Der Niedergang der Kirchen?

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Sunbeam
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Re: Der Niedergang der Kirchen?

Beitrag von Sunbeam »

Opa Klaus hat geschrieben: Mo 27. Jun 2022, 15:25 Ab welchem Maßstab ist das Verlassen einer Religionsgemeinschaft als deren Niedergang zu werten?
Entweder bist du wirklich so intantil und naiv.
Oder du bist einfach nur auf dem Gipfel dessen angelangt, den man auch den Gipfel der Dummheit nennt.
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Sunbeam
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Re: Der Niedergang der Kirchen, oder sowas kommt von sowas

Beitrag von Sunbeam »

stereotyp hat geschrieben: Mo 27. Jun 2022, 15:28
Oleander hat geschrieben: Mo 27. Jun 2022, 14:54
Sunbeam hat geschrieben: Mo 27. Jun 2022, 14:47 Was auch immer, dieses Schicksal ist selbstgemacht...
Kirchenaustritt/Gemeindeaustritt bedeutet aber nicht, dass diejenigen, die austreten, nicht mehr(an einen Gott) glauben.
Also meine Vermutung ist ja, dass es die Kirchen sind, die nicht mehr an (den) Gott glauben.
Oleander hat geschrieben: Mo 27. Jun 2022, 14:54 Sie haben womöglich aus diversen Gründen ihren "Kirchen" den Rücken zugewandt.
Ja, in der Tat.. aus "diversen" Gründen. Ist halt nicht jedermans Sache, auf dem Kirchentag Vulven zu malen.

MfG
Auf einem Kirchentag das weibliche Geschlechtsorgan öffentlich auf Plakaten zu verewigen, das ist doch nur zünftig katholisch.
Gab es da nicht einmal heidnische Religionen, in denen die Vagina allerhöchste Verhehrung genoss, und auch angebetet wurde...
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Sunbeam
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Re: Der Niedergang der Kirchen?

Beitrag von Sunbeam »

Isai hat geschrieben: Mo 27. Jun 2022, 15:53
Sunbeam hat geschrieben: Mo 27. Jun 2022, 15:16 Muss es wirklich immer Kirche sein, kann man das nicht machen, wie die Christen der ersten Stunde(n), sozusagen?
So sollte es auch sein.
Was aber nicht im Sinne des "Erfinders" liegen dürfte, denn der natürliche Strom des Mammons würde nicht mehr in die Geldbeutel der Pfaffen fließen , und der Papst müsste vielleicht auf dem Bau..., aber das wäre vielleicht die erste vernunftvolle Handlung seines Erdenlebens.
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Re: Der Niedergang der Kirchen?

Beitrag von Hiob »

Travis hat geschrieben: Mo 27. Jun 2022, 15:04 Sunbeam hat geschrieben: ↑Mo 27. Jun 2022, 14:47
Was auch immer, dieses Schicksal ist selbstgemacht, von den Kirchen selbst zu verantworten.

Sehe ich auch so.
Sehe ich unterm Strich NICHT so. Begründung: Unsere Zeitalter ist westlicherseits geistlich über einige Generationen derart bildungsfern geworden, dass eine Kirche, selbst wenn sie sich ideal verhalten würde, immer mehr Mitglieder verlieren würde. Denn was soll eine Kirche, deren geistliche Grundlagen nur noch von wenigen verstanden wird.

Dass der Missbrauchs-Skandal da noch ein Sahnehäubchen obendrauf ist, ist unbestritten (wobei auch klar sein muss, dass dieser Skandal auf medial skandalöse Art als Instrument beim eigentlichen Thema, nämlich beim Kulturkampf zwischen geistlicher und säkularer Denke, instrumentalisiert wird). Aber das Kraut fett macht dieser Skandal nicht. - Ich war sogar überrascht, wie WENIGE aus der Kirche austreten. Wenn man hört, dass man im Jahr 2050 so um die 60% der heutigen Anzahl an Kirchenmitgliedern erwartet, ist das weit mehr, als man erwarten würde. - Vielleicht gibt es doch irgend etwas Heimliches im Menschen, das ihnen sagt, dass man diese geistliche Welt nicht aufgeben sollte.

