Eine(n) Geschiedene(n) heiraten?

Leben in einer christlich geprägten Gesellschaft
Ehe & Familie, Partnerschaft & Sexualität, Abtreibung, Homosexualität
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Magdalena61
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Re: Eine(n) Geschiedene(n) heiraten?

Beitrag von Magdalena61 »

Sunbeam hat geschrieben: Sa 5. Feb 2022, 09:43 Willst du wirklich eine Diskussion darüber anstoßen, welche der Weltreligionen nun älter, der besser ist? Oder welcher der einzig wahren Götter denn nun der einzig und nur einzig "wahre Gott" ist?
Nein. :)
Ich wollte nur darauf aufmerksam machen, dass ein Vogelschiß oder mehrere davon nicht Tausende von Jahren Wahrheit und Beständigkeit werden auslöschen können.
Und wenn's stimmt, was die Bibel bezeugt, und man die Aufzeichnungen seit Adam zugrunde legt, ist die jüdische Religion die Älteste der Welt
Wenn man den hinduistischen Upanishaden glaubt, dann...., wenn man den buddhistischen Sutras glaubt, dann..., und schließlich wenn man dem Koran glaubt, so ist das die letzte Offenbarung Gottes, denn....
Haben die - nach der Sintflut, also nicht früher als ca. 2500 v. Chr. entstandenen- Weltreligionen wesentlich andere Lehren über die Ehe, über Verantwortung und Treue in der Ehe sowie über die Auflösung des Bundes?
Aus diesem aberwitzig religiösen Labyrinth kommst auch du nicht heraus.
Fakten helfen weiter.
Geht es hier nicht um Scheidung und Heiraten, und wenn dann hier allein der thematische Fokus auf das "Fremdgehen" liegt, dann ist das nicht wirklich richtungsweisend, denn der Gründe für eine Scheidung sind wohl viel mannigfaltiger und vielschichtiger.
Das ist es ja gerade.
Menschengebote begrenzen die Möglichkeit, eine Ehe "schriftgemäß" und mit der "Erlaubnis" zur Wiederheirat zu scheiden; aufzulösen, auf den vollzogenen Ehebruch seitens eines der beiden Partner.

Die RKK geht noch weiter und verbietet die Wiederheirat auch des "unschuldigen" Partnersauch nach Ehebruch!, weil sie lehrt, eine Ehe bestünde bis zum Tod eines der beiden oder beider Partner. Das ist, sorry, nicht biblisch.
Was ist mit einem Ehemann, der seine Frau und Kinder schlägt, misshandelt und/oder tyrannisiert, oder einem Ehemann (oder einer Ehemännin), der der Trunksucht verfallen ist, oder mit einem Ehemann der...., das einmal nur als Beispiele genannt.
Die Bibel ist doch nicht weltfremd. Der Gott der Bibel ist kein Sadist.
Man kann und sollte die neutestamentlichen Maßstäbe nicht im 1:1 in der heutigen Welt umsetzen wollen, das funktioniert doch schon lange nicht mehr, nicht mehr wirklich und immer weniger Menschen indentifizieren sich mit diesen doch eingentlich unsinnigen "Vorgaben".
Weil sie diese 1. oftmals nicht kennen oder 2. falsch interpretieren. Man muss echt unterscheiden zwischen Traditionen, die geprägt sind vom jeweiligen Schriftverständnis der Denominationen und dem, was in der Bibel wirklich drin steht.

