Gott, ein ungerechter Richter ?

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Abischai
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Re: Gott, ein ungerechte Richter ?

Beitrag von Abischai »

@Helmuth
Ein seelsorgerlicher Rat sieht z.B. folgendermaßen aus.: "es steht geschrieben...". Auf Johannes' Frage hin, ob Jesus der Messias sei, erhält er auch keine Abfuhr, sondern den Hinweis auf das Offensichtliche: "Geht, sagt Johannes was ihr seht..." Das war DIE Antwort, die Johannes gebraucht hatte.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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Helmuth
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Re: Gott, ein ungerechte Richter ?

Beitrag von Helmuth »

Abischai hat geschrieben: Sa 17. Dez 2022, 12:47 Ein seelsorgerlicher Rat sieht z.B. folgendermaßen aus.: ...
Lass Zippo mal Stellung beziehen, ich sagte schon das oberg'scheite Daherreden fördert nur die Aufgeblasenheit. Hilft es? Nur zur Info: Ich brauche deine Hilfe ja (in dem Fall) nicht, kapischi? Von mir aus kein weiterer Beitrag hier, bis er sich äußert.

Und ich bleibe dabei, solche Fragen gehören nicht ins Bibelforum. Verschieb es bitte.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Oleander
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Re: Gott, ein ungerechte Richter ?

Beitrag von Oleander »

Zippo hat geschrieben: Sa 17. Dez 2022, 11:00 Und rettet er nur Menschen, die in unermüdlicher Weise auf ihn eindringen ?
Du hast in einem anderen Thread das Thema Lot und seine Frau angeschnitten.
Bat Lot ihn um Rettung?
Nein, es waren diese "Engel" die Lot und his family da raus zerrten..
Und wieviel Babies und Kleinkinder blieben zurück in So.u.Go. , die nicht(selber) um Errretung bitten konnten und umkamen?
Dito bei der Sintflut...
Ich sag dir was: Denk erst gar nicht darüber nach, denn denkt man darüber nach, dann...kommen immer mehr Zweifel auf.
Denn: Gott wird schon wissen, warum. :|
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Magdalena61
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Re: Gott, ein ungerechte Richter ?

Beitrag von Magdalena61 »

Zippo hat geschrieben: Sa 17. Dez 2022, 11:00 Vorher kommt diese Geschichte mit dem ungerechten Richter, der die Witwe nur rettet, weil,sie so hart auf ihn eindringt.
Ist Gott denn ein ungerechter Richter ? Und rettet er nur Menschen, die in unermüdlicher Weise auf ihn eindringen ?
Mir scheint, nicht jeder sieht das Gleiche, wenn er diesen Abschnitt liest. Das hängt wohl auch davon ab, was man erwartet.

Ich rufe Lk. 18 im Bibelserver auf; von den letzten Suchen her ist noch die SLT eingestellt, und lese Vers 1:
Lk. 18,1 (SLT): Er sagte ihnen aber auch ein Gleichnis, um ihnen zu zeigen, dass es nötig ist, allezeit zu beten und nicht nachlässig zu werden
... und denke: Das ist Sinn und Zweck des Gleichnisses. "Allezeit zu beten"-- wenn man etwas erreichen möchte.

Und die Sache mit der Ungerechtigkeit sehe ich so:
Wenn selbst ein ungerechter Richter (und davon gibt es viele---!! auch heute; "Gericht" hat oftmals weniger mit "Recht" zu tun, und auch nicht zwingend mit > der gewissenhaften Suche nach der> Wahrheit); wenn also ein Richter, der Gott nicht fürchtet, sich irgendwann dazu bequemt, der Witwe Recht zu verschaffen, dann dürfen wir hoffen, dass der gerechte Gott; der Gott der Gerechtigkeit, das viel schneller und zuverlässiger tut. Aber Er möchte halt, dass wir dran bleiben. So verstehe ich diese Verse.

Mein Problem wäre nun nicht die Frage, ob Gott nur diejenigen rettet, die ständig religiöse Formeln im Munde führen, sondern: Warum sollen wir dem Allwissenden denn ständig das Gleiche erzählen und uns dabei endlos wiederholen?

JHWH weiß doch alles, er weiß auch, was wir in der Zukunft bitten werden. Und Er vergißt niemals etwas!
Plappern sollen wir auch nicht, wenn wir beten.

Was also meint Jesus genau?

