"Unschärfen" in Bibeltexten?

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Helmuth
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Helmuth »

Während andere ihrem OT frönen und in Endlos-Schleifen Runden drehen, die nie zu etwas führen (keine Sorge, keine Kritik, bloß Feststellung, also macht ruhig weiter ;) ), so bringe ich eine neue Stelle, so wie mir laufend textliche Unschärfen auffallen:
5. Mo 10,15 hat geschrieben: Dennoch hat der Herr allein deinen Vätern sein Herz zugewandt, dass er sie liebte; und er hat ihren Samen nach ihnen aus allen Völkern erwählt, nämlich euch, wie es heute der Fall ist.
Bei dieser Aussage kann der Eindruck entstehen, dass sich Gott allein Israel zugewandt hat, nur sie erwählt hatte und das der Grund für seine Liebe und Zuneigung ist. Dieser Art sprachlicher Unschärfe begegnen wir immer wieder, wenn Menschen Gottes Worte für uns zitieren und auslegen, egal um wen es sich handelt, also selbst Mose.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Ziska
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Ziska »

Michael hat geschrieben: So 20. Feb 2022, 05:49 Während andere ihrem OT frönen und in Endlos-Schleifen Runden drehen, die nie zu etwas führen (keine Sorge, keine Kritik, bloß Feststellung, also macht ruhig weiter ;) ), so bringe ich eine neue Stelle, so wie mir laufend textliche Unschärfen auffallen:
5. Mo 10,15 hat geschrieben: Dennoch hat der Herr allein deinen Vätern sein Herz zugewandt, dass er sie liebte; und er hat ihren Samen nach ihnen aus allen Völkern erwählt, nämlich euch, wie es heute der Fall ist.
Bei dieser Aussage kann der Eindruck entstehen, dass sich Gott allein Israel zugewandt hat, nur sie erwählt hatte und das der Grund für seine Liebe und Zuneigung ist. Dieser Art sprachlicher Unschärfe begegnen wir immer wieder, wenn Menschen Gottes Worte für uns zitieren und auslegen, egal um wen es sich handelt, also selbst Mose.
Die Israeliten waren Nachkommen Abrahams.
Mit ihm hatte Jehova einen Bund / Vertrag geschlossen.

Am Berg Sinai Schloß Jehova einen Bund / Vertrag mit dem Volk Israel, Abrahams Nachkommen, die er aus Ägypten befreit hatte.

Dem Volk Israel konnten sich viele Ausländer anschließen. Einzige Voraussetzung, sie hielten sich genau so an den Bund/Vertrag, wie Gottes Volk. Denn es gab ja damals noch viele viele andere Völker…

Gott hatte sich nun mal dafür entschieden, so zu handeln.
Ein Gott! Ein Volk! Ein Gesetz/Gebote.

Sie waren seine Zeugen. Zeugen Jehovas. (Der erste treue Zeuge war übrigens Abel!)

Solange die Israeliten treu waren, konnte ihr Gott sie auch segnen. Er unterstützte sie, wenn sie um Hilfe baten.

Doch das Volk war sehr halsstarrig und reizte Jehova, indem es immer wieder untreu wurde.
Sie machten sich Götzen an den Wegesrändern und opferten diesen.
Sie beteten zur Sonne, opferten ihre Babys bei lebendigem Leib im Feuer. Usw.
In ihren Tempeln waren männliche und weibliche Prostituierte.

Doch irgendwann war das Maß voll. Denn zum Schluss ließen sie sogar den Sohn Gottes töten.

Kein Wunder, dass Jehova nun ein neues Volk aus allen Nationen, aus allen Sprachen und Völkern herausgesucht hat.

Alle vereint unter dem neuen Bund/Vertrag. Dem Königreichsbund. Den hatte Jesus damals mit den Jüngern beim Abendmahl geschlossen.

Die Bibel spricht von einem geistigen Israel. Das buchstäbliche Israel wurde ja von Gott verworfen.

Jeder gebürtige Israelit/Jude konnte sich aber diesem neuen Volk, dem geistigen Israel anschließen.
Vorausgesetzt, sie erkannten Jesus Christus und sein Opfer an.

Gott ist schon immer ein Gott der Ordnung gewesen.
Jeder, der sich dem geistigen Israel anschließt, muß nun nicht sein Land verlassen und irgendwo hinziehen.

Alle Anbeter des wahren Gottes Leben bilden trotzdem weltweit eine Einheit.
Egal, in welches Land oder auf welche kleine Insel du kommst,
die Anbeter des wahren Gottes verbreiten übereinstimmend die Lehre von Gottes Königreich.
LG Ziska
„Einer ist euer Führer, der Christus“
(Matthäus 23:10)
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Helmuth
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Helmuth »

Ziska, ich ziele nicht auf deine Auslegungen aus, wozu machst du das hier? Ich benötige diese nicht und es tut ja gar nichts zur Sache. Erkennst du auch eine Unschärfe in der Aussage wie es Mose formuliert oder nicht?

