Auslegungsmöglichkeiten der Bibel

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Helmuth
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Re: Auslegungsmöglichkeiten der Bibel

Beitrag von Helmuth »

frank hat geschrieben: Mi 31. Aug 2022, 13:52 und du meinst, das versteht ein Achtjähriger und ist keinerlei Hintergrundswissen vorhanden, dass über die alltägliche hinausgeht?
Ein 8-Jähriger braucht das Hintergrundwissen nicht verstehen, das ist es ja, der ist für Erwachsene, aber nicht elementar für den Glauben. Das Kind erfasst den Kern, denn das ist keine Sache des Intellektes, sondern des Herzens. Man kann ihm mühelos erklären, dass der Sohn Gottes Wind und Wasser einen Befehl erteilen kann, eben weil er der Sohn Gottes ist. Ja der Jesus, der kann das.

Es sieht solche Stories ja auch in anderen Filmen und sagt der Batman kann fliegen und der Superman kann ein Haus hochheben. Nur sind das halt erfundene Geschichten aus der Phantasie. Und würde man das ihm nicht klarmachen, glaubt das Kind das wirklich, bis es lernt, dass es nur Märchen und Phantasien sind.

Ich habe meine Kindern aus der Bibel frühestmöglich vorgelesen, als sie noch unverdorben waren. Sie glaubten mir aufs Wort, ja man kann sagen sie fraßen mir aus der Hand. Was der Papa sagt, das stimmt und damit haben sie mich gegenüber anderen, die ungläubig erzogen wurden ,verteidigt, im Kindergarten bis in die Volksschule. Nein, mein Papa weiß das, du nicht. So gings da ab. Ich erlebte das mit und musste lachen.

Ja, das erfasst ein 8-Jähriger womit sich eine 58-Jähriger dann dann unendlich schwertut, wenn er sagt, nein, solche Wunder sind Legenden, das sind Märchen. Du irrst dich hier gewaltig. Und damit widersprichst du ja Jesus, der dies so predigt, dass ihrer das Himmelreich ist.

Hast du Kinder? Und wenn ja, hast du sie im Glauben erzogen? Die Probleme kommen alles erst später, ja leider, auch das ist wahr, aber nicht solange sie noch unverdorben sind. Davon redet Jesus.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Oleander
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Re: Auslegungsmöglichkeiten der Bibel

Beitrag von Oleander »

Helmuth hat geschrieben: Mi 31. Aug 2022, 18:01 als sie noch unverdorben waren.
Unvor-eingenommen...und dann? :|

Man prägt sie...damit , was man selber denkt,.. für "richtig oder "falsch"" hält , usw.
Man hindert mitunter das eigene lernen.. eigene "Erfahrungen" zu sammeln/machen...usw.
Ich musste durch Chris (meinen Sohn) oder sagen wir mal "ich durfte" durch ihn...so viel dazu lernen... er war "Vorbild" für mich..Mein Kind! :Herz2:
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
frank

Re: Auslegungsmöglichkeiten der Bibel

Beitrag von frank »

Helmuth hat geschrieben: Mi 31. Aug 2022, 18:01 Du irrst dich hier gewaltig. Und damit widersprichst du ja Jesus, der dies so predigt, dass ihrer das Himmelreich ist.
Das Kinder in der damaligen Zeit keine Potentiale für Entwicklung und Fortschritt - sondern einfach nur Arbeitshilfen ohne Rechte und Ansprüche waren = ist dir bewusst?
Man kann auch sagen = alle die, die machen was ihnen der Vater (der leibliche wie der himmlische) sagt = denen ist das Himmelreich

Was weist du eigentlich von der damaligen Zeit, in der "Jesus so lehrte, dass er verstanden wurde"ß

---

Zum Thema zurückzukommen: es gibt verschiedene Formen der Schriftauslegung
Ich habe eine vorgestellt und du = das ist schön wie unterschiedlich sie sind und dennoch jeweils etwas zum Verständnis beitragen

Aber warum muss du hier mit "DU (!) irrst dich" und "DU (!) widersprichst Jesus" arbeiten und nur deine Sicht als richtig und die des anderen als falsch bezeichnen?

Warum? - wieso kannst du (!) eine andere Sicht nicht stehen lassen und dich daran erfreuen, dass auch Menschen, die die Welt anders erleben als du, etwas für ihr Leben aus der Schrift herausnehmen können = so wie du (und deinesgleichen - ist nicht abwertend gemeint)
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Helmuth
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Re: Auslegungsmöglichkeiten der Bibel