Das ist ernst, ja, und teilweise auch "streng". Aber immer von Menschenkenntnis und Barmherzigkeit geprägt. Und wer innerlich offen ist, zu erkunden, wie denn nun eigentlich die biblischen Vorgaben sind, der wird feststellen: O.k., daran kann man auch im 21. Jahrhundert eigentlich nicht wirklich etwas auszusetzen haben.
Es würde doch schon völlig ausreichen, wenn jeder Mensch an seinen Gott glaubt und wenigstens dabei Mensch bliebe, friedlich und sitttsam bliebe,
Abel- Gläubige. Ja, das wäre eine Erleichterung für die Welt.
und nicht im Namen irgendwelcher Götter meint, seine Mitmenschen auszurotten oder den Glauben anderer Menschen als Irrglaube und Teufelswerk abwerten zu müssen.
"Wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein." Röm. 8,9, lautet das Urteil der Bibel über alle, die sich "für den Herrn" engagieren, aber nicht in seinem Sinne vorgehen.
Diese Religionskriege-- schrecklich. Solche Leute nenne ich "Blindgänger", Böcke... keine Ahnung, welchem Gott sie dienten... wahrscheinlich dem Gott der Fanatiker, dieser heißt aber nicht Jesus Christus.
den Glauben anderer Menschen als Irrglaube und Teufelswerk abwerten zu müssen
Sagen darf man schon, wenn man denkt, ein anderer ist in Gefahr, auf einen Abgrund zuzusteuern. Es kommt halt darauf an, wie.
LG
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Magdalena61
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Re: Eine(n) Geschiedene(n) heiraten?

Beitrag von Magdalena61 »

Hiob hat geschrieben: Sa 5. Feb 2022, 10:14 Oft haben Polyseme einen etymologisch gleichen Wortstamm.
Dein Lieblingsgericht ist Buchstabensuppe? :o Sind da so viele "y" drin?
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Re: Eine(n) Geschiedene(n) heiraten?

Beitrag von Magdalena61 »

Sunbeam hat geschrieben: Sa 5. Feb 2022, 14:01 ein Mensch wie du, der im 21. Jahrhundert immer noch die Juden hasst, oder biblizistische Hardliner, die meinen,
Ein auf Angehörige eines bestimmten Volkes aufgrund der Zugehörigeit zu diesem gerichteter Hass geht GAR nicht, ist auch mit nichts zu rechtfertigen.
der Mann habe gefälligst immer noch "das Haupt" der Frau zu sein.
Definition "Haupt"--?

Jesus Christus ist das Haupt der Gemeinde. Wie verhält sich Jesus gegenüber der Gemeinde? Kommandiert Er sie herum? Nützt Er sie aus? Demütigt er sie? Mißbraucht Er sie, um egoistische Interessen/ einen selbstsüchtigen Willen zu befriedigen?
Alle Punkte: Nein.

Was macht Er dann, das Ihn dazu berechtigt, das Haupt der Gemeinde zu sein?
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Nobody2
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Re: Eine(n) Geschiedene(n) heiraten?

Beitrag von Nobody2 »

Magdalena61 hat geschrieben: So 6. Feb 2022, 18:48 Wer in der Ehe nicht mehr sieht, als eine Fusion zum Zwecke der Erlangung materieller Begünstigungen ohne jede moralische, spirituelle oder soziale Verpflichtung seinem "Geschäftspartner" gegenüber, der sollte besser nicht heiraten. Oder wenigstens keinen Menschen, der seine Liebe ein Zuhause geben will und die Sichtweise des Opportunisten nicht teilt.
Wie gesagt. Es gibt eine gesetzliche Ehe. Und dann eine Ehe vor Gott. Eine kirchlich geschlossene Ehe. Und diese unterschiedlichen Formen der Ehe haben einen eigenen Hintergrund. Was im Standesamt geschieht, ist lediglich der (feierliche) Abschluss eines Vertrages, bei dem die Partner sich gegenseitig einander verpflichten im Rahmen der Gesetze und dabei noch gewisse Vorzüge seitens des Staates erhalten. Er dient nur dem Zweck der Regelung der Versorgung der Eheleute bzw. der Entledigung gewisser Pflichten des Staates jedem (unverheirateten) Bürger gegenüber. Bist Du ledig, hat der Staat eine gewisse Fürsorgepflicht, zB Arbeitslosengeld, Sozialhilfe etc... Verheiratet müssen dann die Ehepartner unter Umständen teilweise oder auch ganz für solche Kosten aufkommen, was den Staat natürlich entlastet.

