Wer hats gemacht oder erfunden?

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
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Claymore
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Re: Wer hats gemacht oder erfunden?

Beitrag von Claymore »

CoolLesterSmooth hat geschrieben: Fr 2. Dez 2022, 05:23Für den Anfang reicht es ja schon wenns auch mal okay ist, dass jemand anderes aus einer Situation mehr Vorteil zieht als man selbst und wenn man eher die Nutznießer solcher Situationen sein lässt, mit denen es weniger Konflikt gibt, weil sie selbst ähnliche Tendenzen zeigen. Ich bin mir nicht 100%ig sicher ob solche Linien zwangsläufig knallhart von den egoistischeren outperformed werden.
Ich hatte sogar solche Situationen im Sinn. Also: mit rationalem Egoismus sind alle Individuen schlechter dran sind als durch "Vertrauen" / "Kooperation" (siehe Gefangenendilemma). Meiner Ansicht nach wechselst du aber damit:
CoolLesterSmooth hat geschrieben: Fr 2. Dez 2022, 05:23Der entscheidende Schritt wäre dann eben, dass dieses altruistische Verhalten auch zunehmend auf Individuen außerhalb der eigenen Linie ausgeweitet wird und ich denke zunehmend ist hier das entscheidende Wort.
die Einheit der Selektion. Und zwar vom Individuum auf die ganze Gruppe (die insgesamt durch Kooperation besser dasteht und sich insgesamt so gegen die Umwelt besser behaupten kann).

Das ist der originäre Erklärungsversuch von Darwin. Eine von vielen Optionen, wie immer. Ich glaube mittlerweile ist was anderes en vogue.
Claymore
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Re: Wer hats gemacht oder erfunden?

Beitrag von Claymore »

CoolLesterSmooth hat geschrieben:Ich würde nicht voraussetzen, dass man von einem physikalischen Wesen ausgehen muss, um auf das Problem zu stoßen. "Komplex" ist, so wie es gemeinhin verwendet wird, an sich ja schon eine recht willkürliche Einordnung, es gibt - wie so oft - keine objektive Grenze, ab wann etwas komplex ist. Worauf das Argument, das ich hier kritisiere, aufgebaut ist, ist der Unglaube darüber, dass etwas für uns derart Beeindruckendes ohne Beteiligung einer bewusst lenkenden Entität existieren kann, egal ob diese Beteiligung nun direktes Eingreifen und Erschaffen in einem (vorher erschaffenen) System ist oder z.B. Erschaffen eines Systems so, dass sich 'das Beeindruckende' dort irgendwann herausbilden wird.
Ja, mit "komplex" ist hier sicher nicht "beeindruckend chaotisch komplex" gemeint, sondern eben "beeindruckend zweckmäßig komplex".
Wenn man dementsprechend sagt, dass die Welt die wir beobachten zwingend von einer schöpferischer Intelligenz geschaffen sein muss, weil jede alternative Erklärung, die keine schöpferische Intelligenz voraussetzt zu abwegig erscheint, dann stelle ich mir die Frage warum dieser Vorbehalt nicht auch mit Blick auf die schöpferische Intelligenz selbst vorgebracht wird. Warum gibt es für ein geistiges Wesen, das ist, aber nie wurde und Kraft seines Geistes eine physikalische Realität aus dem Nichts erzeugen kann plötzlich keinen vergleichbaren Erklärungsbedarf mehr? Warum wird beim Universum und den Dingen darin gesagt, never ever kann das ohne lenkende Hand entstanden sein, aber bei der lenkenden Hand, deren zugeschriebene Eigenschaften noch viel mehr mind-boggling sind, heißt es einfach, naja, isso, so etwas kann ohne Probleme einfach existieren, warum fragst du überhaupt? Dort undenkbar, hier easy. MMn eine ein bisschen willkürliche Zuordnung.
Das hängt von der Perspektive und Einstellung ab, für wie problematisch ein geistiges Wesen eingeschätzt wird. Es mag dir unglaublich vorkommen, anderen nicht.

