tun haben. Die Schafe, die Böcke und die Brüder Jesu. Da könnte man zunächst meinen, dass wir hier eine klare Trennung der drei Gruppen haben.
Also gut betreiben ein wenig theoretische Exegese. Es liegt eine gleichnishafte Darstellung vor wie Jesus Gericht halten wird. Ich denke nicht, dass man es als historischen Ablauf lesen sollte.
Das Kommen des Herrn mit den Engeln wird zwar eine historisches Ereignis werden, aber das Gericht stellt uns Jesus bildhaft dar, weil er auf den geistlichen Aspekt zielt und nicht auf einen formalen Prozessverlauf.
Und wie jedes Gleichnis beleuchtet es nicht alle Aspekte, aber hier den, wie Jesus das Verhalten von denen beurteilen wird, die z.B. nicht aus dem Volk Gottes kommen, also Nichtisraeliten oder Nichtchristen. Es hat einen nationalen aber auch einen konkret persönlichen Charakter.
Auf den nationalen Aspekt geht Jesus hier nicht weiter ein, dafür aber auf den persönlichen. Es wird jeder individuell gerichtet, wobei die Brüder hier nicht vor Gericht stehen. Alle anderen teilt er in zwei Gruppen auf.
Ich interpretiere es so, dass darunter alle jene sind, die das Wort Gottes nicht gehört oder gehört haben können und daher nicht nach dem Gesetz Gottes gerichtet werden können, sondern nach dem Gewissen, zu welchen Werken es sie veranlasst hatte.
Diese teilt Jesus in Schafe und Böcke auf und die Schafe fragen: "Wann haben wir dieses und jenes getan?" Die Böcke werden fragen: "Wann haben wir dieses und jenes nicht getan??, deshalb weil sie den Maßstab Gottes nicht kennen bzw. kennen können. Paulus nimmt in Römer 2 darauf Bezug.
Und Jesus stellt auch diejenigen in die Reihen der Böcke, die das Wort Gottes zwar gehört, aber entweder abgelehnt oder eine völlig falsche Vorstellung davon angenommen haben, was gute Werke gegenüber Jesu Brüdern bedeuten. Diese fragen aufgrund ihrer falschen Haltung ebenso: "Wann haben wir dieses und jenes nicht getan?"
Dazu kann man Jesu Aussage aus
Mt. 7:21-23 ebenso als Vergleich heranziehen. Die dort angesprochenen meinen zwar Werke geleistet zu haben, aber es war keine für, sondern gegen den Willen Gottes.
In der Offenbarung lesen wir eine grundsätzliche Abfolge einer 1. und einer 2. Auferstehung. D.h. die Kinder Gottes werden aus der gesamte Menschheit zuvor herausgelöst und bilden die Gruppe aus Mt. 25, die er seine Brüder nennt. Diese stehen daher dort nicht vor Gericht. Sie haben das schon hinter sich.
Die Offenbarung zeigt auch, dass in der Welle der 2. Auferstehung nicht alle dem Feuersee übergeben werden, sondern nur die, welche nicht im Buch des Leben stehen. Diese sind dann die Schafe nach Mt. 25 werden dort gleichnishaft getrennt von den anderen zur Rechten des Herrn gestellt.
Soweit meine Exegese. Hast du Einwände?