Welche Beweise gibt es für den Urknall?

Astrophysik, Kosmologie, Astronomie, Urknall, Raumfahrt, Dunkle Materie & Energie
klassische Physik, SRT/ART & Gravitation, Quantentheorie
Claymore
Beiträge: 1251
Registriert: Fr 5. Okt 2018, 13:34

Re: Welche Beweise gibt es für den Urknall?

Beitrag von Claymore »

Spice hat geschrieben:Was heißt denn hier schwurbeln? - Du kannst nicht nur nach dem Gefühl gehen, sondern musst auch den Verstand einsetzen und sehen, dass da was zusammenpasst.
Eine unsterbliche Seele lehren direkt oder indirekt viele Philosophen, ist Bestandteil der meisten Religionen. Und natürlich des Christentums. Jesus selbst sagt: "Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, doch die Seele nicht töten können; fürchtet viel mehr den, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle." (Mt. 10,28). Also die Seele kann nicht getötet werden. Das ist das Physische. Aber sie kann verdorben werden, nämlich durch die falschen Inhalte und dann erlebt sie die Hölle. Um aber etwas erleben zu können, muss ich lebendig sein.
Da hast du es von Jesus Christus - wenn du es anerkennen willst - von der höchsten Autorität. Die Philosophen sind widerum Meister des umfassenden Denkens. Ja, und das andere, was ich nannte, sind Erfahrungstatsachen, die das alles bestätigen.
Ja, es gibt viele Argumente für die Immaterialität der Seele. Aber man sollte doch wenigstens mal eines nennen.

Das wohl berühmteste und wichtigste Argument geht über das konzeptionelle Denken.

Es ist in seiner Grundform sehr alt, aber eine schöne zeitgenössische Fassung findet sich in James Ross' Immaterial Aspects of Thought.

Hier ist noch ein Blogpost mit ein paar Anmerkungen und Illustrationen, die ich zum Verständnis hilfreich fand. Leider auch auf Englisch.

Die Kernidee ist: Die Konzepte der menschlichen Vernunft besitzen im Gegensatz zu materiellen Abbildern eindeutige Bestimmtheit.

Das heißt, wenn wir das Konzept des Dreiecks bilden, umfasst es das Dreieck an sich mit allen unendlichen Möglichkeiten für Winkel und Seitenlängen.

Was jedoch räumlich-zeitlich in dieser Welt existiert, d. h. materiell ist, ist immer durch seine so gegebene Endlichkeit beschränkt und kann deshalb keine universellen "Formen" (i. S. v. Ideen) repräsentieren.

Aufs aller-simpelste (naja, zu simpel) reduziert: wir können die Unendlichkeit denken, deswegen basiert die Vernunft auf immateriellen Aspekten, denn alles materielle ist beschränkt und endlich.

Dass wir zum Denken natürlich unser Gehirn brauchen, ist nichts neues. Das Gehirn ist absolut notwendig, aber gemäß dem vorausgegangen Argument eben nicht hinreichend (Tieren fehlt die Vernunft, deshalb ist das Gehirn schon alles, sie sind rein materielle Wesen).

Descartes verfrachtete (ein weiterer schwerer Fehler) praktisch das gesamte "Seelenleben" in den immateriellen Bereich. U. a. Bewusstsein (mit Vorstellungskraft) und Gedächtnis. Daher kommt diese anachronistische Vorstellung: "Wer an die immaterielle Seele glaubt, muss meinen, dass unser geistiges Innenleben von Materie abgekoppelt ist." - was sich nach einer Flasche Wein als recht offensichtlich falsch erweist.

Üblicherweise triggert das Argument jedoch noch viele weitere schlaue Einwände, wie
  • Sechs Zahlen (3 Punkte mit x- und y-Koordinate) reichen aus um ein Dreieck als Struktur in einem Computer zu repräsentieren!
  • Man sollte einfach das Axiomensystem der euklidischen Geometrie in den Computer einprogrammieren!
  • ...
Aber jetzt ist schon spät, es gibt allerdings zu all dem Antworten.
Reinhold
Beiträge: 6238
Registriert: Fr 8. Jan 2021, 14:22

Re: Welche Beweise gibt es für den Urknall?

