Leben-Liebe-Wärme - und....

Säkularismus
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Solivagus
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Re: Leben-Liebe-Wärme - und....

Beitrag von Solivagus »

Hallo Lea,
Lea hat geschrieben: Do 8. Dez 2022, 15:37[…] In meinem Kopf gehen den ganzen Tag über tausend Gedanken. Und seit ich alleine lebe, passiert es öfter, dass so viele Gedanken nacheinander aufkommen, dass ich ganz vergesse, warum ich überhaupt darüber nachdenke. So habe ich mir schon zur Regel gemacht, ab und zu Selbstgespräche zu führen. Wenn ich etwas ausspreche, dann hat der Gedanke eine Form - ist quasi greifbar und teilbar.
wie wäre es mit einem Journal, eine Art Tagebuch? Dies bringt Deine Gedanken in eine noch anschaulichere Form und Du gewinnst dadurch gleichzeitig auch etwas Distanz, um Deine Gedanken und Gefühle retrospektiv besser einschätzen zu können.
Lea hat geschrieben: Do 8. Dez 2022, 15:37Und wenn ich den dann auch noch jemand anderem mitteile und darüber rede, dann wird er "lebendig" und bewirkt irgendetwas - bei mir und vielleicht auch bei anderen, mit denen ich meine Gedanken teile.
Sollten Dir die Monologe auf Dauer zu einseitig werden, fühle Dich eingeladen mir jederzeit eine Privatnachricht zukommen zu lassen.
"Du kannst ganz unmöglich nicht sein, denn Du bist aus Dir selbst Notwendigsein."
(Duns Scotus, Tractatus de primo principio, 91, Übs. W. Kluxen)
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Lea
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Re: Leben-Liebe-Wärme - und....

Beitrag von Lea »

Solivagus hat geschrieben: Do 8. Dez 2022, 22:15 wie wäre es mit einem Journal, eine Art Tagebuch? Dies bringt Deine Gedanken in eine noch anschaulichere Form und Du gewinnst dadurch gleichzeitig auch etwas Distanz, um Deine Gedanken und Gefühle retrospektiv besser einschätzen zu können.
Das habe ich alles schon, und nutze diese Möglichkeiten schon länger. Meine Beschreibung war auch nur eine Antwort auf die Frage:
Oleander hat geschrieben: Do 8. Dez 2022, 15:14 Was erhofft man sich dadurch, warum das Bedürnis, sich mitteilen zu wollen und was bringt dies und das...
Warum will man seine Gedanken mit anderen Menschen teilen?
Solivagus hat geschrieben: Do 8. Dez 2022, 22:15 Sollten Dir die Monologe auf Dauer zu einseitig werden, fühle Dich eingeladen mir jederzeit eine Privatnachricht zukommen zu lassen.
Danke für das Angebot. Aber ich habe schon genügend Angebote dieser Art im schriftlichen Austausch.
Es ging mir auch nicht darum, nach Lösungen für mein Gedankenchaos zu suchen. Ich stellte einfach meine ganz persönliche Art dar, wie ich meine Gedanken zu ordnen versuche - und warum ich meine Gedanken manchmal teile - mitteile.

Das Chaos entsteht auch nicht dadurch, dass ich keine Möglichkeit habe, mich mitzuteilen, sondern dadurch, wenn ich in meinem ganz realen Umfeld, in dem ich jetzt lebe, meine Gedanken nicht (hörbar) ausspreche. So bleiben die Gedanken, wie die Tropfen im Meer einfach so, wie sie kommen....und gehen. Und dadurch, dass ich sie ausspreche, bekommen sie einen "Anker", an dem genau diese ausgesprochenen Gedanken sich weiter entwickeln können.

... das Alles ist meine ganz persönliche Erklärung dafür, warum ich Gedanken ausspreche und vielleicht auch mitteile - mit anderen teile.... mit der einfachen Antwort: damit sie geordnet werden und etwas bewirken können ... bei mir selbst und vielleicht auch bei anderen Menschen.

