Zu Friedrich Mayer (seine Lehre gehört zu meinen Grundprägungen) (http://www.sjschmid.de/friedrichmayer/bio.shtml)
Geist Gottes - Heiliger Geist
Der Geist redet entweder in Form einer geistlichen Unterweisung aus dem biblischen Wort oder - in Übereinstimmung mit dem Wort - in mehr direkten persönlichen Zusprüchen. Dabei bleibt der Geist eine der drei Personen der heiligen Dreieinigkeit: Er geht direkt aus vom Vater und Sohn, indem durch ihn der Sohn oder das „Wort“ aus dem Vater redet.
Tatsächlich folgt das Wirken der Gottheit so aufeinander: Der Vater hat den Rat und den Willen, der Sohn führt ihn aus und der Heilige Geist verkündigt ihn in aller Welt.
Jeder Einfluss des Geistes in den Menschen aber ist eine bleibende Stärkung seines geistlichen Lebens, gleich dem Einfluss des Weinstocks ın seine Reben. Ist dieser Einfluss da, so wird der neue Mensch voll Kraft, Mut und Aktivität, so dass er sogar den alten belebt, erfreut und mitreißt. Es ist und sollte die natürliche Bestimmung des Menschen sein, dass Gott mit ihm redet.
Gibt der Mensch dem Wirken des Geistes Gehör und „verstockt“ und „verhärtet“ sein Herz nicht gegen dasselbe durch nichtige Ausreden oder durch Hass des Lichts, so kommt er endlich in ein persönliches Verhältnis zu Christus. Er kann sich schließlich bei irgendeiner vorkommenden Schickung ganz für den Herrn entscheiden. Wer ihn aber schon näher kennt, darf ihn noch näher kennen lernen.
Diese Erdenzeit ist für jeden dazu da, den Sohn Gottes und den Vater selbst kennen zu lernen, denn Ihn zu erkennen, das ist ewiges Leben. Welches ist die Stimme, mit der der Geist zu den Herzen redet?
Es ist einmal die Stimme des Gewissens, durch die er zu allen Menschen redet (Joh 1,9). Nur diejenigen hören sie undeutlich oder gar nicht, die sich durch viel Widerstreben durch Verhärten in vielen Jahren dagegen verstockt haben, so dass sie nicht mehr hören können. Die Stimme des Gewissens redet aber auch noch bei den Gläubigen in verfeinerter Weise; sie ist die Stimme, die Gut und Böse unterscheidet und ahndet, was gegen den Willen Gottes läuft, auch wenn es keine direkte Sünde im moralischen Sinn sein sollte. Wir müssen darum unser Gewissen am Wort Gottes schulen, dass wir die Antriebe, Anregungen und Stimmen unterscheiden können und die echten befolgen.
Aber bei den Gläubigen kommt zur Gewissensstimme noch die eigentliche Geistesstimme: die vom Wort Gottes, vom Glauben, von der Vergebung der Sünden, von der Gnade Gottes in Jesus Christus, von der Rechtfertigung, der Heiligung, der Liebe, den zukünftigen Dingen redet und mehr oder weniger kräftige „Eindrücke“ davon vermittelt.
Die Gewissensstimme weist zur Geistesstimme; erstere rügt die Sünde und das Unrecht, letztere führt zum Erlöser und Ermeuerer. Die Stimme des Geistes zu hören ist Gnade, sie ist eine rein göttliche Wirkung, die der Mensch ım letzten Grund weder herbeiführen noch gottlob verhindern kann. Dennoch soll er trotz dieser letzten Einsicht die Ermahnung des Heiligen Geistes tief beherzigen: „Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht...“ (Hebr 3,7).