Vorstellungen der Seele

Philosophisches zum Nachdenken
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Oleander
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Re: Vorstellungen der Seele

Beitrag von Oleander »

Thaddäus hat geschrieben: Sa 7. Jan 2023, 16:17 Fällt dir auf, wie oft du Claymore und mir vorwirfst, deine Ansichten um 180° auf den Kopf gestellt wiederzugeben? Das sollte dir zu denken geben.
Das hat er schon im blauen so gemacht...
Aber ich denke, dass er nicht "vorwerfen will", sondern eher den Eindruck gewinnt, nicht richtig verstanden zu werden.
Fällt mir auch oft schwer, ihn nachvollziehn zu können, weil seine Ausdrucksweise so verwirrend ist und (keine Ahnung , was in seinem Kopf so vorgeht) dass man am Ende nicht mehr versteht, was er eigentlich wirklich aussagen möchte...
Er kommt von einem ins andere, zerlegt die Dinge bis ins Kleinste(zuerst müsssen wir mal klären, um...)
Er lebt in seinen eigenen Vorstellungen und mir kommt vor, er kann den anderen dann gar nimma verstehn...
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
Hiob
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Re: Vorstellungen der Seele

Beitrag von Hiob »

Thaddäus hat geschrieben: Sa 7. Jan 2023, 16:17 Thaddäus hat geschrieben: ↑Do 5. Jan 2023, 10:13
Die von Hiob getätigte Aussage (HzA1) ist nachweislich ein performativer Widerspruch, denn sie behauptet ein Wissen zu formulieren, über das verfügen zu können in derselben Aussage bestritten wird.
Da verdenkst Du Dich: Meine Voraussetzung, dass "Sein" nicht Ableger von "Ich" ist, sondern eine Ich-unabhängige Größe, ist kein "Wissen", sondern eine Setzung. Eine weitere Setzung ist (in Glaubens-Ablehnung eines solipsistischen oder materialisten Weltbildes), dass das, was ich "Sein" nenne etwas kategorial anderes ist als "Wahrnehmung". Wenn man diese Definitionen kennt (die im übrigen in der europäischen Kulturgeschichte nicht ganz ungeläufig sind), ist der strittige Satz logisch richtig.

Was Du (als Beispiel für viele andere) machst: Du unterlegst DEIN weltanschauliches Begriffs-Verständnis MEINEM Satz und sagst dann: "Der Satz ist falsch". Es ist nicht "sophistisch", wenn man definitorisch festlegt, wovon man spricht. GRUNDLAGEN!!!!
Thaddäus hat geschrieben: Sa 7. Jan 2023, 16:17 Die Begriffe "Ontisch" und Hermeneutik" kann man einfach nachschlagen, wenn man nicht weiß, was diese Fachbegriffe bedeuten.
Ontisch im metaphysischen Sinne? Im naturalistischen Sinne? --- Hermeneutisch im Sinne von Schlegel/Ast? Im Sinne Gadamers?- Notabene: Metaphysisch-ontisch ist annähernd das Gegenteil von naturalistisch-ontisch. - Aber selbstverständlich müssen wir uns darüber nicht klar sein - Sprache spricht ja für sich. :mrgreen:
Thaddäus hat geschrieben: Sa 7. Jan 2023, 16:17 Du kannst gerne meine konkreten Argumentationen in den beiden Posts konkret kritisieren.
Deine Argumentation ist richtig in Bezug auf DEIN Verständnis der damit verbundenen Begriffe. Da kommt kein Widerspruch. - Konkret: Du kannst nicht einfach mit dem Wort "Wissen" rumwerfen. ohne zu klären, was Du damit meinst. - "Voraussetzungen" sind kein "WIssen". - UND: Nachweise sind der dritte Schritt nach "Voraussetzung" <sic!> und "Behauptung".
Thaddäus hat geschrieben: Sa 7. Jan 2023, 16:17 dann stehen sie in direktem Widerspruch zu deiner Äußerung
Nein. - Aber mir schwant langsam, wo das Problem liegen könnte: Du scheinst "systemischer Nachweis" mit "ontisch" gleich zu setzen. Zur Begriffsklärung (überm Daumen):