Beitrag von Helmuth »

frank hat geschrieben: Do 1. Sep 2022, 11:13 Das Kinder in der damaligen Zeit keine Potentiale für Entwicklung und Fortschritt - sondern einfach nur Arbeitshilfen ohne Rechte und Ansprüche waren = ist dir bewusst?
Kind ist Kind. Jesus differenziert dabei nicht.
frank hat geschrieben: Do 1. Sep 2022, 11:13 Was weist du eigentlich von der damaligen Zeit, in der "Jesus so lehrte, dass er verstanden wurde"ß
Das hatten wir schon. Du willst hier den Kulturaspekt wieder einbringen. Ich sehe den für geisltiche Belange nicht, denn der HG lehrt zu allen Zeiten gleich.
frank hat geschrieben: Do 1. Sep 2022, 11:13 Aber warum muss du hier mit "DU (!) irrst dich" und "DU (!) widersprichst Jesus" arbeiten und nur deine Sicht als richtig und die des anderen als falsch bezeichnen?
Das bezog sich rein auf die Aussage, wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, und nicht allgemein. Und dazu erging das klare Wort Jesu. Aber bitte, verallgemeinere das nicht. Dazu sei dir gesagt, wenn dich das stört, musst du an dir arbeiten. Ich bin da durch. Ich muss mich hier nicht anpassen, oder wir schleimen uns nur mit Bussi Bussi und hast ja eh recht an. Wär dir das lieber?
frank hat geschrieben: Do 1. Sep 2022, 11:13 Warum? - wieso kannst du (!) eine andere Sicht nicht stehen lassen und dich daran erfreuen, dass auch Menschen, die die Welt anders erleben als du, etwas für ihr Leben aus der Schrift herausnehmen können = so wie du (und deinesgleichen - ist nicht abwertend gemeint)
Wer sagt, dass ich das nicht kann? Und warum kann ich das aber doch? Weil das nun mal so ist, dass ich das kann. Das Recht kommt von oben. Aber wenn wir im Verständnis näherkommen wollen, sind Wertungen unumgänglich. Das darf aber nicht stören, sondern genau diese Dinge bringen uns weiter. Wer nur mauert in seinem Denken, der entwickelt sich nicht. Es gibt aber auch Dinge, da gibt es kein, es soll doch jeder nach seiner Façon glauben, was er will.

Ich halte es hier mit einem guten Rat, den mir ein Pastor gegeben hatte: In den wesentlichen Dingen Einheit, für alles andere Freiheit. Und ganz ehrlich, wie du die Markusstelle nun auslegst, das fällt unter Freiheit. Dazu erging deine Sichtweise und von mir meine. Sehen wir das unterschiedlich, dann kann ich das auch stehen lassen.

Ich werde mir aber weiterhin keine theolgische Brille aufsetzen, denn gerade solche Dinge vernebeln das Verständnis. Gut, damit habe ich es wieder gesagt. Du kannst, musst es aber nicht erneut erwidern. Dann bleib du bei deiner Auffassung. Frank, genau solche Dinge unterscheiden uns doch nicht? Siehst du das anders?

Ginge es aber z.B. darum, dass der eine meint Jesus ist der Sohn Gottes und der andere, nein Mohammed ist der einzig Gesandte Gottes und nur er führt zu Gott, und das kann man sogar auch aus der Bibel ableiten, dann wäre das wohl anders, oder?
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
frank

Re: Auslegungsmöglichkeiten der Bibel

Beitrag von frank »

Helmuth hat geschrieben: Do 1. Sep 2022, 12:29 Und ganz ehrlich, wie du die Markusstelle nun auslegst, das fällt unter Freiheit. Dazu erging deine Sichtweise und von mir meine. Sehen wir das unterschiedlich, dann kann ich das auch stehen lassen.
Dann lass es doch dabei stehen - und gut ist
Helmuth hat geschrieben: Do 1. Sep 2022, 12:29 Ich werde mir aber weiterhin keine theolgische Brille aufsetzen, denn gerade solche Dinge vernebeln das Verständnis. Gut, damit habe ich es wieder gesagt. Du kannst, musst es aber nicht erneut erwidern. Dann bleib du bei deiner Auffassung. Frank, genau solche Dinge unterscheiden uns doch nicht? Siehst du das anders?
Das Problem in der Auseinandersetzung mit dir ist = du siehst die Brille der anderen - aber nicht die eigene = und auch wenn es dich nervt, deine (bibeltreue) Theologie ist die unseres Zeitgeistes und unserer Kultur.
Um zu verstehen, was Jesus seinen Zeitgenossen sagte und wie diese es aufgenommen haben - reicht es nicht, einfach ein Buch aufzuschlagen dass in der heutigen Sprache geschrieben ist, die damalige Kultur zu leugnen und zu glauben man versteht alles - weil ja der Heilige Geist auch noch.

Bitte verschone mich mit deiner Brille - ich habe meine eigene = und nimm deine endlich mal wahr
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Helmuth
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Re: Auslegungsmöglichkeiten der Bibel

Beitrag von Helmuth »

frank hat geschrieben: Do 1. Sep 2022, 12:45 Bitte verschone mich mit deiner Brille - ich habe meine eigene = und nimm deine endlich mal wahr
Ok, du gibst es wenigstens zu, dass du eine Kulturbrille trägst. Was wäre meine? Bibeltreue ist eine Brille? Ja, vielleicht, aber du solltest zuerst meine Beiträge lesen. Ich meine, die vielen, dich ich hier schon verfasst habe.

Du ziehst hier voreilige Schlüsse. Manche prügeln mich hier regelrecht ob meiner Biblekritik. Das weißt du bloß vielleicht nicht. Um meine Auffassungen zu kennen, muss du etwas besser erforschen was ich glaube und was nicht.

