Definition "Christ"

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Helmuth
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Re: Definition "Christ"

Beitrag von Helmuth »

Magdalena61 hat geschrieben: Mi 9. Nov 2022, 23:06 In Krisensituationen wird ersichtlich, von welcher Qualität der Glaube des Jüngers ist. Ob er sich nur Christ nennt, oder ob er einer ist.
Das stimmt und entspricht auch meiner Erfahrung. Aber es genügt oft schon, wenn man nur ein wenig in die Ecke gedrängt wird, also es muss gar keine Krise erst hereingebrochen sein, sondern man wird nur stärker mit einer Sache konfrontiert, welche dich herausfordert Stellung zu beziehen.

Ich gebe ein dazu praktisches Beispiel. Du kommst unverhofft in ein Schwulencafe (du wusstest nicht, dass es eines ist). Und erst dort merkst: Oha, a woame G'schicht do, und willst wieder gehen. Einem Kellner fällt dein Verhalten auf und er schnauzt dich an: "Haben's leicht was gegen unser Kaffee? Sind Sie auch so einer, der menschverachtend ist, nur weil andere nicht so wie Sie sind?"

Jetzt musst du dich entscheiden? Was sage ich? Ziehe ich den Schwanz ein und sage: "Oh, es tut mir leid, keineswegs würde ich jemals Menschen verachten, ich hatte mich nur geirrt, es tut mir wirklich leid."

Oder du könntest auch angetrieben vom HG so antworten" "Mir liegt es fern Menschen zu verachten, aber Homosexualität ist Gott ein Gräuel und diese Art Gesellschaft ekelt auch mich an. Ihr solltet mal überdenken und Gott fragen, ob er das wirklich gutheißt. Er würde euch den Ausweg aus eurer Sünde auch zeigen, indem ihr euch Jesus zuwendet."

Es gehört sicher Mut dazu, keine Frage. Alles weitere lasse ich offen (war nur ein Beispiel). Aber so in etwa hätten sie ein recht authentisches Zeugnis, was einen Christen in der Öffentlichkeit ausmacht.

Wenn du dich nur feige aus dem Staub machst, dann wird nie jemand wissen wessen Jünger du bist, denn wie Jesus sagt "lieb" sein, das können auch die Heiden untereinander.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Ziska
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Re: Definition "Christ"

Beitrag von Ziska »

Persönliche Erfahrung: Vor einigen Jahren bin ich mit einigen Freunden/Freundinnen
im Kino gewesen. Nach einigen Minuten wurde der Film immer schlimmer
und passte nicht mit unseren biblischen Grundsätzen überein.
Gemeinsam standen wir während des Films auf und verließen das Kino.
LG Ziska
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(Matthäus 23:10)
frank

Re: Definition "Christ"

Beitrag von frank »

Aber so in etwa hätten sie ein recht authentisches Zeugnis, was einen Christen in der Öffentlichkeit ausmacht
Fremde Menschen anpöbeln?

"Entschuldigung - ich bin hetero" = in einem freundlichen Tonfall, könnte vielleicht eher eine liebevolle Haltung sein

Oder eine barmherzige
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Helmuth
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Re: Definition "Christ"

Beitrag von Helmuth »

Abischai hat geschrieben: Do 10. Nov 2022, 12:28 Ich bin solange "Schönwetterchrist" und von allen geachtet (in der Welt), bis schlechtes Wetter kommt, dann ändert sich das.
Das in etwa hatte ich mit meinem Beispiel ausdrücken wollen. Das Wohlfühl- oder Wohlstands-Christentum, das die sündhafte Welt liebevoll streichelt und mit allen auf "Bussi-Bussi" und "Ach wie lieb und nett" macht, wird eines Tages von Gott derart geschüttelt werden, sodass es einer Schmelze gleichkommt.