Beitrag von Reinhold »

Corona hat geschrieben: Do 8. Dez 2022, 19:07
Reinhold hat geschrieben: Do 8. Dez 2022, 18:56
Spice hat geschrieben: Do 8. Dez 2022, 12:27 Es genügt doch erst einmal zu begreifen, dass man um eine unsterbliche Seele nicht herumkommt. Kein Mensch ist allwissend. Aufbauen kann man nur auf dem, was man weiß, und um eine unsterbliche Seele kann man wissen.
Unsterbliche Seele? :roll: Aus der Bibel kannst du das aber nicht wissen-gell Spice? ;)
Samuel?
Samuel? :roll: Magst du uns das bitte näher erklären liebste Corona? :)
"Macht euch nichts vor! Gott lässt keinen Spott mit sich treiben. Jeder Mensch wird ernten, was er gesät hat."
Gal. 6,7
Reinhold
Beiträge: 6238
Registriert: Fr 8. Jan 2021, 14:22

Re: Welche Beweise gibt es für den Urknall?

Beitrag von Reinhold »

Corona hat geschrieben: Do 8. Dez 2022, 21:10
Reinhold hat geschrieben: Do 8. Dez 2022, 20:37
Corona hat geschrieben: Do 8. Dez 2022, 20:19 Reinhold
Nur Menschen haben eine neshamah. Durch das einblasen kam ein funken gottes zum menschen.
Und was geschieht mit dieser "neshamah"-sprich dem "Funken Gottes" nach dem Tode eines Menschen? :roll:
Sie geht zurück zum ursprung
:thumbup: :clap:
"Macht euch nichts vor! Gott lässt keinen Spott mit sich treiben. Jeder Mensch wird ernten, was er gesät hat."
Gal. 6,7
Reinhold
Beiträge: 6238
Registriert: Fr 8. Jan 2021, 14:22

Re: Welche Beweise gibt es für den Urknall?

Beitrag von Reinhold »

Oleander hat geschrieben: Do 8. Dez 2022, 19:58
Reinhold hat geschrieben: Do 8. Dez 2022, 19:55 Ja es gibt nach dem Tod eines Menschen einen "Rest"
Verwechsle bitte nicht Glauben(darauf Vertrauen, dass...) mit "Wissen"...
Tatsache: Vielleicht ist es so, oder aber auch nicht...wir wissen es nicht
Ich doch Linchen. ;) Weißt du auch warum? :) Darum-steht wie folgt unmissverständlich in Titus 1:2
2 aufgrund der Hoffnung des ewigen Lebens, das Gott, der nicht lügen kann, vor ewigen Zeiten verheißen hat
:wave:
"Macht euch nichts vor! Gott lässt keinen Spott mit sich treiben. Jeder Mensch wird ernten, was er gesät hat."
Gal. 6,7
Reinhold
Beiträge: 6238
Registriert: Fr 8. Jan 2021, 14:22

Re: Welche Beweise gibt es für den Urknall?

Beitrag von Reinhold »

Corona hat geschrieben: Do 8. Dez 2022, 19:06 Geist=Ruach (hebr.) = Seele
Mit Verlaub-verwechselst du hier nicht Äpfel mit Birnen? ;)
https://de.wikipedia.org/wiki/Ruach
Rûaḥ und das Handeln Gottes
Rûaḥ wird im Tanach auch in Verbindung mit dem Handeln Gottes gebracht.
Die Autoren des Tanach nehmen an, dass JHWH die Bewegung des Windes veranlasst (Gen 8,1 EU), dass der Wind von Gott erzeugt werde („rûaḥ JHWH“ in Jes 40,7 EU) und dass Gott den Wind erschaffen habe (mit „bara“ in Am 4,13 EU). An einigen Stellen im Tanach wird rûaḥ im Sinne des „Atems Gottes“ verwendet Ps 18,16 EU. Dabei wird der Atem Gottes nicht selten mit einem kriegerischen Handeln JHWHs in Verbindung gebracht. In Jes 30,28 EU heißt es, Gottes feuriger Atem habe die Feinde vernichtet.
Im Gegensatz dazu die hebräische "nephesch" oder "Nefesch" oder griechische "Psyche"-sprich irreführend unsterbliche "Seele":
https://de.wikipedia.org/wiki/Nefesch
Nefesch
Nefesch (hebräisch נֶפֶשׁ næfæš, fem.) ist ein für die Hebräische Bibel zentraler Begriff, der in der deutschen Sprache keine Entsprechung hat. Traditionell, aber irreführend, wird er mit „Seele“ übersetzt. Ungefähr lässt sich die Nefesch als „die Vitalität, die sprudelnde Lebensenergie, die Leidenschaftlichkeit“ umschreiben.
Jetzt (endlich) alles klar bei dir Corona?
:wave:
"Macht euch nichts vor! Gott lässt keinen Spott mit sich treiben. Jeder Mensch wird ernten, was er gesät hat."
Gal. 6,7
Reinhold
Beiträge: 6238
Registriert: Fr 8. Jan 2021, 14:22

Re: Welche Beweise gibt es für den Urknall?

