Welche Beweise gibt es für den Urknall?

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Lichtstrebender
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Re: Welche Beweise gibt es für den Urknall?

Beitrag von Lichtstrebender »

Claymore hat geschrieben: Fr 2. Dez 2022, 14:39
Vielleicht ist es nicht richtig, das auf eine rein mathematische Frage zu reduzieren. Außergewöhnliche Muster verlangen nach Erklärungen. Die niedrige Wahrscheinlichkeit ist dabei jedoch nur ein notwendiger und nicht hinreichender Aspekt.
Natürlich ist es nicht richtig, es auf eine mathematische Frage zu reduzieren.

Ich habe ja nie gesagt, dass irgendwas damit bewiesen ist, meine These ist nur, dass nach gegenwärtigen Wissensstand
alleine Anhand vom Zufall/Würfeln das entstehen der Urzelle nicht bewiesen werden kann.
Erstarrte Vögel, das Gefängnis ist offen
und ihr wagt nicht, zu fliegen!
Ich schrecke euch auf,
damit ihr flieget!
................
Warten auf Paul....
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Lichtstrebender
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Re: Welche Beweise gibt es für den Urknall?

Beitrag von Lichtstrebender »

Aber im ernst. Emergenz ist ein guter Ansatz.
Erstarrte Vögel, das Gefängnis ist offen
und ihr wagt nicht, zu fliegen!
Ich schrecke euch auf,
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Traja

Re: Welche Beweise gibt es für den Urknall?

Beitrag von Traja »

ein argument für den platonismus bezüglich der mathematik, die annahme, wir entdecken mathematische objekte nur, wären zum beispiel die primzahlen

primzahlen sind elemente der menge der natürlichen zahlen, sie haben jedoch aber auch besondere eigenschaften...das haben wir aber erst später herausgefunden, nachdem wir uns einig geworden sind, was natürliche zahlen sind

kann noch jemand folgen :D
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Thaddäus
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Re: Welche Beweise gibt es für den Urknall?

Beitrag von Thaddäus »

Paul hat geschrieben: Fr 2. Dez 2022, 15:31 ein argument für den platonismus bezüglich der mathematik, die annahme, wir entdecken mathematische objekte nur, wären zum beispiel die primzahlen

primzahlen sind elemente der menge der natürlichen zahlen, sie haben jedoch aber auch besondere eigenschaften...das haben wir aber erst später herausgefunden, nachdem wir uns einig geworden sind, was natürliche zahlen sind

kann noch jemand folgen :D
Weshalb sollte man dem nicht folgen können?
Beeindruckt wäre ich gewesen, wenn du Cantors erstes Diagonalverfahren erläutert hättest zum Beweis der Abzählbarkeit der rationalen Zahlen. Und noch beeindruckter, hätte es sich um sein zweites Diagonalverfahren gehandelt zum Beweis der Überabzählbarkeit der reellen Zahlen. Vielleicht bist du ja doch kein so schlaues Kerlchen?

Der Umstand, dass etwas, das Eigenschaften hat auch existieren muss, heißt noch nicht zwingend, dass Zahlen im Sinne Platons existieren. Es beweist zunächst nur, dass sie existieren.
Traja

Re: Welche Beweise gibt es für den Urknall?

Beitrag von Traja »

Thaddäus hat geschrieben: Fr 2. Dez 2022, 17:01 Der Umstand, dass etwas, das Eigenschaften hat auch existieren muss, heißt noch nicht zwingend, dass Zahlen im Sinne Platons existieren. Es beweist zunächst nur, dass sie existieren.
verstehe ich nicht...erklär mal :D
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Thaddäus
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Re: Welche Beweise gibt es für den Urknall?

Beitrag von Thaddäus »

Lichtstrebender hat geschrieben: Fr 2. Dez 2022, 14:57
Claymore hat geschrieben: Fr 2. Dez 2022, 14:39
Vielleicht ist es nicht richtig, das auf eine rein mathematische Frage zu reduzieren. Außergewöhnliche Muster verlangen nach Erklärungen. Die niedrige Wahrscheinlichkeit ist dabei jedoch nur ein notwendiger und nicht hinreichender Aspekt.
Natürlich ist es nicht richtig, es auf eine mathematische Frage zu reduzieren.

Ich habe ja nie gesagt, dass irgendwas damit bewiesen ist, meine These ist nur, dass nach gegenwärtigen Wissensstand
alleine Anhand vom Zufall/Würfeln das entstehen der Urzelle nicht bewiesen werden kann.
Nicht der Zufall, sondern Mutationen und Selektion sind für das Entstehen von teilfähigen "Urzellen" verantwortlich (vermutlich sind die sogar an mehren Stellen unabhängig voneinander entstanden).

Was euch vorzuschweben scheint, nämlich eine Art Zielgerichtetheit der Evolution, hat zuletzt der Philosoph Thomas Nagel in seinem Buch GEIST UND KOSMOS, 2016 postuliert. Ohne freilich bei seinen Fachkollegen und den Biologen damit auf allzu große Begeisterung zu stoßen.
Seine Begründung basiert auch nicht etwa auf dem Gedanken, zufällige Mutationen reichten zur Erklärung der Entstehung von Leben nicht hin, sondern sie gründen sich auf der Überzeugung, dass der Geist (von Selbstbewusstsein bis zu allen Formen der Kultur und Wissenschaft), der ein Teil des Menschen ist, ansonsten nicht zu erklären sei.
Zuletzt geändert von Thaddäus am Fr 2. Dez 2022, 17:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Thaddäus
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Re: Welche Beweise gibt es für den Urknall?