1) ontische Realität = das, was wir nur als Referenzpunkt haben können, aber kategorial nie erreichen können.
2) Tatsache kann man meinetwegen das nennen, was systemisch nachgewiesen ist. Allerdings kann dies in der Wirklichkeit falsch sein - dazu kann ich Dir bei Gelegenheit Beispiele bringen.
3) Glaube ist, wenn etwas nicht nachweisbar, aber gut begründbar ist.
4) Meinung ist irgendeine Einschätzung ohne Anspruch auf Überbau.
Thaddäus hat geschrieben: Sa 7. Jan 2023, 16:17 Wenn es niemanden gibt, der die Tatsachen erkennen kann, wenn es also niemanden gibt, der die Wirklichkeit erkennen kann, dann ist die Feststellung, dass es eine gibt nichts als eine hohle und unbeweisbare Spekulation.
Wer stellt da was fest? - Die Aussage ist: "Wenn es einen Vulkan irgendwo im Sonnensystem gibt, dann ist er es unabhängig von unserer Wahrnehmung". Er IST dasselbe, ob wir ihn wahrnehmen oder nicht (Die Champions League der Quantenmechanik lassen wir hier erst mal weg - erst mal 2. Bundesliga). - Wo ist da ein performativer Widerspruch?
Thaddäus hat geschrieben: Sa 7. Jan 2023, 16:17 Fällt dir auf, wie oft du Claymore und mir vorwirfst, deine Ansichten um 180° auf den Kopf gestellt wiederzugeben?
Ich vermute, dass von uns verwendete Begriffe vollkommen unterschiedlich semantisch besetzt sind. Mein jetziger Stand ist, dass Du "logisch oder wissenschaftlich nachgewiesen" synonym setzt mit "wirklich/ontisch". Und dass Du das Wort "wissen" dementsprechend gleichermaßen für Systemisches und Ontisches gleichsetzt. Dass dann mein Satz in Deinem Verständnis was ganz anderes bedeutet, kann sein.
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Re: Vorstellungen der Seele

Beitrag von Hiob »

Oleander hat geschrieben: Sa 7. Jan 2023, 16:27 Er kommt von einem ins andere, zerlegt die Dinge bis ins Kleinste(zuerst müsssen wir mal klären, um...)
Stimmt. - Wenn ich Dich frage, wo Du lebst, und Du antwortest "Wien", und ich dann sage "Ach wie schön, also am Rhein", dann ist der Moment für Dich gekommen zu fragen: "Hiob, was verstehst Du eigentlich unter 'Wien' und "Rhein' ?" - Genau so geht es mir gelegentlich.
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Oleander
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Re: Vorstellungen der Seele

Beitrag von Oleander »

Hiob hat geschrieben: Sa 7. Jan 2023, 17:30 sondern eine Setzung.
Auch du (wie ander auch) setzen und darauf wird aufgebaut...

Nur du(auch wie andere) sind der Ansicht...und schon entsteht Spaltung....
Du versteht vielleicht nicht, was ich meine...kannst nicht nachvollzien, warum...
Das beginnt schon in kleinsten Dingen: Das "schmeckt" mir nicht..
Aber warum nicht, ich finds köstlich....

Und schon gehts los...die Debatte, warum... :|
Kannst du Ansichten auch einfach stehn lassen?
Oder geht der Kampf um "Wahrheit" weiter?
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Oleander
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Re: Vorstellungen der Seele

Beitrag von Oleander »

Hiob hat geschrieben: Sa 7. Jan 2023, 17:35
Oleander hat geschrieben: Sa 7. Jan 2023, 16:27 Er kommt von einem ins andere, zerlegt die Dinge bis ins Kleinste(zuerst müsssen wir mal klären, um...)
Stimmt. - Wenn ich Dich frage, wo Du lebst, und Du antwortest "Wien", und ich dann sage "Ach wie schön, also am Rhein", dann ist der Moment für Dich gekommen zu fragen: "Hiob, was verstehst Du eigentlich unter 'Wien' und "Rhein' ?" - Genau so geht es mir gelegentlich.
Nein, ich würde dich in dem Fall nicht fragen, was du unter Wien "verstehst, sondern dir sagen: Es ist die Hauptstadt von Ösi.
Nicht weil ich das glaube, sondern ´weil das jemand so festgelgt hat, also IST es so.... ;)-in dem Fall ;)