Dein Gold und Silber Vergleich hat mich auf ein Wort gebracht, wie Gott dabei vorgeht. Und dieses Vorgehen Gottes hatte der HG schon ankündigen lassen:
Sach 13,8 hat geschrieben: Und es wird geschehen im ganzen Land, spricht der HERR: Zwei Teile davon werden ausgerottet werden und verscheiden, aber der dritte Teil davon wird übrig bleiben.
Diese Weissaguung ist zunächste eine historische bezogen auf das Volk Israel, die noch aussteht und daher erst in der Zukunft sich erfüllen wird, aber nun folgt ein Prozess, der geistlich zu verstehen ist und der allgemein auf alles Volk angewandt werden kann:
Sach 13,9 hat geschrieben: Und ich werde den dritten Teil ins Feuer bringen, und ich werde sie läutern, wie man das Silber läutert, und sie prüfen, wie man das Gold prüft. Es wird meinen Namen anrufen, und ich werde ihm antworten; ich werde sagen: Es ist mein Volk; und es wird sagen: Der HERR ist mein Gott.
Und in diesem Läuterungsprozess wird ausgesondert was Silber und Gold ist, der Rest, die Schlacke wird entsorgt. Diese Entwicklung kündigt Jesus auch in den Endzeitreden an.

Dann wird keiner mehr eine sog. Definition mehr brauchen, was denn ein Christ ist, denn du bist entweder Gold und Silber oder wirst mit der Schlacke entsorgt. Und man sieht dann auf welcher Seite du stehst.

Aber ein Kennzeichen wird immer die Anbetung sein, ausgedrückt in dem einfachen Wort: Das Volk wird sagen: "Der HERR ist mein Gott." Das habe ich bislang immer mit wirklich authentischen Christen erlebt. Wer nicht anbeten will oder kann, bei dem habe ich Bedenken.
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Abischai
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Re: Definition "Christ"

Beitrag von Abischai »

Helmuth hat geschrieben: Do 10. Nov 2022, 18:24 Wer nicht anbeten will oder kann, bei dem habe ich Bedenken.
Da ist was dran.
Bevor man die Jünger als "Christen" bezeichnete, hatte sie einen anderen Ruf: "die den Namen des Herrn anrufen" und "die des Weges sind".

Hier wird kein Status bezeichnet, sondern eine Dynamik die, sofern sie fehlt, eben nicht da ist, und man eben auch nicht zu denen gehört, auf die das Wort zutrifft: "die den Namen des Herrn anrufen" oder "die des Weges sind", eben weil sie nicht des Weges sind und den Namen des Herrn nicht anrufen.

Daran kann man, finde ich, recht schnell erkennen, wer in diesem Sinne "Christ" ist, und wer nicht.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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Travis
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Re: Definition "Christ"

Beitrag von Travis »

Barmherzigkeit mit dem Sünder ist Aufgabe des Christen und Teil seiner Identität. Wir sollen zur Versöhnung mit Gott aufrufen. Damit dieser Ruf die Menschen erreicht, müssen wir es machen wie Jesus. Er ging dahin, wo sonst niemand hinging.

Ein homosexueller Mensch ist ein Sünder, wie ich. Vielleicht ist die Homosexualität auch genetisch angelegt, aber das ist die Sünde in mir auch. Denn beim Sündenfall zerbrach nicht nur die Beziehung zu Gott auf einer geistlichen Ebene. Der ganze Mensch und die ganze Schöpfung wurden in Mitleidenschaft gezogen. Der Tod kam buchstäblich in die Welt und damit auch alle möglichen biologischen, seelischen und charakterlichen Beschädigungen und Verfallserscheinungen. Der Sünder muss mit dem, was sein Sündersein ausmacht umgehen lernen. Wird er Christ (im Sinne der Biebel) eilt Gott ihm zum Kampf gegen die Sünde zur Hilfe, zur Erneuerung, zum Trost und zum ewigen Leben.

Homosexualität wird in der Bibel nicht sonderlich häufig erwähnt. Wenn sie erwähnt wird, dann in einem negativen Sinne. Andere sichtbaren Auswirkungen des Sündenfalls kommen wesentlich häufiger vor. Das soll Homosexualität nicht relativieren zeigt aber vielleicht, dass sie als sichtbare Auswirkung des Sündenfalls in der Bibel nicht so prominent diskutiert, wie es die Debatte in der westlichen Gesellschaft derzeit vermuten lässt. Denn dem Ewigen sind noch mehr Dinge ein Greuel.