.
Glauben (an Gott) funktioniert nicht, indem man "über" den Glauben redet, sondern indem man Glauben LEBT.
Sichtbar werden die Spuren indem sie hinführen zu Gott. Denn Gott findet man nur bei Gott selbst.
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Re: Leben-Liebe-Wärme - und....

Beitrag von Solivagus »

Hallo Lea,
Lea hat geschrieben: Fr 9. Dez 2022, 11:20Das habe ich alles schon, und nutze diese Möglichkeiten schon länger. […]
Danke für das Angebot. Aber ich habe schon genügend Angebote dieser Art im schriftlichen Austausch. […]
vermutlich bist Du dann in dieser Hinsicht mit noch besseren Ressourcen ausgestattet, als ich es bin. ;)
Lea hat geschrieben: Fr 9. Dez 2022, 11:20Das Chaos entsteht auch nicht dadurch, dass ich keine Möglichkeit habe, mich mitzuteilen, sondern dadurch, wenn ich in meinem ganz realen Umfeld, in dem ich jetzt lebe, meine Gedanken nicht (hörbar) ausspreche. So bleiben die Gedanken, wie die Tropfen im Meer einfach so, wie sie kommen....und gehen. Und dadurch, dass ich sie ausspreche, bekommen sie einen "Anker", an dem genau diese ausgesprochenen Gedanken sich weiter entwickeln können.[…]
Unliebsame Gedanken und unliebsame Gefühle (die emotionalen Manifestationen dieser Gedanken) ließen sich nicht nur extern durch das geschriebene oder gesprochene Wort, sondern auch intern ankern und ent-wickeln (auflösen).

In der Blütezeit der Coronahysterie fand ich mich als ungeimpfte Person oftmals in die vermeintliche Ecke gedrängt. Der gesellschaftliche Druck war enorm. Die innere Einkehr/Meditation bzw. das Gebet ermöglichten es mir, mich in mir selbst, meinem Gewissen und der Beziehung zu Gott zu ankern und zu erkennen (zu beobachten!), dass diese unliebsamen Gedanken und Gefühle, die Wände der vermeintlichen Ecke, kein ursprünglicher Teil meines Selbst waren. Sie stellten sich als Konstrukte äußerer Einflüsse und meiner eigenen Befürchtungen heraus. Nichts weiter als bloße Schatten.
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Lea
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Re: Leben-Liebe-Wärme - und....

Beitrag von Lea »

Solivagus hat geschrieben: Fr 9. Dez 2022, 17:44 In der Blütezeit der Coronahysterie fand ich mich als ungeimpfte Person oftmals in die vermeintliche Ecke gedrängt. Der gesellschaftliche Druck war enorm.
Ja, die Diskussionen und Ausgrenzungen zum Thema "Impfen" fand ich auch ätzend.

Ich selbst habe die Coronazeit aber eigentlich positiv empfunden. Weil ich direkt am Anfang des Lockdowns in einen anderen Ort umgezogen bin. Und dann war ich alleine - und habe es gut gefunden. Zwar wohnen hier im Ort auch zwei meiner Kinder, zu denen ich regelmäßigen Kontakt habe.... sowie auch ein paar Freundinnen aus früheren Zeiten. Aber da ich nicht mehr gut laufen kann, habe ich mich keiner Gemeinde oder sonstigen Gruppen angeschlossen. In der Zwischenzeit fand ich einige Online-Händler, bei denen ich alles kaufen konnte, was ich zum Leben brauche. Und irgendwie gefällt mir jetzt mein Leben, so wie es ist. Das hat dann natürlich auch zur Folge, dass es keine Gruppe mehr gibt, die mich ausgrenzen könnte - wovon auch immer.

