Jammern auf hohem Niveau? Hoffnung auf...

Politik und Weltgeschehen
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Oleander
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Jammern auf hohem Niveau? Hoffnung auf...

Beitrag von Oleander »

Johncom hat geschrieben: Fr 10. Jun 2022, 14:50 Was genau passiert in Somalia täglich?
Ähnliches wie in Äthiopien!

Daher erscheint mir das Jammern und Klagen im "Westen" oft als ein Jammern auf hohem Niveau...
Aber ich lassse mich ja gerne eines besseren belehren :)

https://www.krone.at/2737759
„Wenn es nicht bald regnet, gibt‘s keine Hoffnung..."

Kuri Ayke steht auf dem Feld und hat den Blick Richtung Himmel gerichtet.
„Die Dürre hält nun schon seit mehreren Monaten an“, murmelt sie, „wir haben bald nichts mehr zu essen und sind hungrig.
Ayke ernährt ihre Familie fast ausschließlich von krautähnlichen Blättern. Die Erde ist staubtrocken, die Luft schwül.

Es hat 30 Grad, seit Wochen ist es schon durchgehend heiß. Einige wenige Pflanzen haben überlebt - durch ein Projekt, das Caritas International mit lokalen Partnern für Bauern gestartet hat.

Sie werden mit Saatgut versorgt und lernen neue Anbauarten.

Zum Wasser ist es ein langer Fußmarsch.
Ayke nimmt uns mit in ihr Dorf. Hier besitzen sie und ihre Familie eine kleine Hütte aus Holz und Stroh.
Ayke zermalt ein wenig Getreide mit einem Stein. Ihre Tochter beruhigt währenddessen verantwortungsvoll ihren weinenden kleinen Bruder.

Viele von uns können sich so etwas nicht mal vorstellen und jammern schon, wenn uns ein "Pfurz" drückt...oder die Dinge nicht so laufen, wie wir es gerne hätten....

Im Moment fällt mir nicht mehr dazu ein.
Ich nehme mal an, dass diese auch in Gebete eingeschlossen werden, aber bringt Gebet alleine Änderung?
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Corona
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Re: Jammern auf hohem Niveau? Hoffnung auf...

Beitrag von Corona »

Wieso wird kein Air-to-Water eingesetzt?

Ein Beispiel:

https://ethz.ch/de/news-und-veranstaltu ... hutzschild.
Jer 23
Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich dem David einen gerechten Sproß erwecken; In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel sicher wohnen;
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Oleander
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Re: Jammern auf hohem Niveau? Hoffnung auf...

Beitrag von Oleander »

Corona hat geschrieben: So 19. Jun 2022, 18:32 Wieso wird kein Air-to-Water eingesetzt?
Das kann ich dir nicht beantworten :)
Aber es geht ja nicht alleine um Wassernot....
Abiyu ist nur eines von fast sechs Millionen Kindern, die am Horn von Afrika leben und unterernährt sind.
Wenn der Regen weiter ausbleibt, droht die Katastrophe: Dann könnten diese Zahl laut Schätzunge der Vereinten Nationen auf 20 Millionen steigen.
Klaus Schwertner, Geschäftsführer der Caritas Österreich, richtet einen Appell an die „Krone“-Leser: „In Österreich beschäftigt uns momentan die Teuerung und der Ukraine-Krieg. Aber wenn kleine Kinder an Hunger sterben, dann dürfen wir nicht schweigen, dann müssen wir handeln!
Jede Spende hilft und wird dringend gebraucht.“
https://www.krone.at/2737759

Nur das mit den "Spenden" ist eben auch so eine heikle Sache, weil viele der Spenden eben nicht dort ankommen, wo sie ankommen sollten...
Weiter:
In der Fulassa „Catholic Medium Clinic“ kümmern sich Soy George und ihr Team um jeden, der Hilfe sucht.
Die „Missionarinnen der Nächstenliebe“, gegründet von Mutter Teresa, sind seit 50 Jahren ein Rettungsanker für die leidgeprüfte Bevölkerung.
„Unsere Patienten kommen von überall. Die meisten sind sehr arm“, sagt Schwester Soy. „Wenn ein symbolischer Geldbetrag nicht bezahlt werden kann, bleibt die Therapie kostenlos. Unterernährung, Tuberkulose, Malaria sind hier allgegenwärtig.
Ich bewundere immer wieder Menschen, die ihren Arsch da runter bewegen, um zu helfen.
Also nicht nur dahin, sondern generell in Länder, die sehr stark verarmt sind.