Meiner Meinung nach nicht, wir sollen täglich 25 Mal dieselben Sprüche aufsagen nach dem Motto: Viel hilft viel, "je öfter wir das Mantra repetieren, desto schneller wird das Gebet erhört". Das wäre dann ja auch mehr oder weniger Werkgerechtigkeit; ein Erarbeiten der Gnade... und eine solche Vorgehensweise passt nun auch nicht gerade zur Lehre der Apostel "allein aus Gnade".

Wenn ich am Morgen erwache, dann gehen mir so viele Gedanken durch den Kopf. Und viele davon haben mit Ungerechtigkeit zu tun in Politik, Gesellschaft und Familie. Meine Reaktion fällt nach einigem Grübeln meist so aus: "Schaffe du Recht!" (an Gott gerichtet)- Schaffe du Recht; tritt der Bosheit entgegen... - und da fürchte ich bereits, dass es Ihm auf die Nerven geht, weil ich das auch tagsüber im Verlauf diverser Gedankenketten denke oder sage.

Derzeit erfrieren wieder Obdachlose. Zum Beispiel. Warum öffnen die Kommunen nicht wenigstens Kellerräume in staatlichen Gebäuden? Warum dürfen Obdachlose nicht mit Hund übernachten? Warum dürfen sie nur eine Nacht bleiben?

Kann man denn noch ruhig schlafen, wenn man weiß, dass mehr als 37 000 Menschen in der BRD im Freien um ihr Überleben kämpfen?
"Schaffe DU Recht!" - Mir fällt halt auch oft nichts anderes ein; mir fehlen die Worte.
Lk. 18, 7-8 (SLT): Gott aber, wird er nicht seinen Auserwählten Recht schaffen, die Tag und Nacht zu ihm rufen, wenn er auch lange zuwartet mit ihnen? Ich sage euch: Er wird ihnen schnell Recht schaffen! Doch wenn der Sohn des Menschen kommt, wird er auch den Glauben finden auf Erden?
Den Glauben woran?
Daran, dass Gott die Gebete hört und darauf reagiert, würde ich sagen.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
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Oleander
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Re: Gott, ein ungerechte Richter ?

Beitrag von Oleander »

Magdalena61 hat geschrieben: Sa 17. Dez 2022, 15:53 Derzeit erfrieren wieder Obdachlose. Zum Beispiel. Warum öffnen die Kommunen nicht wenigstens Kellerräume in staatlichen Gebäuden? Warum dürfen Obdachlose nicht mit Hund übernachten? Warum dürfen sie nur eine Nacht bleiben?
Solche "Warum" Fragen hatte der biblische Hiob auch, weil er vieles nicht verstand und sie dann seinem Gott stellte...
Antwort bekam er darauf nicht...eher Zurechtweisung.

Was er allerdings laut Bibel tat, war: Für diese "Freunde" (die ihm nur zu oft was unterstellten, warum auch immer) Fürbitte zu leisten...
Hiob 42
10 Und der HERR wandte das Geschick Hiobs, als er für seine Freunde bat.
Und der HERR gab Hiob doppelt so viel, wie er gehabt hatte.
Meiner Ansicht nach: Weniger maulen über..., besser Fürbitte tun für... (auch wenn es oft schwer fällt)
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Travis
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Re: Gott, ein ungerechter Richter ?

Beitrag von Travis »

Zippo hat geschrieben: Sa 17. Dez 2022, 11:00 Hallo zusammen,

kingdom brachte einen Vers aus Lk 18,8. "Wenn des Menschen Sohn kommen wird, meinst du, er werde Glauben finden auf Erden ?"

Vorher kommt diese Geschichte mit dem ungerechten Richter, der die Witwe nur rettet, weil,sie so hart auf ihn eindringt.
Ist Gott denn ein ungerechter Richter ? Und rettet er nur Menschen, die in unermüdlicher Weise auf ihn eindringen ?
Der Richter in dem Gleichnis wird in den Gegensatz zu Gott gesetzt. Wenn also schon ein solch ungerechter Richter Recht spricht wenn ihn jemand wegen einer berechtigten Rechtsache bedrängt, obwohl es ihm nicht nur an Menschenfurcht (positiv) sondern auch an Gottesfurcht (negativ) mangelt, wie sehr wird dann Gott Gerechtigkeit dem zukommen lassen, der darum bittet. Denn bei Gott ist keine Ungerechtigkeit.

Die Wesenszüge Jesu/Gottes haben mir in meinem Leben schon bei vielen offenen Fragen und in vielen schweren Lebenslagen Halt gegeben. Denn das Gott gerecht ist, daran lässt die Schrift keinen Zweifel. Darauf kann ich mich verlassen. Vielleicht ist das der Glaube, den der Menschensohn (Jesus) bei seinem Kommen sehen möchte?
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Oleander
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Re: Gott, ein ungerechter Richter ?