Aber gut - ich bin Rentnerin, und muss mich niemandem mehr anpassen. Das sind natürlich ganz andere Voraussetzungen, als wenn man zur Arbeit gehen muss, um sein Geld zu verdienen.
Solivagus hat geschrieben: Fr 9. Dez 2022, 17:44 Unliebsame Gedanken und unliebsame Gefühle (die emotionalen Manifestationen dieser Gedanken) ließen sich nicht nur extern durch das geschriebene oder gesprochene Wort, sondern auch intern ankern und ent-wickeln (auflösen).
Ja, so etwas erlebe ich auch manchmal - besonders aber über den schriftlichen Austausch. Nicht nur bei den unliebsamen Gedanken, sondern auch bei Dingen, die mich einfach beschäftigen. Beim schreiben kann man sich Zeit lassen. Man kann das Ganze nochmal überdenken und nachlesen, bevor man es abschickt. Und manchmal kann das eigene Geschreibse sogar zu einem :idea: -Erlebnis führen.
Solivagus hat geschrieben: Fr 9. Dez 2022, 17:44 Die innere Einkehr/Meditation bzw. das Gebet ermöglichten es mir, mich in mir selbst, meinem Gewissen und der Beziehung zu Gott zu ankern und zu erkennen (zu beobachten!), dass diese unliebsamen Gedanken und Gefühle, die Wände der vermeintlichen Ecke, kein ursprünglicher Teil meines Selbst waren. Sie stellten sich als Konstrukte äußerer Einflüsse und meiner eigenen Befürchtungen heraus. Nichts weiter als bloße Schatten.
Aber sind nicht die Ängste und Gedanken, welche aus äußeren Einflüssen entstehen, auch ein Teil des eigenen Selbst? Sie werden von außen beeinflusst - aber man entscheidet immer selbst, ob man sie übernimmt ... oder eben nicht.

In einer Selbst-Beobachtung hat sich für mich ergeben, dass ich jetzt, in dieser meiner Lebensphase, viel kritischer und vorsichtiger geworden bin, als ich es noch vor etlichen Jahren war. Ich weiß, dass es aus den ganz realen Erfahrungen in meinem Leben entstanden ist. Ich bin Wege gegangen, bin manchmal gescheitert oder gestolpert, wurde verletzt, habe selbst verletzt.... Menschen näher kennen gelernt und vorsichtiger geworden, im Umgang mit Ihnen.... und mich selbst immer mehr erkannt, als Jemand, die vieles, was früher so scheinbar selbstverständlich war, heute nicht mehr so ist - weil ich eben alt geworden bin und nicht mehr so kann, wie es mal war.

Und es passiert nicht selten, dass ich mit meinen Gedanken durch Erinnerungs-Anstöße von außen, bei so manches Fettnäpfchen, BLamagen und Ungerechtigkeit, die ich selbst angestoßen habe, ankomme. Und dann schüttle ich über mich selbst den Kopf und frage mich, wie ich zu solch einem Verhalten kommen konnte. Aber ich sage mir: das war auch ich.

Aber ich habe aus meinen Fehlern gelernt. Und manches, was ich durch Fehler gelernt habe, kann ich in der Gegenwart an anderen Stellen, mit vielleicht anderen Menschen besser machen - weil ich es jetzt selbst nachvollziehen kann. So manchmal habe ich sogar den Eindruck, dass Gott mich absichtlich Situationen erleben lässt, die mir zeigen, dass ich anderen Menschen unrecht getan habe, wenn ich deren Verhalten beurteilt habe.
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Oleander
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Re: Leben-Liebe-Wärme - und....

Beitrag von Oleander »

oTp hat geschrieben: Sa 10. Dez 2022, 06:10 Es gibt Optimisten die das Gute und Nützliche sehen...
Wie zum Beispiel der user Fitundheil (er postet nur seine Gedanken und xxx...lässt sich auf Diskussionen darüber erst gar ned ein)
Auszug aus seinem Gedicht:
fitundheil hat geschrieben: Fr 9. Dez 2022, 09:44 Immer dann, wenn sich bei dir das Misstrauen rührt,
wünsche ich dir einen Vorschuss an Vertrauen.
... ....
oTp hat geschrieben: Sa 10. Dez 2022, 06:10 und Pessimisten, die ohne positive Denkleistung stets das Schlechteste annehmen und deren Befürchtungen
Vertrauen vorraussetzen ist gut, Vertrauen lernen (durch was wächst es :?: ) besser...
Wird Vertrauen enttäuscht oder gar mißbraucht, kann es dazu führen, dass, je öfter dies geschah, man mit der Zeit immer öfter oder nur mehr allem und jedem mißtrauisch gegenüber wird...(Vorsicht heißt die Mutter der Porzellankiste)

