Was ihr dem geringsten meiner Brüder tut ... , und den anderen?

Wir bitten darum, in diesem Forum keine Bibel- und Glaubenskritik zu üben.

Moderator: Moderation Helmuth

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ProfDrVonUndZu
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Re: Was ihr dem geringsten meiner Brüder tut ... , und den anderen?

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Michael hat geschrieben: Sa 5. Feb 2022, 12:47 Ich meine das so, dass ich stets eine Entscheidung treffen muss, wem ich unter welchen Umstände helfe. Man wird ja laufend immer um etwas gebeten, es sei denn man hat keine Beziehungen. Ich sehe es so, dass ich Unterschiede machen darf.
Jesus hat auch nur die geheilt, die zu ihm kamen. Und er hat ihnen so geholfen, wie sie selber wollten, dass ihnen geholfen wird. Er hat keine Hilfe aufgenötigt und auch die Art der Hilfe nicht paternalistisch nach seiner eigenen Agenda bestimmt. Seine Botschaft gilt allerdings allen Menschen.

Dann fällt mir da auch noch Petrus aus Apostelgeschichte 3 ein. Der Bettler wollte wohl Gold oder Silber, aber da Petrus das nicht hatte, gab er ihm Heilung im Namen Jesu. Danach hatte der Bettler zwar nicht gefragt, aber er schien sich ja auch dagegen nicht gewehrt zu haben. Deswegen kann man wohl von seiner Zustimmung ausgehen. Ob ihm das allerdings längerfristig half, könnte auch bezweifelt werden. Entweder schloss er sich den Aposteln an, oder er ging seines Weges und verdingte sich irgendwo als Tagelöhner. Dann wird er aber weiter sehr arm geblieben sein. In unseren Zeiten unter den harten Bedingungen und Anforderungen des Arbeitsmarktes ist es manchmal tatsächlich besser, als Kranker anerkannt zu sein und durch staatliche Hilfen unterstützt zu werden, als sich irgendeinem ausbeuterischen Arbeitgeber zu unterwerfen.

Das Verständnis von Nächstenliebe solcher Einrichtungen wie Caritas und Diakonie besteht ja größtenteils darin, Menschen in den Arbeitsmarkt zu integrieren, statt sie davor zu bewahren. Dass die Betroffenen das zumindest teilweise auch selber so wollen, liegt an einem anerzogenen Arbeitsethos und einem Ideal von Unabhängigkeit.
Michael hat geschrieben: Sa 5. Feb 2022, 12:47 Ich könnte ja z.B. nur unschwer meinem eigenen Sohn nicht helfen wollen, dafür aber jedem Kind einer anderen Familie.
So unschwer ist das gar nicht. Ich habe schon oft genug erlebt, wie manchmal eher Mütter, manchmal eher Väter, gegenüber Fremden Bedürfnissen total aufmerksam und sorgenvoll sind, den eigenen Kindern aber mit Härte und hohen Anforderungen gegenüber stehen. Die eigenen Kindern sollen nämlich nicht rum jammern, keine Schwächlinge sein, und gefälligst ihren Mann im Leben stehen. So hat man sie schließlich erzogen, zu starken Helden die einen im Alter mal versorgen sollen.

