"Unschärfen" in Bibeltexten?

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Larson
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Larson »

Hiob hat geschrieben: So 20. Feb 2022, 11:14 Sprache ist immer Chiffre, die in jeder Zeit dechiffriert werden muss. Dies geschieht dann entweder zutreffenderweise oder unzutreffenderweise.
Also irgendwie ist deine Antwort wie Luft. Man mach, wie es ein gerade dünkt.
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
Hiob
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Hiob »

Larson hat geschrieben: So 20. Feb 2022, 17:20 Also irgendwie ist deine Antwort wie Luft. Man mach, wie es ein gerade dünkt.
Es gibt halt keine Garantie. Gerade damit es nicht willkürlich ist, kommt einer robusten geistlichen Grundlage ein hoher Stellenwert zu (das hat nichts mit "intellektuell" zu tun). - Ich kennen einfachste Menschen, die geistlich so tief drin sind, dass sie sehr oft sofort verstehen, was gemeint ist. Der HG wirkt oder nicht. Man kann es weder erzwingen noch methodisch festklopfen.
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Larson
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Larson »

Hiob hat geschrieben: So 20. Feb 2022, 17:25 robusten geistlichen Grundlage
Was ist das? Oder wie kannst du genauer definieren? Denn wer meint denn nicht, dass er solches hätte, so richtig fundiert, wenn ich hier so die Debatten betrachte.
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Hiob
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Hiob »

Larson hat geschrieben: So 20. Feb 2022, 17:53Was ist das? Oder wie kannst du genauer definieren? Denn wer meint denn nicht, dass er solches hätte, so richtig fundiert, wenn ich hier so die Debatten betrachte.
Eben. - Mit anderen Worten: Inhaltlich ist dies nicht so definierbar, dass jeder nicken würde. - Ich sehe es immer heilsgeschichtlich: Da ist ein Strang, an dem alle ziehen, und alle ziehen an einer anderen Stelle. Jeder, wie er kann. - Das eigentliche Problem ist ein anderes: In welche Richtung gezogen wird.
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Helmuth
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Helmuth »

5. Mo 12,23 hat geschrieben: Nur halte daran fest, kein Blut zu essen, denn das Blut ist die Seele; und du sollst nicht die Seele mit dem Fleisch essen.
Eine Unstimmigkeit, die gerade einige Thread hier füllt ist die Unklarheit bzgl. Seele und ihr Bezug zum Leben. Im AT finden wir durchgängig die Verwendung des Wortes Seele für den gesamten Menschen. Aber es ist auch oft die Rede als einen Teil unseres Wesens, das hier noch deutlicher zum Ausdruck kommt:
1. Mo 9,4 hat geschrieben: Nur das Fleisch mit seiner Seele, seinem Blut, sollt ihr nicht essen.
Diese Aussage bezeichnet nicht das gesamte Lebewesen als eine "Seele", sondern spricht davon, dass ihr Sitz im Blut ist. An sich ist mir die Aussage zu hoch, aber ich nehme Gott beim Wort wie er spricht. Ich halte es in solchen Dingen nicht wie atheistische Mediziner, welche darin keine Logik finden. Das höchste Gebot Gottes lautet:
5. Mo 6,5 hat geschrieben: Und du sollst den HERRN, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft.
Hier ist von Herz und Seele die Rede. Das Herz ist wohl der wichtigste Bestandteil unseres Wesens, der wie auch unsere Seele nicht zum sichtbaren Teil der Schöpfung gehört. Das Herz ist ein Synonym für den Geist bzw. stellt es unsere Ebenbildlichkeit dar, welche aber auch die Seele beinhaltet.

Welchen Platz bzw. welche Funktion nimmt dabei die Seele ein? Auch Gott redet an manchen Stellen über seine Seele. Wenn wir Gott mit unserem gesamten Wesen lieben sollen und Seele die Bezeichnung für unsere Gesamtpersönlichkeit als lebendiges Wesen ist, hätte es genügt zu sagen, dass wir Gott mit ganzer Seele lieben sollen.

Also folgt daraus, das Wort Seele hat auch noch eine andere Bedeutung. Stellenweise wird es damit auch vermischt. Genauer diskutieren müssen wir das nicht, dafür können eigene Threads dienen. Es soll hier nur auf die Unschärfen in den biblischen Sprachmustern hingewiesen werden.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Larson
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Larson »

Hiob hat geschrieben: So 20. Feb 2022, 19:44 Eben. - Mit anderen Worten: Inhaltlich ist dies nicht so definierbar, dass jeder nicken würde. - Ich sehe es immer heilsgeschichtlich: Da ist ein Strang, an dem alle ziehen, und alle ziehen an einer anderen Stelle. Jeder, wie er kann. - Das eigentliche Problem ist ein anderes: In welche Richtung gezogen wird.
„Die robuste geistliche Grundlage“ ist also inhaltlich nicht wirklich definierbar.
Was ist denn „heilsgeschichtlich“, wenn nicht das, was man sich selber meint vorzugeben oder andere einem vorgeben?
Da würde man dann besser lieber gar nirgends ziehen, denn wenn es die falsche Richtung ist, wer will es verantworten?
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Hiob
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Hiob »

