Wie viele Ehefrauen darf ein Mann haben?

Rund um Bibel und Glaube
Benutzeravatar
Hans-Joachim
Beiträge: 2915
Registriert: Sa 7. Jan 2023, 14:50
Kontaktdaten:

Re: Wie viele Ehefrauen darf ein Mann haben?

Beitrag von Hans-Joachim »

Helmuth hat geschrieben: Fr 3. Feb 2023, 19:26 Der Eigenwille ist aber das Grundproblem, unabhängig von der Person. Wenn dir das gegen den Strich geht, dann musst du aus der Diskussion aussteigen. Ich bespreche es aber weiter, und zwar ohne Ansehen der Person. Ich hab ja auch einen eigenen Willen. Der ist nichts Verwerfliches, er ist auch nicht das Urproblem. Er wird dann zum Problem, wenn er sich in unseren Taten gegen Gott richtet und das auf Dauer. Diese Haltung nennt man Widerspenstigkeit bzw. Widerstreben. Mose sagte auch Halsstrarrigkeit.
Das ist nun einmal so. Denn Gott will keine Marionetten heranbilden, sondern selbstständige Individuen, die befähigt sind, aus eigenem Willen und freier Entscheidung das Richtige zu tun. Und da passiert es schon einmal, dass Menschen falsche Entscheidungen treffen. Das ist der Grund, warum Christus sich als Sühnopfer darbrachte.
In der Ruhe liegt die Kraft
Reinhold
Beiträge: 6206
Registriert: Fr 8. Jan 2021, 14:22

Re: Wie viele Ehefrauen darf ein Mann haben?

Beitrag von Reinhold »

Helmuth hat geschrieben:Heute erteilt die westliche Gesellschaft nahezu aller Nationen dieser Erde der Polygamie eine Absage. Es ist interessant, dass hier die Welt eine klare Position vertritt, die dem Willen Gottes näher ist (die zwei - ein Fleisch) als mancher, ich sage mal Sonder-Christen, welche zwanghaft auf Biegen und Brechen deren Legitmation propagieren.
Der Hauptgrund der Welt der Polygamie einer Absage zu erteilen, liegt hier im Selbstschutz. Denn nur sehr wenige Reiche können sich mehrere Frauen nebst Anhang wirklich finanziell leisten.

Nicht nur, dass sie meist dem Staat die Bürden der Polygamie aufhalsen würden, auch ihr in Not geratener Nachwuchs würde Angst und Schrecken unter den "normalen" Bürgern der Einehe verbreiten. Dem gilt es offensichtlich Einhalt zu gebieten.

Deshalb sind selbst im Islam bei dem der Mann bis zu vier Frauen heiraten darf gewisse Vorgaben zu beachten: https://de.wikipedia.org/wiki/Islamische_Ehe
Die Ehelichung von mehr als einer Frau ist nach islamischem Recht an hohe Anforderungen gebunden. Der Mann muss eine vollkommene Gleichbehandlung der Frauen gewährleisten; keine der Ehefrauen darf finanziell oder emotional bevorzugt werden. Der Mann muss darüber hinaus finanziell in der Lage sein, jeder seiner Ehefrauen einen eigenen Haushalt zu finanzieren.
Arme Schlucker haben bezgl. der Vielehe offensichtlich hier aber keine Chance.
"Glücklich zu preisen sind die Sanftmütigen; denn sie werden die Erde als Besitz erhalten."
Jesus-Christus in seiner berühmten Bergpredigt in Matth. 5,5
Benutzeravatar
Magdalena61
Administrator
Beiträge: 26188
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 20:44
Kontaktdaten:

Re: Wie viele Ehefrauen darf ein Mann haben?