Michael hat geschrieben: Sa 5. Feb 2022, 12:47 Erst an dritter Stelle kommen alle anderen. Und ich weiderhole nochmals, damit es klar ist: Das Gebot der Nächstenliebe umfasst das nicht. Dieses gilt immer und unabhängig von der Person und hat wieder seinen eigenen Verpflichtungsrahmen.
Jesus setzt schon bei der Feindesliebe einen extrem hohen Maßstab. Anhand des Beispiels vom Barmherzigen Samaratiter könnte man wohl sagen, dass nach dieser Feindesliebe gehandelt hat. Weiter oben sagte ich, dass er sich den Überfallenen zum Bruder machte. Das scheint sich auf den ersten Blick zu beißen. Allerdings war die Feindschaft zwischen Samaritern und Juden vor allem formal, also eine Art Verpflichtung durch den common sense, aber deswegen noch kein inneres Bedürfnis. Sein Über-Ich scheint der Samariter wohl zu Hause gelassen zu haben. Wenn wir Menschen also mit Vorbehalten gegenüber treten, scheint das sehr viel mit so einer Bestimmtheit durch den common sense vorgegeben zu sein und weniger dadurch, dass diese konkret einen privaten Zwist mit uns haben.
Michael hat geschrieben: Sa 5. Feb 2022, 12:47 Wie Jesus andere richten wird, geht mich im Grunde genommen eigentlich nicht viel an. Es ist nur insofern maßgeblich, da er ja mich auch richtet. Also sollte ich wissen welche Prioritäten zu setzen sind, die auch im Einklang mit unserem Herrn stehen.
Anhand der Passage vom sogenannten Weltgericht in Matthäus 25, wie es in der Zwischenüberschrift meist heisst, geht es, wie ja schon anfangs angemerkt wurde, nicht um die, welche man selber für Brüder hält, sondern um Jesu Brüder. Der Herr kennt die Seinen. Weder Schafe, noch Böcke haben sie erkannt. Die Hilfe der Brüder Jesu untereinander steht hier kaum zur Debatte, weil ein Gefangener dem anderen Gefangen wohl kaum irgendwie helfen kann. Was die Brüder verbindet, dass sie um Jesu Willen ihr Leid auf sich genommen haben und in dem Sinne solidarisch miteinander sind. Wenn also der eine Bruder Jesu im Gefängnis landet, verachtet der anderen Bruder ihn nicht als einen Straftäter im Sinne des common sense, der zu Recht dort hin gehört.
Offenbarung 1,3 Glückselig, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und bewahren, was in ihr geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe!
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Helmuth
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Re: Was ihr dem geringsten meiner Brüder tut ... , und den anderen?

Beitrag von Helmuth »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Sa 5. Feb 2022, 21:38 Ich habe schon oft genug erlebt, wie manchmal eher Mütter, manchmal eher Väter, gegenüber Fremden Bedürfnissen total aufmerksam und sorgenvoll sind, den eigenen Kindern aber mit Härte und hohen Anforderungen gegenüber stehen. Die eigenen Kindern sollen nämlich nicht rum jammern, keine Schwächlinge sein, und gefälligst ihren Mann im Leben stehen. So hat man sie schließlich erzogen, zu starken Helden die einen im Alter mal versorgen sollen.
Richtig, aber das ist der Erziehungsaspekt. Wir erziehen auch nur die eigenen, nicht andere. Aber gesetzt den Fall dein Kind liegt krank und geschwächt darnieder, dann schaltet innerlich ein Switch um, der alle Ungezogenheiten vergessen lässt. Wäre es anders würde ich mich wundern.
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Sa 5. Feb 2022, 21:38 Weder Schafe, noch Böcke haben sie erkannt.
Erkannt sehe ich nicht ganz treffend, dazu sind sie nicht fähig. Ich sage gekannt, d.h. sie wissen nicht, dass die Brüder Jesu den Status "heilig" tragen. Einander als Bruder Jesu zu erkennen, zu so etwas sind nur jene fähig, die im HG wandeln und selbst darunter haben viele damit Schwierigkeiten.

Ich habe schon mehrmals erlebt wie Pastoren über Barmherzigkeit predigen, aber den konkret bittenden Bruder abweisen oder ihm solche Auflagen erteilen, die er nicht erfüllen kann. Dabei war seine Bitte berechtigt und man hätte helfen können. Man wollte nicht.

Für die reine Hilfeleistung ist der Status aber irrelevant. Man hilft, weil man helfen muss, weil der HG drängt und auf diese Weise Liebe übt. Oder man hilft nicht, nicht weil man nicht helfen will, sondern weil man nicht kann. Der gute Wille steht in dem Fall bereis für die Tat, weil es aus Glauben ist.

Ich kann z.B. keine kaputte NIere reparieren. Das kann ich schlicht nicht. Ich kann aber für eine gute OP beten oder Gott um ein Wunder bitten, falls sie aus medizinischer Sicht irreparabel ist. Auch Jesus war kein Chirurg, das lernte er nicht, sondern er half durch die Vollmacht des HG, da bei Gott alle Dinge möglich sind.