Das einzige, was die Kirche machen könnte, um der säkularen Welt zu gefallen, wäre, sich ihr anzupassen. Genau diesbezüglich weigert sich die Katholische Kirche. Da hat sie meine Unterstützung.
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Re: Der Niedergang der Kirchen?

Beitrag von Isai »

Am einfachsten zu erkennen, ob etwas im Sinne des wahren Erfinders ist, kann man erahnen wenn das Buch der Apostelgeschichte gelesen wird.
Da ist so viel drin, Urgemeinde, Lehre usw.
Da scheiden heute schon viele Dinge einfach aus.
Sinnet um, und lasset euch auf den Namen Jesu Christi zur Erlassung eurer Sünden taufen, so werdet ihr das Geschenk des heiligen Geistes erhalten.
Apg 2:38

Wer bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott und er in Gott.
1. Joh 4:15
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Sunbeam
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Re: Der Niedergang der Kirchen?

Beitrag von Sunbeam »

Hiob hat geschrieben: Mo 27. Jun 2022, 16:27
Travis hat geschrieben: Mo 27. Jun 2022, 15:04 Sunbeam hat geschrieben: ↑Mo 27. Jun 2022, 14:47
Was auch immer, dieses Schicksal ist selbstgemacht, von den Kirchen selbst zu verantworten.

Sehe ich auch so.
Sehe ich unterm Strich NICHT so. Begründung: Unsere Zeitalter ist westlicherseits geistlich über einige Generationen derart bildungsfern geworden, dass eine Kirche, selbst wenn sie sich ideal verhalten würde, immer mehr Mitglieder verlieren würde. Denn was soll eine Kirche, deren geistliche Grundlagen nur noch von wenigen verstanden wird.

Dass der Missbrauchs-Skandal da noch ein Sahnehäubchen obendrauf ist, ist unbestritten (wobei auch klar sein muss, dass dieser Skandal auf medial skandalöse Art als Instrument beim eigentlichen Thema, nämlich beim Kulturkampf zwischen geistlicher und säkularer Denke, instrumentalisiert wird). Aber das Kraut fett macht dieser Skandal nicht. - Ich war sogar überrascht, wie WENIGE aus der Kirche austreten. Wenn man hört, dass man im Jahr 2050 so um die 60% der heutigen Anzahl an Kirchenmitgliedern erwartet, ist das weit mehr, als man erwarten würde. - Vielleicht gibt es doch irgend etwas Heimliches im Menschen, das ihnen sagt, dass man diese geistliche Welt nicht aufgeben sollte.

Das einzige, was die Kirche machen könnte, um der säkularen Welt zu gefallen, wäre, sich ihr anzupassen. Genau diesbezüglich weigert sich die Katholische Kirche. Da hat sie meine Unterstützung.
Hiob einmal wieder als Hiob.

Die Gründe für den Kirchenaustritt sind bei den Menschen, den Medien, auch den schalimmen Zeitläuften zu suchen, Gott bewahre, aber einmal wirklich und ehrlich, fundamental und auch tiefschürfend die Ursachen dafür bei der katholischen Kirche zu suchen, und auch finden zu wollen, das wäre dann wohl Gott lüderliche Ketzerey katholisch verstanden.

Doch, doch, die endlose Kette der Verbrechen der Missbrauchsskandale an die daran anhängenden Vertuschungs-Orgien sind ja nur die Spitze des Eisbergs...

So lange katholische Betonköpfe wie du, sich diese Situation schönreden, so lange wird auch der Orkan des Kirchenaustritts weiter gehen.
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Opa Klaus
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Re: Der Niedergang der Kirchen?

Beitrag von Opa Klaus »

Die Frage, wozu die Kirchen und Religionsgemeinschaften in unserer >aufgeklärten Zeit< denn noch nützlich sind - diese Frage stellen sich gewiss immer mehr Menschen und wägen den 'Gewinn' mit den Kosten ab.
>Ein bisschen Kult muss sein< - aber da nimmt die Auswahl an allerlei anderen reizvollen >Kulten< allmählich zu
und das Monopol der Religionen nimmt ab.
Ich versteh das so wie dargelegt .weil ich mir bewusst bin, ich könnte total daneben liegen. www.prueter.eu und www.weltverbesserung.eu "Der schrecklichste der Schrecken ist der Mensch in seinem Wahn"
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Re: Der Niedergang der Kirchen?