Im Himmel wird es keine Sünde, keinen Tod und damit keine Begleiterscheinungen der Trennung von Gott mehr geben. Nicht nur meine körperlichen Einschränkungen verschwinden, sondern auch meine vielen Charakterschwächen schließen sich meinem Hang zur Sünde an, und vergehen bei Christi Wiederkehr, in meiner leiblichen Auferstehung zum ewigen Leben.
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הִגִּ֥יד‮‬ לְךָ֛ אָדָ֖ם מַה־טֹּ֑וב וּמָֽה־יְהוָ֞ה דֹּורֵ֣שׁ מִמְּךָ֗ כִּ֣י אִם־עֲשֹׂ֤ות מִשְׁפָּט֙ וְאַ֣הֲבַת חֶ֔סֶד וְהַצְנֵ֥עַ לֶ֖כֶת עִם־אֱלֹהֶֽיךָ׃
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Helmuth
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Re: Definition "Christ"

Beitrag von Helmuth »

Abischai hat geschrieben: Do 10. Nov 2022, 18:30 Daran kann man, finde ich, recht schnell erkennen, wer in diesem Sinne "Christ" ist, und wer nicht.
Erstaunlich unsere Übereinstimmung, aber sie überrascht mich jetzt nicht wirklich. Ein biblisches Musterbeispiel ist für mich immer König David. Der Mann hatte Fehler und Schwächen und er sündigte sogar schwer, aber was den Mann auszeichnete war seine Anbetung. Und keiner schrieb solche Pslamen wie er.

Darin gilt er mir als Vorbild als ein Mann nach dem Herzen Gottes. Hätte es den Ausdruck Christ schon zu seiner Zeit gegeben, wäre er vom Volk als der Musterchrist ausgezeichnet worden, ein wahrer Messianist sozusagen. ;)

Und wenn man sich die Paulusbriefe in anbetender Haltung durchliest, dann erkenne ich denselben Geist darin wieder. Ich falle dann gerne in dieselbe Haltung wie es mir der HG zeigt. Es gibt keinen Brief, den er nicht mit Anbetung beginnt und abschließt oder wo er mitten im Wort in Anbetung fällt.

Das muss sich wie ich denke auch in seinem Lebensstil gezeigt haben, den wir nicht so genau wie den von David kennen. MIt wahren Anbetern ist man auch völlig anders im HG verbunden als mit den anderen.

Aber das ist an sich, wie ich schon geschrieben habe, die Wahrnehmung unter Brüdern aufgrund der Gemeinschaft mit dem HG, die ich als Innenwahrnehmung bezeichnet habe. Davon verstehen die Außenstehenden nichts.

Diese nehmen uns oft nur wir Sektierer oder etwas irre Spinner wahr, und zwar genau dann, wenn man in dieser Anbetung ist. Man ist dann nicht länger Teil dieser Welt. Ich musste das aber auch erst lernen. Am Anfang tat ich mir schwer, aber als ich beten gelernt habe lernte ich auch anbeten.
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Abischai
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Re: Definition "Christ"

Beitrag von Abischai »

Helmuth hat geschrieben: Do 10. Nov 2022, 18:44 Ein biblisches Musterbeispiel ist für mich immer König David.
In meiner Studienbibel werden diese deutlichen Vorbilder als "Typus Christi" bezeichnet, die alle irgendwie eine Nuance des Herrn Jesus selbst gelebt haben. Legt man die Konturen der Leute übereinander wie Overhead-Folien, dann erkennt man in dem ganzen Stapel die Silhouette des Herrn.
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Magdalena61
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Re: Definition "Christ"

Beitrag von Magdalena61 »

Helmuth hat geschrieben: Do 10. Nov 2022, 17:03 Aber so in etwa hätten sie ein recht authentisches Zeugnis, was einen Christen in der Öffentlichkeit ausmacht.
Ein Anti- Zeugnis.