Also: Nimmst du einfach etwas als Begebenheit hin, wie :"Gott "sprach: Du sollst nicht deines nächsten Haus begehren, weil..
Oder denkst du darüber nach und es erscheint dir als vernünftig, weil du selber es auch nicht haben willst, wenn jemand dir ...
Ich bevorzuge es , einen Sinn in einer Aussage nachvollziehn zu können und nicht einfach was anzunehmen, weil...

Wenn in der Bibel steht: Gott ist es ein Greuel, wenn jemand Homo ist....
Dann stelle ich Fragen, die mich bewegen, dazu....
Warum ist es ihm (oder mir)ein Greuel?
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Re: Vorstellungen der Seele

Beitrag von Claymore »

Hiob hat geschrieben: Fr 6. Jan 2023, 00:34Eine Kreisfläche ist authentisch zu einer Kugel, obwohl beide unterschiedliche Dimensionen haben. Ein Dreieck oder viereckig ist NICHT authentisch zu einer Kugel. Sicherlich kann man solche Beispiele zu einem allgemeinen Lehrsatz umformulieren, habe ich aber noch nicht gemacht, weil mir die Sache selbst reicht.
Und mir reicht das halt nicht. Denn den allgemeinen Lehrsatz haben die Philosophen auch nach zwei Millennia Nachdenken nicht gefunden.

Was der Begriff "Wahrheit" bedeuten soll (streng zu trennen von der Frage, was wahr ist), bleibt nach der Korrespondenztheorie unverständlich.
Hiob hat geschrieben: Fr 6. Jan 2023, 00:34 Soll das der christlichen Philosophie entsprechen? Dort ist es eigentlich genau umgekehrt: Übereinstimmung der Überzeugungen mit den Dingen. Also die Überzeugungen haben übereinzustimmen und nicht die Dinge. - Avicenna Version ist »ein Satz ist wahr, wenn er mit der Wirklichkeit übereinstimmt«. - Ontisch richtig. SChwierig wird es, wenn man beansprucht, dass die Überzeugung entscheidet, OB etwas wahr ist.
"Veritas est adaequatio rei et intellectus" ist wörtliches Zitat von Thomas von Aquin. "Wahrheit ist Übereinstimmung des Dings und des Verstands". Also kommen Überzeugungen streng genommen nicht mal vor.

Das ist ziemlich eindeutig christliche Philosophie.

Es ist jedoch falsch, den Satz von Thomas so zu interpretieren, als ob sich die Dinge generell nach dem Verstand richten sollen.

Denn Übereinstimmung ist eine symmetrische Relation. Aus "x stimmt überein mit y" folgt "y stimmt überein mit x", und umgekehrt.

Korrekt ist, dass Thomas es offen lässt, was sich nach was richten soll. So schreibt er in der Summa: "denn ein Haus gilt als wahr, wenn es das Abbild der Form im Geiste des Architekten ausdrückt".

Keiner sagt mehr "ein wahres Haus", aber völlig ungewöhnlich ist so ein Sprachgebrauch nicht. "Ein wahrer Gentleman" ist ein Mann, der mit der Idee eines Gentlemans in unserem Verstand übereinstimmt.

Was ist aber mit all dem außerhalb der menschlichen Sphäre? Der ganzen Natur? In diesem Fall sind die Dinge wahr, wenn sie dem göttlichen Intellekt entsprechen, d. h. seinem Schöpfungsplan.

Wahrheit im Sinne der Übereinstimmung mit dem menschlichen Verstand wird bei natürlichen Dingen dagegen nur erreicht, wenn sich der menschliche Verstand an die Dinge anpasst und nicht umgekehrt.