Ich wollte nur festhalten, dass ein geistiges Wesen auf einer fundamental anderen Ebene liegt - im Gegensatz zu einem komplexen physikalischen Wesen (hier handelt es sich rein logisch um das äquivalente und die "Erklärung" ist für jeden genau so komplex, wie das, was erklärt werden soll).

Die Vorstellung, dass ein geistiges Wesen einfach ist, kommt höchstwahrscheinlich daher, dass uns unserer eigener Geist aus der Innenperspektive betrachtet einfach und geeint vorkommt. Das ist natürlich ein Fehlschluss cartesischer "Psychologie", aber nach gefühlt 1000000 Posts in denen ich versuchte das Hiob zu erklären (ego cogito, ergo sum), will ich das nicht nochmal aufwärmen.
Wobei man hier zwei verschiedene Formen von "letzter erkennbarer Endpunkt" hat, denn Gott wird ja gerne eben nicht als lediglich der letzte erkennbare Endpunkt angeführt sondern als der ultimativ letzte, bzw anders herum als der uncaused cause von dem alles ausgeht.
Ja, das stimmt. Nichts neues.
Sozusagen der Ausdruck der Überheblichkeit, zu denken, wir hätten erkannt, was der ultimative Endpunkt ist. Wir verstehen ihn nicht unbedingt vollumfänglich, aber wissen zumindest was es ist.
Gott nicht irgendein mächtiges Geistwesen (wie Zeus), sondern das eine Wesen, dessen Essenz die Existenz ist (und damit der ultimative Endpunkt).

Das habe ich explizit betont: da kann einen das Argument von Paley grundsätzlich nicht hinführen.

Wir können Gottes Essenz nicht begreifen. Könnten wir es, würde uns a priori klar werden, dass er existieren muss.

Ich sehe darin keinen "Ausdruck der Überheblichkeit". Es ist vielleicht vergleichbar mit mathematischen Objekten, die nicht konstruierbar sind, aber deren Existenz wir beweisen können.
Da sehe ich auf der anderen Seite mehr Offenheit zu sagen, okay, wir können bestimmte Dinge mit den Naturgesetzen erklären, aber wir können nicht erklären warum die Naturgesetze genau so sind, wie sie sind und wir werdens wahrscheinlich auch nie herausfinden, weil unsere Hypothesen dazu aus unserer Situation heraus nicht überprüfbar sind.
Aus meiner Erfahrung sind Atheisten fast immer Materialisten - d. h. implizit werden schon "letzte Erklärungen" aufgestellt. Was auch immer kommen mag, es wird doch als physikalisch, absichtslos und zweckbefreit konzipiert.
Sozusagen ein als "der tatsächlich letzte" angenommener Endpunkt auf der einen Seite und ein aufgrund von Limitationen als "der letzte erkennbare aber nicht zwangläufig ultimativ letzte" akzeptierter Endpunkt, auf der anderen.
Das kann so wirken. Aber heutzutage werden populären Debatten über natürliche Theologie
  • entweder auf diesen einen Bestsellers aus dem 18. Jh. reduziert, dessen Autor - bei allem Respekt - wahrlich nicht zu den größten Geistern der Geschichte zählt,
  • oder auf Karikaturen großer Philosophen, da man meint man könnte ihre Argumente aus dem Kontext ihrer Philosophie losgelöst verstehen.
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Opa Klaus
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Re: Wer hats gemacht oder erfunden?

Beitrag von Opa Klaus »

Claymore hat geschrieben: Fr 2. Dez 2022, 10:22 Was findest du denn daran so verdreht und ungenießbar?
- ich schrieb vom Gottesbild der Religionisten und deren Bibelverdrehung.
Da musst du die Atheisten fragen, warum sie so reagieren.
Wenn Du das Konkret erklärt haben willst, dann verlangst Du von mir,
dass ich quasi jedes Sandkorn aufzähle und jedem einen Namen gebe.
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Zuletzt geändert von Opa Klaus am Fr 2. Dez 2022, 12:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wer hats gemacht oder erfunden?