Beitrag von Reinhold »

Oleander hat geschrieben: Do 8. Dez 2022, 17:27
Thaddäus hat geschrieben: Do 8. Dez 2022, 17:20 Oder es sirbt den Kältetod....
Ich würde das im spirit. Sinn so meinen, das einem alles egal wird...man "erkältet" sowohl emotional , als auch immun (nicht mehr zugänglich für...) für alles andere...Man ist in sich selber tot....in einem "schwarzn Loch"...
Ähem-mit Verlaub-gem. dem Guru aller Physiker Stephan Hawking kann man eure o. "Vermutungen" aber ins berühmt berüchtigte Tönnchen kloppen:
https://www.spiegel.de/wissenschaft/men ... 32656.html
Hawking faszinierte das Informationsparadoxon über Jahrzehnte. Ausgangspunkt seiner Forschung waren Arbeiten von Albert Einstein aus dem Jahr 1915. Einstein war überzeugt, man könne Schwarze Löcher allein anhand ihrer Masse, ihrer Ladung und ihres Drehimpulses beschreiben. Hawking postulierte später, dass Schwarze Löcher auch eine Temperatur hätten.
Habe die Ehre
:wave:
"Macht euch nichts vor! Gott lässt keinen Spott mit sich treiben. Jeder Mensch wird ernten, was er gesät hat."
Gal. 6,7
Reinhold
Beiträge: 6238
Registriert: Fr 8. Jan 2021, 14:22

Re: Welche Beweise gibt es für den Urknall?

Beitrag von Reinhold »

Thaddäus hat geschrieben: Do 8. Dez 2022, 17:20 Reinhold
Weißt du, was ein Ereignishorizont ist? Nur alles, was diesen Ereignishorizont überschreitet, wird unaufhaltsam von einem schwarzen Loch eingesaugt und hat keine Chance mehr, ihm zu entkommen. Man muss also jenseits des Ereignishorizontes sein, um in die Fänge eines schwarzen Loches zu geraten. Solange man sich diesseits des Ereignishorizontes befindet, ist man in Sicherheit. Es ist nach wie vor unsicher, wie unser Universum sterben wird: entweder stürzt es irgendwann in einem gigantischen schwarzen Loch zusammen, in eine Singularität und gebiert dann ein neues Universum. Oder es stirbt den Kältetod.
Stirbt den Kältetod? :roll: Kann gem. Stephan Hawking aber unmöglich sein edle Maid:
https://www.spiegel.de/wissenschaft/men ... 32656.html
Hawking faszinierte das Informationsparadoxon über Jahrzehnte. Ausgangspunkt seiner Forschung waren Arbeiten von Albert Einstein aus dem Jahr 1915. Einstein war überzeugt, man könne Schwarze Löcher allein anhand ihrer Masse, ihrer Ladung und ihres Drehimpulses beschreiben. Hawking postulierte später, dass Schwarze Löcher auch eine Temperatur hätten.
:wave:
"Macht euch nichts vor! Gott lässt keinen Spott mit sich treiben. Jeder Mensch wird ernten, was er gesät hat."
Gal. 6,7
Benutzeravatar
Lichtstrebender
Beiträge: 1007
Registriert: Mo 20. Jun 2022, 13:23

Re: Welche Beweise gibt es für den Urknall?

Beitrag von Lichtstrebender »

Thaddäus hat geschrieben: Do 8. Dez 2022, 18:13 Ich habe keine Ahnung, was ein physischer Verstand sein sollte oder ein spiritueller? (Seit Immanuel Kant bezeichnet Verstand das Vermögen des Menschen Begriffe zu bilden, um aus denen Urteile ableiten zu können (während Vernunft allgemein das Vermögen des Menschen bezeichnet, Erkenntnisse und Wissen gewinnen zu können).
Inwiefern Begriffebilden physisch sein könnte ist mir rätselhaft, auch, wo das Spirituelle dabei sein soll?

Ich kann mir aber vorstellen, was du meinst. Du meinst, dass meine obige Aussage einen emotionalen Gehalt hat und nicht nur rational ist. D

du hast Recht, philosophisch korrekter müßte es Vernunft heissen.