Im Spätmittelalter setzte sich dann diese letztere Bedeutung durch (Wilhelm von Ockham).
Hiob hat geschrieben: Fr 6. Jan 2023, 00:34 Da hast Du etwas grandios missverstanden. - Erstens hat dies nichts mit "wollen" zu tun. Zweitens bedarf man für pragmatische Dinge wie Giftgasangriffe und Hühneraugen keine ontologischen Modelle.
Ich denke, dass es hier ums wollen geht. Man will einfach behaupten, was einem gefällt, und dabei respektiert werden ohne sich mit Kritik auseinandersetzen zu müssen.

Dazu ist völlig unklar wo "pragmatische Dinge" aufhören und wo sie anfangen.
Hiob hat geschrieben: Fr 6. Jan 2023, 00:34HÄ? Doch gerade NICHT!! - Der moderne Mensch denkt methodisch und modellhaft - was keine Kritik sein soll. Aber das hat doch nichts mit "absolut" zu tun.
Nein. Die Gesellschaft zerfällt nach GRÖBSTER Einteilung in drei Gruppen: ;-)
  1. Wissenschaftsgläubige
  2. "woke" Personen
  3. Querdenker (ein "e"!)
Gruppe 1 denkt modellhaft. Gruppe 2 nur teilweise und setzt auf sozialen Konstruktivismus. Gruppe 3 ist auf dem "ontisch"-Trip.

Zwischen ALL diesen Gruppen knallt es heftig. Auch zwischen Gruppe 1 und 2. Siehe das Drama zwischen Christiane Nüsslein-Volhard (Nobelpreisträgerin, Biologin) und Sven Lehmann (Queer-Beauftragter der Bundesregierung).

Traurig, aber in Gruppe 3 tummeln sich auch viele extrem ÜBLE Gestalten, womöglich sogar die meisten. Ergo: Korrespondenztheorie + moderner Mensch = toxische Mischung.
Versuch eines hinführenden, aber nicht perfekten Vergleichs: Der wissenschaftliche Modell-Zugang verhält sich zu ontologischem Verstehen wie die euklidische Mathematik zur relativistischen Mathematik. Ontologisches Verstehen bedarf einer Dimension, die in der von Dir gepredigten Welt nicht nötig ist. Oder anders gesagt: Unbesehen vermute ich, dass Deine Aussagen im Rahmen des von Dir angelegten Horizonts richtig sind. Noch anders: Wer letztlich materialistisch denkt (das tut man auch dann, wenn man von Geist und Qualia spricht, solange man nicht metaphysisch geerdet ist), braucht nicht über ontische Fragen nachzudenken.
K. A. was "metaphysisch geerdet" bedeuten soll. Ich glaube an eine immaterielle, unsterbliche Seele. Also nein, ich denke nicht materialistisch.

Zu dem Vergleich: Bei nicht-euklidischer Geometrie liegt echte Substanz zum Verstehen vor. "Ontologisches Verstehen" ist dagegen leer, da wir keinen Zugang zur ontischen Wirklichkeit (gemäß deiner Definition) haben. Daher ist das nur ein Manöver um behaupten zu dürfen, was man will, und Kritik kategorisch zurückweisen zu können.
Hiob hat geschrieben: Fr 6. Jan 2023, 00:34Dazu braucht man das Wort "Wahrheit" nicht. Das ist gerade so, als würde ich eine Wurst aus dem Kühlschrank-Gott holen. Das Wort Gott braucht man beim Kühlschrank nicht.
"Nutzwert" war zu allen Zeiten eine intuitive Bedeutung des vielschichtigen Wortes "Wahrheit". Ich erkläre sie nur zur einzigen. "Gott" und "Kühlschrank" hatten dagegen nie was miteinander zu tun.
Hiob hat geschrieben: Fr 6. Jan 2023, 00:34 Ist bei Dir Geist ein Produkt der Materie oder ist bei Dir Materie ein Produkt des Geistes? - Die Antwort entscheidet, wo Du im Verhältnis zu geistlicher Philosophie stehst.
Meine Antwort ist: Materie ist Produkt des (göttlichen) Geistes.
Hiob hat geschrieben: Fr 6. Jan 2023, 00:34Erstmal der Kern. Verhält sich der Vulkan anders, wenn jemand hinguckt? Gibt es ihn nur, weil jemand hinguckt?
Empirisch gesehen gibt es den Vulkan auch wenn niemand hinguckt. Nimm einen Vulkan, stell eine Kamera auf, die ihn aufzeichnet. Entferne dich und alle anderen Menschen aus dem Gebiet. Am Ende schau dir die Aufzeichnung an und du stellst fest: der Vulkan stand völlig unbeeindruckt da und verhielt sich nicht anders als sonst.