Beitrag von CoolLesterSmooth »

Opa Klaus hat geschrieben: Fr 2. Dez 2022, 09:17 Hey Lester, was bezweckst Du mit Deinem ellenlangen Referat hier, das kaum einer Lust hat, alles durchzulesen?
Wenn du's nicht lesen möchtest, dann lass es doch.
Du gehst auch nicht auf meine Frage ein . . .
Weil es nahezu unmöglich ist, ein normales Gespräch mit dir zu führen, weil du bei jedem Versuch Gedankengänge zu präzisieren sofort steil gehst und mit Vorwüfen des Gedankenverdrehens und -entwertens um dich wirfst.
Das hatten wir doch alles schon. Sogar genau zu diesem Thema.
"Willst du die Abgründe meines Stumpfsinns erkennen, so lies meine Beiträge."
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Re: Wer hats gemacht oder erfunden?

Beitrag von Opa Klaus »

CoolLesterSmooth hat geschrieben: Fr 2. Dez 2022, 12:32 Weil es nahezu unmöglich ist, ein normales Gespräch mit dir zu führen, weil du bei jedem Versuch Gedankengänge zu präzisieren sofort steil gehst und mit Vorwüfen des Gedankenverdrehens und -entwertens um dich wirfst.
Das hatten wir doch alles schon. Sogar genau zu diesem Thema.
Es geht um Antworten auf Fragen von mir.
Es geht doch hier gar nicht um eine Antwort (Dialog) an mich alleine, sondern auch um Mitleser, die ebenso eine Antwort auf gewisse FRAGEN erwarten.
Zuletzt geändert von Opa Klaus am Fr 2. Dez 2022, 12:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wer hats gemacht oder erfunden?

Beitrag von Claymore »

Opa Klaus hat geschrieben: Fr 2. Dez 2022, 12:27
Claymore hat geschrieben: Fr 2. Dez 2022, 10:22 Was findest du denn daran so verdreht und ungenießbar?
- ich schrieb vom Gottesbild der Religionisten und deren Bibelverdrehung.
Da musst du die Atheisten fragen, warum sie so reagieren.
Wenn Du das Konkret erklärt haben willst, dann verlangst Du von mir,
dass ich quasi jedes Sandkorn aufzähle und jedem einen Namen gebe.
Atheisten sind für Deine Frage zuständig!
Warum? Das hast du doch geschrieben:
Opa Klaus hat geschrieben: Fr 2. Dez 2022, 04:11 Die Brutstätte des Atheismus sind die Religionisten - "der klassische Theismus", die ein total verdrehtes ungenießbares Gottesbild kreieren.
Ich wollte nur kurz und knapp erklärt bekommen, was du damit meinst und was dich daran so stört.

Und "Religionisten" ist ein selbst ausgedachter Dysphemismus? Gegen wen?
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Re: Wer hats gemacht oder erfunden?

Beitrag von CoolLesterSmooth »

Opa Klaus hat geschrieben: Fr 2. Dez 2022, 12:44 Es geht doch hier gar nicht um eine Antwort (Dialog) an mich alleine, sondern auch um Mitleser, die ebenso eine Antwort auf solche FRAGEN erwarten.
Wer von mir eine Antwort auf exakt die von dir gestellten Fragen erwartet, darf es mich gerne wissen lassen. So lange ich einen Ausblick habe, dass meine Antwort nicht sofort beim Gegenüber zu Mimimi führt, sondern die Chance besteht Gedankengänge hier und dort noch einmal zu vertiefen und zu hinterfragen, gehe ich gerne darauf ein.
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Re: Wer hats gemacht oder erfunden?