Nicht umsonst drängelt sich der Staat bei der Eheschließung nach vorn: Voraussetzung für eine kirchliche Heirat ist die standesamtliche Eheschließung. Denn würden die Leute nur kirchlich heiraten, hätte der Staat nichts davon. Das wäre ja auch witzlos, wenn die Eheleute dann doch vom Staat ihre Sozialhilfe bekommen und nicht füreinander aufkommen müssen....

Nein, was im Standesamt geschieht, hat mit Glaube, Gott, Religion etc. nichts zu tun. Es ist ein Vertrag, bei dem sich die Unterzeichnenden einander verpflichten. Im Gegenzug erhalten sie zum Anreiz gewisse Vorteile und Rechte vom Staat, der sich das ausgedacht hat.
Du tust gerade so, als enthielte dieser "Vertragsabschluß" nicht mehr die Klausel: "Lieben, ehren, bis dass der Tod euch scheidet". Und das bestätigen beide Partner mit einem "Ja".
Tatsächlich enthält er diese Klausel nicht, das stimmt. Man kann sich das aber vom Standesbeamten so vorlesen lassen, wenn man möchte. Hat aber keinen bindenden, vertraglichen Charakter und mit dem Ehevertrag nichts zu tun. Dessen Inhalt ist gesetzlich geregelt.
Die Ehe wird auf Lebenszeit geschlossen (§ 1353 Bürgerliches Gesetzbuch). Mit der Eheschließung haben sich die Eheleute zur ehelichen Lebensgemeinschaft verpflichtet und sie tragen füreinander Verantwortung. Die Rechtsprechung versteht darunter, dass beide voneinander Treue, Achtung, Rücksicht, Beistand und häusliche Gemeinschaft verlangen können.
Bis das der Tod euch scheidet stimmt insofern, als dass der Vertrag gem. §1353 BGB auf Lebenszeit geschlossen wird. Liebe und Ehre können jedoch nicht eingefordert werden. Dafür aber Treue, Achtung, Rücksicht, Beistand und häusliche Gemeinschaft.

https://www.bmj.de/SharedDocs/Publikati ... nFile&v=18

Das Eherecht ist ein eigenes Thema. Kenne ich mich nicht mit aus. Dazu die Broschüre vom Bundesministerium. Fest steht aber, es ist ein Vertrag zur Entlastung des Staates, der den Eheleuten gewisse Vorteile bringt. Nichts daran ist religiös. Der Vertrag kann auch aufgelöst werden - was man eine Scheidung nennt. Eine Einschränkung, wann das möglich ist und wann nicht, gibt es nicht. Jede Ehe kann geschieden werden. Es gibt noch so ein Jahr, um sich die Sache nochmal zu überlegen, was man aber wohl auch umgehen kann, wenn der Anwalt weiß, wie das geht.

Es ist also so gesehen besser, eine Ehe ohne Standesamt zu schließen. Der Staat weiß das natürlich und hat dafür den Begriff der "eheähnlichen Gemeinschaft" geschaffen, damit Menschen in festen Partnerschaften rechtlich ähnliche Pflichten auferlegt bekommen wie richtige Eheleute. Aber wie gesagt, das sind rechtliche Dinge, kenne mich damit eigentlich nicht aus. Habe das nur am Rande privat mitbekommen.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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Re: Eine(n) Geschiedene(n) heiraten?

Beitrag von Hiob »

Magdalena61 hat geschrieben: So 6. Feb 2022, 19:23 Dein Lieblingsgericht ist Buchstabensuppe?
Sorry - da wollte ich es mir wieder mal zu einfach machen. - Übersetzt heißt das in etwa: Dasselbe Wort, das Unterschiedliches bedeuten kann, hat oft denselben Ursprung.