Ich habe mich seinerzeit, in meiner Jugend, gemeinsam mit einer Freundin, an einer Anlaufstelle nahe Wien beworben, wir wurden aber abgewiesen mit der Begründung, dass man dafür nur ausgebildete Menschen nimmt, die entweder Arzt, Krankenschwester sind oder ein Wirtschaftsstudium belegt haben...
Aber man könne sich ja gerne "privat" dahin begeben...
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Corona
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Re: Jammern auf hohem Niveau? Hoffnung auf...

Beitrag von Corona »

Oleander hat geschrieben: So 19. Jun 2022, 18:56
Corona hat geschrieben: So 19. Jun 2022, 18:32 Wieso wird kein Air-to-Water eingesetzt?
Das kann ich dir nicht beantworten :)
Aber es geht ja nicht alleine um Wassernot....
Abiyu ist nur eines von fast sechs Millionen Kindern, die am Horn von Afrika leben und unterernährt sind.
Wenn der Regen weiter ausbleibt, droht die Katastrophe: Dann könnten diese Zahl laut Schätzunge der Vereinten Nationen auf 20 Millionen steigen.
Klaus Schwertner, Geschäftsführer der Caritas Österreich, richtet einen Appell an die „Krone“-Leser: „In Österreich beschäftigt uns momentan die Teuerung und der Ukraine-Krieg. Aber wenn kleine Kinder an Hunger sterben, dann dürfen wir nicht schweigen, dann müssen wir handeln!
Jede Spende hilft und wird dringend gebraucht.“
https://www.krone.at/2737759

Nur das mit den "Spenden" ist eben auch so eine heikle Sache, weil viele der Spenden eben nicht dort ankommen, wo sie ankommen sollten...
Weiter:
In der Fulassa „Catholic Medium Clinic“ kümmern sich Soy George und ihr Team um jeden, der Hilfe sucht.
Die „Missionarinnen der Nächstenliebe“, gegründet von Mutter Teresa, sind seit 50 Jahren ein Rettungsanker für die leidgeprüfte Bevölkerung.
„Unsere Patienten kommen von überall. Die meisten sind sehr arm“, sagt Schwester Soy. „Wenn ein symbolischer Geldbetrag nicht bezahlt werden kann, bleibt die Therapie kostenlos. Unterernährung, Tuberkulose, Malaria sind hier allgegenwärtig.
Ich bewundere immer wieder Menschen, die ihren Arsch da runter bewegen, um zu helfen.
Also nicht nur dahin, sondern generell in Länder, die sehr stark verarmt sind.

Ich habe mich seinerzeit, in meiner Jugend, gemeinsam mit einer Freundin, an einer Anlaufstelle nahe Wien beworben, wir wurden aber abgewiesen mit der Begründung, dass man dafür nur ausgebildete Menschen nimmt, die entweder Arzt, Krankenschwester sind oder ein Wirtschaftsstudium belegt haben...
Aber man könne sich ja gerne "privat" dahin begeben...
Es ist traurig zu wissen, dass es möglich ist zu helfen, aber Korruption, Bürgerkrieg, Wirtschaftsinteressen dies immer wieder verhindern.

Und Almosen verschenken, ich weiss nicht. Shame on us.
Jer 23
Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich dem David einen gerechten Sproß erwecken; In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel sicher wohnen;
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Johncom
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Re: Jammern auf hohem Niveau? Hoffnung auf...