Weiter aus seinem Gedicht:
fitundheil hat geschrieben: Fr 9. Dez 2022, 09:44 Immer dann, wenn du dich über die Dummheit anderer ärgerst,
wünsche ich dir ein herzhaftes Lachen.
Lachen worüber?
Die "Dummheit" anderer kann zu einer Gefahr werden, und dann vergeht einem das Lachen...

Manchmal gewinne ich beim Lesen der Beiträge von Fitundheil den Eindruck, er lebt irgendwie in einer "anderen" Welt, redet sich so Einiges schön, womöglich mit der Absicht, andere damit zu erbauen/stärken...oder was weiß ich...
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Re: Leben-Liebe-Wärme - und....

Beitrag von Oleander »

Solivagus hat geschrieben: Do 8. Dez 2022, 21:37 Was sich mir allerdings nicht ganz erschlossen hat, ist, warum die jeweiligen Eigentümer ihren verkleidenden Untermieter nicht einfach des Grundstückes verwiesen haben?
Weil sie ihn nicht wahrnehmen können...
Er versucht in dem Film, sich auf "seine" Weise (Telekinese) bemerkbar zu machen, die Einwohner sind dadurch zwar irritiert und flüchten mitunter, wissen aber die Ursache nicht...
Am Ende des Films kann dieser "Geist" endlich loslassen (das irdische Dasein und seine Bedürfnisse, in dem Haus zu bleiben) und steigt in eine höhere Dimension auf...
Was diese ist, geht aus dem Film nicht hervor, es bleibt jedem selbst überlassen, was diese sein könnte...(Fantasie ist gefragt) :)
Das Laken fällt zu Boden, bleibt dort zurück -der Geist entschwindet...
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Re: Leben-Liebe-Wärme - und....

Beitrag von Solivagus »

Sei gegrüßt Lea,
Lea hat geschrieben: Fr 9. Dez 2022, 21:16Ja, die Diskussionen und Ausgrenzungen zum Thema "Impfen" fand ich auch ätzend.

Ich selbst habe die Coronazeit aber eigentlich positiv empfunden. Weil ich direkt am Anfang des Lockdowns in einen anderen Ort umgezogen bin. Und dann war ich alleine - und habe es gut gefunden. Zwar wohnen hier im Ort auch zwei meiner Kinder, zu denen ich regelmäßigen Kontakt habe.... sowie auch ein paar Freundinnen aus früheren Zeiten. Aber da ich nicht mehr gut laufen kann, habe ich mich keiner Gemeinde oder sonstigen Gruppen angeschlossen. In der Zwischenzeit fand ich einige Online-Händler, bei denen ich alles kaufen konnte, was ich zum Leben brauche. Und irgendwie gefällt mir jetzt mein Leben, so wie es ist. Das hat dann natürlich auch zur Folge, dass es keine Gruppe mehr gibt, die mich ausgrenzen könnte - wovon auch immer.

Aber gut - ich bin Rentnerin, und muss mich niemandem mehr anpassen. Das sind natürlich ganz andere Voraussetzungen, als wenn man zur Arbeit gehen muss, um sein Geld zu verdienen.
auch wenn ich andere Vorsetzungen hatte wie Du, hat mir die Coronazeit doch bittere Einblicke in das Wesen mir nahestehender Menschen geschenkt. Ich schreibe bewusst „geschenkt“, da sich diese Erfahrungen im ersten Moment zwar ernüchternd und auch schmerzhaft anfühlten, sich später allerdings als lehrreiche Lektionen herausstellten.
Lea hat geschrieben: Fr 9. Dez 2022, 21:16Ja, so etwas erlebe ich auch manchmal - besonders aber über den schriftlichen Austausch. Nicht nur bei den unliebsamen Gedanken, sondern auch bei Dingen, die mich einfach beschäftigen. Beim schreiben kann man sich Zeit lassen. Man kann das Ganze nochmal überdenken und nachlesen, bevor man es abschickt. Und manchmal kann das eigene Geschreibse sogar zu einem :idea: -Erlebnis führen.
Ich selbst bin auch erstaunt, auf was für eine Reise mich so manche Diskussionen hier im Forum mitnehmen.
Lea hat geschrieben: Fr 9. Dez 2022, 21:16 Aber sind nicht die Ängste und Gedanken, welche aus äußeren Einflüssen entstehen, auch ein Teil des eigenen Selbst? Sie werden von außen beeinflusst - aber man entscheidet immer selbst, ob man sie übernimmt ... oder eben nicht.
Dies ist eine entscheidende und wichtige Frage.

