Ich würde sagen, der Monolog ist nachweislich das Gegenteil von vage.
Ja, wenn du den Beweis liefern könntest?
Der mit 500+ Upvotes bewertete Top-Kommentar unter dem Video lautet:
This monologue has sentences that are almost verbatim to what several prominent people said. You almost got entire sentences of Alan Watts, you got the Buddhist "Not self", you got the "blue pale dot" by Carl Sagan, and you got Richard Dawkins sand grains of Sahara, and a sprinkle of Christianity to top it off. Very smart and beautiful. Ich denke auch nicht, dass dieser Monolog im Gestus der Erhabenheit vorgetragen wird.
Ja, aber die Szene soll ein erhabenes Gefühl bei den Zuschauern auslösen. Da ist doch offensichtlich. Man müsste Autist sein um das nicht zu kapieren.
Das geht schon nicht, wegen der Umstände des Todes der Figur, der wir beim Verbluten zusehen. Aber, wenn du den Eindruck der Erhabenheit hattest, dann entsteht dies zweifellos aus dem, was sie sagt und aus der Tatsache, dass du die Bedeutung dessen, was sie sagt, zumindest in Ansätzen verstehst.
Auf mich persönlich wirkte das kitschig und schmalzig. Aber das war selbstverständlich nicht die Intention des Regisseurs.
Ich denke, du möchtest vor allem nicht, dass das, was Erin ausführt, die Bedeutung hat, die es faktisch hat.
Bulverismus.
Ich empfinde den Monolog schlicht als frei von bedeutendem und interessantem Inhalt.
Denn alles, was sie sagt, ist zumindest von der naturwissenschaftlichen Seite betrachtet korrekt, die Poesie einmal außer Acht gelassen.
Das kann man von der Poesie doch nicht trennen. "Das Leben ist ein Traum", "Es gibt keinen Tod", "Ich bin alles" - wie soll man das denn interpretieren? Wie kann man bei einer derartig poetischen Sprache von "naturwissenschaftlichen Fakten" sprechen?
Sicher werden auch viele naturwissenschaftliche Fakten zitiert, aber die betreffen total unkontroverse Sachverhalte (wenn man stirbt hört man auf zu atmen, Anzahl der Galaxien).
Wird man sich der Bedeutung dieses Monologs in allen Facetten radikal bewusst, dann entfaltet er seine Wirkung sogar vor allem auf der pragmatischen Ebene. Auf der theoretischen Ebene würde ich lediglich bei der Bestimmung des SELBST Einwände erheben.
Der Monolog hat so gut wie keine Bedeutung. Die wird primär vom Zuschauer selbst drauf projiziert.
Sie ist - genau betrachtet - auch langweilig, denn sie betrachtet nur die eigene Sippe, die man persönlich kennt, als relevant. Eine viel bedeutsamere Erkenntnis stellt es dar, was es bedeutet, dass jeder von uns nicht nur mit allen Menschen genetisch verwandt ist, die auf der Erde leben, sondern auch mit allen, die bislang auf der Erde gelebt haben und die auf dieser Erde noch leben werden, sofern diese Menschen dann noch der Gattung Homo sapiens angehören.
Und nicht nur das, ist jeder von uns mit allen Tieren genetisch verwandt, von denen wir Gene in uns tragen und den Pflanzen.
Ja, und?
Das mag eine materialistische Sicht sein, aber dann verkennt sie fundamental die naturphilosophische und existenzielle Bedeutung der naturwissenschaftlichen Fakten von der Genetik bis zur Kosmologie und Kosmogenese.
Was für Fakten denn??
Ich denke nicht, dass die Erin`sche Naturphilosophie in dieser Szene überhaupt materialistisch ist. Sie baut auf naturwissenschaftlichen Fakten auf, ist jedoch nicht unbedingt materialistisch.
Das habe ich auch mit keinem Wort gesagt. Sondern so ziemlich das Gegenteil. Nämlich dass diese ultra-vage Natur"philosophie"
Claymore hat geschrieben: ↑So 4. Dez 2022, 11:50 irgendwie Materialisten und Religiöse gleichermaßen schlucken können. Insofern ist das genau richtig wenn man als risiko-averser Regisseur einen "erhabenen Monolog" braucht ohne zu viele Zuschauer negativ zu triggern.
Ich möchte hinzufügen: Abgesehen von irgendwelchen Extrem-Fundis.
Ich denke, dein Problem mit dem Inhalt dieser Szene ist amEnde, dass du sie als Konkurrenz zu deiner eigenen Sicht wahrnimmst und mehr fürchtest, als du zugeben willst.

Dein Problem ist jedenfalls, dass du den meinen letzten Post nur quergelesen hast.