die vier Tiere und der Mensch

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frank

die vier Tiere und der Mensch

Beitrag von frank »

Im folgenden ein Text zu den vier Tieren aus dem Buch "der Tag des Herrn" von Friedrich Mayer http://www.sjschmid.de/friedrichmayer/bio.shtml
Und das erste der lebendigen Wesen (oder Gestalten) war gleich einem Löwen, und die zweite Gestalt war gleich einem Stier und die dritte Gestalt hatte ein Antlitz wie ein Mensch, und die vierte Gestalt war gleich einem fliegenden Adler“ (Offb 4,7)

Die vier Lebewesen am Thron Gottes werden hier näher beschrieben. Es sind vier Charaktergestalten, in denen sich die Herrlichkeit oder die Natur Gottes in vier Wesensarten teilt und offenbart. Es sind vier große Schöpfungsordnungen Gottes zu seiner Anbetung und zu seinem Dienst.

Es haben alle vier Lebewesen die vier Gesichter; und doch erscheint das erste im Zeichen des Löwen, das zweite des Kalbes oder Stieres das dritte im Zeichen des Menschen und das vierte im Zeichen des Adlers.

In diesen vier Zeichen erscheint die gesamte Geschöpflichkeit einschließlich des Menschen. In ihm - dem Menschen - vereinigen sich die vier wieder wie in Gott, denn er ist ja nach dem Bild Gottes geschaffen. Die vier Gestalten prägen sich im Charakter des Menschen - Wille, Verstand, Gewissen und Herz - klar aus.

Die erste Throngestalt ist die des „Löwen“, des Feuers (Wille). Dieser cholerische Löwe, dieser aktive majestätische Drang, diese Herrschermacht ist die Grundlage alles Lebens. Zu ihr ist alles Lebendige bestimmt, zu ihr wird es wieder gelangen. Neigt diese feurige Macht zum Guten, so wird sie sieghafte Gerechtigkeit und Wahrheit; neigt sie sich zum Bösen, so wird sie Zorn, Ungerechtigkeit und Mordgeist.

Die zweite Throngestalt ist die des „Kalbes“, des melancholisches Stiers (Gedächtnis, Gewissen). Sie ist voller Kraft des Arbeitens; sie bepflügt den Boden des Gedächtnisses oder Gewissens. Sie hat den heiligen Drang zur Hingabe bis zur Opferung; sie zügelt den feurigen Drang des Willens.

Die dritte Throngestalt ist die des „Menschen“, der ein Bild ist des Glaubens und der Gelassenheit, der Liebe und der Anbetung (Herz) Er gibt der ganzen Throngestalt die Harmonie des Menschenangesichts, das sowohl das Feuer des Willens als die leidende Strenge des Gewissens, als das Auge des auffliegenden Adlers in sich vereinigt.

Die vierte Throngestalt ist die des „Adlers“ oder des der Sonne zustrebenden, Gott beschauenden Bewusstseins und Verstandes, der geistigen, vielmehr geistlichen Vereinigung mit dem göttlichen Geist. Sein Element ist die heilige Luft und das heilige Licht.

Unser hochgelobter Herr und Erlöser vereinigte in sich die vier Throngestalten in erhabenster Weise und in vollendeter Harmonie. Er ist darum das alleinige Urbild aller Menschen. Ob einer in dem oder jenem Temperamentszeichen steht, immer findet er sich selbst in dem Ebenbilde Gottes, das in Jesus Christus leuchtet.
(Fr. Mayer - Der Tag des Herr)
Die Darstellung des Menschen als Wille, Gedächtnis, Verstand - und Herz in Bezug auf die vier Gestalten ist für mich ein Bild, in dem die Heilige Schrift auch Hilfestellungen für den geistlichen Weg bietet.

Manchmal fehlt mir der Anteil des Löwen, oder der Stier nimmt überhand und ich bin in meinen Erinnerungen festgefahren - und wenn ich mir dieser Viergestalt bewusst werde, kann ich (im Gebet) mir der Schwachstelle bewusst werden und zielgerichtet die Disharmonie ändern lassen.
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