Ein erstaunliches Bild von Frida Kahlo, das ich tatsächlich bislang noch nicht kannte. Vielen Dank für die Verlinkung!Claymore hat geschrieben: ↑Fr 9. Dez 2022, 00:51 In Frida Kahlos Gemälde "Die Liebesumarmung des Universums, der Erde (Mexiko), meiner selbst, Diego und Herr Xólotl" verschmelzen die einzelnen "Personen" nicht, und verlieren auch ihre Individualität nicht, obwohl sie sich (zumindest bei Universum > Erde > Kahlo) einander als Teile enthalten. Das geht also genauso und ich finde dieses Bild sogar weniger gewollt und überzeugender.
Je länger man es betrachtet, um so mehr Details findet man darin. Dieses Bild wird mich ganz sicher noch eine Weile beschäftigen.
Da wäre ich an deiner Stelle etwas vorsichtiger! Wenn du recht hättest, dann wäre jede Göttin und jeder Gott, an die oder den in der Geschichte der Menschheit jemals Menschen aufrichtig geglaubt haben, ein tatsächliches Denotat der je Gläubigen.
Ich meine dagegen, dass alle gläubigen Menschen in der Geschichte der Menschheit sich nicht auf ein merkwürdiges transzendententes Wesen außerhalb der Raumzeit beziehen, sondern auf eine menschliche Idee: nämlich auf die Idee, dass etwas existiert, welches größer ist als sie selbst (Joseph Campbell). Ich glaube nicht, dass dieses ominöse transzendente Wesen außerhalb der Raumzeit (welches aber dennoch in diese Raumzeit angeblich eingreifen können soll) tatsächlich als das existiert, als das es von den allermeisten geglaubt wird, ich bin mir aber sicher, dass diese IDEE existiert. Und diese Idee, dass es etwas Größeres gibt als mich selbst, ist weder banal, noch lächerlich. Sie ist sehr ernst zu nehmen, denn sie drückt ein tiefes menschliches Bedürfnis aus.
He he, ich BIN als analytische Philosophin ausgebildetClaymore hat geschrieben: ↑Fr 9. Dez 2022, 00:51Deine quasi-Gleichsetzung der Teile mit dem Ganzen ist philosophisch gesehen sehr unpräzise. Ein analytischer Philosoph würde das nun erbsenzählerisch auseinandernehmenThaddäus hat geschrieben: ↑Mi 7. Dez 2022, 21:05 Der Kosmos ist der Kosmos. Und wir, als Teil dieses Kosmos, denken über uns und diesen Kosmos nach, was bedeutet, dass der Kosmos über sich selbst nachdenkt, da wir der denkende Teil von ihm sind. Und wenn wir in die Sterne schauen, dann schaut sich der Kosmos durch uns selbst an und denkt über sich in diesem Augenblick nach.

Genau genommen setze ich ja nicht die Teile mit dem Ganzen gleich. Ich behaupte stattdessen, dass das Ganze einen qualitativen Teil seiner selbst hervorgebracht hat, der - offenkundig - in der Lage ist, sich dieses Ganze (den Sternenhimmel und den Kosmos) anzusehen und sich Gedanken über ihn UND sich selbst zu machen. Hierüber staune ich.