Das folgende ist ein Auszug aus der deutschen Übersetzung der aramäischen Peschitta
https://www.maurer.press/bucher/ohne-taube-und-kamel/
Matth 5
29a
Auge hat im Orient eine metaphorische Bedeutung. Die Redewendung „Wende dein Auge von meinem Sohn ab“, bedeutet so viel wie: „Beneide meinen Sohn nicht“ Die Zahl an Beispielen könnte vermehrt werden. Es geht also in diesem Vers nicht um physische Selbstverstümmelung, sondern um einen übertragenen Sinn.Wenn dich dein rechtes Auge zum Bösen verführt, reiß es aus und wirf es weg
„reiß es aus….“ – Die Redewendung kann bedeuten: Tue nichts Böses mehr
29b
(Diese Redewendung bedeutet: Werde dir bewusst, dass du etwas tust, das nicht recht ist und dann: Lass es sein.)Denn es ist besser für dich, eines deiner Glieder zu verlieren, als zu erfahren, dass dein ganzer Leib in die Hölle stürzt
Hölle (Gehenna), nicht zu verwechseln mit Scheol, dem Totenreich). Der methaphorisch und idiomatisch zu deutende Begriff „Gehenna“ enthält Anklänge an: Bedauern, Bereuen, gedankliche Qualen, mentales Leiden, Selbstvorwürfe usw. – ist also nicht wörtlich zu nehmen)
Die gesamte Bergpredigt habe ich hier - mit Erlaubnis des Verlegers - eingestellt
https://neziach.de/bergpredigt/
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Zum Verständnis ist es wichtig, dass es sich um eine aramäische Redewendung handelt, die keineswegs wörtlich zu verstehen ist. „Hacke deine Hand ab von meinem Weingarten!“ meint: Halte dich fern von meinen Trauben. „Seine Hand ist zu lang“ (Langfinger) charakterisiert jemanden als Dieb. „Verkürze deine Hand!“ meint! Stiehl nicht. Die Hand steht für die psychische Ausführung eines Gedankens.Und wenn deine Hand dich zum Bösen verführt, dann hau sie ab und wirf sie weg. Denn es ist besser für dich, eines deiner Glieder zu verlieren, als zu erleben, dass dein ganzer Leib zur Hölle fährt
(Diese Redewendung bedeutet: Wenn du daran denkst, etwas zu tun, das nicht recht ist, lass nicht zu, dass aus Gedanken Taten werden)