Und wenn auf einem fremden Planeten eine Entität zuhause ist, die zwar aussieht wie ein Vulkan aber auf Anwesenheit von bewussten Lebewesen reagiert oder dann erst auftaucht, würden wir diese Entität sicher nicht "Vulkan" nennen. Das entspricht nicht unserem Konzept von Vulkan.

Klar, darauf wolltest du mit deiner Frage nicht hinaus. Aber auf was denn dann? Was würde es bedeuten, dass auch das Filmmaterial erst auftaucht, wenn wir draufschauen?

Du entlehnst Begrifflichkeiten, die du in der Sinnenwelt erlernt hast, und wendest sie in Analogie auf das an, was die Sinnenwelt transzendiert. Aber für sowas braucht man sehr hohe Präzision, die du selber nicht aufbringen willst.

Alles 1000 × bekannt ... und 100% unproduktiv! Ist hier auch off-topic von daher brechen wir lieber ab, um wieder zum Thread-Thema, der Seele, zurückzuwechseln.
Zuletzt geändert von Claymore am Sa 7. Jan 2023, 20:25, insgesamt 2-mal geändert.
Heinz Holger Muff

Re: Vorstellungen der Seele

Beitrag von Heinz Holger Muff »

Thaddäus hat geschrieben: Sa 7. Jan 2023, 11:59 In der Jerusalemer Urgemeinde und bei den frühesten Christen vor Paulus existieren keine vergleichbaren Vorstellungen über eine Seele, die unsterblich ist. Das ist alles antike Philosophie, die erst von Paulus und seinen Anhängern übernommen wurde.
Vorweg-schön dich wieder zu lesen Thaddi. :wave: Aber mit Verlaub-der Apostel Paulus der gem. Apostg. 9;15 von Jesus -der wie du richtig erkannt hast nicht an eine unsterbliche Seele glaubte-als wertvolles Gefäß-sprich Werkzeug gebraucht wurde-hat ihm so einen Bären aufgebunden? :o In Apostg. 9:15 sagt nämlich Jesus höchstpersönlich folgendes zu dem ängstigen Ananias:
15 Doch der Herr sagte: "Geh nur hin! Denn gerade ihn habe ich als Werkzeug für mich ausgewählt. Er soll meinen Namen bei Nichtjuden und ihren Königen genauso bekannt machen wie bei den Israeliten.
Und den Nichtjuden sollte Paulus dann etwas von einer unsterblichen Seele vorgauckeln-gell? :) Mitnichten-der Apostel Paulus wies die griechische Philosophie zurück, denn er glaubte nicht an eine unsterbliche Seele. Statt dessen hatte er einen festen Glauben an ein künftiges Leben und schrieb deshalb unter Inspiration:
1.Kor.15:26
„Als letzter Feind wird der Tod zunichte gemacht“
Habe die Ehre
:wave:
Hiob
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Re: Vorstellungen der Seele

Beitrag von Hiob »

