PastorPeitl hat geschrieben: ↑Mo 26. Sep 2022, 06:49
Der Fehler liegt eigentlich genau genommen in einer einzigen Annahme: Das nicht auch der andere nach Wahrheit sucht.
Ich finde, das hast du sehr gut analysert. Aber man wende das auch auf sich an, und zwar so, dass man nicht meint, nur ich habe die Wahrheit und andere hinken mir höchstens hinterher, sonst bist du schnell wieder bei dem, was du als nächstes ansprichst:
PastorPeitl hat geschrieben: ↑Mo 26. Sep 2022, 06:49
Und wie die Meinung Jesu zum Pharisäer war, der Gott sei Dank nicht so war, wie der Zöllner, wissen wir. Oder?
Ja, wir kennen den Vergleich, den Jesus hier anstellt. Nur darf man ihn nicht fixieren, d.h. nicht jeder Pharisäer ist ein unheiliges Arschloch und nicht jede Hure und nicht jeder Zöllner ist heilig. Dazu wieder mein: Nicht das Kinde mit dem Bade ausschütten, sondern das saubere Kinde vom Schmutzwasser trennen. Dazu bedarf es auch der Gabe die Geister zu unterscheiden.
Wenn wir Gott lieben setzen wir uns zunächt einmal mit jedem unvoreingeommen auseinander, ansonsten erfüllen wir nicht die beiden wichtigsten Gebote: Du sollte Gott lieben und den Nächsten wie dich selbst.
Erst wenn es in den Auseinandersetzung zu unüberwindbaren Hindernissen kommt, darf man sich distanzieren, da die Liebe zu Gott immer Vorrang gegenüber Menschen hat. Man hasst seinen Nächsen deswegen nicht, auch wenn er ein unheiliges Arschloch ist, aber man kann mit solchen keinen dauerhaften Umgang pflegen.
Man steht sonst in der Gefahr selbst so ein Arsch zu werden und verliert das Wichtiogste aus den Augen, nämlich die Liebe zu Gott. D.h. man hat ihn dann nur mehr noch auf den Lippen, während das Herz weit weg von Gott ist
Jesus zeigt uns, dass er keine Konfrontation mit Mitmenschen scheut, er speist nicht nur mit Zöllnern, er lässt sich auch in das Haus von Pharisäern einladen, aber er würde sie, wie sie sich ihm gegenüber verhalten, nie als Jünger anerkennen. Paulus erteilt uns noch diesen weisen Rat:
1. Kor 15,33 hat geschrieben:Lasst euch nicht verführen: Böser Verkehr verdirbt gute Sitten.