Hiob hat geschrieben: ↑Fr 24. Jun 2022, 20:32
Wenn man etwas Geistliches erklären will, bemüht man dazu Denkmodelle.
Ja, aber Denkmodelle müssen das Wort Gottes zur Grundlage haben, in dem man Geistliches auch geistlich erklärt. Man muss dazu auch im Besitze des HG sein, um da überhaupt mitreden zu können.
Anderfalls betreibt man Philosophie, wie ich sie dem Wortsinn nach als Liebe zur Weisheit verstehe. Die Liebe aber auf der Basis des eigenen Denkens führt zur Selbstverliebtheit und Eitelkeit und am Ende zur Gottlosigkeit. Es kennzeichnet die Weisen dieser Welt, die Paulus wie ich in Frage stellt:
1. Kor 1,20-21 hat geschrieben:
Wo ist der Weise, wo der Schriftgelehrte, wo der Schulstreiter dieses Zeitlaufs? Hat Gott nicht die Weisheit der Welt zur Torheit gemacht? Denn weil ja in der Weisheit Gottes die Welt durch die Weisheit Gott nicht erkannte, so gefiel es Gott wohl, durch die Torheit der Predigt die Glaubenden zu erretten;
Diese Weisheit der Welt macht Gott also zur Torheit. Das ist die Antwort des HG auf deren Schaffen. Im Buch Hiob werden uns dazu drei Freunde bzw. ein weiterer Freund als deren Vertreter vor Augen geführt und Hiobs Reden folgen dem gleichen Muster.
In der Sammlung der Sprüche wird uns eine andere Weisheit vorgestellt, bei der Salomo sich der Wortgrundlage bediente. D.h. diese Sprüche basieren auf zuvor ergangen Aussprüchen Gottes. Das macht sie wertvoll und auch im praktischen Leben zum Guten anwendbar.
Einer dieser Sprüche lehrt, dass das viele Reden und viele Wortemachen nicht ohne Sünde einhergeht, wovon das Buch Hiob Zeuge ist. Und der Gipfel ist wohl der, dass man sogar JHWH in so einem Wortschall daherreden lässt.
Noch ein Wort zu Modellen als Bilder. Die Bilder, die Gott seit Erschaffung der Welt dazu hergenommen hatte, waren historische Personen. Gott bediente sich derer um sie uns als Zeugen vor Augen zu führen. So zeichnen sich damit Bilder, quasi Typenmuster, sei es zum Guten wie zum Bösen als Vor-Bilder
Deren Handlungen gehören zum Wesen dieser Vorbilder und sind ebensowenig fiktiv, die man sich in einer Erzählung ausgedacht hatte, sondern reale Taten jener historischen Personen, auf die Gott Kraft seines Heiligen Geistes eingewirkt hatte.
So wurde Adams & Evas Übertretung, deren Handlung historische Geschehnisse waren, zu einem typischen Muster, das sich auch an und in uns abzeichnet. Du machst hier den Denkfehler, dass du nur das Bild sehen willst, die historische Grundlage dazu aber negierst bzw. an sie gar nicht glaubst.
Wovon stamnmst du dann ab? Vom fiktiven Adam? Denn ein Erbe haben wir sehr wohl alle erhalten, unser natürliches Leben, das aus einem Blut hervorgegangen ist. Dazu wieder eine Wortgrundlage:
Apg 17,26 hat geschrieben:Und er hat aus einem Blut jede Nation der Menschen gemacht, damit sie auf dem ganzen Erdboden wohnen, und hat festgesetzte Zeiten und die Grenzen ihrer Wohnung bestimmt.
Falls sich das aber nach deinem Denkmodell abspielen sollte, dann wäre auch Jesus Christus nur eine fiktive Gestalt, ist bildhaft am Kreuz gestorben und sein Blut floss nur symbolhaft und nicht wirklich. Das sind die Konsequenzen deiner Lehre. Das Lk-Ev kann aber Jesu historische Herkunft bis zurück zu Adam und zuletzt Gott herleiten.
Somit zurück zur Realität. Wir übertreten ebenso, und das mit unseren eigenen Taten. Gott lehrt uns, dass der Mensch von Anfang an in Sünde fällt, ehe er sich schon dessen bewusst ist. Adam und Eva sind dazu Muster, wie es auch die Theologie der Typologie lehrt.
Aber was immer Theologie lehrt, Sünde wird in keiner Hinsicht vererbt, weder biologisch noch geistlich, sondern sie ist unser aller Wesen.Sie beherrscht den natürlichen und unerlösten Menschen und man ist ihr ohne Erlösung ausgeliefert.
Wen Gott aber daraus erlöst, dem gibt er die Macht über sie zu herrschen und damit endet jede Willkür Satans. Dieses Angebot erhielt schon Kain. Er nahm es nicht an und wurde der erste Mörder, wieder typisch für alle weiteren, die ihm auf diese Weise nachgefolgt sind. Heute ergeht dasselbe Angebot an uns durch Jesus Christus.
Paulus führt das Thema Sünde in der ihm gegebenen Weisheit in Römer 5 aus. Zugegebenermaßen können einige seiner Aussagen auch zu falschen Schlussfolgerungen führen, worauf dann die RKK ihre Irrlehren systematisch weiter aufgebaut hatte und sie bis heute dogmatisch vertritt. Paulus verfolgte damit andere Gedankengänge, wie sie ihn der HG gelehrt hatte.
In der Hinsicht ist das Buch Hiob für mich auch eine Lehre und ein Vorbild, nämlich wie man theologisch nicht denken und danach auch nicht handeln soll, denn es gibt nicht nur die positiven Vorbilder sondern auch die negativen, wie uns das Paulus beispielhaft wieder anhand der historischen Geschehnisse des Volkes Israel in der Wüste vorführt und dazu wie folgt Stellung bezieht:
1. Kor 10,6 hat geschrieben:
Diese Dinge aber sind als Vorbilder für uns geschehen, damit wir nicht nach bösen Dingen begehren, wie auch jene begehrten.
Durch das Lesen entstehen in uns so Bilder, so weit so klar, aber sie beruhen auf Tatsachen und Fakten, wie Gott sie setzt und der Mensch mit umgesetzt hatte. Viele solcher Bilder wurden aber auch verzerrt, wie ich weiterhin das Buch Hiob einschätze, also leider nicht nur zum Guten, sondern auch zum Bösen, zum Bösen aber infolge unserer Sünde
Es bleibt aber das Ziel, dass Gott und Mensch in einer ewigen Partnerschaft leben sollen und so setzt er lebendige Vorbilder, allen voran Jesus Christus, Gottes Sohn, durch dessen Blut Gott uns aus der Knechtschaft der Sünde befreit, all das real und nicht fiktiv..
Ein anderes Thema sind Gleichnisse, worauf ich wegen der Beitragslänge hier nicht eingehen möchte.