Um das am Wort "Bank" zu zeigen: Im Mittelalter/in der Renaissance wurden Geldgeschäfte auf einem "banco" gemacht (was man eher als "Tisch" als als "Bank" im heutigen Sinne von "Sitzgelegenheit" übersetzen würde). Wann immer sich ein "Banker" verzockte, wurde dieser "banco" von den Behörden (buchstäblich) zerschlagen: "banco rotto" - daher kommt das heutige Wort "Bankrott" (noch heute gibt es im Italienischen das Wort "rotto" in der Bedeutung von "kaputt").

Somit wurde aus dem Tisch oder der Sitzgelegenheit "banca" mit der Zeit das Geldinstitut "banca". Heute sind beide Bedeutungen derart getrennt, dass man nicht an sein Geldinstitut denkt, wenn man sich im Park auf eine Bank setzt. - Das heißt: Sitz-"Bank" und Geld-"Bank" bedeuten bei gleichem Wort ganz Unterschiedliches - das nennt man in der Linguistik "Polysem": poly = viel, sem = Bedeutung (von altgriechisch σημαίνειν sēmaínein = bezeichnen). - "Bank" ist also ein "viel-bedeutendes Wort".

Oft haben Polyseme denselben Ursprung (wie eben gezeigt am Wort "banca") - sie haben dann denselben etymologischen Ursprung. Etymologie ist die Wissenschaft innerhalb der Sprachwissenschaften, die sich mit der Herkunft, Geschichte und Bedeutung der Wörter beschäftigt.

Bezogen auf das Thema: Das Wort "Ehe" ist ein Wort, das dabei ist, zum Polysem zu werden. Denn stand es seit dem Bestehen der deutschen Sprache für ein christliches Sakrament in strenger Definition, wird es inzwischen für jegliche Art von Zusammenleben verwendet. Ich prophezeie, dass es in einigen Jahrzehnten "Ehen" mit Geräten der KI (künstliche Intelligenz) geben wird. In den USA wollte eine Frau sogar sich selber heiraten - Begründung: "Ich mag mich". Sie kam damit gerichtlich (noch) nicht durch.
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Re: Eine(n) Geschiedene(n) heiraten?

Beitrag von Magdalena61 »

Das war jetzt aber gründlich. :)
Hiob hat geschrieben: So 6. Feb 2022, 21:59 Das Wort "Ehe" ist ein Wort, das dabei ist, zum Polysem zu werden. Denn stand es seit dem Bestehen der deutschen Sprache für ein christliches Sakrament in strenger Definition, wird es inzwischen für jegliche Art von Zusammenleben verwendet.
Na ja, mal sehen, wie lange das so bleibt. Ich bezweifele, dass man die herkömmliche Auffassung von "Ehe" aus den Köpfen kriegen wird- wenigstens innerhalb der Gemeinde Jesu wird es so sein: "Ehe" ist die auf Lebenszeit eingegangene Bindung an einen anderen Menschen. Normalerweise heiraten ein Mann und eine Frau.

Du hast geschrieben, die Ehe sei ein Sakrament. Was verstehst du darunter?

Wenn ich die Wortherkunft betrachte, tue ich mich schwer damit, die Ehe als "Sakrament" zu sehen.
Das Wort „Sakrament“ kommt vom lateinischen sacramentum, was so viel heißt wie „Heilszeichen“ oder „Heilsmittel“. Zum Sakrament gehören das sichtbare und greifbare Symbol (Wasser, Brot, Wein) und das verheißungsvolle Wort.
Sakramente machen das Gute und Heilsame des Glaubens sichtbar und erfahrbar. In ihnen erfahren Christinnen und Christen, dass Gott ihnen nahe kommt.

In der evangelischen Kirche gibt es zwei Sakramente: die Taufe und das Abendmahl.
ekd.de
Kommt noch dazu: Jesus gebot den Jüngern, zu taufen, und Er setzte auch das Abendmahl ein, das sie immer wieder "zu seinem Gedächtnis" feiern sollten. Taufe und Abendmahl gehören zur Jüngerschaft unverzichtbar dazu.
Ein für jeden Gläubigen verbindliches Gebot Jesu, zu heiraten, ist mir nicht bekannt.

