Ich wollte mich da gar nicht so weit hinauslehnen und schon irgendwas positiv behaupten. Bin kein Fan vom Feinabstimmungs-Argument.Thaddäus hat geschrieben: ↑Fr 2. Dez 2022, 17:21 Nicht der Zufall, sondern Mutationen und Selektion sind für das Entstehen von teilfähigen "Urzellen" verantwortlich (vermutlich sind die sogar an mehren Stellen unabhängig voneinander entstanden).
Was euch vorzuschweben scheint, nämlich eine Art Zielgerichtetheit der Evolution, hat zuletzt der Philosoph Thomas Nagel in seinem Buch GEIST UND KOSMOS, 2016 postuliert. Ohne freilich bei seinen Fachkollegen und den Biologen damit auf allzu große Begeisterung zu stoßen.
Seine Begründung basiert auch nicht etwa auf dem Gedanken, zufällige Mutationen reichten zur Erklärung der Entstehung von Leben nicht hin, sondern sie gründen sich auf der Überzeugung, dass der Geist (von Selbstbewusstsein bis zu allen Formen der Kultur und Wissenschaft), der ein Teil des Menschen ist, ansonsten nicht zu erklären sei.
Es geht mir einfach um Argumente der Form:
- Ein Ereignis, an dem wir etwas spezielles erkennen (Muster), hat eine ebenso niedrige Wahrscheinlichkeit wie ein alternatives Ereignis gleichen Typs, an dem wir nichts spezielles erkennen.
- Wir können leicht überprüfen, dass ein alternatives Ereignis gleichen Typs, an dem wir nichts spezielles erkennen, tatsächlich eintritt.
- Schluss: An Ereignissen niedriger Wahrscheinlichkeit, an denen wir etwas spezielles erkennen, ist nichts besonderes und wir können sie leicht mit Zufall erklären.
Dass es natürlich seltsame Zufälle geben kann, steht außer Frage.
Thomas Nagel bringt z. B. das Beispiel wo sich die Todesfälle in einer Familie stark häufen. Es kann Zufall sein, aber es liefert zumindest die Anfangsmotivation nach einer Erklärung zu suchen, wie Vendetta oder eine genetische Krankheit.