Zippo hat geschrieben: ↑So 13. Nov 2022, 11:03
Wer hat die LXX übersetzt ? Die griechisch sprechenden Juden in Alexandria ?
Soweit sagt das die historische Forschung. Es gibt aber nichts einzuwenden, da man dazu auch Funde für diese Texte hat. Damit hat man zuverlässige Quellen. Also gehen wir davon aus und setzten es als Tatsache. Die ÜS dauerte aber einige Zeit.
Zippo hat geschrieben: ↑So 13. Nov 2022, 11:03
In Ps 82 steht da wohl theos für Götter ? In Joh 10 steht bei mir auch theos in Joh 10,34. Also hat man im griechischen auch kein besseres Wort gefunden, als "Götter".
So sieht es aus. Aber beachte: Sie waren damals ja noch keine Christen. Das Volk der Juden hatte sich in der Diaspora stark hellennisiert, d.h. es assimilierte sich mit den Heiden. Nur wenige blieben ihren Wurzeln treu. Das hatte zur Folge, dass viele den Glauben verloren hatten und auch Hebräisch nicht mehr sprechen konnten. Dann kam es unweigerlich auch zur Vermischung mit Heidentum, also deren "Götter". Diese brauchten zur Aufrischung eine griechische ÜS.
Und nun ziehe den Schluss, warum sie nicht wirklch durch den HG geleitet werden konnten die ÜS auch korrekt vorzunehmen. Wie weit ihr Wirrwar geht zeigt Josephus Flavius, der mit seinem Werk "Jüdische Alterümer" quasi eine Neuauflage des AT als Geschichswerk des Judentums für Heiden auf Griechisch herstellen wollte.
Aus historischer Perspektive ist diese Werk teils sogar interessant, aus geistlicher aber völlig wertlos. Und die LXX ist so eine Mischung würde ich sagen, in dem der hellenistische Einfluss zum Tragen kommen musste. Authentischer wird daher immer der ältere hebräische Text bleiben.
Und dafür gab es weiterhin auch immer die streng konservative Richtung, heute sagen wir orthodoxe Juden, die in einer Synagoge niemals einen griechischen Text lesen würden. Davon waren viele aber wieder wie ihre Landsleute aus Israel, d.h. verstockt bzw. religös fanatisch. Aber eines verdanken wir ihnen: Die korrektere Überlieferung des hebräischen AT.
Als Paulus den Heiden das Evangelium gebracht hatte, kam er zuerst mit den Juden beider Richtungen in Berührung. Von den Hellenisten konnte er viele für das Evangelium gewinnen. Die er nicht gewinnen konnte und insbesondere aus dem konservativen Lager waren dann die, welche ihn überall töten wollten, so wie sie schon Jesus verfolgt und am Ende auch tatsächlich getötet hatten.
Es sollte sich also immer
Jesaja 6:9-10 auf diese Weise auch erfüllen. Darum wandte sich Paulus recht bald zu den Heiden, also den Griechen und Römern. Und wer aus den Heiden nichts annehmen will, für diese gilt
Jesaja 6:9-10 ebenso, denn das Wort Gottes beschränkt sich nicht auf Israel, es begann nur dort mit der Scheidung der Geister.
Scheidung der Geister meint nun die Elohim Zugehörigen herauszurufen, die Söhne Gottes. Die anderen werden niemals Elohim-Status erlangen. Sie werden aus dem Reich hinausgeworfen.
Die Hellenisten waren war halt eine Mischung aus Juden und Heiden was ihren Glauben anbelangt. Paulus hatte dann alle Hände zu tun sie von ihren falschen "Elohim" , also den falsche Göttern, den Götzen und Dämonen zu reinigen.
Zippo hat geschrieben: ↑So 13. Nov 2022, 11:03
Es ist immer gefährlich, den Büchern des NT irgendwie eine Verfälschung durch einen hellenistischen oder sonst einen Einfluß zuzuschreiben. Über das NT und seine Übersetzungen hat der Heilige Geist gewacht. Darauf müßen wir uns verlassen, wenn es auch schon mal kleine Probleme mit der Zuordnung von Wörtern gibt.
Das fürchte ich nicht, denn Fakten sind Fakten oder man widerlege sie. Und wer das nicht kann, sondern nur den Dogmenhammer schwingt, der hat keine Kompetenz. Es sind dann Akte der Hilflosigkeit.
Man muss sich nur vor denen hüten, falls du auch unter Christen in die Hände derer gerätst, die wie schon orthodoxe Juden meinen ihre Thora wäre mit allem Mitteln zu verteidigen. D.h. man solle die töten, die ihrer Meinung nach ihrem "Elohim" lästern.
Erkennst du die Parallele zu Jesus? Welche Bedeutung hätte hier "Elohim"? Das sollte leicht auszulegen sein meine ich, da es Jesus ohnehin schon erklärt hat.
Und ich verlasse mich ja auch darauf, dass mich der HG führt. Warum sollte ich meiner Führung bitte weniger vertrauen als anderer Menschen? Ich bin auch für sie nicht verantwortlich. Das Wort der Weisheit
1 Thess 5:19-22 gilt allen Gläubigen in Christus gleich. Meine eigene Bibel weist mich also an.
Der HG verführt mich auch nicht. Wenn schon, dann sind es schlecht überlieferte Textausgaben bzw. schlecht übersetzte Texte. Und dazu gelte wieder das Wort der Weisheit: Man schütte nie das Kinde mit dem Bade aus. Also weil ich einige Stellen aus der ELB-CSV krtisch beleuchte, so verwerfe ich doch desewegen nicht die Bibel als solche. Dieser Schluss wäre widersinnig.