Beitrag von Johncom »

Oleander hat geschrieben: So 19. Jun 2022, 18:56
Ich bewundere immer wieder Menschen, die ihren Arsch da runter bewegen, um zu helfen.
Also nicht nur dahin, sondern generell in Länder, die sehr stark verarmt sind.
Dann mache es doch denen nach, die du bewunderst. Da meine ich nicht böse. Aber lerne das Land kennen, und du verstehst auch die Probleme.
Und du siehst wahrscheinlich bald, welche Kultur dort noch lebt, die hier längst verendet ist. Nicht, das da eine besser ist als das andere.
Aber du wirst erkennen, warum die "da unten" in anderem reicher sind.
Ich habe mich seinerzeit, in meiner Jugend, gemeinsam mit einer Freundin, an einer Anlaufstelle nahe Wien beworben, wir wurden aber abgewiesen mit der Begründung, dass man dafür nur ausgebildete Menschen nimmt, die entweder Arzt, Krankenschwester sind oder ein Wirtschaftsstudium belegt haben...
Aber man könne sich ja gerne "privat" dahin begeben...
Im Grunde stimmt das. Wer ein echtes Interesse hat, die Welt kennen zu lernen, den hält nichts auf. Es wartet überall so viel menschliche Begegnung.
Für mich als Asien-Erfahrener kann ich nur sagen: Diese Länder geben uns mehr als wir zurückgeben können. Aber die schlimme Armut in manchen Gegenden, die kann nur die einheimische Gesellschaft selbst besiegen.
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Oleander
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Re: Jammern auf hohem Niveau? Hoffnung auf...

Beitrag von Oleander »

Johncom hat geschrieben: Mo 20. Jun 2022, 04:38 Dann mache es doch denen nach...
Habe ich schon hinter mir und erfahren, wie es ist, wenn man nicht den (noch )"westlichen" Luxus zur Verfügung hat.
In einem anderen Thread schriebst du:
Johncom hat geschrieben: Mo 20. Jun 2022, 04:05 Dann verdienen sie das X-fache und der dumme Deutsche friert.
Ich hoffe zwar nicht, aber wenn man friert , wird einem vielleicht bewußter, wie es ist, wenn einem nicht alles so einfach wie jetzt zur Verfügung steht und lernt einem vielleicht wieder "nüchtern" zu werden und den Blick auf das Wesentliche zu lenken.
viewtopic.php?p=481089#p481089
Oleander hat geschrieben: So 19. Jun 2022, 13:18 Würde man gemeinsam an einem Strang ziehen, wäre vieles einfacher.
Aber bei 8 Milliarden Menschen wird es schwierig, jeder braucht etwas, womit er sein Einkommen verdienen kann und es wurden künstliche Berufe "erfunden"
Was brauchen wir wirklich?
Ein Dach über den Kopf, Kleidung und Nahrung und.... Weisheit und Freude
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Re: Jammern auf hohem Niveau? Hoffnung auf...

Beitrag von oTp »

Die unmittelbare Nachkriegsgeneration hat noch gelernt, mit wenig auszukommen.
Inzwischen hat sich das Leben sehr verändert. Den Unterschied zu unserem Leben sehe ich jedes Mal krass in Indien.

Für mich persönlich war der Lockdown leicht weg zu stecken. Und Angst vor dem Frieren habe ich auch nicht wirklich. Man könnte ja mal frieren und dabei an die Millionen Menschen denken, denen es immer schlecht geht.
Du darst nicht alles glauben, was du denkst
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Johncom
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Re: Jammern auf hohem Niveau? Hoffnung auf...