Was ihn dazu motivierte war aber nicht die Macht oder die Kraft, sondern sein barmherziges Herz. D.h. es kommt zum Tragen, dass man sich in einem barmherzigen Herzen übt, wie es Jesus hatte. Das kann man und es gibt dazu auch ein Gebot Gottes:
Lk 6,36 hat geschrieben:Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Hans-Joachim
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Re: Was ihr dem geringsten meiner Brüder tut ... , und den anderen?

Beitrag von Hans-Joachim »

Helmuth hat geschrieben: Sa 29. Jan 2022, 03:30 Ich kann auch anders fragen: Muss ich mich gegenüber einem Bruder Jesu als sein Mitbruder gegebenfalls anders vehalten als gegenüber einem Nichtchristen? Worin bestehen hier Unterschiede und und worin gibt es wiederum keine? Wie sieht das unser Herr und erstgeborener unter uns Brüdern und wie sollten wir damit umgehen?
Jeder Mensch ist ein Bruder. Denn jeder Mensch ist ein Kind Gottes.
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Oleander
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Re: Was ihr dem geringsten meiner Brüder tut ... , und den anderen?

Beitrag von Oleander »

Hans-Joachim hat geschrieben: So 12. Feb 2023, 15:35 Denn jeder Mensch ist ein Kind Gottes.
Solange er mit Gott in Verbindung ist(Nabelschnur) ;)
Sobald er aber zum Ego wird(wie Stalin und Co... ) ist die Verbindung gestört....
Das Ego dominiert...und die Verbindung zu Gott abgerissen.
Nun könnte sich die Frage stellen: Ist G-tt daran interessiert, dass der Stalin wieder zurück findet?
Drängt G-tt sich dem auf?
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Hans-Joachim
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Re: Was ihr dem geringsten meiner Brüder tut ... , und den anderen?

Beitrag von Hans-Joachim »

Oleander hat geschrieben: So 12. Feb 2023, 15:43 Ist G-tt daran interessiert, dass der Stalin wieder zurück findet?
Egal, welch ein Teufel er war, ist er doch ein Kind Gottes. Väter hören nicht auf, Väter zu sein, weil deren Kinder Mist bauen. Jedes Knie wird sich vor Jesus beugen. Da wird auch Stalin keine Ausnahme machen.
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Helmuth
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Re: Was ihr dem geringsten meiner Brüder tut ... , und den anderen?

Beitrag von Helmuth »

Hans-Joachim hat geschrieben: So 12. Feb 2023, 15:35 Jeder Mensch ist ein Bruder. Denn jeder Mensch ist ein Kind Gottes.
Das ist keine bilbische Aussage. Oder bringe bitte dazu den biblischen Beleg. Für mich kommt diese Denkweise aus dem Geist des Humanismus, der alle Menschen für gut erklärt.

Das Menschenbild wir sehr klar beschrieben, dass es von Sünde gekennzechet ist. Darum muss zwischen den Kindern der Welt und den Kindern Gottes ein Unterschied gemacht werden. So lehrt es die Schrift.
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Re: Was ihr dem geringsten meiner Brüder tut ... , und den anderen?

Beitrag von Spice »

Helmuth hat geschrieben: Mo 13. Feb 2023, 07:53
Hans-Joachim hat geschrieben: So 12. Feb 2023, 15:35 Jeder Mensch ist ein Bruder. Denn jeder Mensch ist ein Kind Gottes.
Das ist keine bilbische Aussage. Oder bringe bitte dazu den biblischen Beleg. Für mich kommt diese Denkweise aus dem Geist des Humanismus, der alle Menschen für gut erklärt.
Im strengen Sinn sind nur die Wiedergeborenen Gottes Kinder. Aber um bei der Hilfe keine Unterschiede zu machen, sollte man andere Menschen in dem Licht sehen, dass sie Menschen sind, wie du und ich. Das Beispiel des barmherzigen Samariters zeigt, dass Ungläubige da sogar Vorbild für die Gläubigen sein können und Hilfe nicht nach dem Glauben des anderen fragt.
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Oleander
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Re: Was ihr dem geringsten meiner Brüder tut ... , und den anderen?

