habe ich meinen Kindern beigebracht, als sie noch klein waren. Sie konnten alle Strophen auswendig. Wir haben immer wieder eine weitere Strophe dazu genommen und sie auswendig gelernt. --
Nicht nur dieses Gebet. Wir hatten viele. Ich halte es für sehr wichtig und nützlich, Kinder (auch) "fertige" Gebete zu lehren.
Und wie ich kürzlich im Rahmen einer Predigt wieder an diesen Text erinnert werde, denke ich: Wow, das hatte ich ja ganz vergessen. Es ist ein gutes Gebet. Man sollte es unter die Leute bringen.
Wir müssen auf Gott zugehen. Immer wieder. Wir müssen den Kontakt zu Ihm suchen. Nur von Gott zu WISSEN, nützt uns rein gar nichts und errettet nicht. Wir brauchen die Verbindung zu Ihm, wir brauchen die Vergebung unserer absichtlich und unabsichtlich getätigten Verfehlungen. Wir brauchen seine Führung, seine Nähe... wir brauchen seine Gnade und Barmherzigkeit.
Und damit Gott sich uns nähern kann, müssen wir die Voraussetzungen schaffen, damit Er sich in unser Leben einmischen darf; wir müssen Ihm sozusagen die Erlaubnis erteilen, das zu tun.-- Denn Er macht das nicht eben mal so, Er übergeht den Willen des Menschen nicht.
Wir müssen Ihn bewußt einladen und Ihm erlauben, Raum zu nehmen in unseren Herzen und, der Herr unseres Lebens zu sein.
Dafür ist das Gebet recht gut geeignet, finde ich.
LGEin reines Herz, Herr, schaff in mir
schließ zu der Sünde Tor und Tür
vertreibe sie und lass nicht zu
dass sie in meinem Herzen ruh.
Dir öffn ich, Jesu, meine Tür
ach komm und wohne du bei mir
treib all Unreinigkeit hinaus
aus deinem Tempel, deinem Haus.
Lass deines guten Geistes Licht
und dein hell glänzend Angesicht
erleuchten mein Herz und Gemüt
o Brunnen unerschöpfter Güt.
Und mache dann mein Herz zugleich
an Himmelsgut und Segen reich
gib Weisheit, Stärke, Rat, Verstand
aus deiner milden Gnadenhand.
So will ich deines Namens Ruhm
ausbreiten als dein Eigentum
und dieses achten für Gewinn
wenn ich nur dir ergeben bin.
Text: Heinrich Georg Neuß ,1703