Das geht damit einher. Man erhält dabei die Vorstellung, dass mit dem Aussprechen auch immer ein Atem eingergeht. Es ist eine literarische Beschreibung. Wir gehen ja von einem lebendigen Gott aus und dieser identifiziert sich selbst an mehreren Stellen so. Paulus hätte auch nüchtern sagen können "alle Schrift, von Gott gesprochen".
Wesentlich ist, dass nicht das Auffassen der Worte (vom Menschen), sondern das Ausgeben der Worte (aus Gottes Mund) gemeint ist, was auch durch die Prophten wie gezeigt erfolgte. Dass die Worte auch niedergeschrieben wurden, tut dabei nichts zur Sache, war aber klarerweise eine Notwendigkeit zur Entstehung der Schriften.Hes 3,17 hat geschrieben:Menschensohn, ich habe dich dem Haus Israel zum Wächter gesetzt; und du sollst das Wort aus meinem Mund hören und sie von mir aus warnen.
Das wird noch klarer, wenn man 2 Tim 17 miteinbezieht, denn erst hier erkennen wir auch den vollständigen Sinn. Natürlich soll das Einfluss auf den Menschen nehmen, aber das drückt der Vers 16 noch nicht dezidiert aus.
Ich denke auch, du wirst nicht widersprechen, dass Gottes Wort für uns Menschen nützlich etc. ist und wir alle diese Wort im Tenach finden. Und das legte er seinem Mitarbeiter und Jünger Timotheus ans Herz, der für ihn wie ein Sohn war.
Man muss bedenken, dass Paulus zum Zeitpunkt bei der Niederschrift des 2. Tim-Briefes noch kein Evangelium oder anderes Werk, aus dem später das NT geworden ist, gekannt hatte. Er kannte Lukas, erwähnt ihn aber nicht als Schriftautor. Lukas wiederum erstellte seine Werke unbeeinflusst von Paulus. Dazu sammelte er auch alle Zeugnisse von Paulus.
Wie auch immer, wir stimmen überein, dass es keinen Anhaltspunkt dafür gibt, dass Paulus oder z.B auch Lukas ihre eigenen Werke als kanonische Schriften betrachteten. Das wäre einfach nur überheblich und passt weder zu Paulus noch zu Lukas. Das erkannte man erst später und erfolgte auch aufgrund der Kraft, die Jesu Evangelium auf die Menschen ausübt.
Was Paulus wusste ist aber, dass er als Apostel von Jesus ernannt wurde und dies zeigte sich in der Vollmacht und Kraft seines Dienstes. Lukas war nur ein simpler Berichterstatter, ohne eine Ernennung dazu. Beide aber erfüllte ihre Dienste angetrieben von dem HG, also um Jesu willen.
Das kann man kaum anders sehen, denn durch Paulus z.B. kam das Evangelium zu den Heiden. Dafür war der Apostel Petrus zu träge. Obwohl ihn Gott zeigte, dass er die Heiden annehmen soll und er die Kraft des HG an ihnen beobachten konnten fiel er wieder in seine jüdische Lebensweise zurück. Daraus entstand später eine schwerwiegende Auseinandersetzung mit Paulus, der ihn dafür öffentlich zur Rede gestellt hatte.
Und dir rufe ich nun meine Aussage dazu in Erinnerung: Nun schütte deswegen nicht das Kinde mit dem Bade aus.
Das sei deine Auffassung und nehme ich zur Kentnnis. Aber welche Kraft Gottes hat sich ohne Jesus bislang in deinem Leben gezeigt? Bei mir hat es zur radikalen Lebensveränderung geführt. Mir war zuvor so etwas wie ein "JHWH" als "der Gott Israels" völlig wurscht. Jüdische Denke halt. Danach wurde er mein Vater und ich begann auch Israel zu lieben.
Diese Kraft hat das Evangelium auf mich ausgeübt. Preis dem Herrn!
