jsc hat geschrieben: ↑Di 10. Jan 2023, 21:47
Schrödingers Christ
Gute Beschreibung eines Missstandes, würde ich sagen.
Da man laut Schrift einen Christ an seinen Früchten erkennen können soll, dürfte der entscheidende Zustand sich ja dann nicht erst nach dessen irdischen Tod erzeigen. Bezogen auf das Licht, müsste dessen Leuchtkraft also bereits zu dessen Lebzeiten, andere Menschen auf Jesus verweisen. Bezogen auf die Funktion des Botschafters, könnte dessen Dienst nicht auf dem Friedhof beginnen. Bezogen auf die lebendigen Steine im Tempel dessen neuen Bundes, könnte das Bauwerk nicht bereits in seiner Bauphase renovierungsbedürftig sein, da es sich bei dem benannten Leben ja um ewiges handelt. Bezogen auf den Leib müssten wir es eher mit einem Ausstellungsstück der "Körperwelten" ohne Besucher zu tun haben.
Erweist sich ein Christ also erst als solcher, wenn jemand nachsieht? Die Kiste öffnet? Mir kommt der in der Schrift beschriebene Christ tatsächlich etwas proaktiver vor. Nun besteht auf den Begriff kein mir bekannter Patentschutz. Die Geschichte hat gezeigt, dass es tatsächlich leicht ist, sich als solcher zu bezeichnen. Dazu musste die Kiste nicht einmal verschlossen gehalten werden, da ja lange Zeit kaum wer Gelegenheit hatte in die Schrift zu schauen.
Aus der Schrift kann man diverse Merkmale entnehmen. Ein Christ wird immer aktiv, bleibt also nicht in der Kiste des Herrn Schrödinger. Er wird aktiv, weil der Heilige Geist ihn antreibt. Er wird also nicht lediglich aus eigenem Antrieb aktiv, da dies seiner alten Natur nicht entspricht. Was in einem Menschen der sich Christ nennen kann vor sich geht, wird in Eph 1,13 gut zusammengefasst. Das der entstehende und von Gott geschenkte Glaube nicht inaktiv bleiben kann, wird in der Schrift ebenso wie dessen Herkunft und Wesen ausführlich dargestellt.
Aus Schrödingers Christ muss also ein biblischer Christ oder ein Jünger Jesu werden. Andernfalls kann er auch in der Kiste bleiben.