Um meine Aussagen verstehen zu können, ist eine der Voraussetzungen, bitte nicht Assoziationen mit dem zu knüpfen, was sich "Christentum" nennt, denn das Klerikale sieht heutzutage durch materialistische Augen, weshalb ich keinesfalls das Wort "geistlich" verwende.
Frieden ist ein Prozess, der unter Individuen nur im Individuum und nicht im Kollektiv vor sich geht. Wollte man ihn kollektiv erreichen, wäre es eine Frage der Politik, die dafür allerdings rigorose Zwangsmaßnahmen durchführen müsste und sie würde in eine Diktatur münden. Selbst wenn es friedlich erreichbar wäre, würde der Mensch zwar friedlich nebeneinander leben, aber als Marionette und er würde sich dadurch geistig nicht weiterentwickeln können.
Würde hingegen die Gottheit uns zum Frieden zwingen, wären wir nicht frei. Es ist in unserer Geistesgeschichte etwas Bedeutsames passiert, das all diese Probleme bewirkt hat, der Sündenfall nämlich, dessen Folgen bis heute nachwirken.
"Geistig" bedeutet kurz die Entwicklung des wachen Bewusstseins des Individuums, es ist das Ich-bewusstsein, damit ist nicht Egoismus gemeint. Den Preis dafür müssen wir bezahlen, was durch den Sündenfall eingeleitet worden ist. Wäre dieser nicht geschehen, wäre die Menschheitsentwicklung friedlich nach göttlichem Plan abgelaufen.
Der Weg zum Verständnis vom Sündenfall bis heute ist ein vielfältiger, der nicht mal eben nebenbei erklärt werden kann, er vollzieht sich in vielen Schritten. Ich deutete neben Golgatha ja schon Kain und Abel als einen dieser Schritte an, wobei letzterer Vertreter der neuen Welt von Eigenwillen und damit auch der Willkür ist, was wiederum Leid, Elend und Krankheit hervorgerufen hat.
Es besteht leider eine extrem verbreitete Unkenntnis über diese geistigen Vorgänge, wie die Gottheit durch ihre Intervention für uns aus höherer Sicht betrachtet vorgeht. Sie kann uns vor den negativen Folgen des Sündenfalls nicht bewahren, sonst wären wir nicht frei. Frei in der Entscheidung zu sein, galt im Paradies und gilt immer noch heute für jeden Menschen - auch für die großen und kleinen Kriegstreiber.
Wenn du schon ein Verständnis für "Die Schatzhöhle" aufbringen kannst, die ja Emil Bock oft zitiert, kann ich dir seine "Urgeschichte", "Moses und sein Zeitalter" sowie "Die drei Jahre" nur allerbestens empfehlen, denn darin stehen für den offenen und forschenden Geist so ziemlich alle ungelösten und dringendsten Fragen der Reihe nach aus höherer Sicht didaktisch beantwortet.