Larson hat geschrieben: Mo 21. Feb 2022, 08:43 „Die robuste geistliche Grundlage“ ist also inhaltlich nicht wirklich definierbar.
Inhaltlich schon, aber nicht objektiv. - Die Sache selber ist objektiv, aber nicht das, was wir daraus machen.
Larson hat geschrieben: Mo 21. Feb 2022, 08:43 Was ist denn „heilsgeschichtlich“, wenn nicht das, was man sich selber meint vorzugeben oder andere einem vorgeben?
Zunächst ist es Glaubenssache: Man glaubt an etwas, das mutmaßlich objektiv ist. - Bei der Beschreibung desselben kommen wir als Individuen ins Spiel, indem wir es entweder richtig oder falsch beschreieben.
Larson hat geschrieben: Mo 21. Feb 2022, 08:43 Da würde man dann besser lieber gar nirgends ziehen, denn wenn es die falsche Richtung ist, wer will es verantworten?
Wer will es verantworten, NICHTS zu tun?

Es macht keinen Sinn, zu ziehen, wenn man selber keinen Zug spürt. - Insofern ist "Verantwortung" irgendwie das falsche Wort.
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Larson
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Larson »

Hiob hat geschrieben: Mo 21. Feb 2022, 09:43 Inhaltlich schon, aber nicht objektiv. - Die Sache selber ist objektiv, aber nicht das, was wir daraus machen.
Wenn etwas nicht definierbar ist, so kann man sie nicht objektiv betrachten.
Hiob hat geschrieben: Mo 21. Feb 2022, 09:43 Zunächst ist es Glaubenssache: Man glaubt an etwas, das mutmaßlich objektiv ist. - Bei der Beschreibung desselben kommen wir als Individuen ins Spiel, indem wir es entweder richtig oder falsch beschreieben.
Also doch, mutmasslich objektiv. Man setzt selber den Standpunkt der Objektivität.
Hiob hat geschrieben: Mo 21. Feb 2022, 09:43 Wer will es verantworten, NICHTS zu tun?

Es macht keinen Sinn, zu ziehen, wenn man selber keinen Zug spürt. - Insofern ist "Verantwortung" irgendwie das falsche Wort.
Also wer meint, etwas TUN zu müssen, steht schon in einer Verantwortung, denn das Tun hat ja auch Auswirkungen, ansonsten wäre es nur Schall und Rauch, also ein Nichts.

Welchen „Zug“, welcher Art verspürst du denn, wenn meinst, ziehen zu müssen?
Ja, sicher hat der Mensch eine „spirituelle“ Ader, neigt gerne zum Mystischen. Aber wenn ich so bedenken, was dazu alles in der Welt angeboten wird.
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Hiob »

Larson hat geschrieben: Mo 21. Feb 2022, 10:10 Wenn etwas nicht definierbar ist, so kann man sie nicht objektiv betrachten.
Stimmt. - Aber es selber ist objektiv (es sei denn, man definiert "objektiv" rein auf eine menschliche Sichtweise hin).
Larson hat geschrieben: Mo 21. Feb 2022, 10:10 Man setzt selber den Standpunkt der Objektivität.
Aber nicht den des Subjekts, sondern den des Objekts. Natürlich ist das Glaubenssache: "Ich glaube, dass Geist eine von mir unabhängige Entität ist".
Larson hat geschrieben: Mo 21. Feb 2022, 10:10 Also wer meint, etwas TUN zu müssen, steht schon in einer Verantwortung
Ich kann mit dem Begriff "Verantwortung" bei geistlichen Dingen nichts anfangen.
Larson hat geschrieben: Mo 21. Feb 2022, 10:10 Welchen „Zug“, welcher Art verspürst du denn, wenn meinst, ziehen zu müssen?
Wenn ich Shakespare lese oder Bach höre, spüre ich diesen Zug: Es ist etwas unmittelbar da, was für mich sofort erkennbar ist (Ob man dies dann mit Sprache beschreibt oder nicht, ist egal). - Goethe hat dazu die Gegenüberstellung von Sonne und Auge gemacht: Nur wenn das Auge sonnenhaft ist, kann es die Sonne erkennen. Nur wenn in einem Geist aktiviert ist, kann es Geist erkennen.
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Larson
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Larson »

Hiob hat geschrieben: Mo 21. Feb 2022, 13:12 Stimmt. - Aber es selber ist objektiv (es sei denn, man definiert "objektiv" rein auf eine menschliche Sichtweise hin).
Wie ausser „menschlich“ willst du etwas betrachten? Auch „geistliches“ entspringt dem Menschen, dem Denken.
Hiob hat geschrieben: Mo 21. Feb 2022, 13:12 Ich kann mit dem Begriff "Verantwortung" bei geistlichen Dingen nichts anfangen.
Wenn du deine geistlichen Dinge anderen plausibel, machen will, hast du schon eine Verantwortung.
Hiob hat geschrieben: Mo 21. Feb 2022, 13:12 Wenn ich Shakespare lese oder Bach höre, spüre ich diesen Zug:
Nun, das sind doch Emotionen, welche (Herz und) das Gehirn anregen. Sicher, da kann man sich hineinversenken, aber was willst du daran „ziehen“?


Aber inzwischen sind wir ja weit weg vom Thema, den „Unschärfen in Bibeltexten“. Da sind wir dann bei den Unschärfen menschlicher Wahrnehmung.
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