Beitrag von Travis »

Sunbeam hat geschrieben: Mo 27. Jun 2022, 15:16
Zu deinem obigen Beitrag dann eine Frage: Muss es wirklich immer Kirche sein, kann man das nicht machen, wie die Christen der ersten Stunde(n), sozusagen?
Das kann man genau so machen, zumal "Kirche" schlicht aus dem Griechischen entlehnt wurde: Kirche = "Was/Wer des Herrn ist."
Sunbeam hat geschrieben: Mo 27. Jun 2022, 15:16 (In den großen Kirchen befinde ich mich immer in einem Zwiespalt des Gewissens, auf der einen Seite bewundere ich die architektonische Kunstfertigkeit vergangener Zeiten, und über die Bauweise, die in einer Perfektion und einer Qualität des Handwerks ausgeführt wurde, die heute wohl nimmer mehr möglich ist
Auf der anderen Seite, wer hat für den Prunk und Protz der Kirchen bezahlt, oder in harter Fron bezahlen müssen, beim Bau dieser Kirchen endlos gelitten und vielleicht mit seinem Leben bezahlt.)
Es sind ja nicht nur die Bauten. Vor einigen Jahren fing die Gemeinde in der ich heute mitwirke an, 500k Euro für eine neue Orgel zu sammeln aus Spenden, Eigenmitteln und Zuschüssen. Kultur wird gefördert. Das ist gut und richtig. Aber für diese Summe fallen mir noch einige andere Projekte an, die man hätte anschieben können. Musik könnte im Gottesdienst auch deutlich preiswerter bei guter Qualität realisiert werden.

Innerhalb der EKD zu wirken, ist also auch für mich eine Gewissensprobe. Nicht nur materiell. Inhaltlich muss ich mir Kritik an der EKD ebenfalls lassen. Kommen dann berechtigte Missbrauchsvorwürfe hoch, kann ich nur noch betreten verstummen und hier vor Ort alles dafür tun, dass Christus verkündet wird und nichts sonst.
Sunbeam hat geschrieben: Mo 27. Jun 2022, 15:16 Oder anders gesagt, im Mailänder Dom oder der Sagrada Familia in Barcelona trifft man Gott wohl nicht wirklich an...
Wo sonst sollte Gott sein, wenn nicht bei Sündern? Aber ich verstehe was Du meinst. Die Heiligkeit eines Ortes wird nicht durch dessen materiellen oder künstlerischen Wert bemessen.
- Foren Concierge -
"Steter Trottel höhlt den Interlekt"

הִגִּ֥יד‮‬ לְךָ֛ אָדָ֖ם מַה־טֹּ֑וב וּמָֽה־יְהוָ֞ה דֹּורֵ֣שׁ מִמְּךָ֗ כִּ֣י אִם־עֲשֹׂ֤ות מִשְׁפָּט֙ וְאַ֣הֲבַת חֶ֔סֶד וְהַצְנֵ֥עַ לֶ֖כֶת עִם־אֱלֹהֶֽיךָ׃
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Re: Der Niedergang der Kirchen?

Beitrag von Travis »

Hiob hat geschrieben: Mo 27. Jun 2022, 16:27 Sehe ich unterm Strich NICHT so. Begründung: Unsere Zeitalter ist westlicherseits geistlich über einige Generationen derart bildungsfern geworden, dass eine Kirche, selbst wenn sie sich ideal verhalten würde, immer mehr Mitglieder verlieren würde. Denn was soll eine Kirche, deren geistliche Grundlagen nur noch von wenigen verstanden wird.
Greift diese Begründung nicht zu kurz? Oder, würde diese Begründung nicht ebenfalls auf die Missionssituation der ersten Christen zutreffen? Wenn nicht im jüdischen Kernland dann doch im Rest des römischen Reiches? Schaut man sich Paulus in Athen an fragte man sich (Deine Begründung im Ohr habend), welches Erfolgschancen er sich da wohl ausrechnete.