Ich bin aber lernfähig. Wer mir sagen kann, was ich falsch sehe, dem wäre ich dankbar. Nur zu.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Re: Auslegungsmöglichkeiten der Bibel

Beitrag von frank »

Helmuth - du bist ein typischer Bibeltreuer und was du schreibst schreiben hunderte von anderen Bibeltreuen - weil ihr alle die gleiche Brille habt

Und ihr alle meint, ihr seid einmalig und besonders und habt als einzige den wahren Zugang zur heiligen Schrift und nur ihr den heiligen Geist und alle anderen sind religiös und abhängig und indoktriniert

Es hängt einem wirklich zum Halse raus - sorry

Du brauchst doch blos dich selber zuzuordnen - und dann die anderen dort stehen lassen wo sie sind
Was ist daran so schwer?
frank

Re: Auslegungsmöglichkeiten der Bibel

Beitrag von frank »

Ein alte lutherische Auslegung:

37. Und es erhob sich ein großer Windwirbel und warf die Wellen in das Schiff, also dass das Schiff voll ward.

Und: Was jetzt folgt, meldet auch Lukas im Kapitel 8.Voll war: Es hat nur wenig gefehlt, dass sie untergegangen wären. Diese Boote, die um Christi willen in Gefahr gekommen sind, sind ein Bild und Konterfei der Kirche Gottes auf Erden gewesen. Denn, die Christus mit Glauben annehmen und ihm anhängen, die empfinden bisweilen großen Sturm der Trübsal und der Anfechtungen, dass es aus-sieht, als würden sie zugrunde gehen.
38. Und er war hinten auf dem Schiff und schlief auf einem Kissen. Und sie weck-ten ihn auf und sprachen zu ihm: Meister, fragst Du nichts danach, dass wir ver-derben?
Schlief: Sodass ihn die Gefahr seiner Jünger, dem Anschein nach, wenig kümmerte. Denn Gott sieht bisweilen auf die Trübsal der Frommen durch die Finger, als ob er schlafen würde und von unseren Zustand nichts wüsste.
Nichts danach: So wollen wir auch oft gerne mit Gott einen Hader beginnen, wenn wir meinen, er kümmere sich wenig um unsere Wohlfahrt, wo er doch viel mehr uns zu schelten Ursache hätte, dass wir seiner Güte und Allmacht nicht genügend trauen. Da-neben aber gefällt ihm ein gottseliges Gebet gut und er lässt sich dadurch vom Schlaf aufwecken.
39. Und er stand auf und bedrohte den Wind und sprach zu dem Meer: Schweig und verstumme! Und der Wind legte sich, und ward eine große Stille.
Verstumme: Höre auf, zu wüten und zu toben.
Große Stille: Denn Gott hat alle Kreaturen in seiner Hand und kann die allergrößten Tumulte, Verwirrungen, Anfechtungen und Verfolgungen geschwind stillen, dass sie aufhören müssen.
40. Und er sprach zu ihnen: Wie seid ihr furchtsam? Wie, dass ihr keinen Glauben habt?
Glauben habt: Warum vertraut ihr Gott, den himmlischen Vater und mir, seinem ein-geborenen Sohn nicht? Meint ihr, dass der Himmel herunterfallen wird, oder dass Gott gestorben ist? Wenn wir deswegen in Gefahr gar zu furchtsam sind, so ist unser schwa-cher Glaube daran schuld. Darum sollen wir unseren Glauben mit der Anhörung und Betrachtung des göttlichen Wortes und mit dem Gebrauch des Abendmahls des Herrn, wie auch mit inbrünstigem Gebet oft stärken.
41. Und sie fürchteten sich sehr und sprachen untereinander: Wer ist der? Denn Wind und Meer sind ihm gehorsam.
Sich sehr: Dass sie über ein solch großes Wunderwerk heftig entsetzt waren.Ist der: Es muss dieser, unser Lehrmeister, nicht nur ein schlichter Mensch, sondern auch ewiger und allmächtiger Gott sein, der den Kreaturen befiehlt, was er will, die man ansonsten mit keiner menschlichen Gewalt steuern kann, und sie gehorchen ihm willig. Es erkennen aber die Jünger Christi nicht erst in diesem Augenblick Jesus, dass er der Sohn Gottes ist, sondern, was sie zuvor geglaubt hatten, das glaubten sie jetzt noch fester. Denn Gott macht, dass nach überstandenen Anfechtungen der Glaube in uns umso größer wird. So hat auch sonst der Glaube seinen Unterschied, dass er von Tag zu Tag zunimmt, wenn er mit der Betrachtung des Wortes Gottes und mit dem Ge-bet geübt wird.
http://luther-predigt.de/bibel-pdf/web/viewer.php

das spannende daran ist - das ist die erste lutherische Studienbibel - und sie legt zu einem großen Prozentteil tropologisch aus = obwohl Luther zum literal-sinn aufgerufen hat.
Aber die Gläubigen brauch(t)en halt mehr, als die wörtliche Auslegung
Damals wie heute
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