Dann redest du davon, dass du über ein Wissen verfügst (nämlich das Wissen, dass Reinkarnation eine Tatsache ist). Damit Re-Inkarnation eine Tatsache sein kann, muss es freilich etwas geben, dass re-inkarniert werden kann. Und die logische Voraussetzung hierfür ist, dass etwas inkarniert ist (sonst kann es ja nicht re-inkarniert werden).
Es ist allerdings völlig unklar, was genau (eine Seele, eine Person, das Ich, das Bewusstsein oder das Selbst-Bewusstsein, die Psyche etc.) worin genau in-karniert ist (im ganzen Körper, im Kopf, im Gehirn, in Teilen des Gehirns, im Herzen, im Bauch als Bauchgefühl, im Leib - der nicht dasselbe ist wie ein Körper! - etc.) und wie man sich dieses In-Karniert-Sein (also das Im-Fleisch-Sein) genau vorzustellen hat. Wie das In-Karniert-Sein von "etwas", das nicht selbst körperlich ist, also funktionieren soll?
Zudem ist ungeklärt, wie man sich das, was in-karniert ist vorzustellen hat, wenn es nicht mehr inkarniert ist, denn um re-inkarniert zu werden, muss es vorher ex-karniert sein?
Ebenfalls ungeklärt ist, wie trotz Ex-Karnation und Re-Inkarnation die Identität dessen, was da ex-karniert und re-in-karniert wird, gewahrt werden soll? Oder ist das, was re-inkarniert wird nicht mehr identisch mit dem, was vorher ex-karniert wurde (was immer das ist)?
Kurzum: Wie ist z.B. dauerhafte personale Identität überhaupt realistisch denkbar, nachdem man gestorben ist und der physische Körper zerstört. Und wie kann diese personale Identität nach Tod und Re-Inkarnation (z.B. in einem neuen Körper) gewahrt werden, denn zu unserer Identität als lebende Personen gehört ja auch unser je eigener Körper, der als mein Körper, den ich fühle und dessen Funktionen ich zum Teil wahrnehme zu meinem Leib wird.
Leider hilft Claymores Vorschlag, die Form des Menschen (also das, was den Menschen zum Menschen macht) als dasjenige anzusehen, welches in-karniert ist, bei der Beantwortung all dieser Fragen nicht viel weiter.