Philippus hat geschrieben: ↑Mi 17. Aug 2022, 12:29
ich streife -sehnsuchtsvoll an "die alten Zeiten" denkend- um die Fiat 500 und Goggomobil (mein Onkel hatte einen) und Alexander Lloyd Plastikbomber und Borgward herum und denke an die Kindheitstage.
Was du an Marken aufzählst, das waren ja nicht die Häßlichsten. Der kleine Fiat und das Goggomobil sind schnuckelig und sahen auch nicht so traurig aus.
Als Kind sieht man die Fahrzeuge aus einer anderen Perspektive. Und manche "Gesichter" wirkten auf mich bedrohlich.
Gegenüber heute waren das natürlich fahrende Särge, so ganz ohne Sicherheitsgurte und ABS und ESP und dergleichen.
Damals musste man halt noch fahren
können.

Damit meine ich das Handwerk des Fahrens. Wir haben es überlebt. Kopfstützen und Gurte sind natürlich schon eine sinnvolle Einrichtung. Airbags auch. Aber letztlich liegt es oftmals am Fahrer, ob die Insassen heil ankommen.
Mein erstes Auto war übrigens eine "Ente" Citroen 2CV, leider sind die Dinger immer so schnell durchgerostet gewesen, das ist halt nur ein Sommerauto.
Rost war früher bei
allen Fahrzeugen der unteren und mittleren Preisklassen ein Problem. Die Bleche waren irgendwie schlechter gemacht...ich weiß nicht, ob es stimmt, dass man dafür teilweise alte Konservendosen eingeschmolzen hat? Und eine Schutzschicht unter dem farbigen Lack hatten unsere Autos auch nicht. Löcher haben wir manchmal mit Kaugummi geflickt. Wenn er hart wird, hält er eine Weile. Oder man befestigte ein Klebeband über lockeren Stellen, an denen sich Blasen bildeten, siehe Foto.

Anfang der 80er:

- img041-S.jpg (43 KiB) 500 mal betrachtet
Als "Alternative" gehörte ich zu der Gruppe der
Protestler Klimaschützer, die alte Häuser vor der Abrißbirne bewahren wollten, indem sie die bewohnten und bescheiden renovierten. Es hatte Einfachglasfenster und kein Bad, sondern im angrenzenden ehemaligen Stall ein Plumpsklo und kostete nur 150 DM Miete.
Einer meiner Onkels hatte einen Flaschnereibetrieb, nur wenige Kilometer entfernt. Von ihm ließen wir uns beraten, wie wir es fachgerecht und gesetzeskonform anfangen müssen, kauften die Teile und bauten in einem Zimmer im OG, das über der Küche lag, ein Bad ein; mit einem Butler- Badeofen (Holz- Kohle) und einer Toilette mit Wasserspülung.
Dieses Haus war mein Trainingslager für Künste wie die o.g., außerdem Tapezieren, Steckdosen und Lichtschalter installieren, Teppichboden legen, Fenster streichen, Ofenrohre anbringen... und das Fahrzeug vor der Türe ist innen viel größer als es von außen wirkt; die Ente fährt auch im tiefen Schnee oder in Neuschnee noch sicher, wenn es die Bonzenkarren schon links und rechts von der Straße schleudert. Ein tolles Auto! genau wie der R4, den ich einige Jahre später hatte.
LG