Deutsche Bischofskonferenz:
Der Begriff Sakrament kommt vom Lateinischen „sacramentum“ und bedeutet übersetzt so viel wie „Heilszeichen“ und meint ein sichtbares Zeichen der verborgenen Heilswirklichkeit der Liebe Gottes. In den Sakramenten begegnen die Gläubigen der Heilswirklichkeit Jesu Christi.
Quelle
Ich krieg's nicht zusammen mit einer Eheschließung.
Und schon gar nicht mit einer rein standesamtlichen Trauung.
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Sunbeam
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Re: Eine(n) Geschiedene(n) heiraten?

Beitrag von Sunbeam »

Magdalena61 hat geschrieben: So 6. Feb 2022, 19:10 Haben die - nach der Sintflut, also nicht früher als ca. 2500 v. Chr. entstandenen- Weltreligionen



Oder auch:

Sie sang das alte Entsagungslied,
Das Eiapopeia vom Himmel,
Womit man einlullt, wenn es greint,
Das Volk, den großen Lümmel.

(H. H.)
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Re: Eine(n) Geschiedene(n) heiraten?

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: So 6. Feb 2022, 21:59 Bezogen auf das Thema: Das Wort "Ehe" ist ein Wort, das dabei ist, zum Polysem zu werden.
Die Welt macht ihr Ding. Aber warum ist die Welt für diese Belange wichtig? Sie gilt für mich als gekreuzigt, wie das Paulus ausdrückt.
Hiob hat geschrieben: So 6. Feb 2022, 21:59 Denn stand es seit dem Bestehen der deutschen Sprache für ein christliches Sakrament in strenger Definition, wird es inzwischen für jegliche Art von Zusammenleben verwendet.
Die Ehe ist kein "Sakrament", denn das ist nur eine katholische Institutionalisierung nach deren Regeln. Die Ehe ist dem Wesen nach ein Bundesschluss zwischen einem Mann und einer Frau vor Gott ein Fleisch zu werden. Keiner bräuchte dazu eine Kirche oder den Staat. Sie können aber in der Funktion als Gottes Dienerin amtieren. Den Aspekt habe ich schon gebracht.

Das Besondere liegt darin, dass sich Gott wesensmäßgig darin abbildet, was sie unabhängig von allen anderen Umständen macht. Es ist ein Sache zwischen Gott, Mann und Frau und daher auch intim. Eine Aufösung, sei es Trennung oder Scheidung, entspricht dabei dem Wesen nach einer Abwendung von Gott.

D.h. wer seinen Partner verlässt, sucht nicht länger Christus, bzw. wird sich Christus ihm nicht weiter offenbaren können, der sich in der Ein-Fleisch-Beziehung auch als Überwinder aller Schwierigkeiten zeigt. Die Abwendung vom Ehepartner kommt daher der Loslösung von Gott gleich.

Für mich spielt der Formalismus keine Rolle, also "amtlich" oder "kirchlich" verheiratet oder "eheähnliche Lebensgemeinschaft" spielen keine Rolle, da das Wesen der Ehe gerade das "Ein-Fleisch" ist und nicht ihr formalrechtlicher Status.

Ist das Motiv noch tiefer, dass man sich wegen einer neuen sexuellen Beziehung von seinem Partner abwendet, dann wird man so zu einem Hurer bzw. zu einer Hure. Und solche Getrennte bzw. auch amtlich Geschiedene, die also ihre Fühler nach dem neuen "Glück" ausstrecken, sind definitiv kein Partner für einen legitim Suchenden, denn wir sollen kein Glied einer Hure werden:
1. Kor 6,15-16 hat geschrieben: Wisst ihr nicht, dass eure Leiber Glieder Christi sind? Soll ich denn die Glieder Christi nehmen und zu Gliedern einer Hure machen? Das sei ferne! Oder wisst ihr nicht, dass der, welcher der Hure anhängt, ein Leib mit ihr ist? „Denn es werden“, spricht er, „die zwei ein Fleisch sein.“
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Abischai
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Re: Eine(n) Geschiedene(n) heiraten?