Beitrag von Johncom »

Oleander hat geschrieben: Mo 20. Jun 2022, 08:01
Johncom hat geschrieben: Mo 20. Jun 2022, 04:38 Dann mache es doch denen nach...
Habe ich schon hinter mir und erfahren, wie es ist, wenn man nicht den (noch )"westlichen" Luxus zur Verfügung hat.
Sag es mal genauer.
Wolltest du materiell armen Menschen helfen, hast dich in bestimmten Ländern eingebracht?
Ich hoffe zwar nicht, aber wenn man friert , wird einem vielleicht bewußter, wie es ist, wenn einem nicht alles so einfach wie jetzt zur Verfügung steht und lernt einem vielleicht wieder "nüchtern" zu werden und den Blick auf das Wesentliche zu lenken.
Dem stimme ich zu. Aber es geht nur über eigene Entwicklung und Einsicht. Niemand hat das Recht uns zu berauben. Und die, die die Preise hochschrauben wollen doch nicht das Volk zur Nüchternheit bewegen, die verdienen Milliarden an der Verknappung. Die machen ne Flasche auf.
Bewusster werden, öfters mal in die Natur gehen, draußen schlafen. Vor allem: TV-Unterhaltung beenden. Den Kopf frei machen, neu denken und Neues entdecken.
Aber bei 8 Milliarden Menschen wird es schwierig, jeder braucht etwas, womit er sein Einkommen verdienen kann und es wurden künstliche Berufe "erfunden"
Ging doch bei 4 Milliarden auch. Es war immer so, dass jeder gebraucht wurde in der Wirtschaft. Das Problem haben nur einige wenige "da oben", die fürchten zu Recht dass sie die 8 Milliarden oder mehr nicht mehr kontrollieren können.
stereotyp
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Re: Jammern auf hohem Niveau? Hoffnung auf...

Beitrag von stereotyp »

Hi,
Oleander hat geschrieben: So 19. Jun 2022, 18:22 Daher erscheint mir das Jammern und Klagen im "Westen" oft als ein Jammern auf hohem Niveau...
Aber ich lassse mich ja gerne eines besseren belehren :)
Wie wäre es denn mit Jammern ohne Niveau? Oder, was würdest du vorschlagen, wann man mit dem Jammern beginnen kann? Wenn man die Talfahrt beendet hat, dürfte es wohl zu spät sein, und es wäre Zeit, wieder die Ärmel hochzukrempeln.

Und, darf ich fragen wen genau du da so im Blick hast? Die Heulbojen, die "safe spaces" brauchen, wenn jemand ihre imaginären Pronomen vergessen hat? Diejenigen, die aus Angst vor einer 2 Grad wärmeren Erde nicht mehr zur Schule gehen? Diejenigen, die den Krieg bejammern, und sich gar nicht schnell genug daran beteiligen können? Oder eher solche, die den allgemeinen Niedergang der Republik bejammern?

MfG
Kein Gefallen hat der Tor an Einsicht, sondern nur an der Entblößung seines Herzens.
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Magdalena61
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Re: Jammern auf hohem Niveau? Hoffnung auf...

Beitrag von Magdalena61 »

Heizkosten, die auch für Niedriglohnverdiener aufgrund der in Kadavergehorsam mitgetragene Sanktionspolitik auf das Dreifache und mehr steigen, sind durchaus ein Grund zu jammern.

Familien, Rentner und überhaupt sozial Schwache Mitbürger werden sich verschulden müssen, wenn ihnen die Nachzahlung zugestellt wird. Vielleicht werden ihnen Strom und Gas abgedreht, oder sie müssen Jahre lang an den Rechnungen abzahlen.

Die politisch gewollt hohen Preise für Energie beflügeln die Inflation und ruinieren die kleinen und mittleren Betriebe, die die Coronapolitik noch nicht hatte umnieten können. Da kommt noch etwas hinterher.
Deutschlands Unternehmen im Ausverkauf.
Massenarbeitslosigkeit, ein Zusammenbruch der Sozialsysteme?

Die Probleme der Menschen sind verschieden gelagert. Aber es sind echte Probleme.

Man verpulvert Milliarden in einem Krieg, der nur unter größten Opfern "gewonnen" werden kann, wenn überhaupt. Anstatt das Geld dafür einzusetzen, um die Menschen z.B. in Äthiopien vor dem Hungertod zu bewahren. Für die Dürre können sie ja nichts.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
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