Beitrag von Thaddäus »

Paul hat geschrieben: Fr 2. Dez 2022, 17:09
Thaddäus hat geschrieben: Fr 2. Dez 2022, 17:01 Der Umstand, dass etwas, das Eigenschaften hat auch existieren muss, heißt noch nicht zwingend, dass Zahlen im Sinne Platons existieren. Es beweist zunächst nur, dass sie existieren.
verstehe ich nicht...erklär mal :D
Es gibt verschiedene Weisen, wie Etwas existieren kann. Materielle Gegenständlichkeit ist nur eine davon. Du hast doch oben Gabriels Sinnfeldontologie erwähnt, dann dürfte dir das bekannt sein.
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Re: Welche Beweise gibt es für den Urknall?

Beitrag von Spice »

Thaddäus hat geschrieben: Fr 2. Dez 2022, 17:21 Was euch vorzuschweben scheint, nämlich eine Art Zielgerichtetheit der Evolution, hat zuletzt der Philosoph Thomas Nagel in seinem Buch GEIST UND KOSMOS, 2016 postuliert. Ohne freilich bei seinen Fachkollegen und den Biologen damit auf allzu große Begeisterung zu stoßen.
Seine Begründung basiert auch nicht etwa auf dem Gedanken, zufällige Mutationen reichten zur Erklärung der Entstehung von Leben nicht hin, sondern sie gründen sich auf der Überzeugung, dass der Geist (von Selbstbewusstsein bis zu allen Formen der Kultur und Wissenschaft), der ein Teil des Menschen ist, ansonsten nicht zu erklären sei.
Über Nagel hinaus geht Manfred Reichelt: https://www.academia.edu/47776276/Urspr ... eitergeht_

Damit dürften sich wohl alle naturwissenschaftlichen Theorien erledigt haben.
Traja

Re: Welche Beweise gibt es für den Urknall?

Beitrag von Traja »

Thaddäus hat geschrieben: Fr 2. Dez 2022, 17:24
Paul hat geschrieben: Fr 2. Dez 2022, 17:09
Thaddäus hat geschrieben: Fr 2. Dez 2022, 17:01 Der Umstand, dass etwas, das Eigenschaften hat auch existieren muss, heißt noch nicht zwingend, dass Zahlen im Sinne Platons existieren. Es beweist zunächst nur, dass sie existieren.
verstehe ich nicht...erklär mal :D
Es gibt verschiedene Weisen, wie Etwas existieren kann. Materielle Gegenständlichkeit ist nur eine davon. Du hast doch oben Gabriels Sinnfeldontologie erwähnt, dann dürfte dir das bekannt sein.
richtig, das war aber nicht die frage

ich formuliere es mal anders...existieren primzahlen sowieso und wir entdecken sie nur?
Claymore
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Re: Welche Beweise gibt es für den Urknall?

Beitrag von Claymore »

Thaddäus hat geschrieben: Fr 2. Dez 2022, 17:21 Nicht der Zufall, sondern Mutationen und Selektion sind für das Entstehen von teilfähigen "Urzellen" verantwortlich (vermutlich sind die sogar an mehren Stellen unabhängig voneinander entstanden).

Was euch vorzuschweben scheint, nämlich eine Art Zielgerichtetheit der Evolution, hat zuletzt der Philosoph Thomas Nagel in seinem Buch GEIST UND KOSMOS, 2016 postuliert. Ohne freilich bei seinen Fachkollegen und den Biologen damit auf allzu große Begeisterung zu stoßen.
Seine Begründung basiert auch nicht etwa auf dem Gedanken, zufällige Mutationen reichten zur Erklärung der Entstehung von Leben nicht hin, sondern sie gründen sich auf der Überzeugung, dass der Geist (von Selbstbewusstsein bis zu allen Formen der Kultur und Wissenschaft), der ein Teil des Menschen ist, ansonsten nicht zu erklären sei.
Ich wollte mich da gar nicht so weit hinauslehnen und schon irgendwas positiv behaupten. Bin kein Fan vom Feinabstimmungs-Argument.

Es geht mir einfach um Argumente der Form:
  1. Ein Ereignis, an dem wir etwas spezielles erkennen (Muster), hat eine ebenso niedrige Wahrscheinlichkeit wie ein alternatives Ereignis gleichen Typs, an dem wir nichts spezielles erkennen.
  2. Wir können leicht überprüfen, dass ein alternatives Ereignis gleichen Typs, an dem wir nichts spezielles erkennen, tatsächlich eintritt.
  3. Schluss: An Ereignissen niedriger Wahrscheinlichkeit, an denen wir etwas spezielles erkennen, ist nichts besonderes und wir können sie leicht mit Zufall erklären.
Der Schluss leuchtet mir einfach nicht ein. Ist für mich ein non-sequitur.

Dass es natürlich seltsame Zufälle geben kann, steht außer Frage.

Thomas Nagel bringt z. B. das Beispiel wo sich die Todesfälle in einer Familie stark häufen. Es kann Zufall sein, aber es liefert zumindest die Anfangsmotivation nach einer Erklärung zu suchen, wie Vendetta oder eine genetische Krankheit.
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