Claymore hat geschrieben: Sa 7. Jan 2023, 19:18 Und mir reicht das halt nicht. Denn den allgemeinen Lehrsatz haben die Philosophen auch nach zwei Millennia Nachdenken nicht gefunden.
Probiers mal mit hegelscher Dialektik oder mit der Ableitung bei der Differenzialrechnung.
Claymore hat geschrieben: Sa 7. Jan 2023, 19:18 Was der Begriff "Wahrheit" bedeuten soll (streng zu trennen von der Frage, was wahr ist), bleibt nach der Korrespondenztheorie unverständlich.
Das liegt an den Grundlagen dieser Theorie. Sie ist so gebaut, dass sie "Wahrheit" gar nicht definieren kann.
Claymore hat geschrieben: Sa 7. Jan 2023, 19:18 Es ist jedoch falsch, den Satz von Thomas so zu interpretieren, als ob sich die Dinge generell nach dem Verstand richten sollen.
Umgekehrt wird ein SChuh draus. Genausowenig wie Thomas interpretierbar wäre, dass Gott sich generell nach dem Menschen richtet. "Ding" ist nach meinem Verständnis eine höhere Kategorie als (menschlicher) Verstand.
Claymore hat geschrieben: Sa 7. Jan 2023, 19:18 Korrekt ist, dass Thomas es offen lässt, was sich nach was richten soll.
So, wie es da steht, ist das richtig. Aber man darf davon ausgehen, dass er meint, dass sich das Niederere nach dem Höheren richtet.
Claymore hat geschrieben: Sa 7. Jan 2023, 19:18 Man will einfach behaupten, was einem gefällt, und dabei respektiert werden ohne sich mit Kritik auseinandersetzen zu müssen.
Das ist menschlich, hat aber nichts in der Philosophie zu suchen.
Claymore hat geschrieben: Sa 7. Jan 2023, 19:18 Gruppe 3 ist auf dem "ontisch"-Trip.
Ein Grund mehr für mich zu erfahren, welche Definitionen von ontisch so alles im Umlauf sind. - Im seriösen Sinn sollte man erst mal festhalten, dass bspw. das Christentum ontisch aufgebaut ist: Dort ist das Wahre gleichzeitig das vom Menschen nicht vollständig Erfassbare. Da "das Wahre" ein Synonym von "Gott" ist, gilt dies auch für Gott. Man muss also nicht in die Querszene abtauchen - finde ich echt kurios.
Claymore hat geschrieben: Sa 7. Jan 2023, 19:18 "Ontologisches Verstehen" ist dagegen leer, da wir keinen Zugang zur ontischen Wirklichkeit (gemäß deiner Definition) haben.
Ich übersetze: Gott ist leer, weil wir ihn mit unseren Mitteln nicht verbindlich erkennen können. - Dein Ansatz ist klassisch anthropozentrisch: "Weil meine Wahrnehmung kategorial nicht ausreicht, ist das, was man gerne wahrnehmen wollte, leer". - "Weil ich Dich, schöne Frau, nicht haben kann, bist Du hässlich". - Der Fuchs und die Trauben.
Claymore hat geschrieben: Sa 7. Jan 2023, 19:18 Daher ist das nur ein Manöver um behaupten zu dürfen, was man will, und Kritik kategorisch zurückweisen zu können.
Umgekehrt: Gerade die Erkenntnis, dass das Ontische das unerreichbare Ideal der Wahrnehmung ist, führt dazu, dass man sich mit Modellen/Systemen/etc. behilft. Tut man dies aber, darf man eben gerade NICHT behaupten, was man will, weil das gewählte Modell/System dies nicht erlaubt. - Dein Satz ist einer dieser 180°-Sätze.