Nein, ich meine nicht den emotionalen Gehalt, das ist schon in der Physis wahrgenommen.

Was ich meine ist subtiler und ich meine nur einen Zeitpunkt. Einen Punkt.

Den Zeitpunkt, wo man den Erkenntnisgewinn hat und alles gleichzeitig erkennt von einer Sache.
Warum? weil ich die Bedeutung dieses historischen Faktums erspüre.
Danach kommen erst die Gefühle und später die Sprache um das zu beschreiben , Gefühle und Sprache sind schon Übersetzung des Punktes.
Erstarrte Vögel, das Gefängnis ist offen
und ihr wagt nicht, zu fliegen!
Ich schrecke euch auf,
damit ihr flieget!
Benutzeravatar
Thaddäus
Beiträge: 1349
Registriert: Sa 14. Sep 2013, 18:47

Re: Welche Beweise gibt es für den Urknall?

Beitrag von Thaddäus »

Claymore hat geschrieben: Fr 9. Dez 2022, 01:18
Ja, es gibt viele Argumente für die Immaterialität der Seele. Aber man sollte doch wenigstens mal eines nennen.
[...]

Die Kernidee ist: Die Konzepte der menschlichen Vernunft besitzen im Gegensatz zu materiellen Abbildern eindeutige Bestimmtheit.

Das heißt, wenn wir das Konzept des Dreiecks bilden, umfasst es das Dreieck an sich mit allen unendlichen Möglichkeiten für Winkel und Seitenlängen.

Was jedoch räumlich-zeitlich in dieser Welt existiert, d. h. materiell ist, ist immer durch seine so gegebene Endlichkeit beschränkt und kann deshalb keine universellen "Formen" (i. S. v. Ideen) repräsentieren.

Aufs aller-simpelste (naja, zu simpel) reduziert: wir können die Unendlichkeit denken, deswegen basiert die Vernunft auf immateriellen Aspekten, denn alles materielle ist beschränkt und endlich.
Diese Begründung für eine immaterielle Seele provoziert unverzüglich gewisse Nachfragen:

Vorausgesetzt, diese Begründung ist korrekt, erklärt sie eigentlich nur, dass es Immaterielles gibt, jedoch nicht, dass es auch (immaterielle) Seelen gibt.

Anders ausgedrückt: Was unterscheidet deine wie oben begründete immaterielle Seele von z.B. Georg Cantors Beweis, dass die reellen Zahlen überabzählbar sind (dass also ihre Mächtigkeit im Unendlichen größer ist als z.B. die der natürlichen, abzählbaren Zahlen)? Bei beidem geht es um Immaterielles.

Es ist offensichtlich, dass Gegorg Cantors Beweis durch sein zweites Diagonalargument etwas Immaterielles nachweist, also etwas, das man physisch nirgendwo in der Natur finden kann, nämlich die Mächtigkeit der reellen Zahlen im Unendlichen.

[Exkurs: Womit Cantor übrigens nachgewiesen hat, dass unterschiedlich mächtige Unendlichkeiten existieren, ein höchst erstaunliches und kontraintuitives Ergebnis. Man sollte ja meinen, unendlich ist unendlich und da gibt es kein größer und kleiner. Dem ist aber offenbar nicht so. Cantors wichtigstes Ergebnis war, dass er bewiesen hat, dass Unendlichkeiten (also Immaterielles) mathematisch beherrschbar sind und damit also wissenschaftlich untersuchbar werden!]

Ich denke freilich nicht, dass du eine immaterielle Seele als ontologisch dasselbe betrachten möchtest, wie die Mächtigkeit der rellen Zahlen im Unendlichen. Das würde mich doch sehr wundern.

Will sagen: Nicht die Immaterialität ist das Problem. Dass es Immaterielles gibt ist offenkundig. Sondern was eine immaterielle Seele sein soll?
Zuletzt geändert von Thaddäus am Fr 9. Dez 2022, 18:41, insgesamt 2-mal geändert.
Spice
Beiträge: 11922
Registriert: Di 22. Mai 2018, 15:38

Re: Welche Beweise gibt es für den Urknall?