Die Frage ist, wie Gott das bewertet. Sünden gibt es ja viele. Warum Christen sich da so gerne auf HS einfahren und diese für verdammenswerter befinden als Hochmut, Stehlen, Lügen, ein liebloses Benehmen...ihr Kopfkino oder ihr Blick des Begehrens auf attraktive Menschen, etwa bei Frauen unterhalb des Halses.... das wird mir wohl verborgen bleiben.

Angenommen, ich würde mich wirklich in ein solches Lokal verlaufen, und der Kellner schnauzte mich an. Dann würde ich wahrscheinlich sagen: "Verehrter Herr Ober, ich habe ganz einfach keinen Bock auf sowas"--- und gehen.

Und dann würde ich mich verpflichtet fühlen, für die Gesellschaft inklusive Kellner zu beten.

Weißt du, was ich denke? HS kann man mit "Samaritern" gleichsetzen. Das sind die ganz Schlimmen... diese Religionsvermischer, diese Sektierer, und sie durften nicht im Tempel in Jerusalem anbeten. Joh. 4,9.
Was tat Jesus?

Er ging zu ihnen. Aber Er predigte ihnen nicht Gericht, sondern trat ernst, aber liebevoll auf. Er nahm sie ernst. Und deshalb gewann Er ihre Herzen.

Mit Sicherheit wollte Er diese Menschen; Nachkommen der zehn Stämme, erreichen. Aber Er drängte sich nicht auf. Er saß am Brunnen, bis die Frau auf Ihn zukam.

Joh. 4 -- das ist so geil zu lesen, wie Jesus auf die Frau eingeht, wie Er mit ihr spricht und sein Ziel erreicht, ihr zu sagen, wer Er ist. Er verletzt sie nicht, Er demütigt sie nicht.

Mit Krisensituationen meinte ich eigene Krisen. Lebenskrisen, Schwierigkeiten, Anfechtungen... Verlusterfahrungen, Interessenskonflikte... Psychostreß...
LG
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Johncom
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Re: Definition "Christ"

Beitrag von Johncom »

Travis hat geschrieben: Do 10. Nov 2022, 18:41Ein homosexueller Mensch ist ein Sünder, wie ich.
Ein kurzer Satz, der viel besagt!
Dazu
"Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!"
Magdalena61 hat geschrieben: Fr 11. Nov 2022, 00:16Weißt du, was ich denke? HS kann man mit "Samaritern" gleichsetzen. Das sind die ganz Schlimmen... diese Religionsvermischer, diese Sektierer, und sie durften nicht im Tempel in Jerusalem anbeten. Joh. 4,9.
Was tat Jesus?

Er ging zu ihnen. Aber Er predigte ihnen nicht Gericht, sondern trat ernst, aber liebevoll auf. Er nahm sie ernst. Und deshalb gewann Er ihre Herzen.
Menschen haben die Neigung, andere Menschen auszugrenzen.
Minderwertig sind immer "die anderen", klar.
Ein Kollege erzählte mir, er wisse das noch .... am Kaiserstuhl, das ist Deutschland Südwest, da war vor einiger Zeit das eine Dorf katholisch und das andere evangelisch.
Aber immer wieder kam es zu "Mischehen"!
Angenommen die Braut heiratete in die falsche Religion ein, hätten ihre Eltern noch der Trauung beigewohnt, danach aber nicht mehr am Essen teilgenommen.

Ab dann war sie ausgeschlossen, Kontakte wurden abgelehnt.
Die Frage ist, wie Gott das bewertet. Sünden gibt es ja viele. Warum Christen sich da so gerne auf HS einfahren und diese für verdammenswerter befinden als Hochmut, Stehlen, Lügen, ein liebloses Benehmen...
Angenommen, HS ist eine Art Behinderung. In der heutigen Zeit verurteilen wie keine Behinderten. Es ist unethisch.
Alle "Sünden" erkennen, das ist ein volles Programm: bei sich selbst schauen.
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