Beitrag von Oleander »

Travis hat geschrieben: Sa 17. Dez 2022, 16:47 Die Wesenszüge Jesu/Gottes haben mir in meinem Leben schon bei vielen offenen Fragen und in vielen schweren Lebenslagen Halt gegeben.
Du meinst wohl eher Aussagen aus der Bibel, die Gott beschreiben(Gottesbild)?

Ich sag mal so
: Es kann einem wohl Trost sein, wenn man liest:
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und dein Stab trösten mich.
Hilft aber einem Hilfesuchenden(Kranken)wenig, wenn er einen Arzt aufsucht, der ihm helfen könnte, ihn aber nur mit Worten tröstet...
Spoiler: anzeigen
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Travis
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Re: Gott, ein ungerechter Richter ?

Beitrag von Travis »

Oleander hat geschrieben: Sa 17. Dez 2022, 17:01 Du meinst wohl eher Aussagen aus der Bibel, die Gott beschreiben(Gottesbild)?
Ich meinte es so, wie ich es schrieb.
Oleander hat geschrieben: Sa 17. Dez 2022, 17:01 Hilft aber einem Hilfesuchenden(Kranken)wenig, wenn er einen Arzt aufsucht, der ihm helfen könnte, ihn aber nur mit Worten tröstet...
Ein solcher Arzt hätte sowohl seinen Beruf als auch den Sinn der Gottesworte nicht verstanden.
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Oleander
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Re: Gott, ein ungerechter Richter ?

Beitrag von Oleander »

Travis hat geschrieben: Sa 17. Dez 2022, 19:08 Ein solcher Arzt hätte sowohl seinen Beruf als auch den Sinn der Gottesworte nicht verstanden.
Ich hörte grade wieder das Lied "Heidschi Bumbei..."

Da kamen mir folgende Gedanken:

Solange das "Kind" klein ist (vor allem im Säuglingsalter), versuchen liebevolle Eltern so gut wie möglich, deren Bedürfnisse zu stillen, sie zu behüten und beschützen vor allem Möglichen...
"Man" gibt auf sie acht,weil sie selber noch nicht in der Lage sind...

Inwiefern tut Gott das bei seinen "Kindern", wie greift er ein?

Kommen die eigenen Kinder in ein gewisses Alter, muss man als Elternteil lernen, zulassen und loslassen, damit das Kind aus eigenen Fehlern lernt (siehe der verlorenen Sohn) und zu einem Erwachsenen heranwachsen kann, das Bedürfniss Hilfe zu leisten oder zu bewahren ist zwar instinktiv noch da, aber man muss auch zulasssen können und das Kind nicht unter einen Quargelsturz stellen, damit ihm ja nix passiert...

Inwiefern könnte man das auf die Gemeinschaft Gott-Mensch übertragen?
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Zippo
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Re: Gott, ein ungerechte Richter ?

Beitrag von Zippo »

Oleander hat geschrieben: Sa 17. Dez 2022, 12:29
Helmuth hat geschrieben: Sa 17. Dez 2022, 12:13 Wie kann ein Christ an Gottes Gerechtigkeit zweifeln?
Das interpretierst du in Zippos post hinein...
Es geht hier ja um Lesearten und Lehrmeinungen der Bibel.
Anstatt mal wieder in ein Mimimi auszubrechen, könntest du Bibelstellen anführen, die die Gerchtigkeit Gottes belegen und das mit der Witwe und dem Richter erklären...
Hier lesen ja andere auch mit, vielleicht können die davon profitieren?
Ganz richtig Oleander, so denke ich auch ! Ich hatte mit meiner Frage nicht einmal im entferntesten einen Hader mit Gott im Sinn.
Obwohl der auch erlaubt ist, wie Spice richtig erwähnt. Das ganze Buch Hiob ist auch in diesem Sinn geschrieben.

Helmurh sollte sich mal fragen, warum er häufiger meine Worte für eine persönliche Attacke gebraucht, die hier völlig fehl am Platz ist.

Es steht ja im Einstieg, wie ich auf dieses Thema gekommen bin. Lk 18,8 ist der Aufhänger und über diesen Vers habe ich, ähnlich wie kingdom, schon häufiger nachgedacht und überlegt, daß er gut in unsere Zeit paßt.
Und jetzt habe ich eben noch mal den Vortext dazugelesen und ich wundere mich jedesmal über diese Worte.

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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