Beitrag von Oleander »

Helmuth hat geschrieben: Mo 13. Feb 2023, 07:53
Hans-Joachim hat geschrieben: So 12. Feb 2023, 15:35 Jeder Mensch ist ein Bruder. Denn jeder Mensch ist ein Kind Gottes.
Das ist keine bilbische Aussage. Oder bringe bitte dazu den biblischen Beleg.

Für mich kommt diese Denkweise aus dem Geist des Humanismus, der alle Menschen für gut erklärt.
Was hat das mit "gut" sein zu tun?
Nicht jeder, der ein Kind Gottes ist= gut oder schlecht
Und selbst wenn dein Sohn oder deine Tochter nicht deine Geisteshaltung(Glauben) teilen oder grob ausgedrückt Verbrechen begehn würden (durch und durch sündig) ändert es nichts daran , dass sie leiblich deine Kinder sind....
Und ich geh davon aus, dass deine Liebe(zu ihnen) sie dazu bewegen wollen würde, wieder auf den rechten Weg zu kommen. Nur dazu zwingen kannste sie nicht...
Warum sollte Gott da anders denken?
Ich würde nur nicht wie Hans sagen, sie seien "Kinder" Gottes, eher alle Geschöpfe Gottes.

Und selbst, als Jesus (laut Bibel) so manchen sagte, er sei ein "Kind" des Teufels, meinte er damit deren Geisteshaltung und das daraus resultierende Verhalten und nicht, dass Gott sie deswegen nicht lieben würde (seine Geschöpfe sind) und sich wünschen würde, sie mögen wieder auf den rechten Weg finden...
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Helmuth
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Re: Was ihr dem geringsten meiner Brüder tut ... , und den anderen?

Beitrag von Helmuth »

Spice hat geschrieben: Mo 13. Feb 2023, 08:28 Im strengen Sinn sind nur die Wiedergeborenen Gottes Kinder.
Nicht im strengeren Sinn, sondern genauso so ist es.
Spice hat geschrieben: Mo 13. Feb 2023, 08:28 Aber um bei der Hilfe keine Unterschiede zu machen, sollte man andere Menschen in dem Licht sehen, dass sie Menschen sind, wie du und ich.
In Falle der Hilfeleistung wird nicht zwischen Bruder und Nichtbruder unterschieden, da bin ich deiner Meinung. Es ist aber auch nicht die Nächstenliebe hier das Thema, sondern was es für Konsequenzen hat einem Bruder Jesu etwas anzutun.

Ich denke durchaus, dass es dann einen Unterschied macht. Ich meine man überlege mal so: Was sollte es viel ausmachen, wenn ein Verdammter einem anderen Verdammten etwas antut, egal was? Sie sind ja beide in der Hölle. Dort kommen sie sich dann weiter unterhalten, es wird ihnen nichts mehr nützen oder mehr schaden.

Aber ein Kind Gottes gut oder schlecht zu behandeln kann sich auf das Strafausmaß auswirken. Und die Kinder Gottes sollen nicht meinen, was sie einander antun, es sei gut oder böse, hätte keine Relevanz, und das gilt auch was sie den Nichtbrüdern antun. Sie werden zwar nicht verdammt, aber das Lohnausmaß kann ebenso unterschiedlich ausfallen.
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Oleander
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Re: Was ihr dem geringsten meiner Brüder tut ... , und den anderen?

Beitrag von Oleander »

Helmuth hat geschrieben: Mo 13. Feb 2023, 13:04 auf das Strafausmaß auswirken.
Helmuth hat geschrieben: Mo 13. Feb 2023, 13:04 aber das Lohnausmaß kann
Merkste was? :)

Das kanns doch ned sein, dass das alleine Antrieb(Motivation) sein soll...
Das ist dann wie abrichten eines Hundes....

Entweder ich handle aus Angst oder weil eine Belohung(Leckerli) für....aussteht. :roll:
Wo bleibt da Liebe und Freiheit?

Ich mach was für... oder unterlasse, weil wenn ich jemanden tue, es Jesus antun würde...?
Da siehste dann im andren immer nur Jesus und nicht mehr dein Gegenüber als Mensch.


Manchmal frage ich mich schon, ob so mancher Gläubige sein Leben noch ohne Bibel(Anweisungen) hinbekommen kann? :roll:
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