Das Entscheidende: Jedes Wissen aus diesen Modellen/Systemen gilt nur im Wirkungsraum derselben.- Wenn Du sagst "Was der Begriff "Wahrheit" bedeuten soll (streng zu trennen von der Frage, was wahr ist), bleibt nach der Korrespondenztheorie unverständlich", dann bewerte ich diese Aussage als "Wissen" auf Basis der Korrespondenztheorie (es sei denn, ich kännte sie so gut, dass ich Dir innerhalb (!) der Korrespondenztheorie widersprechen könnte - tue ich aber nicht). - Aber dieses Wissen muss nicht "wahr" sein.
Claymore hat geschrieben: Sa 7. Jan 2023, 19:18 "Nutzwert" war zu allen Zeiten eine intuitive Bedeutung des vielschichtigen Wortes "Wahrheit". Ich erkläre sie nur zur einzigen.
Wenn mich der Mount Everest nicht interessiert, ist die Aussage, dass 8884 m hoch ist, falsch? - Natürlich ist Nutzen eine mögliche Folge aus Wahrheit. Aber ich würde beide Worte nicht koppeln.
Claymore hat geschrieben: Sa 7. Jan 2023, 19:18 Meine Antwort ist: Materie ist Produkt des (göttlichen) Geistes.
Was hindert Dich daran, den nächsten Schritt zu gehen, der da lauten könnte: "Wenn Materie Produkt des Geistes ist, ist der Geist kategorial höher als Materie. Das Höheren nenne ich ontische Ebene, dass Niederere nenne ich Wahrnehmungs-Ebene (incl. objektive Wahrnehmungs-Systeme)". --- ???
Claymore hat geschrieben: Sa 7. Jan 2023, 19:18 Nimm einen Vulkan, stell eine Kamera auf, die ihn aufzeichnet. Entferne dich und alle anderen Menschen aus dem Gebiet. Am Ende schau dir die Aufzeichnung an und du stellst fest: der Vulkan stand völlig unbeeindruckt da und verhielt sich nicht anders als sonst.
Eben - darum geht es mir. - Schlimm genug, dass es mir darum gehen musste.
Claymore hat geschrieben: Sa 7. Jan 2023, 19:18 Was würde es bedeuten, dass auch das Filmmaterial erst auftaucht, wenn wir draufschauen?
Dass Wahrnehmung Materie machen kann. Nach meinem Weltbild geht dies nicht, lässt man knifflige Sachen aus der QT mal weg.
Claymore hat geschrieben: Sa 7. Jan 2023, 19:18 Du entlehnst Begrifflichkeiten, die du in der Sinnenwelt erlernt hast, und wendest sie in Analogie auf das an, was die Sinnenwelt transzendiert.
Umgekehrt: Ich gehe top-down und nicht bottom-up.
Claymore hat geschrieben: Sa 7. Jan 2023, 19:18 Alles 1000 × bekannt
Warum dann so viele Ungereimtheiten?
Hiob
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Re: Vorstellungen der Seele

Beitrag von Hiob »

Oleander hat geschrieben: Sa 7. Jan 2023, 18:06 Nein, ich würde dich in dem Fall nicht fragen, was du unter Wien "verstehst, sondern dir sagen: Es ist die Hauptstadt von Ösi.
Nicht weil ich das glaube, sondern ´weil das jemand so festgelgt hat
Bei diesem Beispiel kann man das so machen. Bei den Sachen, die Du hier mitliest, ist es anders: Da legen unterschiedliche Leute etwas fest, verwenden aber dafür dasselbe Wort - in unserem Beispiel: Dann ist die Wien die Hauptstadt von Ungarn oder von Tschechien oder von der Schweiz. Wenn dann einer sagt "Wir treffen uns morgen in Wien", wartet am nächsten Tag der eine in Ungarn, der andere in Tschechien und der dritte in der Schweiz - und wundert sich, dass die andern Zwei nicht auftauchen.

So einfach wie in diesem Wien-Beispiel ist es natürlich nicht, und es liegt auch nicht an den Foristen. Das Problem ist, dass es verschiedene philosophische Strömungen und Modelle gibt ("weil das jemand so festgelegt hat"), die gleiche Begriffe verwenden, die in ihrer Bedeutung unterschiedlich sind. - Zwei Beispiele: "Geist" ist in christlicher Tradition etwas ganz anderes als im naturalistischen Verständnis. - "Ontologie" bedeutet in christlicher Tradition geradezu das Gegenteil des naturalistischen Verständnisses.

Das führt im Extremfall zu den "180°-Sätzen", in denen im Extremfall exakt das Gegenteil dessen interpretiert wird, was vorher gesagt wurde.
Spice
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Re: Vorstellungen der Seele

Beitrag von Spice »

Reinhold hat geschrieben: Sa 7. Jan 2023, 19:28 Und den Nichtjuden sollte Paulus dann etwas von einer unsterblichen Seele vorgauckeln-gell? :) Mitnichten-der Apostel Paulus wies die griechische Philosophie zurück, denn er glaubte nicht an eine unsterbliche Seele. Statt dessen hatte er einen festen Glauben an ein künftiges Leben und schrieb deshalb unter Inspiration:
Du gibst nur die Vorlage der Zeugen Jehovas weiter. Völlig uninteressant, für selbstständig denkende Menschen.
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