Beitrag von Abischai »

Magdalena61 hat geschrieben: Mo 7. Feb 2022, 01:20 "Ehe" ist die auf Lebenszeit eingegangene Bindung an einen anderen Menschen. Normalerweise heiraten ein Mann und eine Frau.

Du hast geschrieben, die Ehe sei ein Sakrament. Was verstehst du darunter?
Ich kriegs jetzt auch nicht zusammen, aber es gibt (lt. Bibel) zwei Geheimnisse: Das der Ehe und das des Bösen.
Und die werden wohl auch beide als "Sakrament" bezeichnet, also eher i.S.v. Geheimnis. Irgendwie wo steht das...

Das deutsche Wort "Ehe" bedeutet "Recht" i.S.v. Vertrag. Das kann sich bei der Menschenehe (Mann/Frau) sicher auch jeder vorstellen.
Und wenn Paulus dies auf Christus und die Gemeinde bezieht, wird es noch interessanter.

Wer sagt denn, daß die Kirche der Wächter und Richter über die Ehe sei? Das ist einfach nur Tradition und nicht unbedingt richtig. Besser als nichts, und außerdem damaliger Konsens.
Auch ein Standesbeamter, der nach einem völlig falschen Rechtsverständnis und ohne eigene Moral zum Schiedsrichter einer Hochzeit bestimmt ist, kann eine Ehe gar nicht wirklich schließen, wenn er nicht weiß, was das eigentlich ist. Das hat keinen Wert.

Die Gesellschaft tut das. Denn die Gesellschaft weiß, was in ihrer Umgebeung jeweils als "Ehe", also als Rechtsbund zweier Menschen gilt und gelten muß, weil es sonst nicht funktioniert.

Ich persönlich akzeptiere daher heutzutage jede (für damalige Begriffe) "wilde" Ehe, wenn sie in allen Punkten einer ordentlichen Rechtsbeziehung nach geltendem Recht entspricht. Und da gibt es kein Zurück mehr, das muß den Menschen gesagt werden.

Eine Frau ist solange gebunden an das Gesetz des Mannes, solange der lebt (Paulus). Scheidung ist eine räumliche und logistische Trennung, aber keine Beendigung des Rechtsbundes "Ehe".
Für die Gemeinde hat Paulus ja auch verfügt, daß die Geschiedenen bereit bleiben sollen, evtl. wieder zusammenzukommen.
(Wenn der Bund gebrochen worden ist, ist das etwas anderes.)

In einen unklaren Rechtszustand hineinzumanövrieren ist daher höchst problematisch. Und viele Menschen lernen das Geheimnis erst dann kennen, wenn sie mitten drin stehen, nur ist es dann zu spät.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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Sunbeam
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Re: Eine(n) Geschiedene(n) heiraten?

Beitrag von Sunbeam »

Abischai hat geschrieben: Mo 7. Feb 2022, 10:22
Magdalena61 hat geschrieben: Mo 7. Feb 2022, 01:20 "Ehe" ist die auf Lebenszeit eingegangene Bindung an einen anderen Menschen. Normalerweise heiraten ein Mann und eine Frau.

Du hast geschrieben, die Ehe sei ein Sakrament. Was verstehst du darunter?
Ich kriegs jetz auch nicht zusammen, aber es gibt (lt. Bibel) zwei Geheimnisse: Das der Ehe und das des Bösen.
Ist es ein Geheimnis, das Böse, oder doch eher ein ewig für uns Menschen unauflösbare Rätsel?

Ich lese gerade dieses Buch hier:




Sehr interessant und in einigen Kapiteln erhellend, aber zur Lösung dieses "Phänomens" trägt es nicht wirklich bei, kann es wohl auch nicht, aus vielerlei Gründen.
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