Corona hat geschrieben: ↑Fr 4. Mär 2022, 05:30
Lukas 19,27
Darauf bezogen sich so manche Christen zB bei den Kreuzzügen. Ist das nichts?
Danke für diese Textstelle, lieber Corona. Das bringt mich dazu, wieder in der Bibel zu lesen und mir Gedanken zu machen. Und so lerne ich wieder etwas dazu.
Ok, die Textstelle, das kann man sehr leicht aufklären. Hier geht es um ein Gleichnis. Keinesfalls erteilt Jesus hier Anweisungen oder Ratschläge oder gibt Handlungsempfehlungen, Richtlinien vor. Ganz und gar nicht.
Der harte Mann, der fordert, dass alle (vor ihm!) ermordet werden, die sich nicht von ihm beherrschen lassen wollen, ist ein Tyrann, ein Despot.
Das ist der Satan! Was soll er sonst sein? Er zieht aus, um ein Reich einzunehmen. Ein grausamer Kriegsherr, ein Völkermörder. Den Knecht, der nur behielt, was ihm gegeben war, bestraft er, indem er ihm alles wegnimmt. Und er gibt es dem, der das Vermögen verzehnfachte. Was natürlich ungerecht und herzlos ist. "Der Teufel scheißt auf den dicksten Haufen".
Jesus warnt uns hier also vor dem Satan. Dem Herrscher der Welt. Er sagt uns, wie wir behandelt werden, was wir unter dem Gesetz des Tyrannen, zu erwarten haben. Und so ist es in dieser Welt. "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben."
Unbarmherzig ist er, gnadenlos und ungerecht. Hätten die beiden anderen versagt und das Geld verloren, wie hätte er dann geurteilt? Entweder hätte er die beiden hängen lassen für ihre Unfähigkeit und den dritten gelobt. Oder er hätte dem dritten alles weg genommen und ihn die Zinsen (für das ungewollte Darlehen, das als Geschenk gegeben wurde) in Form von Leid oder Geldschuld abbüßen lassen. Je nach Lust und Laune, würde ich sagen.
Jesus Geschichte richtet sich an die
Knechte,
nicht an den
Herrscher. Was für ein fatales Missverständnis, hieraus eine Rechtfertigung für Gewalt abzuleiten! Unfassbar! Wie kann man diese Geschichte nur so missverstehen, dass sich ihre Botschaft ins Gegenteil verdreht?
OK - bitte mehr solcher Textstellen.