Beitrag von Opa Klaus »

CoolLesterSmooth hat geschrieben: Fr 2. Dez 2022, 12:57 Wer von mir eine Antwort auf exakt die von dir gestellten Fragen erwartet, darf es mich gerne wissen lassen.
So lange ich einen Ausblick habe, dass meine Antwort nicht sofort beim Gegenüber zu Mimimi führt, sondern die Chance besteht Gedankengänge hier und dort noch einmal zu vertiefen und zu hinterfragen, gehe ich gerne darauf ein.
Das ist mir schon lange aufgefallen, dass besonders MEIN Hinterfragen als "Mimimi" abgetan wird.
Meine noch unbeantwortete Frage von öffentlichem Interesse betraf ursprünglich:
wer der höchste kreative intelligente Designer im Universum ist, Mensch oder Gott!

Viele Jahrtausende hieß es für die Mehrheit der Menschen: "Friss oder stirb", was sie geistig aufgetischt bekamen.
Na? solche Zwangs-Zeiten dürften mittlerweile zu Ende sein.
CoolLesterSmooth, Du hast nun die Chance, allen eine geistige Delikatesse aufzutischen!
Dann nimmt man gerne in Kauf, wenn Dein Referat mehre Seiten lang ist.
Zuletzt geändert von Opa Klaus am Fr 2. Dez 2022, 13:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wer hats gemacht oder erfunden?

Beitrag von CoolLesterSmooth »

Claymore hat geschrieben: Fr 2. Dez 2022, 11:18 Und zwar vom Individuum auf die ganze Gruppe
Ja, aber eben nicht sprungartig von eins auf alle, sondern nach und nach anwachsend.
Eine von vielen Optionen, wie immer. Ich glaube mittlerweile ist was anderes en vogue.
Das kann gut sein, ich bin mit meinem Gedankengang auch nicht in dem Maß verheiratet, dass es eine große Tragödie wäre, wenn sich am Ende etwas anderes herausstellt.
Claymore hat geschrieben: Fr 2. Dez 2022, 11:45 Aus meiner Erfahrung sind Atheisten fast immer Materialisten

Auch wenn ich eine ganze Reihe nicht-Materialisten-Atheisten kenne, würde ich allgemein gesprochen zustimmen.
- d. h. implizit werden schon "letzte Erklärungen" aufgestellt. Was auch immer kommen mag, es wird doch als physikalisch, absichtslos und zweckbefreit konzipiert.
Da würde ich nicht vollkommen widersprechen, ich finde es macht aber schon einen Unterschied ob man sagt, 'ich gehe davon aus, dass wir in einer materialistischen Welt leben und daher müssen auch die Erklärungen für diese Welt in dieses Schema passen und dementsprechend konzipiert werden' oder ob ich sage, 'ich gehe davon aus, dass wir in einer materialistischen Welt leben und versuche daher zunächst einmal Erklärungsversuche zu formulieren, die keine Verletzung dieser Prämisse voraussetzen, ich bin allerdings darüber bewusst dass alle Aussagen ab einem bestimmten Punkt komplett guesswork und unüberprüfbar sind.'
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Re: Wer hats gemacht oder erfunden?

Beitrag von Opa Klaus »

In einer "materialistischen Welt" würde ausnahmslos Determinismus, (voll verzahntes Getriebe) herrschen.
Jegliches >Bewusstsein< gäbe es darin nicht.

Solche Welt sieht in meinem Kopfkino dann so aus:
Ein riesiges unendliches fern-/zufall- gesteuertes Weltgetriebe
in welchem der Mensch ein festes Rädchen unter vielen Gleichen endloser Arschkriecher ist.
Total befreit von jeglicher Eigenverantwortung. Hallo Huxley, meintest du solche Welt?
Zuletzt geändert von Opa Klaus am Fr 2. Dez 2022, 14:00, insgesamt 1-mal geändert.
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