Detlef hat geschrieben: ↑Do 17. Feb 2022, 08:18Claymore hat geschrieben: ↑Mi 16. Feb 2022, 21:18Nach Dawkins oder Dennett ist der Mensch eine Maschine.
Nach Dawkins oder Dennett ist der Mensch laut biologischer Systematik eine Art aus der Ordnung der Primaten und der Unterordnung der Trockennasenprimaten.
Das schließt sich nicht aus. Tiere sind i. Ü. auch Maschinen für Dawkins.
Detlef hat geschrieben: ↑Do 17. Feb 2022, 08:18
(Ich bin mir sicher, dass ich mit dieser Behauptung deutlich näher dran bin, als du mit deiner...
)
Na gut. Aber ich gebe die beiden nicht falsch wieder:
Daniel Dennett: “Consciousness in Human and Robot Minds” hat geschrieben:Der beste Grund zu glauben, dass Roboter eines Tages Bewusstsein besitzen könnten, ist, dass wir Menschen Bewusstsein besitzen und wir selbst eine Art Roboter sind.
The best reason for believing that robots might some day become conscious is that we human beings are conscious, and we are a sort of robot ourselves.
Claymore hat geschrieben: ↑Mi 16. Feb 2022, 21:18
...Die Normativität der Schönheit ist natürlich weit fragwürdiger; aber ich denke, dass wir unbewusst schon diesen Anspruch an sie haben. Und genau dies wird eben gar nicht tangiert von Forschungen über das “für schön halten”.
Ästhetik, die dieser Dimension des Schönen Rechnung trägt, wirkt auf mich daher wie ein Fremdkörper in einem materialistischen Weltbild.
Damit bleibst du aber, ähnlich wie @Hiob, nur auf der Behauptungsebene.
Du hast 75% meines letzten Beitrags kommentarlos ignoriert – die Begründungen für die Behauptungen finden sich vielleicht darin…?
Aber gut – noch einmal ausführlicher und (hoffentlich) verständlicher:
Kognitions- und neuropsychologische Gesetze des
homo sapiens, die bei seinem logischen Schließen involviert sind, sagen selbst nichts darüber aus, was wahrheitserhaltendes Schließen sein sollte.
Denn Fehlschluss und Irrtum werden genauso durch diese bestimmt. Beim
Wason Selection Task fällt die Mehrheit der Menschen durch. Aber nur weil diese kognitionspsychologische Gesetzmäßigkeit besteht, wird aus dem Irrtum nicht Wahrheit.
Wahrheitserhaltung ist etwas normatives. Der Materialismus (Physikalismus) hat allerdings enorme Probleme, normativen Werte unterzubringen (Humes’ Gesetz). Er erschöpft sich ja, konsistent gedacht, in der Analyse der Welt über rein beschreibende, mechanistische Gesetze. Materialismus =
Sein, nicht
Sollen.
Ein anderes Beispiel wären ethische Werte. Das ist natürlich eine sehr polarisierende Angelegenheit – daher ganz knapp: In der Philosophiegeschichte wird der Materialismus mit der Ablehnung ethischer Werte assoziiert. Natürlich nicht im Sinne des Verhaltens. Aber durchaus im Sinne der Einstellung, dass alle Moral nur eine menschliche Erfindung ist.
J. L. Mackie gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des moralischen Nihilismus im 20. Jh. Ich halte seine Ausführungen für 100% konsistent: ist der Materialismus wahr, gibt es keine ethischen Werte.
Nur sein
modus ponens ist mein
modus tollens: Es gibt ethische Werte, also ist der Materialismus falsch.
Nun zur Ästhetik… gleich vorweg, bei der Ästhetik habe ich eigentlich selbst keine so wahnsinnig starke Meinung. Aber jetzt hat uns die Debatte nun mal dorthin geführt…
Ästhetische Werte (ich denke es gibt sie), erscheinen mir recht unwichtig verglichen mit der Wahrheit (durchaus pragmatisch verstanden) und der Ethik.
Wenn nun jemand meint, dass die Sailor-Moon-Plastikfigur für 18,99 € der Inbegriff der Schönheit ist, das größte Kunstwerk der Menschheit, bin ich bereit, es darauf beruhen zu lassen.
Wenn jemand zutiefst ergriffen ist von der “Schönheit” der gigantischen, offenen Mülldeponie von Mexiko-Stadt, sie als den schönsten Platz dieses Planeten ansieht, na ja… vielleicht ist er abgesehen davon ganz okay?
Generell schwingt aber etwas Normatives mit bei der Ästhetik.
Normatives und Materialismus stehen – aus den angeführten Gründen – jedoch meiner Ansicht nach auf dem Kriegsfuß.
Zudem, wenn man Menschen mit "materialistischen Weltbild" unterstellt, sie würden "inkonsequenterweise das Ästhetische in ihr Weltbild einbauen", müsste man wenigstens mal schlüssig darlegen können, was diese in der Hinsicht von Menschen mit "nicht"-materialistischen Weltbild unterscheidet, welche diese diesen Mangel ja vermeintlich nicht aufweisen.
Die Formulierung stammt nicht von mir, sondern von Hiob.
Es gibt durchaus Materialisten, die da sehr konsistent sind. Wie die Churchlands oder Alexander Rosenberg.
Innerhalb eines Themas im Bereich "Wissenschaft & Forschung auf dem Prüfstand" wirkt dieses Bedauern etwas verwunderlich...
Ich erwartete hier Wissenschaft im Sinne von Geisteswissenschaft. Es ist immerhin das Philosophie-Unterforum.