Beitrag von Magdalena61 »

Otto hat geschrieben: Sa 4. Feb 2023, 01:50
Magdalena61 hat geschrieben:Dennoch verteidige ich, was die Schrift dazu sagt-- weil es so ist, wie es ist.
Nein, es ist so wie es WAR. Gottes Volk lebt heute unter einen neuen Bund. Man kann zur Kenntnis nehmen was damals passierte aber mehr nicht. Sonst müsstest du für deine Sünden immer noch Tiere schlachten obwohl das Blut Jesu alle Sünden zu deckt.Oder du würdest die ungläubigen töten obwohl Jesus sagte man sollte sogar seine Feinde lieben. Oder…oder…
Huch.
Da Polygamie an keiner Stelle des Gesetzes für alle verpflichtend angeordnet wurde, mit Ausnahme der Leviratsehen... passt der Hinweis auf das Gesetz absolut nicht.

Und wo steht, man solle Ungläubige töten um ihres Unglaubens willen?

Auch das AT schreibt einen fairen Umgang mit Feinden vor: 2. Mose 23, 4-5 3. Mose, 19,18 Spr. 25, 21-22
Auch die Scheidung wurde damals „erlaubt“. Jesus änderte aber die Regel und legte sie praktisch in der Verbotsliste.
Ehen werden immer noch geschieden, auch die Ehen von Christen. Und für die wenigstens dieser Scheidungen christlicher Ehen dürfte "Ehebruch" als Grund vorliegen; jedenfalls nicht in der Form außerehelichen Verkehrs.

Ernsthafte Christen haben ja dann doch noch so viel Respekt vor Gott, dass sie diesen Schritt nicht wagen.
Aber eine Ehe kann auch ohne physischen Ehebruch unerträglich werden, sodass auch Gläubige keinen anderen Weg mehr sehen, als die Scheidung.
Soll nun jeder geschiedene Christ das Reich Gottes nicht erben? und gläubige Ehebrecher erst Recht nicht?

Es gibt Christen, die das tatsächlich so sehen.
Larry Christenson beispielsweise, lutherischer Pastor aus den USA, ein Pionier der charismatischen Bewegung, vertrat die Ansicht: "Wer sich scheiden lässt, hat aufgehört, Christ zu sein..." und berief sich damit auf Martin Luther.
Auch die Scheidung wurde damals „erlaubt“. Jesus änderte aber die Regel und legte sie praktisch in der Verbotsliste.
Lothar Gassmann: Jesus nimmt die Erlaubnis des Moses nicht zurück, er konkretisiert sie lediglich und wehrt ihrem ausufernden Missbrauch" Quelle
Es wurden Bibelstellen zitiert, die explizit sagen dass (zumindest ein Christ in einer „Führungsposition“) nur eine oder eine einzige Frau haben soll. Es gibt keine einzige Stelle im „NT“ wo ein Diener Gottes mehrere Frauen hatte.
Ja.
Und trotzdem, wird von der alten guten Zeit geträumt nach dem Moto wenn die es könnten können wir es auch.. Mag sein das manche es (noch) können , dürfen sie aber leider nicht..
Ohne anzügliche Bemerkungen geht es wohl nicht bei diesem oder jenem.

Dann revanchiere ich mich jetzt bei den Herren:
God bless you all for what you all have done for me.
Benutzeravatar
Magdalena61
Administrator
Beiträge: 26188
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 20:44
Kontaktdaten:

Re: Wie viele Ehefrauen darf ein Mann haben?

Beitrag von Magdalena61 »

Ein großes Lob an alle, die mir beweisen wollen, dass sie den Willen Gottes im Hinblick auf Mehrehen besser kennen als ich.


Immer gut katholisch bleiben.
;)
Man wettert zwar ansonsten gegen die RKK wie Rohrspätze, aber dann man bleibt doch einer ihrer Positionen treu...
Im Katholizismus zählt die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau als ein Sakrament
...
Das hat unsere Vorstellungen so weit geprägt, dass die Monogamie als Eheform nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch im deutschen Rechtssystem verankert ist.