Das wäre hier Thema, eine Unschärfe im Wort, mit der hier die Liebe Gottes sich auf Israel beschränkt. Andere Stellen erklären Gottes Liebe nicht eingeschränkt auf ein einziges Volk.

Ich zeige hier, dass wir das Wort Gottes vom Wort des Menschen strikt unterscheiden lernen sollen. Hier erklärt uns Mose die Liebe Gottes zu seinem Volk, aber es redet nicht Gott selbst, sondern Mose aus seiner Erfahrung der letzten 40 Jahre.

Diese Erfahrung ist ja nicht falsch, aber man muss dennoch die Bibel schon umfassender lesen. Kann man dabei das Wort nicht auseinanderhalten bildet es Quellen für Fehlschlüsse.
Zuletzt geändert von Michael am So 20. Feb 2022, 09:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Ziska
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Ziska »

Michael! Mit meiner Antwort wollte ich dir zeigen, dass Moses keinen falschen Schlüsse gezogen hat! :wave:
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Helmuth
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Helmuth »

Ziska hat geschrieben: So 20. Feb 2022, 09:20 Michael! Mit meiner Antwort wollte ich dir zeigen, dass Moses keinen falschen Schlüsse gezogen hat! :wave:
Das sagte ich auch nicht. Nicht Mose zieht falsche Schlüsse, sondern der Mensch, d.h. wir, und das aus Moses Aussage. Du hast vermutlich meine Aussage erneut missverstanden. Der Grund ist die Unschärfe in der Ausdrucksweise. Gott liebt nicht nur Israel, das sagt Mose hier aber. Er formuliert es offensichtlich zu unscharf. Ich denke dabei gar nicht, dass er das beabsichtigt hatte

Er wollte ausdrücken, dass nur sein Volk auserwählt wurde, was stimmt, aber nicht dass nur dieses Volk daher geliebt wurde. Gott liebt jeden, und das aus jedem Volk, der ihm angenehm ist. Petrus musste in der Hinsicht seine eigene Haltung grundlegend ändern:
Apg 10,34-35 hat geschrieben: Petrus aber tat den Mund auf und sprach: In Wahrheit begreife ich, dass Gott die Person nicht ansieht, sondern dass in jeder Nation, wer ihn fürchtet und Gerechtigkeit wirkt, ihm angenehm ist.
Wir sehen, auch die großen Männer Gottes mussten lernen Gottes Wort und Charakter besser zu verstehen.
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Larson
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Larson »

Hiob hat geschrieben: Sa 19. Feb 2022, 11:54 Das ist missverständlich. - Es ist ein Unterschied, ob man sagt "Ich verändere den GEist der Torah" oder "Ich mache den Geist der Torah für heute verständlich".
Was meinst du denn, was der "Geist der Torah" sei, damit du den für heute verständlich machen könntest??
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Hiob »

Larson hat geschrieben: So 20. Feb 2022, 09:40 Was meinst du denn, was der "Geist der Torah" sei, damit du den für heute verständlich machen könntest??
Das, was man aufgrund der Unterlagen darunter versteht. Sprache ist immer Chiffre, die in jeder Zeit dechiffriert werden muss. Dies geschieht dann entweder zutreffenderweise oder unzutreffenderweise. Meine Hoffnung ist nun hier, dass Gottes Geist in jeder Zeit präsent sein kann, so dass man Chancen hat, so zu verstehen, wie es von Gott gemeint ist.
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Ziska
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Ziska »

Michael hat geschrieben: So 20. Feb 2022, 09:26
Er wollte ausdrücken, dass nur sein Volk auserwählt wurde, was stimmt, aber nicht dass nur dieses Volk daher geliebt wurde. Gott liebt jeden, und das aus jedem Volk, der ihm angenehm ist. Petrus musste in der Hinsicht seine eigene Haltung grundlegend ändern:
Apg 10,34-35 hat geschrieben: Petrus aber tat den Mund auf und sprach: In Wahrheit begreife ich, dass Gott die Person nicht ansieht, sondern dass in jeder Nation, wer ihn fürchtet und Gerechtigkeit wirkt, ihm angenehm ist.
Wir sehen, auch die großen Männer Gottes mussten lernen Gottes Wort und Charakter besser zu verstehen.
Möchtest du diesen Vers alleine stehen lassen? Das geht nicht…
Im Zusammenhang mit den Worten Jesu, werden nämlich diese Menschen, die Gott fürchten und das tun, was er für richtig hält, in eine Herde eingesammelt.