Identifiziere ich mich wirklich mit den unliebsamen Gedanken und Gefühlen wie Angst, Hass oder Neid?

Sind sie ein Teil der Werke des Geistes oder des Fleisches (vgl. Galater 5,19-22), des inneren oder des äußeren Menschen (vgl. 2.Korinther 4,16), des Selbst oder des Egos?
Lea hat geschrieben: Fr 9. Dez 2022, 21:16In einer Selbst-Beobachtung hat sich für mich ergeben, dass ich jetzt, in dieser meiner Lebensphase, viel kritischer und vorsichtiger geworden bin, als ich es noch vor etlichen Jahren war. Ich weiß, dass es aus den ganz realen Erfahrungen in meinem Leben entstanden ist. Ich bin Wege gegangen, bin manchmal gescheitert oder gestolpert, wurde verletzt, habe selbst verletzt.... Menschen näher kennen gelernt und vorsichtiger geworden, im Umgang mit Ihnen.... und mich selbst immer mehr erkannt, als Jemand, die vieles, was früher so scheinbar selbstverständlich war, heute nicht mehr so ist - weil ich eben alt geworden bin und nicht mehr so kann, wie es mal war.

Und es passiert nicht selten, dass ich mit meinen Gedanken durch Erinnerungs-Anstöße von außen, bei so manches Fettnäpfchen, BLamagen und Ungerechtigkeit, die ich selbst angestoßen habe, ankomme. Und dann schüttle ich über mich selbst den Kopf und frage mich, wie ich zu solch einem Verhalten kommen konnte. Aber ich sage mir: das war auch ich.

Aber ich habe aus meinen Fehlern gelernt. Und manches, was ich durch Fehler gelernt habe, kann ich in der Gegenwart an anderen Stellen, mit vielleicht anderen Menschen besser machen - weil ich es jetzt selbst nachvollziehen kann. So manchmal habe ich sogar den Eindruck, dass Gott mich absichtlich Situationen erleben lässt, die mir zeigen, dass ich anderen Menschen unrecht getan habe, wenn ich deren Verhalten beurteilt habe.
Mit dem Alter kommen zwar die unvermeidlichen körperlichen Einschränkungen, allerdings erwirbt man auch eine Charaktereigenschaft, welche sich nur durch Lebenserfahrung gewinnen lässt: Weisheit.

Und wenn du jetzt mit etwas älteren Augen auf dein bisheriges Leben zurückblickst, ist es nur wenig überraschend, dass du dein naives und jüngeres Selbst mit weitaus weiserem Blick beurteilst.
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Re: Leben-Liebe-Wärme - und....

Beitrag von Solivagus »