Quelle
Definition Sakrament:
Der Begriff Sakrament kommt vom Lateinischen „sacramentum“ und bedeutet übersetzt so viel wie „Heilszeichen“ und meint ein sichtbares Zeichen der verborgenen Heilswirklichkeit der Liebe Gottes.

In den Sakramenten begegnen die Gläubigen der Heilswirklichkeit Jesu Christi. In den Sakramenten entfaltet sich das – wie es das Zweite Vatikanische Konzil nennt – „sakramentale Wesen der Kirche“, und zwar in jeweils konkreten Lebenssituationen der Menschen.
dbk.de
In der Zeremonie der Sakramente handelt Gott persönlich, so ist der Glaube der Kirche.
Die Sakramente werden in und mit der Gemeinschaft der Glaubenden gefeiert. Die Kirche handelt dabei nicht aus eigener Macht. Gott wirkt durch Jesus Christus im Heiligen Geist in ihr und durch sie. Damit dies bewusst und erlebbar bleibt, feiert die Glaubensgemeinschaft ein Sakrament stets zusammen mit einem Priester.
...
Die Priester sind dazu geweiht, den Glaubenden bleibend bewusst zu halten und sichtbar zu machen, dass es Gott ist, der durch Christus im Heiligen Geist das Heil des Menschen wirkt. So wirken die Sakramente wahrhaft das Heil derer, die sie gläubig empfangen und Gottes Zuwendung mit ihrer Annahme beantworten.
Quelle
Ist die Ehe nun ein "Sakrament" oder ist sie es nicht?

WENN sie es ist, dann kann man eine Eheschließung nicht- niemals!- rückgängig machen- es ist nicht möglich, das Eheband aufzulösen, so lange beide Partner noch leben. - Eine Taufe kann man ja auch nicht rückgängig/ ungeschehen machen.-

Deshalb kennt die RKK nur die Trennung von Tisch und Bett, aber keine wirksame Ehescheidung; und Wiederverheiratete werden exkommuniziert.

Ich sehe es etwas anders, und zwar aufgrund der Praxis von Ehescheidungen im AT. Wenn eine Ehe prinzipiell unauflösbar wäre, dann hätte JHWH mit der Regelung des Scheidebriefes den Leuten befohlen oder erlaubt, im Ehebruch zu leben. Das ist nun aber ganz und gar unvorstellbar.

Lothar Gassmann: "Ehebruch, Treuebruch, Unzucht ohne Umkehr machen den Ehebund zunichte. In diesem Fall ist Scheidung nicht ausgeschlossen, sondern erlaubt." Quelle

Immer schön katholisch bleiben...
:mrgreen:

Von Helmuth hätte ich das jetzt wahrhaftig nicht gedacht.
er verteidigt eine katholische Tradition, also wirklich....!
God bless you all for what you all have done for me.
Reinhold
Beiträge: 6206
Registriert: Fr 8. Jan 2021, 14:22

Re: Wie viele Ehefrauen darf ein Mann haben?

Beitrag von Reinhold »

Magdalena61 hat geschrieben: Mi 8. Feb 2023, 14:34 Man wettert zwar ansonsten gegen die RKK wie Rohrspätze, aber dann man bleibt doch einer ihrer Positionen treu...
Im Katholizismus zählt die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau als ein Sakrament[/color
Das hat unsere Vorstellungen so weit geprägt, dass die Monogamie als Eheform nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch im deutschen Rechtssystem verankert ist.