Ganz praktisch habe ich hier in der Nordkirche die Erfahrung gemacht, dass die Orts-Gemeinden innerhalb der EKD, in denen Bekenntnis und Tat noch klar sind, keinen Mangel an Zuspruch seitens der Bevölkerung haben. Die Gottesdienste sind gerappelt voll. Was für Schleswig-Holstein längst nicht selbstverständlich ist. Vor sich hin dümpeln nur die Ortsgemeinden, die sich im Rahmen des liberalen Konsens ganz dem Zeitlauf ergeben haben, wenn ich das mal so geschwollen ausdrücken darf. Ihre Worte klingen toll! Aber ihre Worte sind nicht mehr speziell christlich und können von jeder hochwertigen kirchenfernen Institution oder psychologisch geschulten Rednern stammen. Und, machen wir uns nichts vor, soziales und Umweltschutz können außerhalb der Kirchen oft viel besser geleistet werden.
Hiob hat geschrieben: Mo 27. Jun 2022, 16:27Das einzige, was die Kirche machen könnte, um der säkularen Welt zu gefallen, wäre, sich ihr anzupassen. Genau diesbezüglich weigert sich die Katholische Kirche. Da hat sie meine Unterstützung.
Und genau das tut die EKD. Beklagenswerter Weise.
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Re: Der Niedergang der Kirchen?

Beitrag von Sunbeam »

Travis hat geschrieben: Mo 27. Jun 2022, 17:02
Sunbeam hat geschrieben: Mo 27. Jun 2022, 15:16
Zu deinem obigen Beitrag dann eine Frage: Muss es wirklich immer Kirche sein, kann man das nicht machen, wie die Christen der ersten Stunde(n), sozusagen?
Das kann man genau so machen, zumal "Kirche" schlicht aus dem Griechischen entlehnt wurde: Kirche = "Was/Wer des Herrn ist."
Sunbeam hat geschrieben: Mo 27. Jun 2022, 15:16 (In den großen Kirchen befinde ich mich immer in einem Zwiespalt des Gewissens, auf der einen Seite bewundere ich die architektonische Kunstfertigkeit vergangener Zeiten, und über die Bauweise, die in einer Perfektion und einer Qualität des Handwerks ausgeführt wurde, die heute wohl nimmer mehr möglich ist
Auf der anderen Seite, wer hat für den Prunk und Protz der Kirchen bezahlt, oder in harter Fron bezahlen müssen, beim Bau dieser Kirchen endlos gelitten und vielleicht mit seinem Leben bezahlt.)
Es sind ja nicht nur die Bauten. Vor einigen Jahren fing die Gemeinde in der ich heute mitwirke an, 500k Euro für eine neue Orgel zu sammeln aus Spenden, Eigenmitteln und Zuschüssen. Kultur wird gefördert. Das ist gut und richtig. Aber für diese Summe fallen mir noch einige andere Projekte an, die man hätte anschieben können. Musik könnte im Gottesdienst auch deutlich preiswerter bei guter Qualität realisiert werden.

Innerhalb der EKD zu wirken, ist also auch für mich eine Gewissensprobe. Nicht nur materiell. Inhaltlich muss ich mir Kritik an der EKD ebenfalls lassen. Kommen dann berechtigte Missbrauchsvorwürfe hoch, kann ich nur noch betreten verstummen und hier vor Ort alles dafür tun, dass Christus verkündet wird und nichts sonst.
Sunbeam hat geschrieben: Mo 27. Jun 2022, 15:16 Oder anders gesagt, im Mailänder Dom oder der Sagrada Familia in Barcelona trifft man Gott wohl nicht wirklich an...
Wo sonst sollte Gott sein, wenn nicht bei Sündern? Aber ich verstehe was Du meinst. Die Heiligkeit eines Ortes wird nicht durch dessen materiellen oder künstlerischen Wert bemessen.
Danke!

Wobei, in den kleinen, aber feinen Feldstein-Kirchen, hier in Meck/Pom, da soll schon der eine oder andere Engel gesehen worden sein.
Obwohl, den einzigen Engel, den ich bis jetzt sah, das war ein kleines Mädchen in den Armen ihrer Mutter in irgendeinem kleinen Ort auf Zypern, unmittelbar an der Demarkationslinie zwischen Zypern und der Türkei.

Ein Engel war es unbedingt, denn nur ein Kind kann zwischen all dem Krieg und Wahn so glücklich in den Armen seiner Mutter sein.
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