Hallo Oleander,
Oleander hat geschrieben: Sa 10. Dez 2022, 13:37Weil sie ihn nicht wahrnehmen können...
ich hätte die Ironie wohl mit etwas mehr als einem kleinen Emoji am Ende des Beitrags kennzeichnen sollen, entschuldige.
Oleander hat geschrieben: Sa 10. Dez 2022, 13:37Er versucht in dem Film, sich auf "seine" Weise (Telekinese) bemerkbar zu machen, die Einwohner sind dadurch zwar irritiert und flüchten mitunter, wissen aber die Ursache nicht...
Am Ende des Films kann dieser "Geist" endlich loslassen (das irdische Dasein und seine Bedürfnisse, in dem Haus zu bleiben) und steigt in eine höhere Dimension auf...
Für mich hat der „Plot Twist“ den Film am Ende rehabilitiert:
Spoiler: anzeigen
Die Zeitschlaufe und die Offenbarung, dass er selbst es war, der sie als noch glückliches Paar in Form eines mysteriösen Poltergeists heimgesucht hat.
Oleander hat geschrieben: Sa 10. Dez 2022, 13:37Was diese ist, geht aus dem Film nicht hervor, es bleibt jedem selbst überlassen, was diese sein könnte...(Fantasie ist gefragt) :)
Das Laken fällt zu Boden, bleibt dort zurück -der Geist entschwindet...
Aber was stand bloß auf dem Zettel seiner Frau? :)
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Re: Leben-Liebe-Wärme - und....

Beitrag von Oleander »

Solivagus hat geschrieben: Sa 10. Dez 2022, 16:40 Aber was stand bloß auf dem Zettel seiner Frau?
"Das Essen steht im Kühlschrank-P.S.: Ich liebe dich "

:angel:
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Re: Leben-Liebe-Wärme - und....

Beitrag von Oleander »

Helmuth hat geschrieben: So 18. Dez 2022, 06:42 Das wäre der typische Geist der Arroganz, wie es die Pharisäer und Schriftgelehrten gekennzeichnet hatte, die aber in Jesu Augen Heuchler waren.
Eine Bibelstelle dazu aus Lukas 11 https://www.bibleserver.com/ELB.LUT/Lukas18,11
9 Er sagte aber zu einigen, die überzeugt waren, fromm und gerecht zu sein, und verachteten die andern, dies Gleichnis:
10 Es gingen zwei Menschen hinauf in den Tempel, um zu beten, der eine ein Pharisäer, der andere ein Zöllner.
11 Der Pharisäer stand und betete bei sich selbst so: Ich danke dir, Gott, dass ich nicht bin wie die andern Leute, Räuber, Ungerechte, Ehebrecher, oder auch wie dieser Zöllner.
12 Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem, was ich einnehme.
Da steht, sie wären überzeugt davon, dass sie fromm und gerecht wären, weil...
überzeugt= für wirklich wahr halten
Sie verachteten jene, die nicht so waren, wie sie selber...

Das kann meiner Ansicht nach im Alltag verschiedene Formen annehmen.
Oft ist es nicht mal Verachtung der Person selber, sondern man sieht ihr Handeln (ihr Gedankengut) plötzlich von einer anderen Perspektive und will mitunter mit "solchen Leuts" nichts mehr zu tun haben, weil man ja selber nun ein (überspitzt) "Heiliger" ist, andere Prioritäten setzt und mit der "Welt" nichts zu tun haben will...
Man trennt sich von "denen"...fühlt sich vielleicht unwohl in "deren" Gesellschaft usw.

Ich würde das nun nicht unbedingt als Arroganz bezeichnen (ich bin nun was besseres "als die") aber man tut es vielleicht und unbewußt kann schon mal der Gedanke aufkommen: Na , bin i froh, dass i nimma so bin wie die...Praise the Lord...
Mitunter vergißt mancher auch gerne, dass er/sie selber mal einer "von denen " war...Schwächen hatte , Sklave der Sünde war usw. und wie es manchmal schwer fiel, aus dieser Teufelsküche zu kommen....und die Gefahr, wieder in dieser landen zu können...
13 Der Zöllner aber stand ferne, wollte auch die Augen nicht aufheben zum Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott, sei mir Sünder gnädig!
Gott war gnädig-zu einem selber-vergab einem ...denn man war vielleicht auch mal einer von "denen" und die Hoffnung besteht, dass "diese", auf die mancher herabsieht auch mal diese Gnade erwisen bekommt...
----

Keine Lehre-nur meine Gedanken, die mir heute kamen, weil ich immer wieder (gedanklich) Gefahr laufe, mich von Menschen zu distanzieren, die...anders ticken als ich...
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