Wie ich das in meinem langen Post schon ausführlich beschrieb!

viewtopic.php?f=12&t=7589&p=466564#p466534

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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: So 20. Feb 2022, 11:14 Meine Hoffnung ist nun hier, dass Gottes Geist in jeder Zeit präsent sein kann, so dass man Chancen hat, so zu verstehen, wie es von Gott gemeint ist.
Das geht. Man muss den HG haben, der uns lehrt. Wie er lehrt ist es objektiv richtig und wahr. Mehr ist dazu nicht zu sagen. Ihr beide redet da eigentlich nur im Kreis herum, und zwar um eure eigene Unzulänglichkeiten. Gottes Wort ist Wahrheit, Menschewort ist dazu oft nur relativ. Aber es gibt auch so etwas wie objektive Prüfungskriterien.

Textaussagen, die gewisse Ungereimtheiten bzw. Unschärfen aufweisen, können damit nicht gleichzeitig aus Gottes Mund kommen, da Gottes Geist die Wahrheit redet. Somt irrt einer der Schreiber in den beiden Aussagen. Bei Menschen ist das normal. Nicht ein einziger Mensch kann auch bloß für sich alleine unwidersprüchliche Aussagen tätigen. Man ist einfach zu fehleranfällig. Aber der HG stellt alles richtig.

Ziska hat geschrieben: So 20. Feb 2022, 11:50 Möchtest du diesen Vers alleine stehen lassen? Das geht nicht…
Natürlich geht das. Der Vers ist ja eine vollständige Aussage, die einen schlüssigen Sinn ergibt. Was ich möchte steht dabei nicht zur Diskussion. Ich sagte, es ist nicht wichtig, wie jeder sich alles zusammenreimt, sondern ob diese Aussage für sich schlüssig ist. Ja, das ist sie. Doch ist die Aussage widersprüchlich zu anderen Aussagen? Auch das ist sie, und dazu habe das Wort Petrus zitiert.

Und somit ist es eine Ungereimtheit. Dass ich nicht einseitig auslege, ist ein anderes Thema. Es geht darum dass man gegen eine Theologie ankämpfen muss, alle Aussagen der Bibel wären irrtumslos und widerspruchsfrei. Das ist eine falsche Prämisse. Diese Aussage hält einer objektiven Prüfung nicht stand und so kann uns der HG nicht lehren, da dieser die Wahrheit kennt.

Damit will ich auch zeigen, dass das AT genau denselben Kriteren unterliegt wie das NT, einen Text nach der Wahrheit zu erforschen, eben auch durch den HG. Einige Verfechter im Forum meinen hier das NT wäre eine falsche Botschaft und das AT allein wäre richtig.

Man kann falsche Argumente aber nicht zur Richtigstellung verwenden, was vielleicht nicht bewusst ist bzw. verleugnet man damit die Fakten der Ungereimtheiten bzw. Unschärfen lediglich einseitig. Es ist dann keine ehrliche Auseinandersetzung mehr und kontraproduktiv zur Wahrheitsfindung. Ich weiß nicht, wie viel du hier mitverfolgt hast. Das ist eine Aussage, die sich jetzt nicht auf deine (letzten) Posts bezieht.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Heinz Holger Muff

Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Heinz Holger Muff »

Ziska hat geschrieben: So 20. Feb 2022, 09:07 Die Israeliten waren Nachkommen Abrahams. Mit ihm hatte Jehova einen Bund / Vertrag geschlossen.Am Berg Sinai Schloß Jehova einen Bund / Vertrag mit dem Volk Israel, Abrahams Nachkommen, die er aus Ägypten befreit hatte. Gott hatte sich nun mal dafür entschieden, so zu handeln. Ein Gott! Ein Volk! Ein Gesetz/Gebote. Sie waren seine Zeugen. Zeugen Jehovas. (Der erste treue Zeuge war übrigens Abel!)
Der wichtigste ZJ war gem. Offb. 1,5 aber der von Jehova gesandte Messias:
5 Gnade und Friede kommen auch von Jesus, dem Messias. Er ist der Zeuge
Bevor ich es vergesse. Während die damaligen Juden zwar Zeugen Gottes waren-wurden sie
damals aber nicht nach dem Namen Gottes benannt. Das sollte sich(zu unserem Glück) gem. den Worten des Apostel Jakobus in Apostg. 15,13,14 später aber dann ändern:
13 Als sie geendet hatten, stand Jakobus auf und sagte: »Brüder, hört mich an. 14 Petrus hat euch erzählt, wie Gott zum ersten Mal die Nichtjuden aufsuchte, um sich aus ihnen ein Volk zu wählen, das seinen Namen trägt.
Und Gott hat hier Wort gehalten gell-e?
:wave:
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