Beitrag von Spice »

Claymore hat geschrieben: Fr 9. Dez 2022, 01:18
Spice hat geschrieben:Was heißt denn hier schwurbeln? - Du kannst nicht nur nach dem Gefühl gehen, sondern musst auch den Verstand einsetzen und sehen, dass da was zusammenpasst.
Eine unsterbliche Seele lehren direkt oder indirekt viele Philosophen, ist Bestandteil der meisten Religionen. Und natürlich des Christentums. Jesus selbst sagt: "Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, doch die Seele nicht töten können; fürchtet viel mehr den, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle." (Mt. 10,28). Also die Seele kann nicht getötet werden. Das ist das Physische. Aber sie kann verdorben werden, nämlich durch die falschen Inhalte und dann erlebt sie die Hölle. Um aber etwas erleben zu können, muss ich lebendig sein.
Da hast du es von Jesus Christus - wenn du es anerkennen willst - von der höchsten Autorität. Die Philosophen sind widerum Meister des umfassenden Denkens. Ja, und das andere, was ich nannte, sind Erfahrungstatsachen, die das alles bestätigen.
Ja, es gibt viele Argumente für die Immaterialität der Seele. Aber man sollte doch wenigstens mal eines nennen.
Ich denke, ich habe im Lauf meines Aufenthalts in diesem Forum genügend Argumente genannt. Besonders beeindruckt haben mich die physischen Indizien durch Menschen, die nicht nur Erinnerungen an ihre früheren Erdenleben hatten, sondern deren neuer physischer Körper die Todesart mit der sie umkamen zum Ausdruck brachte.
Das wohl berühmteste und wichtigste Argument geht über das konzeptionelle Denken.

Es ist in seiner Grundform sehr alt, aber eine schöne zeitgenössische Fassung findet sich in James Ross' Immaterial Aspects of Thought.

Hier ist noch ein Blogpost mit ein paar Anmerkungen und Illustrationen, die ich zum Verständnis hilfreich fand. Leider auch auf Englisch.

Die Kernidee ist: Die Konzepte der menschlichen Vernunft besitzen im Gegensatz zu materiellen Abbildern eindeutige Bestimmtheit.

Das heißt, wenn wir das Konzept des Dreiecks bilden, umfasst es das Dreieck an sich mit allen unendlichen Möglichkeiten für Winkel und Seitenlängen.

Was jedoch räumlich-zeitlich in dieser Welt existiert, d. h. materiell ist, ist immer durch seine so gegebene Endlichkeit beschränkt und kann deshalb keine universellen "Formen" (i. S. v. Ideen) repräsentieren.

Aufs aller-simpelste (naja, zu simpel) reduziert: wir können die Unendlichkeit denken, deswegen basiert die Vernunft auf immateriellen Aspekten, denn alles materielle ist beschränkt und endlich.

Dass wir zum Denken natürlich unser Gehirn brauchen, ist nichts neues. Das Gehirn ist absolut notwendig, aber gemäß dem vorausgegangen Argument eben nicht hinreichend (Tieren fehlt die Vernunft, deshalb ist das Gehirn schon alles, sie sind rein materielle Wesen).
Ja, könnte ein Argument sein. Aber, ob es von vielen akzeptiert wird, halte ich für fraglich.

Descartes verfrachtete (ein weiterer schwerer Fehler) praktisch das gesamte "Seelenleben" in den immateriellen Bereich. U. a. Bewusstsein (mit Vorstellungskraft) und Gedächtnis. Daher kommt diese anachronistische Vorstellung: "Wer an die immaterielle Seele glaubt, muss meinen, dass unser geistiges Innenleben von Materie abgekoppelt ist." - was sich nach einer Flasche Wein als recht offensichtlich falsch erweist.
Ich verfrachte auch das gesamte Seelenleben in den immateriellen Bereich. Das mit der Flasche Wein finde ich, ist kein Argument dagegen. Meine Argumentation:
Die immaterielle Seele ist eine Seele auf dem Weg der Bewusstwerdung ihrer selbst und deshalb in einem physischen Leib verkörpert (im Grunde das, was Reichelt das "Bewusstwerden des Lebens an sich" nennt). Um mit ihm umgehen und in dieser Welt agieren zu können, muss sie eben ein Gehirn benutzen und auch wahrnehmen können, wie die Außenwelt beschaffen ist. Dazu gehört auch die Qualität des Weines zu spüren, nämlich, dass er die errungene Wachheit und Konzentrationsfähigkeit der Seele auf ein tieferes Niveau reduzieren kann. In der geistigen Welt gibt es keinen Wein. Da kann die Seele eine solche Erfahrung nicht machen. Kurz, die Seele kann auf den Körper wirken, aber eben auch das Sinnliche auf die Seele. Der Akteur und Erleber ist aber in jedem Fall die Seele.
Antworten