Quelle

Immer schön katholisch bleiben...
:mrgreen:

https://www.kleio.org/de/geschichte/sta ... n/vip/231/
Rodrigo Borgia besaß eine Reihe von Geliebten, die ihm mehrere Kinder schenkten

Kinder:
aus Beziehungen, bei denen wir die Namen seiner Geliebten nicht kennen:

sein Sohn Pedro Luis, erster Herzog von Gandia, geboren um 1462, gestorben im August 1488
seine Tochter Girolama, geboren im Jahr 1469, gestorben im Jahr 1483; sie wurde im Jahr 1482 mit Gian Andrea Cesarini († 1483) verheiratet, keine Kinder
seine Tochter Isabella, geboren im Jahr 1470, gestorben im Jahr 1541; sie wurde im Jahr 1483 mit Pier Giovanni Matuzzi verheiratet und schenkte folgenden vier Kindern das Leben: Aurelio (1483-1506), Kanoniker der St. Peterskirche; Ippolito, Priester; Julia, verheiratet mit Ciriaco Mattei; und Alessandra (1495-1511), verheiratet mit Alessandro Maddaleni-Cappodiferro
sein Sohn Rodrigo, Benediktinermönch, geboren im Jahr 1503, gestorben im Jahr 1527
aus seiner Beziehung mit Vannozza de Catanei (1442-1518):

sein Sohn Juan Borgia, geboren im Jahr 1474, in der Nacht vom 14. auf den 15. Juni 1497 ermordet worden; zweiter Herzog von Gandia; seit 1493 mit Donna Maria Enriquez (1477-1520) verheiratet, zwei Kinder: Juan (1494-1543) und Isabella (1497-1557); dessen berühmter Enkel war der vierte Herzog von Gandia und dritte General des Jesuitenordens, Francesco Borgia (1510-1572); aus seiner außerehelichen Affäre in Rom, die ihm den Tod kostete, ging sein illegitimer Sohn Giovanni (1498 - nach 1548), der zukünftige Herzog von Nepi und Camerino, hervor
sein Sohn Cesare Borgia, geboren im April 1476, gestorben am 12. Mai 1507; bis 1498 Bischof von Pamplona und Valencia und Kardinal, seit 1499 Herzog von Valence und Herzog von der Romagna, seit dem 12. Mai 1499 mit Charlotte d'Albret († 1514), der Schwester des Königs Johann von Navarra, verheiratet, eine legitime Tochter Louise (1500-1553) und zwei illegitime Kinder, sein Sohn Girolamo, geboren um 1500, und seine Tochter Camilla/Lucrezia (um 1501-1573), Äbtissin des Klosters S. Bernardino in Ferrara
seine Tochter Lucrezia Borgia, geboren am 18. April 1480, gestorben am 24. Juni 1519
sein Sohn Jofré Borgia, Fürst von Squillace, in erster Ehe seit dem 11. Mai 1494 mit Sancia von Aragon († 1506), einer unehelichen Tochter des Königs Alfonso II. von Neapel, verheiratet, in zweiter Ehe mit seiner Cousine Maria de Mila vermählt, mit der er vier Kinder hatte: Francesco, Lucrezia, Antonia und Maria
PS: Die Borgia — Rodrigo Borgia (= Papst Alexander VI.)
Papst Alexander der V| war offensichtlich auch immer schön katholisch geblieben-gell Magda?
:wave:
"Glücklich zu preisen sind die Sanftmütigen; denn sie werden die Erde als Besitz erhalten."
Jesus-Christus in seiner berühmten Bergpredigt in Matth. 5,5
Benutzeravatar
Magdalena61
Administrator
Beiträge: 26188
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 20:44
Kontaktdaten:

Re: Wie viele Ehefrauen darf ein Mann haben?

Beitrag von Magdalena61 »

Ihr seid ja katholischer als ich. :D
Das wollte ich sagen.

Der Lebenswandel dieses Möchtegern- Papstes steht hier nicht zur Debatte. Beziehungen mit wechselnden Maitressen nennt die Bibel porneia... und Ehebruch war wohl auch noch mit dabei.

Ein Mann kann zwar mehrere Frauen heiraten. Menschen, die mit einem Partner einen (Ehe-)Bund schließen, übernehmen vor Gott die Verantwortung für diesen Menschen--- lebenslänglich. Sie binden sich an den anderen.
Gott hasst Scheidung. Das gilt auch für Vielehen.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
Antworten